Name | Bereich | Information | V.-Datum | Relevanz |
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Deutsche Lufthansa Aktiengesellschaft | Rechnungslegung/Finanzberichte | Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018 | 30.04.2019 |
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![]() Deutsche Lufthansa AktiengesellschaftKölnKonzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018KONZERNABSCHLUSSKonzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018T067 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
1) Vorjahreszahlen angepasst. Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2018T068 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
1) Vorjahreszahlen angepasst. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018T069 T070 KONZERNBILANZ-AKTIVAAKTIVA AKTIVA
1) Vorjahreszahlen angepasst. Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals zum 31. Dezember 2018T071 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS
Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2018T072 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
1) Vorjahreszahlen angepasst. Weitere Details zur Kapitalflussrechnung finden sich im Konzernanhang im Abschnitt → Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung, S. 162 f. KonzernanhangDeutsche Lufthansa AG 2018ALLGEMEINE ANGABEN1 UnternehmensinformationDie Lufthansa Group ist ein weltweit operierender Luftverkehrskonzern, deren Tochterunternehmen und Beteiligungsgesellschaften im Geschäftsjahr 2018 in fünf Geschäftsfeldern organisiert waren: Network Airlines, Eurowings, Logistik, Technik und Catering. Die in das Handelsregister des Amtsgerichts Köln eingetragene Deutsche Lufthansa AG (HRB 2168) hat ihren Sitz in Köln, Deutschland. Die nach § 161 AktG geforderte Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären im Internet unter → www.lufthansagroup.com/ entsprechenserklaerung zugänglich gemacht. Der Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. Ergänzend wurden die nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften berücksichtigt. Sämtliche vom IASB herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses geltenden und von der Deutschen Lufthansa AG angewendeten IFRS wurden von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen. Der Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG wird in Mio. EUR aufgestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die im Vorjahr angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind, mit Ausnahme der durch neue oder geänderte Standards erforderlichen Änderungen und der Aktivierung von Aufwendungen für die Triebwerksüberholung, siehe unter → Erläuterung 2, S. 106 ff., beibehalten worden. Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG stellte den Konzernabschluss 2018 am 5. März 2019 auf. Der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG hat den vorliegenden Konzernabschluss in seiner Sitzung am 13. März 2019 geprüft und gebilligt und damit zur Veröffentlichung freigegeben. 2 Neue Standards in der internationalen Rechnungslegung nach IFRS und Interpretationen sowie Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und BewertungsmethodenERSTMALS IM GESCHÄFTSJAHR ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS) UND INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONENT073 IFRS-VERLAUTBARUNG(MIT ANWENDUNGSPFLICHT AB GESCHÄFTSJAHR 2018)IFRS 9, Finanzinstrumente IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden Klarstellungen zu IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden Änderungen an IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung Änderungen an IFRS 4, Versicherungsverträge Änderungen an IAS 40, Übertragung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien IFRIC 22, Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen Jährliche Verbesserungen an den IFRS, Zyklus 2014 – 2016, für Änderungen an IFRS 1, Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards, und IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Die ab dem 1. Januar 2018 verpflichtend anzuwendenden Standards, Klarstellungen und Interpretationen, insbesondere IFRS 9, Finanzinstrumente, und IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, hatten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Konzerns und werden im Folgenden dargestellt. Die erstmalige Anwendung aller anderen aufgeführten geänderten Rechnungslegungsvorschriften hatte keinen beziehungsweise keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie. IFRS 9Die Lufthansa Group hat im Einklang mit den Übergangsvorschriften des IFRS 9, Finanzinstrumente, mit Ausnahme der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen mit Optionen, auf die Anpassung der Vorjahreszahlen verzichtet und die Übergangseffekte kumulativ zum 1. Januar 2018 in den Gewinnrücklagen erfasst. Die Änderungen für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen mit Optionen wurden retrospektiv eingeführt und die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. Im Bereich der Phase I („Klassifizierung“) ergibt sich durch den Übergang von Aktienpositionen im Wertpapierbereich von der IAS 39-Kategorie „Available for Sale“ (AfS) zur IFRS 9-Kategorie „Erfolgswirksam zum Fair Value“ lediglich eine Verschiebung innerhalb der Rücklagen zwischen kumulierter Marktbewertungsrücklage und Gewinnrücklage. Daneben werden Aktienpositionen mit einer kumulierten Marktbewertungsrücklage von 12 Mio. EUR umgewidmet von AfS zu erfolgsneutral zum Fair Value (ohne Recycling). Gehaltene Fremdkapitalinstrumente werden in der Regel weiterhin erfolgsneutral zum Fair Value klassifiziert. Für Ausleihungen und Forderungen ergeben sich aus der Phase I ebenfalls keine Umstellungseffekte, diese werden weiterhin zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Im Rahmen der Phase II („Wertminderungsvorschriften“) entsteht durch die Erstanwendung des Expected Loss Model nach IFRS 9 ein zusätzlicher Wertminderungsbedarf für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der zum 1. Januar 2018 erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wird. Die ergebniswirksamen Effekte hieraus waren zum 31. Dezember 2018 nicht materiell. Im Bereich der Treibstoffpreissicherungsgeschäfte wendet der Konzern den Komponentenansatz an, mit Rohöl als designierter Komponente und einem regelmäßigen Rebalancing. Dies führt zu einer Reduzierung der Volatilität in der Gewinn-und Verlustrechnung aus Marktwertänderungen von Derivaten. Die Lufthansa Group setzt für das Treibstoff-Hedging Optionen als Sicherungsinstrumente ein, wobei der innere Wert der Option als Sicherungsinstrument in einem Cashflow Hedge designiert wird. Mit IFRS 9 werden Zeitwertänderungen der Optionen als Cost of Hedging erfasst und ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital bilanziert. Durch die retrospektive Anwendung der erfolgsneutralen Bilanzierung von Zeitwerten von Optionen wurden zum 1. Januar 2017 die bisher erfolgswirksam erfassten Zeitwertänderungen innerhalb des Eigenkapitals in die Marktbewertungsrücklage umgewidmet, ebenso wie die Änderung der Zeitwerte von Optionen im Geschäftsjahr 2017, die retrospektiv aus den Gewinnrücklagen in die Marktbewertungsrücklage als Cost of Hedging umgebucht wurde. Die Vergleichsangaben und Ergebnisse für 2017 sind in der Berichterstattung entsprechend angepasst. Im Bereich der Devisensicherung mit Forwardkontrakten wendet die Lufthansa Group ab dem 1. Januar 2018 die Spot-to-Spot-Methode an. Dabei wird die Spot-Komponente eines Forwardkontrakts als Sicherungsinstrument designiert. Die weiteren Komponenten des Forwards, die Terminkomponente und der Basis-Spread, werden in einer separaten Position in der Marktbewertungsrücklage, dem Cost of Hedging, erfasst. Hieraus ergeben sich keine materiellen Auswirkungen auf Bilanz, GuV und Gesamtergebnisrechnung. Detaillierte Informationen sind dem entsprechenden Kapitel im Anhang zu entnehmen. → Erläuterung 44, S. 164 ff. Die nachfolgende Tabelle fasst die Umstellungseffekte aus der Erstanwendung von IFRS 9 zusammen. T074 AUSWIRKUNGEN RESTATEMENT AUS IFRS 9-UMSTELLUNGEN
IFRS 15Auf Basis der modifizierten retrospektiven Methode wurden die Umstellungseffekte zum 1. Januar 2018 kumulativ in den Gewinnrücklagen erfasst. Infolgedessen wurden die Vergleichsinformationen für 2017 nicht angepasst. Darüber hinaus wurden die Angabepflichten nach IFRS 15 im Allgemeinen nicht auf Vergleichsinformationen angewendet. Die folgende Tabelle fasst die Anpassungseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 auf die Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2018 zusammen: T075 GEWINNRÜCKLAGEN
IFRS 15 hat zu einer Verschiebung des Realisationszeitpunkts für bestimmte Nebenerlöse (insbesondere Umbuchungsgebühren: vom Transaktions- zum Ausnutzungszeitpunkt geführt. Auch für die Bilanzierung des Meilenverfalls aus dem Meilenprogramm wirkt sich die Verschiebung des Realisationszeitpunkts aus. Dieser wird nicht mehr direkt im Jahr der Ansammlung erfolgswirksam erfasst, sondern ratierlich realisiert. Weiterhin beinhaltet der Betrag Anpassungsbuchungen aus der Einführung eines neu konzipierten Datenmodells für den gesamten Meilenbestand im Zusammenhang mit der Einführung von IFRS 15. Bilanziell sind nunmehr nicht vollständig erfüllte Vertragspositionen als Vertragsvermögenswerte beziehungsweise -verbindlichkeiten (jeweils kurz- und langfristig) auszuweisen. Die Verpflichtungen aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten werden weiterhin separat ausgewiesen. Unter den kurzfristigen übrigen Vertragsverbindlichkeiten werden ab dem 1. Januar 2018 insbesondere die Verpflichtungen aus Kundenbindungsprogrammen erfasst. Diese sind bisher unter den nicht finanziellen Verbindlichkeiten und Abgrenzungsposten (lang- und kurzfristig) ausgewiesen worden. Da der Zeitpunkt der Erfüllung dieser Verpflichtungen nicht in der Verfügungsmacht der Gesellschaft steht, werden sie gemäß IFRS 15 vollständig als kurzfristig erfasst. Daneben wurde der kurzfristige Anteil der Kundenbindungsprogramme, der vorher unter erhaltenen Anzahlungen und passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfasst wurde, in die übrigen Vertragsverbindlichkeiten umgegliedert. Ausgewiesen wurden des Weiteren Verpflichtungen aus unfertigen Leistungen im Zusammenhang mit längerfristigen Fertigungsbeziehungsweise Dienstleistungsaufträgen. Hier erfolgte eine Umgliederung von den erhaltenen Anzahlungen und sonstigen Rückstellungen in die übrigen Vertragsverbindlichkeiten. Seit 2018 werden im Bereich der Ticketerlöse die vereinnahmten Flughafenentgelte mit den korrespondierenden Flughafenabrechnungen nicht mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Dieses Vorgehen führte zum 31. Dezember 2018 zu einer Reduktion der Umsatzerlöse und Aufwendungen in Höhe von 2.257 Mio. EUR. Darüber hinaus ergaben sich keine materiellen Unterschiede zwischen dem Umsatzausweis nach IFRS 15 und dem Ausweis nach IAS 11 beziehungsweise IAS 18. Im Zusammenhang mit IFRS 15 ist auch eine Umgliederung von bisher in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Erträgen aus Schulungen und aus Reisemanagement in die Umsatzerlöse vorgenommen worden. Dieser Effekt führte zum 31. Dezember 2018 zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse in Höhe von 359 Mio. EUR. Im Vorjahreszeitraum wurden 342 Mio. EUR unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Die nachstehenden Tabellen fassen die Auswirkungen der Anwendung des IFRS 15 auf die betroffenen Posten der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018 sowie der KonzernGewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2018 zusammen. T076 ÜBERLEITUNG VON IFRS 15 AUF IAS 11/18 – BILANZ
T077 ÜBERLEITUNG VON IFRS 15 AUF IAS 11/18 – GUV
Detaillierte Informationen sind den entsprechenden Kapiteln im Anhang zu entnehmen. → Erläuterungen 3 und 4, S. 121 f. VERÖFFENTLICHTE, ABER NOCH NICHT VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS (IFRS) UND INTERPRETATIONEN (IFRIC) SOWIE ÄNDERUNGEN VON STANDARDS UND INTERPRETATIONENFolgende Standards und Änderungen zu Standards wurden bereits durch die Europäische Union übernommen, sind aber verpflichtend erst für Jahresabschlüsse nach dem 31. Dezember 2018 anzuwenden: T078 IFRS-VERLAUTBARUNG (DURCH EU ÜBERNOMMEN)
IFRS 16, Leasingverhältnisse, ist verpflichtend ab dem 1. Januar 2019 anzuwenden. Bisher sind die Zahlungsverpflichtungen für Operating-Leasingverhältnisse lediglich im Anhang anzugeben. Künftig sind die aus diesen Leasingverhältnissen resultierenden Rechte und Verpflichtungen als Vermögenswert (Nutzungsrecht am Leasinggegenstand: und Schuld (Leasingverbindlichkeit) verpflichtend in der Bilanz anzusetzen. Die Lufthansa Group wird den Standard modifiziert rückwirkend einführen. Bei dieser Einführungsmethode sind die Vorjahresvergleichszahlen nicht anzupassen, Umstellungseffekte sind demzufolge grundsätzlich als Anpassung der Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2019 darzustellen. Außerdem wird die Lufthansa Group die Nutzungsrechte auf Basis der zugehörigen Leasingverbindlichkeiten zum Erstanwendungszeitpunkt erfassen und nicht in Höhe der fortgeführten Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten zu Vertragsbeginn, sodass sich aus IFRS 16 keine Eigenkapitaleffekte zum 1. Januar 2019 ergeben werden. Kurz laufende Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von unter zwölf Monaten (und ohne Kaufoption) sowie Leasingvereinbarungen, bei denen der dem Leasing vertrag zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, werden nicht bilanziert werden. Gleiches gilt für Verträge, die zum Erstanwendungszeitpunkt nur noch eine Restlaufzeit von unter einem Jahr haben werden. Auf Basis der zum Stichtag abgeschlossenen Verträge erwartet der Konzern eine Erhöhung der Bilanzsumme um ca. 2,0 Mrd. EUR. Zusätzlich werden derzeit wesentliche Verträge verhandelt, die bei Abschluss zu weiteren Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 0,4 Mrd. EUR führen werden, sodass sich die Bilanzsumme nach derzeitigem Stand um insgesamt 2,4 Mrd. EUR erhöhen wird. Bezogen auf die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2018 würde sich aus der IFRS 16-Erstanwendung eine Verringerung der Eigenkapitalquote um ca. 1,5 Prozentpunkte ergeben. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Aufwand aus Operating Lease-Verhältnissen bislang unter den Posten Materialaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen dargestellt. Das derzeitige Volumen aus Operating Lease-Verträgen ist unter → Erläuterung 20, S. 134 ff., dargestellt. Ab 2019 werden stattdessen zusätzliche Abschreibungen auf das Nutzungsrecht von voraussichtlich rund 360 Mio. EUR sowie Zinsaufwendungen für die Leasingverbindlichkeit von rund 50 Mio. EUR ausgewiesen. Diese Änderungen im Ausweis werden voraussichtlich zu einem Effekt von rund 25 Mio. EUR auf das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) führen. Aus der geänderten Darstellung der Leasingaufwendungen aus Operating Lease-Verhältnissen wird sich zudem eine Verschiebung zwischen dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit zugunsten des Cashflows aus der operativen Geschäftstätigkeit ergeben, da die Leasingzahlungen nicht mehr den operativen Cashflow belasten, sondern als Zins- und Tilgungszahlungen im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gezeigt werden. Dieser Effekt wird 2019 rund 385 Mio. EUR betragen. Die Lufthansa Group hat sich dazu entschieden, die Nutzungsrechte als Teil des Sachanlagevermögens und die Leasingverbindlichkeiten als sonstige Verbindlichkeiten in der Bilanz auszuweisen. Zugehörige Detailangaben werden ab 2019 in einer gesonderten Anhangangabe dargestellt. Im Juni 2017 wurde IFRIC 23, Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung, vom IASB herausgegeben. IFRIC 23 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen; eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Interpretation ergänzt die Vorschriften des IAS 12 zur Bilanzierung von tatsächlichen und latenten Steuern hinsichtlich der Berücksichtigung von Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung von Sachverhalten und Transaktionen durch die Finanzbehörden oder die Finanzgerichtsbarkeit. Die Lufthansa Group hat Forderungen gegenüber Finanzbehörden bilanziell erst erfasst, wenn ein Zufluss so gut wie sicher eingestuft wurde. Mit Umstellung auf IFRIC 23 werden die Forderungen bereits erfasst, wenn ein Zufluss als wahrscheinlich gilt. Die Lufthansa Group erwartet mit der Einführung von IFRIC 23 einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag als Umstellungseffekt in den Gewinnrücklagen. Das IASB und das IFRS Interpretations Committee haben weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2018 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind: T079 IFRS-VERLAUTBARUNG(BISHER NOCH KEIN EU-ENDORSEMENT ERFOLGT)
Die in der vorstehenden Tabelle genannten neuen oder geänderten IFRS-Verlautbarungen haben nach gegenwärtiger Einschätzung keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Der Konzern hat keine der genannten neuen oder geänderten Vorschriften freiwillig vorzeitig angewendet. Die Anwendung der genannten Standards und Interpretationen erfolgt bei unterjährigen Erstanwendungszeitpunkten grundsätzlich zum 1. Januar des folgenden Geschäftsjahres. Voraussetzung ist die Verabschiedung dieser Regelungen durch die EU. ZUSAMMENFASSUNG DER WESENTLICHEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODENDie in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wenden für die Erstellung ihrer Jahresabschlüsse einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze an. Bei Anwendung der von den IFRS und IFRIC vorgegebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden müssen zahlreiche Einschätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, welche die Zukunft betreffen und naturgemäß nicht den später tatsächlich eintretenden Verhältnissen entsprechen müssen. Alle im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung zugrunde gelegten Schätzungen und Annahmen werden jedoch fortlaufend überprüft und basieren entweder auf historischen Erfahrungen und/oder auf Erwartungen über das Eintreten künftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen kaufmännisch vernünftig erscheinen. Schätzungen und Annahmen, die bei der Ermittlung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden eine wesentliche Rolle spielen, werden im Rahmen der folgenden Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wesentlicher Bilanzpositionen erläutert. Als grundlegendes Bewertungskonzept wird im Konzernabschluss das Anschaffungskostenprinzip angewendet. Dort, wo die IFRS andere Bewertungskonzepte vorschreiben, werden diese verwendet; in den folgenden Ausführungen zur Bewertung von Aktiv- und Passivposten wird hierauf gesondert hingewiesen. Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund von überarbeiteten und neuen Standards erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichende Regelung vorgesehen ist. Die Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres und die Eröffnungsbilanz dieser Vergleichsperiode werden in gleicher Weise angepasst, als seien die neuen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schon immer angewendet worden. Ertrags- und AufwandsrealisierungUmsatzerlöse beziehungsweise sonstige betriebliche Erträge werden mit Erbringung der Leistung realisiert. Passagiertransport und NebenleistungenDie Lufthansa Group verkauft alle Flugtickets und damit verbundene Nebenleistungen im Wesentlichen über Agenten, ihre eigenen Internetseiten oder andere Fluggesellschaften im Rahmen des Interlining. Die Zahlungen werden von der Lufthansa Group über Kreditkarten-Abrechnungsunternehmen, Agenten oder andere Fluggesellschaften im Regelfall vor der entsprechenden Leistungserbringung vereinnahmt. Forderungen aus der Veräußerung von Flugtickets und Nebenleistungen sind ausschließlich Beträge, die von KreditkartenAbrechnungsunternehmen, Agenten oder anderen Fluggesellschaften zu zahlen sind. Der Konzern erfasst zunächst alle Ticketverkäufe als Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten, die mit der Einführung von IFRS 15 als Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen werden. Aufgrund von Tarifbedingungen ist je nach gewähltem Tarif eine Bandbreite von Erstattungsmöglichkeiten für noch nicht erbrachte Leistungen für die Vertragsverbindlichkeit vorgesehen. Die Verbindlichkeiten beinhalten sowohl die abgegrenzten Einnahmen für zukünftige Flüge und Nebenleistungen, die bei dem jeweiligen Ausflug als Umsatz realisiert werden, als auch die Verbindlichkeiten aus Prämienmeilen, die dem Kunden bei dem jeweiligen Ausflug gutgeschrieben werden. Die Lufthansa Group allokiert den Transaktionspreis auf alle in einem Flugticket identifizierten Leistungsverpflichtungen auf Basis der Einzelveräußerungspreise. Die Einzelveräußerungspreise für Flugsegmente werden anhand des IATA-Verfahrens bestimmt. Eine Aufteilung des zu entrichtenden Gesamtpreises auf die einzelnen Flugsegmente erfolgt durch die sogenannte Prorate-Wertermittlung, die der Definition des relativen Einzelveräußerungspreises im Sinne des IFRS 15 entspricht. Die Einzelveräußerungspreise für Nebenleistungen, die nicht im Flugtarif enthalten sind, sind direkt beobachtbare Preise im Sinne des IFRS 15. Durchschnittlich dauert es 2,5 Monate, bis ein Flugkupon realisiert werden kann. Die Lufthansa Group reduziert die Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten und realisiert Umsatzerlöse für jedes Flugsegment (einschließlich der damit verbundenen Nebenleistungen: zum Zeitpunkt des entsprechenden Ausflugs. Für Flugscheine, die mehr als ein Flugsegment beinhalten, hat die Lufthansa Group jedes Flugsegment als eine gesondert abgrenzbare Leistungsverpflichtung identifiziert, da jedes Flugsegment eigenständig und im Vertragskontext abgrenzbar ist. Beim Interlining wird der Kunde für ein (oder mehrere) Flugsegmente von einer anderen Fluggesellschaft befördert. Sobald Dritte an der Erbringung der Dienstleistung beteiligt sind, ist eine Unterscheidung zwischen Auftraggeber und Vermittler vorzunehmen. Ist Lufthansa als Auftraggeber tätig, dann werden die Umsatzerlöse in Höhe des Bruttobetrags erfasst. Agiert Lufthansa als Vermittler, wird hingegen auf den Nettobetrag abgestellt. Der Transaktionspreis für diese spezifische Dienstleistung ist auf die Höhe der zu erhaltenden Provision begrenzt. Die Leistungsverpflichtung wird zum Zeitpunkt des Ausflugs des jeweiligen Flugsegments erfüllt. Die Lufthansa Group erwartet grundsätzlich nicht, dass sie Anspruch auf einen Betrag aus der Nichtinanspruchnahme von Flugdokumenten haben wird (oder dieser Anspruch wesentlich ist), und antizipiert aus diesem Grund den möglichen Nichtausflug eines Segments nicht. Vielmehr wird der erwartete Betrag aus der Nichtinanspruchnahme von Flugdokumenten als Umsatz nur dann erfasst, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass die Passagiere (nach Portfolien) ihre restlichen Rechte ausüben, gering ist, spätestens, wenn der Verfall der Flugdokumente sicher und bekannt ist. Diese Bilanzierungspraxis wurde durch die Implementierung von IFRS 15 nicht geändert. LogistikDie Lufthansa Cargo vermarktet die Frachtkapazitäten der Passagierflugzeuge von Lufthansa German Airlines, Austrian Airlines, Eurowings und Brussels Airlines und betreibt eine Flotte aus Frachtflugzeugen. Neben den Erlösen für Standardfrachtdienstleistungen generiert Lufthansa Cargo einen Teil der Umsätze mit Nebenerlösen, die eng mit der Frachtleistung zusammenhängen. Im Luftfrachtgeschäft hat die Lufthansa Group die gesamte Frachtleistung als eine eigenständig abgrenzbare Leistungsverpflichtung identifiziert. Dem Endkunden fließt der Nutzen aus der Beförderungsleistung zu, gleichzeitig nutzt er die Leistung, während diese mit jeder Beförderungsstrecke erbracht wird. In diesem Fall erlangt der Kunde die Verfügungsgewalt über den Output des Unternehmens, während der Carrier seine Leistung erbringt. Dem Kunden fließt mit der Erfüllung einer jeden Beförderungsstrecke der Nutzen der Dienstleistung zu. Die entsprechenden Frachterlöse werden daher beim Ausflug jeder einzelnen Frachtstrecke in Höhe der Prorate-Werte realisiert. Lufthansa Cargo erhält die Gegenleistung für ihre Leistungserbringung üblicherweise nach Durchführung der Beförderung. TechnikAls eigenständige abgrenzbare Leistungsverpflichtungen wurden im Geschäftsfeld Technik im Wesentlichen die Erbringung von Wartungs- sowie Flugzeug- und Triebwerksüberholungsdienstleistungen identifiziert, welche zeitraumbezogen realisiert werden, da üblicherweise die Voraussetzung des IFRS 15.35 (b) erfüllt ist. Bei diesen Leistungsverpflichtungen wird einerseits der Anteil der erbrachten Leistungen im Verhältnis zum Gesamtvolumen des Kundenauftrags, andererseits der Gewinn des gesamten Auftrags geschätzt, sodass hier eine inputorientierte Fortschrittsmessung erfolgt. Infolgedessen kommt es zum Ausweis von Vertragsvermögenswerten und auch von Vertragsverbindlichkeiten. Der Zugriff auf den Ersatzteil- und Gerätepool der Lufthansa Technik stellt eine weitere wesentliche Leistungsverpflichtung dar, welche in Abhängigkeit vom vereinbarten Vertragsmodell entweder zeitraum- oder zeitpunktbezogen realisiert wird. Teilweise ist es bei den Verträgen im Bereich Technik erforderlich, eigenständig abgrenzbare Dienstleistungen nicht als jeweils einzelne Leistungsverpflichtungen, sondern als eine Reihe gemäß IFRS 15.22 (b) zu bilanzieren. Außerdem beinhaltet ein Teil der Verträge Bereitschaftsverpflichtungen, welche zu einer zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung führen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Vergütung in Form einer Pauschale je Flugstunde erfolgt. Bei diesen erfolgt die Fortschrittsmessung überwiegend auf Basis der dem Kunden monatlich in Rechnung gestellten Beträge. Die Erlösrealisierung bei den Versorgungsverträgen erfolgt grundsätzlich unter Berücksichtigung der in den jährlich aktualisierten Businessplänen ausgewiesenen Marge. Ein wesentlicher Anteil der Verträge im Geschäftsfeld Technik hat mehrjährige Laufzeiten und beinhaltet daher Preisanpassungsklauseln, welche jedoch erst dann zu einer Berücksichtigung im Transaktionspreis führen, wenn das Ereignis, das die Preisanpassung auslöst (zum Beispiel Lohnsteigerung), eingetreten ist. CateringDie LSG Group bietet Produkte und Dienstleistungen rund um den Bordservice an. Zum Bordservice gehören Catering, Bordverkauf und Bordunterhaltungsprogramme, Bordserviceequipment und die damit verbundene Logistik sowie Beratungsleistungen und das Betreiben von Lounges. In Bezug auf die Umsatzerlöse ist das Airline-Catering das Hauptgeschäft der LSG Group. Unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells und der Wertschöpfungskette wurden beim Airline-Catering im Wesentlichen die Zubereitung von Mahlzeiten sowie die mit dem Catering verbundene Logistik als eigenständige abgrenzbare Leistungsverpflichtungen identifiziert. Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung Zubereitung von Mahlzeiten erfolgt in der Regel zu dem Zeitpunkt der Lieferung der Mahlzeiten an den Kunden. Die Leistungsverpflichtung Catering-Logistik wird über den Zeitraum zwischen dem Transport der Mahlzeiten zum Flughafen und der Entsorgung der Abfälle erfüllt, je nachdem welche Dienstleistungen der Kunde beauftragt hat. Für die zeitraumbezogenen Leistungsverpflichtungen erfolgt die Fortschrittsmessung outputbasiert im Sinne des IFRS 15.B15 in Verbindung mit IFRS 15.B16. Die Abrechnung und die Zahlung im Bereich Catering erfolgen im Wesentlichen ein bis zwei Monate nach der Erfüllung der Leistungsverpflichtungen. Daher ergeben sich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, aber keine wesentlichen Vertragsverbindlichkeiten beziehungsweisevermögenswerte aus den Catering-Verträgen. Bei der Bestimmung des Transaktionspreises sind im Catering-Geschäft variable Gegenleistungen (beispielsweise Volumenrabatte: zu berücksichtigen. Die Mehrheit der variablen Gegenleistungen wird mit der Erwartungsmethode auf der Basis von historischen Werten sowie aktuellen Entwicklungen geschätzt. Die LSG Group aktualisiert am Ende jeder Berichtsperiode den geschätzten Transaktionspreis und bilanziert die sich daraus ergebenden Änderungen gemäß IFRS 15.87 – 90. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung beziehungsweise zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam. Rückstellungen für Gewährleistungen werden grundsätzlich zum Zeitpunkt der Realisierung der entsprechenden Umsatzerlöse gebildet beziehungsweise bei belastenden Verträgen im Zeitpunkt der Feststellung. Weiterführende Angaben zu den Erlösen des Konzerns aus Verträgen mit Kunden erfolgen in den → Erläuterungen 3 und 4, S. 121 f. Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst. Dividenden aus Beteiligungen, die nicht at equity bewertet sind, werden mit Entstehen des Rechtsanspruchs vereinnahmt. Erstkonsolidierung und FirmenwerteDie Erstkonsolidierung von Konzernunternehmen wird nach der Erwerbsmethode vorgenommen. Dabei werden die nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet und den Kosten des Erwerbers gegenübergestellt (Kaufpreisallokation). Die nicht erworbenen Anteile an den beizulegenden Zeitwerten von Vermögenswerten und Schulden werden unter den Minderheitenanteilen ausgewiesen. Die mit dem Unternehmenserwerb im Zusammenhang stehenden Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand in den Perioden erfasst, in denen sie anfallen. Soweit der Kaufpreis den Wert des erworbenen Eigenkapitals übersteigt, wird ein Firmenwert aktiviert. Übersteigt der erworbene Wert des Eigenkapitals den Kaufpreis des Erwerbers, so wird der Differenzbetrag sofort erfolgswirksam vereinnahmt. Differenzbeträge aus nach Übernahme der Kontrolle erworbenen Minderheitenanteilen werden direkt gegen das Eigenkapital verrechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderung geprüft. Die vorzunehmenden Werthaltigkeitstests für Firmenwerte werden mittels anerkannter Discounted Cashflow-Methoden durchgeführt. Dabei werden die zukünftig zu erwartenden Cashflows aus der jüngsten Managementplanung zugrunde gelegt, mit langfristigen Umsatzwachstumsraten sowie Annahmen über die Margenentwicklung fortgeschrieben und mit den Kapitalkosten der Unternehmenseinheit abgezinst. Getestet wird auf der Ebene der „zahlungsmittelgenerierenden Einheit“ (CGUJ. Zu einzelnen für die Werthaltigkeitstests im Geschäftsjahr 2018 verwendeten Prämissen → Erläuterung 16, S. 127 ff. Darüber hinaus wird zusätzlich ein Werthaltigkeitstest während des Jahres durchgeführt, wenn aufgrund eingetretener Ereignisse der Verdacht besteht, dass der Wert nachhaltig gesunken sein könnte. Bei einem einmal abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt keine Zuschreibung in den Folgeperioden. Abweichend von den beschriebenen Grundsätzen werden Konzernunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns unwesentlich ist, nicht konsolidiert, sondern zu Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen im Konzernabschluss erfasst. Währungsumrechnung und KonsolidierungsmethodenDie Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden in der jeweiligen funktionalen Währung aufgestellt und vor der Konsolidierung in Euro umgerechnet. Ihre funktionale Währung ist überwiegend die jeweilige Landeswährung, in Einzelfällen weicht die funktionale Währung von der Landeswährung ab. Vermögenswerte und Schulden werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnungen mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Sich ergebende Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst und erst bei Verlust der Kontrolle beziehungsweise Abgang der Beteiligung erfolgswirksam gebucht. Geschäftswerte, die bei ausländischen Tochtergesellschaften aus der Kapitalkonsolidierung vor 2005 entstanden sind, werden zu historischen Anschaffungswerten abzüglich der bis Ende 2004 aufgelaufenen Abschreibungen fortgeführt. Nach 2005 entstandene Firmenwerte werden in der funktionalen Währung des erworbenen Unternehmens bilanziert und mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Transaktionsdifferenzen werden dagegen erfolgswirksam erfasst. Sie entstehen in den Abschlüssen der konsolidierten Gesellschaften aus Vermögenswerten und Verpflichtungen, deren Basis eine von der funktionalen Währung der Gesellschaft abweichende Währung ist. Kursdifferenzen hieraus sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen (Kursgewinne) beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Kursverluste) enthalten. Umrechnungsdifferenzen bei Posten, deren Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts im Eigenkapital berücksichtigt werden, werden ebenfalls erfolgsneutral erfasst. Die wichtigsten im Konzernabschluss verwendeten Wechselkurse haben sich in Relation zum Euro wie folgt entwickelt: T080 WECHSELKURSE
Für zwei konsolidierte Gesellschaften in Venezuela und Argentinien wurden die Vorschriften des IAS 29, Rechnungslegung in Hochinflationsländern, angewendet. Gewinne und Verluste aus der Inflationsanpassung der Buchwerte nicht monetärer Vermögenswerte und Schulden und der Gewinn- und Verlustpositionen waren nicht wesentlich und wurden im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst. Im Rahmen der Konsolidierung werden die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle vollständig eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet, konzerninterne Rückstellungen ergebniswirksam aufgelöst. Zwischengewinne und -verluste im Anlage- und Vorratsvermögen -im Wesentlichen im Zusammenhang mit internen Weiterveräußerungen von Fluggerät und Wartungsereignissen – werden eliminiert. Konzerninterne Erträge werden mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet. Auf temporäre Unterschiede aus der Konsolidierung werden die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen. Sonstige immaterielle Vermögenswerte (außer Geschäfts- oder Firmenwerte)Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein künftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert und jeweils über eine geschätzte Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten einschließlich der nach IAS 23 zu berücksichtigenden Fremdkapitalkosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer (im Wesentlichen Marken und erworbene handelbare Start- und Landerechte: werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern wie Firmenwerte einem regelmäßigen jährlichen Werthaltigkeitstest unterzogen. SachanlagenMaterielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, sind mit ihren Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten, die in engem Zusammenhang mit der Finanzierung von Kauf oder Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts stehen, werden ebenfalls aktiviert. Wesentliche Komponenten einer Sachanlage, die unterschiedliche Nutzungsdauern haben, werden separat bilanziert und abgeschrieben. Bei Verkehrsflugzeugen werden dabei Einbauten von Sitzen und Inflight-Entertainment-Systeme separiert. Fallen Kosten im Zusammenhang mit regelmäßig durchgeführten umfangreichen Wartungsarbeiten (wie zum Beispiel der Generalüberholung von Flugzeugen: an, so werden die zugehörigen Kosten als separate Komponente aktiviert, sofern diese die Ansatzkriterien erfüllen. Aufgrund der stärker ausgeprägten Investitionszyklen bei Flugzeugen und auf Basis von nunmehr besseren zur Verfügung stehenden Datenanalysen im Bereich der Triebwerkswartungsprozesse werden mit Beginn des Geschäftsjahres 2018 große Triebwerksüberholungen ebenfalls als separate Komponenten mit einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von sechs Jahren geführt. Aufwendungen aus Triebwerksgroßüberholungen, die während der Nutzung von Flugzeugen anfallen, werden korrespondierend aktiviert und abgeschrieben. Aus dieser Änderung ergibt sich durch die im Zeitverlauf weniger stark schwankenden Ergebnisauswirkungen aus den Aufwendungen für Wartungsarbeiten eine verbesserte Darstellung der Vermögens- und Ertragslage. Entsprechend den Regelungen des IAS 8 wurden die Auswirkungen aus dieser Änderung der Bilanzierungsmethode retrospektiv angewendet und folglich die Vorjahresvergleichszahlen angepasst. In der nachfolgenden Tabelle sind die Auswirkungen der Anpassung auf die betroffenen Zeilen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und der Kapitalflussrechnung dargestellt: T081 AUSWIRKUNGEN RESTATEMENTAKTIVIERUNG TRIEBWERKSWARTUNGSEREIGNISSE 2017
Wäre die Bilanzierungsänderung nicht durchgeführt worden, hätten sich die folgenden Auswirkungen auf die betroffenen Positionen ergeben: T081 AUSWIRKUNGEN RESTATEMENTAKTIVIERUNG TRIEBWERKSWARTUNGSEREIGNISSE 2018
Folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern werden zugrunde gelegt: T082 NUTZUNGSDAUERN FÜR SACHANLAGEN
Bauten und Einbauten auf fremden Grundstücken werden entsprechend der Laufzeit der Mietverträge beziehungsweise einer niedrigeren Nutzungsdauer abgeschrieben. Gebraucht erworbene Vermögenswerte werden über die erwartete Restnutzungsdauer abgeschrieben. Wenn Sachanlagen verkauft oder verschrottet werden, wird der Gewinn beziehungsweise Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen erfasst. Neben den Werthaltigkeitsprüfungen (Impairmenttests) von Firmenwerten, Slots und Marken werden auch Werthaltigkeitsprüfungen bei einzelnen Sachanlagevermögenswerten und immateriellen Vermögenswerten durchgeführt, wenn sie nicht mehr für eine zukünftige Nutzung vorgesehen sind, sei es aufgrund von Beschädigungen, Stilllegung oder Verkauf. In diesem Fall werden diese Vermögenswerte einzeln gemäß dem jeweils anzuwendenden Standard bewertet (Vollabschreibung/Schrottwert oder Verkaufserlös abzüglich Veräußerungskosten). Die niedrigste Ebene für die Zusammenfassung von Vermögenswerten zu einer CGU ist eine Produktionsstätte, sofern ihr eigenständige Produktlinien oder Kunden(gruppen) zugeordnet werden können. Soweit Verkehrsflugzeuge zum Einsatz in der Gesamtflotte des Konzerns zur Verfügung stehen und keine unmittelbare Veräußerungsabsicht besteht, werden diese für Werthaltigkeitsprüfungen mit den Vermögenswerten der jeweiligen operierenden Einheit zusammengefasst. Außerplanmäßige Abschreibungen auf abschreibbare immaterielle Vermögenswerte und SachanlagenImmaterielle Vermögenswerte sowie Sachanlagen werden über die planmäßige Abschreibung hinaus dann zusätzlich zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der „erzielbare Betrag“ des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Der „erzielbare Betrag“ wird als der jeweils höhere Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten beziehungsweise dem Barwert des erwarteten Nettomittelzuflusses aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswerts (Nutzungswert) ermittelt. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird dabei – soweit vorhanden – aus zuletzt beobachteten Markttransaktionen abgeleitet. Ist eine Prognose eines erwarteten Mittelzuflusses für einen einzelnen Vermögenswert nicht möglich, so wird der Mittelzufluss für die nächste größere Gruppe von Vermögenswerten geschätzt, mit einem risikoäquivalenten Zinssatz diskontiert und der erzielbare Betrag proportional zu den Buchwerten der einzelnen Vermögenswerte auf diese verteilt. Entfällt der Grund für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung wieder ganz oder teilweise in den Folgeperioden, wird eine entsprechende Wertaufholung bis maximal zur Höhe der fortgeführten Anschaffungsbeziehungsweise Herstellungskosten vorgenommen. Reparaturfähige FlugzeugersatzteileErstausstattungen von Ersatzteilen für Fluggeräte, die durch Reparatur wiederverwendet werden können, sind als reparaturfähige Umlaufteile dem Bereich der langfristigen Vermögenswerte zuzuordnen. Reparaturfähige Flugzeugersatzteile werden zu laufend angepassten Preisen, die auf durchschnittlichen Anschaffungskosten basieren, erfasst. Für die Bewertung werden die einem Wartungspool zuzuordnenden Ersatzteile den einzelnen Flugzeugmustern zugerechnet und in Abhängigkeit von der Lebensphase der Flottenmuster, für die sie verwendet werden können, linear abgeschrieben. Andere, vornehmlich zum Austausch vorgesehene Ersatzteile werden entsprechend ihrer Gängigkeit mit einem Abschlag auf die Anschaffungskosten in der Bilanz erfasst. FinanzierungsleasingDas wirtschaftliche Eigentum an Leasinggegenständen wird gemäß IAS 17 dann dem Leasingnehmer zugerechnet, wenn dieser im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen aus dem Leasinggegenstand trägt. Hierbei wird neben der Länge der unkündbaren Grundmietzeit und dem Anteil des Barwerts der Leasingraten am Gesamtinvestment insbesondere die Verteilung von Chancen und Risiken aus dem während der Laufzeit nicht amortisierten Restwert des Vermögenswerts betrachtet. Sofern das wirtschaftliche Eigentum der Lufthansa Group zuzurechnen ist, erfolgt die Aktivierung zum Zeitpunkt des Vertragsbeginns zum Barwert der Leasingraten (höchstens aber zum Zeitwert des Vermögenswerts: zuzüglich gegebenenfalls vom Leasingnehmer getragener Nebenkosten. Die Abschreibungsmethoden und wirtschaftlichen Nutzungsdauern entsprechen denen vergleichbarer erworbener Vermögenswerte. Operating LeaseBei einem Operating Leasing wird die als Leasingnehmer zu zahlende Leasingrate als Aufwand beziehungsweise die als Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag erfasst. Der verleaste Vermögenswert wird weiterhin in der Konzernbilanz als Sachanlage erfasst. Nach der Equity-Methode bewertete BeteiligungenNach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen werden zum Erwerbszeitpunkt zu Anschaffungskosten aktiviert. In den Folgeperioden werden die Buchwerte jährlich um die auf die Lufthansa Group entfallenden Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens beziehungsweise Gemeinschaftsunternehmens erhöht beziehungsweise vermindert. Auf die erstmalige Bewertung eines in dem Beteiligungsansatz enthaltenen Unterschiedsbetrags zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Eigenkapital der Gesellschaft werden die für die Vollkonsolidierung geltenden Grundsätze der Kaufpreisallokation entsprechend angewendet. Ein Werthaltigkeitstest wird in Folgeperioden nur durchgeführt, sofern ein Hinweis auf eine mögliche Wertminderung des gesamten Beteiligungsansatzes vorliegt. FinanzinstrumenteFinanzielle Vermögenswerte werden in der Lufthansa Group nach IFRS 9 in die Kategorien „zu fortgeführten Anschaffungskosten“, „zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)“, „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (mit und ohne Recycling)“ sowie in „Derivative Finanzinstrumente als wirksamer Teil einer Sicherungsbeziehung“ eingeteilt. Die Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten“ besteht aus finanziellen Vermögenswerten, die Fremdkapitalinstrumente darstellen und deren Geschäftsmodell darin besteht, bis zur Endfälligkeit gehalten zu werden. Daneben weisen diese Instrumente festgelegte Zahlungsmodalitäten auf und stehen im Einklang mit dem Zahlungsstromkriterium, also der vertraglichen Vereinnahmung von Zins und Tilgung. Bei Lufthansa fallen unter diese Position insbesondere Forderungen und Ausleihungen sowie Kassen- und Bankbestände. Je nach Restlaufzeit werden sie als langfristige beziehungsweise kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen. In die Kategorie „zum beizulegenden Zeitwert über die GuV“ fallen Fremdkapitalinstrumente, deren Geschäftsmodell weder im Halten noch im Verkaufen liegt, oder solche, die die Zahlungsstrombedingung nicht erfüllen. Dies ist bei Lufthansa in der Regel nicht der Fall. Daneben sind Eigenkapitalinstrumente grundsätzlich dieser Kategorie zuzuordnen, sodass bei Lufthansa grundsätzlich Aktien und Beteiligungen, die Finanzinstrumente darstellen, in dieser Kategorie erfasst werden. Zusätzlich werden in dieser Kategorie vereinzelt Derivate klassifiziert, die die Voraussetzung des Hedge Accounting nicht erfüllen. Fremdkapitalinstrumente werden als „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (mit Recycling)“ klassifiziert, wenn das Geschäftsmodell dieser Instrumente im Halten wie auch im Verkaufen liegt und die Zahlungsstrombedingung als erfüllt gilt. Bei Lufthansa trifft dies auf Wertpapiere zu, die Fremdkapitalinstrumente darstellen. Für Eigenkapitalinstrumente kann ein instrumentenspezifisches Wahlrecht getroffen werden, das Instrument als „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling)“ zu klassifizieren. Dieses Wahlrecht wird bei der Lufthansa Group für einzelne Aktienpositionen ausgeübt. Lufthansa schließt zur ökonomischen Sicherung Derivate ab, die der Kategorie „Derivative Finanzinstrumente als wirksamer Teil einer Sicherungsbeziehung“ zugeordnet werden, falls alle Voraussetzungen für das Hedge Accounting erfüllt sind. Finanzinstrumente werden am Erfüllungstag, das heißt zum Zeitpunkt des Entstehens beziehungsweise der Übertragung, bilanziert. Finanzielle Vermögenswerte werden dabei zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Kosten der Transaktion aktiviert. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Langfristige unter- beziehungsweise nicht verzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Die Folgebewertung des Finanzinstruments richtet sich nach der entsprechenden Klassifizierung, entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode oder zum beizulegenden Zeitwert, erfolgswirksam über die GuV oder erfolgsneutral im Eigenkapital. In Fremdwährung valutierende Forderungen werden zum Stichtagskurs bewertet. Für Wertpapiere wird der beizulegende Zeitwert aus dem an einem aktiven Markt notierten Preis ermittelt. Im Fall festverzinslicher Wertpapiere, die nicht notiert sind, wird der beizulegende Zeitwert aus der Differenz zwischen Effektiv- und Marktzinssatz zum Bewertungsstichtag ermittelt. Bestehen an der Einbringbarkeit von Forderungen Zweifel, werden Wertberichtigungen gebildet und diese Forderungen entsprechend mit dem niedrigeren realisierbaren Betrag angesetzt. Spätere Wertaufholungen (Zuschreibungen) werden erfolgswirksam vorgenommen. Nach IFRS 9 wird bereits bei Zugang einer Forderung ein erwarteter Verlust erfasst, der das Kreditrisiko der Forderung vor dem Eintreten eines Ausfallereignisses berücksichtigt. Ein externes Kreditrisiko liegt für die Lufthansa Group insbesondere im Forderungsportfolio aus Lieferungen und Leistungen vor, für das ein erwarteter Verlust bilanziert wird. Derivative Finanzinstrumente sind zum beizulegenden Zeitwert auf Basis von veröffentlichten Marktpreisen bewertet. Sofern kein an einem aktiven Markt notierter Preis existiert, wird auf andere geeignete Bewertungsmethoden zurückgegriffen. Geeignete Bewertungsmethoden umfassen alle Faktoren, die unabhängige, sachkundige Marktteilnehmer bei der Preisbildung berücksichtigen würden und die anerkannte, gängige ökonomische Modelle zur Preisbildung von Finanzinstrumenten darstellen. Die Lufthansa Group setzt entsprechend einer konzerninternen Richtlinie derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von Zins- und Devisenkursänderungsrisiken sowie zur Absicherung des Treibstoffpreisrisikos ein. Basis ist die vom Vorstand definierte und von einem Ausschuss überwachte Sicherungspolitik. Zur Steuerung des Zinsrisikos werden Zinsswaps und Zins-/ Währungsswaps abgeschlossen. Letztere sichern gleichzeitig das Devisenkursänderungsrisiko aus Finanzierungen in Fremdwährungen. Treibstoffpreissicherungen werden in Form von Bandbreitenoptionen und anderen Sicherungskombinationen primär in Rohöl abgeschlossen. In begrenztem Umfang können darüber hinaus auch Sicherungen in anderen Produkten wie Gasoil abgeschlossen werden. Sicherungsgeschäfte dienen entweder der Absicherung beizulegender Zeitwerte (Fair Value Hedge) oder der Absicherung künftiger Cashflows (Cashflow Hedge). Soweit die eingesetzten Finanzinstrumente wirksame Cashflow-Sicherungen im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach den Vorschriften des IFRS 9 sind, führen die Veränderungen des Marktwerts grundsätzlich nicht zu Auswirkungen auf das Periodenergebnis während der Laufzeit des Derivats. Sie werden erfolgsneutral in den entsprechenden Rücklagenpositionen erfasst. Ist der gesicherte Zahlungsstrom eine Investition, wird zum Zeitpunkt des Fälligwerdens des Grundgeschäfts das bis dahin im Eigenkapital erfasste Ergebnis aus dem Sicherungsgeschäft mit den Anschaffungskosten der Investition verrechnet. In allen anderen Fällen wird der angesammelte Wert im Eigenkapital bei Fälligwerden des gesicherten Zahlungsstroms als Gewinn oder Verlust im Periodenergebnis berücksichtigt. Im Fall des effektiven Teils einer wirksamen Absicherung von beizulegenden Zeitwerten, die als Fair Value Hedge designiert sind, gleichen sich die Marktwertschwankungen des gesicherten Vermögenswerts beziehungsweise der gesicherten Schulden und die des Finanzinstruments in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Derivate, die die Voraussetzungen des Hedge Accounting nicht erfüllen, werden in der Kategorie „Zum beizulegenden Zeitwert über die GuV“ ausgewiesen. Eine Veränderung des beizulegenden Zeitwerts wird dann unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Dies kommt bei Lufthansa in der Regel dann vor, wenn das der Sicherung zugrunde liegende Exposure beziehungsweise Grundgeschäft nicht verlässlich bewertet werden kann oder das Exposure im Laufe der Sicherung vorzeitig weggefallen ist. Auch „eingebettete Derivate“ sind, soweit eine Trennung vom finanziellen Basiskontrakt nötig, aber nicht möglich ist, gemeinsam mit diesem für Bewertungszwecke als Handelsgeschäfte anzusehen. Marktwertschwankungen wirken sich ebenfalls unmittelbar als Gewinn oder Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Beide sind der Kategorie „Zum beizulegenden Zeitwert über die GuV“ zuzurechnen. Sicherungspolitik des Konzerns, → Erläuterung 44, S. 164 ff., ist es, ausschließlich wirksame Derivate zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Treibstoffpreisrisiken abzuschließen. Die Erstbewertung von finanziellen Garantiezusagen, die gegenüber Dritten gewährt wurden, erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Finanzgarantien werden im Rahmen der Folgebewertung entweder der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zugeordnet oder alternativ zum höheren Betrag des ursprünglich angesetzten Betrags abzüglich, soweit zutreffend, der kumulierten, in Übereinstimmung mit IFRS 15 bereits erfolgswirksam erfassten Amortisationen beziehungsweise dem nach IAS 37 ermittelten Wert der vertraglichen Verpflichtung bewertet. EmissionszertifikateCO2-Emissionszertifikate werden als immaterielle Vermögenswerte bilanziert und unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Sowohl entgeltlich erworbene als auch frei zugeteilte Rechte werden zu Anschaffungskosten bewertet; eine planmäßige Abschreibung findet nicht statt. Vertragsvermögenswerte und ForderungenHat der Kunde seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, wird ein Vertragsvermögenswert oder eine Forderung ausgewiesen. Forderungen werden ausgewiesen, wenn der Anspruch auf den Erhalt der Gegenleistung keiner Bedingung mehr unterliegt. Dies geschieht in der Regel, wenn der Konzern vertraglich berechtigt ist, eine Rechnung an den Kunden auszustellen. Die Vertragsvermögenswerte betreffen im Wesentlichen Fertigungs- beziehungsweise Dienstleistungsaufträge für Technik und EDV-Leistungen. VorräteDer Posten „Vorräte“ umfasst nicht reparaturfähige Ersatzteile und Vermögensgegenstände, die im Rahmen der Produktion oder der Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe), bezogene Waren, unfertige und fertige Erzeugnisse sowie hierauf geleistete Anzahlungen. Der Ansatz erfolgt zu Anschaffungskosten, die auf Basis von Durchschnittspreisen ermittelt werden, oder zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten einschließlich der nach IAS 23 zu berücksichtigenden Fremdkapitalkosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten wurde ein Beschäftigungsgrad von durchschnittlich 100 % (Vorjahr: 96 %) berücksichtigt. Die Bewertung zum Bilanzstichtag erfolgt zum jeweils niedrigeren Betrag aus Anschaffungs-/ Herstellungskosten einerseits und Nettoveräußerungswert andererseits. Als Nettoveräußerungswert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten angesetzt. Zum Verkauf stehende VermögenswerteEinzelne, ehemals langfristige Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten, deren Verkauf innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erwarten ist, sind mit dem niedrigeren Betrag aus fortgeschriebenem Buchwert zum Umgliederungszeitpunkt beziehungsweise beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten aktiviert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten wird dabei – soweit vorhanden -aus zuletzt beobachteten Markttransaktionen abgeleitet. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben und jedes nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungsunternehmen wird nicht mehr nach der Equity-Methode bilanziert, sobald sie als zur Veräußerung oder zur Ausschüttung gehalten eingestuft wurden. Während der ermittelte Abschreibungsbedarf aus der letztmaligen Bewertung vor Umgliederung unter den außerplanmäßigen Abschreibungen erfasst wird, werden jegliche Folgebewertungseffekte der ausgewiesenen kurzfristigen Vermögenswerte mit Verkaufsabsicht aufgrund beispielsweise schwankender Wechselkurse innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise Erträge erfasst. Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-ÄquivalenteDie Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente umfassen den Kassenbestand, erhaltene Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten. Zahlungsmittel-Äquivalente sind kurzfristige liquidierbare Finanzinvestitionen. Sie haben bei Erwerb beziehungsweise zum Anlagezeitpunkt eine maximale Laufzeit von drei Monaten. PensionsrückstellungenDie angesetzte Pensionsrückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation, DBO) am Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens, gegebenenfalls unter Berücksichtigung der Regelungen zur Wertobergrenze eines Überhangs des Planvermögens über die Verpflichtung (Asset Ceiling). Die DBO wird jährlich von unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen nach der in IAS 19 vorgeschriebenen Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) für leistungsorientierte Altersversorgungspläne berechnet. Der bilanziellen Bewertung der Verpflichtung liegen verschiedene versicherungsmathematische Annahmen zugrunde. Die Bewertung von Kapitalkontenplänen erfolgt mit dem Marktwert der den individuellen Kapitalkonten zugerechneten Vermögenswerte zum Stichtag, wobei ein individueller Abgleich mit dem Leistungsbarwert der bei Eintritt des Versorgungsfalls zu gewährenden Mindestleistung in Höhe der bereits eingezahlten Beiträge, bewertet unter Berücksichtigung der Prämissen der Leistungspläne, erfolgt. Risikobeiträge, die der Arbeitgeber zur zusätzlichen Absicherung vorzeitiger Versorgungsfälle gewährt, sind im laufenden Dienstzeitaufwand erfasst. Dabei sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Rententrend sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Die Annahmen zum Gehalts- und Rententrend stützen sich auf in der Vergangenheit beobachtete Entwicklungen, berücksichtigen das länderspezifische Zins- und Inflationsniveau und die jeweiligen Arbeitsmarktentwicklungen. Basis für die Schätzung der durchschnittlichen Lebenserwartung bilden anerkannte biometrische Rechnungsgrundlagen. Der für die Abzinsung der jeweiligen künftigen Zahlungsverpflichtungen verwendete Zinssatz basiert auf der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit einer vergleichbaren Laufzeit. Die Bestimmung des Zinssatzes basiert auf hochrangigen Unternehmensanleihen mit einem Emissionsvolumen von mindestens 100 Mio. EUR und einem AA-Rating von mindestens einer der Ratingagenturen Moody’s Investor Service, Fitch Ratings oder Standard & Poor’s Rating Services. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die aus der regelmäßig durchzuführenden Anpassung von versicherungsmathematischen Annahmen entstehen, werden unter Berücksichtigung latenter Steuern direkt erfolgsneutral im Eigenkapital in der Periode ihrer Entstehung erfasst. Ebenfalls erfolgsneutral auszuweisen sind Differenzen zwischen dem am Periodenanfang ermittelten Zinsertrag aus Planvermögen auf Basis des auch zur Abzinsung der Pensionsverpflichtungen verwendeten Zinssatzes und dem am Ende der Periode tatsächlich festgestellten Ertrag aus Planvermögen. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sowie das vom erwarteten Ergebnis abweichende tatsächliche Ergebnis aus dem Planvermögen sind Bestandteil der Neubewertungskomponente (Remeasurement). Nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst. Zahlungen an Versorgungsträger für beitragsorientierte Versorgungszusagen, für die der Versorgungsträger beziehungsweise der Leistungsempfänger die finanziellen Risiken übernimmt, werden bei Fälligkeit im Personalaufwand erfasst. Sonstige Rückstellungen und SteuerrückstellungenSonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Vermögensabfluss führt, der zum Bilanzstichtag zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungshöhe wird durch den nach bestmöglicher Schätzung ermittelten Betrag bestimmt. Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen interner und externer Sachverständiger genutzt. Das Management analysiert regelmäßig die aktuellen Informationen zu Rechtsrisiken und bildet Rückstellungen für wahrscheinliche Verpflichtungen. Diese Rückstellungen decken die geschätzten Zahlungen an die Kläger, die Gerichts- und Verfahrenskosten, die Kosten für Rechtsanwälte sowie eventuelle Vergleichskosten ab. Für die Beurteilung werden interne und externe Rechtsanwälte hinzugezogen. Im Rahmen der Entscheidung über die Notwendigkeit einer Rückstellung für Prozesse berücksichtigt das Management die Wahrscheinlichkeit eines ungünstigen Ausgangs und die Möglichkeit, die Höhe der Verpflichtung ausreichend verlässlich zu schätzen. Die Erhebung einer Klage, die formale Geltendmachung eines Anspruchs gegen den Konzern oder die Angabe eines Rechtsstreits im Anhang bedeuten nicht automatisch, dass eine Rückstellung für das betreffende Risiko gebildet wurde. Durch das Urteil in einem Gerichtsverfahren, durch behördliche Entscheidungen oder durch einen Vergleich können dem Konzern Aufwendungen entstehen, für die bisher mangels verlässlicher Ermittelbarkeit bilanziell nicht vorgesorgt wurde oder die über die hierfür gebildete Rückstellung und die Versicherungsdeckung hinausgehen. Rückstellungen für Verpflichtungen, die voraussichtlich nicht bereits im Folgejahr zu einer Vermögensbelastung führen, werden in Höhe des Barwerts des erwarteten Vermögensabflusses unter Berücksichtigung absehbarer Preissteigerungen gebildet. Der Wertansatz der Rückstellungen wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Rückstellungen in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs umgerechnet. Konnte keine Rückstellung gebildet werden, weil eines der genannten Kriterien nicht erfüllt war, sind die entsprechenden Verpflichtungen unter den Eventualschulden ausgewiesen beziehungsweise erläutert. Für in ihrer Höhe und/oder der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens nach nicht sichere Verpflichtungen gegenüber den jeweiligen Finanzbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet. Auf in diesem Zusammenhang bestehende Eventualverbindlichkeiten wird gesondert eingegangen. VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden zum Zeitpunkt des Vertragsbeginns mit dem Barwert der Leasingraten, übrige finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dabei werden nicht zum Marktzins verzinste Verbindlichkeiten zum Barwert passiviert. In den Folgeperioden erfolgt die Bewertung zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode. In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs bewertet. Für Verpflichtungen aus Aktienprogrammen wurde eine nach IFRS 2 für aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich vorgeschriebene Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten durchgeführt. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte mit Hilfe der finanzmathematischen Methode der Monte-Carlo-Simulation. Die Verbindlichkeit wird auf Basis des so ermittelten beizulegenden Zeitwerts unter Berücksichtigung der noch verbleibenden Programmlaufzeit passiviert und Wertänderungen im Personalaufwand erfolgswirksam erfasst. Einzelheiten der in das Modell eingeflossenen Prämissen und der Ausgestaltung der Aktienprogramme finden sich in → Erläuterung 38, S. 153 ff. VertragsverbindlichkeitenEine Vertragsverbindlichkeit ist eine Verpflichtung des Konzerns gegenüber einem Kunden, Güter zu liefern oder Dienstleistungen zu erbringen, für die der Kunde bereits Leistungen zum Beispiel in Form von Anzahlungen erbracht hat. Die Vertragsverbindlichkeiten im Konzern betreffen die Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten, nicht eingelösten Meilen aus den Kundenbindungsprogrammen, Fertigungsaufträgen sowie sonstige Vertragsverbindlichkeiten. Verkaufte Flugdokumente werden bis zu ihrer Ausnutzung als Verpflichtung aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten passiviert. Kupons, die voraussichtlich nicht mehr abgeflogen werden, werden in Höhe ihres geschätzten Werts ratierlich erfolgswirksam als Erlöse aus den Verkehrsleistungen vereinnahmt. Die Schätzung stützt sich dabei auf statistische Vergangenheitsdaten. Mit dem Ziel der dauerhaften Kundenbindung setzt die Lufthansa Group verschiedene Meilenbonusprogramme ein. Teilnehmer des Miles & More-Programms, welches das bedeutendste Meilenbonusprogramm innerhalb der Lufthansa Group darstellt, können Bonusmeilen sowohl auf Flügen der Fluggesellschaften der Lufthansa Group als auch bei einer Vielzahl von Kooperationspartnern (darunter andere Airlines, Hotels, weltweit operierende Mietwagenunternehmen, Finanz- und Versicherungsinstitute, Telekommunikationsunternehmen, Unternehmen des Einzelhandels, Automobilclubs etc.) ansammeln und auch einlösen. Entsprechend den vertraglichen Teilnahmebedingungen verfallen Meilen drei Jahre nach Gewährung, soweit sie nicht durch Vielfliegerstatus oder Kreditkartennutzung geschützt sind. Die Umsatzerlöse für Prämienmeilen werden zum Zeitpunkt beziehungsweise über den Zeitraum der Übertragung der mit den Prämienmeilen gekauften Güter und Dienstleistungen realisiert. Für die Bewertung der Prämienansprüche, die auf Flügen von Fluggesellschaften der Lufthansa Group angesammelt werden, wird ein beobachtetes Ausnutzungsverhalten der Vergangenheit zugrunde gelegt. Meilen, die voraussichtlich für Flüge mit Fluggesellschaften der Lufthansa Group eingesetzt werden, werden bewertet mit dem durchschnittlichen Preis des Prämienflugs beziehungsweise Upgrades zu den durchschnittlich eingesetzten Meilen. Der Preis wird dabei auf Basis des gewichteten Ausnutzungsverhaltens von verschiedenen geografischen Regionen und Buchungsklassen ermittelt. Weiterhin erfolgt eine Korrektur aufgrund geringerer Flexibilität von Prämienflügen und der bei normalen Flügen gewährten Prämienmeilen. Meilen, die voraussichtlich für andere Prämien eingesetzt werden, werden mit dem durchschnittlichen Preis dieser Prämien zu den durchschnittlich eingesetzten Meilen bewertet. Die Preise für die Zugangsbewertung werden jährlich neu ermittelt und auf alle Zugänge des Jahres angewendet. Die Meilenverbräuche werden mit dem Durchschnittssatz des Meilenbestands zum Jahresbeginn (gleich dem des Vorjahres) bewertet. Die Bewertung der Prämienansprüche, die bei anderen Kooperationspartnern angesammelt werden, erfolgt zu den Beträgen, die von diesen Kooperationspartnern gezahlt werden, im Verhältnis zu den angesammelten durchschnittlich eingesetzten Meilen. Die bisherige Berechnung des rechtlichen und wirtschaftlichen Verfalls kann unter IFRS 15 unverändert angewandt werden, wonach die Verfallsquote aus den beobachteten Quoten der Vorjahre berechnet und um gegebenenfalls einen Zu- oder Abschlag aufgrund von Trendbeobachtungen oder zukünftigen wertbegründenden Aspekten im Programm ergänzt wird. Änderungen ergeben sich bei der Erfassung der Erträge aus dem Verfall von Prämienmeilen. Nach IFRS 15 hat die Erfolgsrealisierung des Meilenverfalls analog zu dem Verlauf der Umsätze aus den nicht verfallenden Leistungsverpflichtungen zu erfolgen. Dementsprechend wird daher ein Zeitraum der Umsatzrealisierung von drei Jahren angenommen und der Umsatz aus voraussichtlich verfallenden Meilen linear über diesen Zeitraum vereinnahmt. Latente SteuerpostenLatente Steuern werden gemäß IAS 12 für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede zwischen den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften und dem Konzernabschluss gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs aktiviert. Zur Beurteilung der Frage, ob latente Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen nutzbar, das heißt werthaltig sind, wird auf die Ergebnisplanungen der Gesellschaft sowie konkret umsetzbare Steuerstrategien zurückgegriffen. Der für die Wahrscheinlichkeitsbeurteilung betrachtete Planungszeitraum bestimmt sich nach den Umständen bei der jeweiligen Konzerngesellschaft und beträgt im Regelfall zwischen drei und fünf Jahren. Tatsächliche ErtragsteuernDie Lufthansa Group ist in verschiedenen Ländern ertragsteuerpflichtig. Zur Ermittlung der Ertragsteuerschulden sind wesentliche Annahmen erforderlich. Es gibt Geschäftsvorfälle und Berechnungen, deren endgültige Besteuerung während des gewöhnlichen Geschäftsverlaufs nicht abschließend ermittelt werden kann. Die Höhe der Verpflichtung für erwartete Steuerprüfungen basiert auf Schätzungen, ob und in welcher Höhe zusätzliche Ertragsteuern fällig werden. In der Periode der endgültigen Ermittlung der Besteuerung werden getroffene Schätzungen gegebenenfalls korrigiert. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG3 Erlöse aus den VerkehrsleistungenDie Lufthansa Group ordnet die Erlöse in der KonzernGewinn- und Verlustrechnung den Bereichen Network Airlines, Eurowings, Logistik, Technik, Catering und Sonstiges zu. Die folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung der Verkehrserlöse nach den unterschiedlichen Geschäftsmodellen für das am 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr: T083 VERKEHRSERLÖSE NACH TÄTIGKEITSBEREICHEN
1) Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt nach Ursprungsverkaufsort. In den Verkehrserlösen in Höhe von 28.103 Mio. EUR (Vorjahr: 28.399 Mio. EUR) sind Fracht- und Posterlöse in Höhe von 3.106 Mio. EUR (Vorjahr: 2.932 Mio. EUR) enthalten. Davon entfallen 2.549 Mio. EUR (Vorjahr: 2.371 Mio. EUR) auf das Geschäftsfeld Logistik. Die übrigen Fracht- und Posterlöse in Höhe von 557 Mio. EUR (Vorjahr: 561 Mio. EUR) stammen im Wesentlichen aus der Vermarktung der Frachträume auf Passagierflügen der SWISS beziehungsweise der Brussels Airlines. 4 Andere BetriebserlöseDie folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung der anderen betrieblichen Erlöse nach Kategorien (Arten von Services) und geografischer Verteilung für das Geschäftsjahr 2018: T084 ANDERE BETRIEBLICHE ERLÖSE NACH TÄTIGKEITSBEREICHEN
1) Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt nach Ursprungsverkaufsort. Die Technikleistungen stellen den größten Teil der Außenumsätze des Geschäftsfelds Technik dar. Weitere Umsätze des Geschäftsfelds Technik aus Materialverkäufen, Material- und Triebwerksverleih sowie logistische Leistungen sind den sonstigen Leistungen zugeordnet. Die als Cateringleistungen bezeichneten Umsatzerlöse wurden ausschließlich vom Geschäftsfeld Catering erbracht. Insbesondere in den Bereichen Air-Security-Konzepte, Bordserviceequipment, Transport-/Lagerlogistik sowie Lounge-Betrieb werden im Geschäftsfeld Catering außerdem Umsätze erwirtschaftet, die unter den sonstigen Leistungen ausgewiesen werden. Die anderen Betriebserlöse enthalten auch Erlöse aus Kundenaufträgen, die über einen bestimmten Zeitraum erfüllt werden. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Leistungen im Bereich Technik und IT-Services. 5 Bestandsveränderungen und andere aktivierte EigenleistungenT085 BESTANDSVERÄNDERUNGEN UND ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN
Der Anstieg der anderen aktivierten Eigenleistungen resultiert im Wesentlichen aus der verstärkten Triebwerksüberholungsaktivität im Konzern (470 Mio. EUR, im Vorjahr: 332 Mio. EUR). Im Rahmen der Anpassung der Bilanzierungsmethode für Triebwerkswartungsereignisse wurden auch die Vorjahreswerte entsprechend angepasst. → Erläuterung 2, S. 106 ff. 6 Sonstige betriebliche ErträgeT086 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
Die Kursgewinne aus Fremdwährungsposten (ohne Finanzschulden: enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursveränderungen zwischen den Monatsdurchschnittskursen im Entstehungs- und im Zahlungszeitpunkt sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Daneben werden die Erträge aus Kurssicherungsgeschäften hier erfasst. Korrespondierend werden Kursverluste aus diesen Vorgängen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. → Erläuterung 10, S. 124. Die Fremdwährungseffekte aus Finanzschulden werden im Rahmen der Nettoergebnisse aus Kurssicherungsbeziehungen bei Finanzschulden in den übrigen Finanzposten erfasst. Die Rückstellungsauflösungen betreffen eine Vielzahl von in Vorjahren gebildeten und nicht vollständig verbrauchten Rückstellungen. Dagegen ist der Aufwand aus in Vorjahren nicht ausreichend gebildeten Rückstellungen der jeweiligen primären Aufwandsart zugeordnet. Innerhalb der Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen entfallen 13 Mio. EUR auf veräußertes Fluggerät (Vorjahr: 24 Mio. EUR). Im Vorjahr wurden unter den Provisionserträgen die Erträge aus Schulungen und Reisemanagement in Höhe von 342 Mio. EUR ausgewiesen, die ab 2018 im Rahmen der IFRS 15-Umstellung unter den Umsatzerlösen gezeigt werden. Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten Posten, die sich keiner der bereits genannten Positionen zuordnen lassen. 7 MaterialaufwandT087 MATERIALAUFWAND
Seit 2018 werden die vereinnahmten Flughafenentgelte mit den korrespondierenden Flughafenabrechnungen aufgrund von IFRS 15 nicht mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Dies hat zu einer Reduzierung der Gebühren von 2.257 Mio. EUR geführt. Die retrospektive Änderung der Bilanzierungsmethode für Triebwerksüberholungen hat zu einer Anpassung der im Vorjahr berichteten Fremdleistungen Technik geführt. Hinsichtlich der Auswirkungen im Einzelnen verweisen wir auf → Erläuterung 2, S. 106 ff. 8 PersonalaufwandT088 PERSONALAUFWAND
Als Aufwendungen für Altersversorgung werden im Wesentlichen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen ausgewiesen. → Erläuterung 33, S. 142 ff. In den Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung war im Vorjahr ein Entlastungseffekt von 582 Mio. EUR aus einem negativen nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand enthalten, der sich aus der Umstellung der Versorgungssysteme für das Cockpit-Personal innerhalb des deutschen Konzerntarifvertrags ergab. T089 MITARBEITER
Der Jahresdurchschnitt wird unter Berücksichtigung des Zeitpunkts der Erst- beziehungsweise Entkonsolidierung zeitanteilig berechnet. 9 AbschreibungenEine Aufteilung der Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Flugzeuge und übrige Sachanlagen ist den Erläuterungen der jeweiligen Position zu entnehmen. Die Gesamtabschreibungen betrugen 2.205 Mio. EUR (Vorjahr: 2.382 Mio. EUR). T090 ABSCHREIBUNGEN
Die retrospektive Änderung der Bilanzierungsmethode für Triebwerksüberholungen führte zu einer Anpassung der im Vorjahr berichteten Abschreibungen. Hinsichtlich der Auswirkungen im Einzelnen verweisen wir auf → Erläuterung 2, S. 106 ff. Von den planmäßigen Abschreibungen auf Flugzeuge betrafen 338 Mio. EUR aktivierte Triebwerkswartungsereignisse (Vorjahr: 330 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2018 wurden außerplanmäßige Abschreibungen von insgesamt 24 Mio. EUR vorgenommen. Diese entfielen mit 4 Mio. EUR auf zum Verkauf vorgesehene zwei Boeing MD-11 aus dem Segment Logistik. Weitere außerplanmäßige Abschreibungen betreffen unter anderem mit 11 Mio. EUR Wertberichtigungen auf Flugschülerdarlehen sowie mit 5 Mio. EUR außerplanmäßige Abschreibungen bei der LSG Italien. Im Vorjahr betrugen die außerplanmäßigen Abschreibungen 343 Mio. EUR und entfielen mit 204 Mio. EUR im Wesentlichen auf für die Verschrottung vorgesehene Fluggeräte. Weitere wesentliche außerplanmäßige Abschreibungen im Vorjahr betrafen finanzielle Vermögenswerte, die im Zuge der Insolvenz und des Nichtzustandekommens der Übernahme der NIKI Luftfahrt GmbH wertberichtigt wurden. Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden wie im Vorjahr keine weiteren außerplanmäßigen Abwertungen auf zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte erfasst. 10 Sonstige betriebliche AufwendungenT091 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
Die personalabhängigen Aufwendungen enthalten unter anderem Reise- und Schulungskosten für eigene Mitarbeiter sowie Kosten für Fremdpersonal. Die Kursverluste aus Fremdwährungsposten (außer Finanzschulden) enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursveränderungen zwischen den Monatsdurchschnittskursen im Entstehungs- und im Zahlungszeitpunkt, Aufwendungen aus der Kurssicherung sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. → Erläuterung 6, S. 122. Die Fremdwährungseffekte aus Finanzschulden werden im Rahmen der Nettoergebnisse aus Kurssicherungsbeziehungen von Finanzschulden in den übrigen Finanzposten erfasst. 11 BeteiligungsergebnisT092 BETEILIGUNGSERGEBNIS
Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen sind einschließlich Organsteuerumlagen/-gutschriften ausgewiesen. 12 ZinsergebnisT093 ZINSERGEBNIS
Das Zinsergebnis umfasst Zinserträge und Zinsaufwendungen nach der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert über die GuV klassifiziert sind. 13 Übrige FinanzpostenT094 ÜBRIGE FINANZPOSTEN
Seit dem 1. Januar 2018 sind Cross-Currency-Swaps als Sicherungsinstrumente im Hedge Accounting designiert und werden im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr als freistehende Derivate ausgewiesen. Daneben wird die Zeitwertänderung von Optionen, die als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, retrospektiv seit dem 1. Januar 2017 erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst als Cost of Hedging anstatt als erfolgswirksam durch die Gewinn- und Verlustrechnung. Dies führte im Jahr 2017 zu einer Anpassung des Ergebnisses aus der Bewertung von Derivaten, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, in Höhe von -16 Mio. EUR (vor Steuern). → Erläuterung 2, S. 106 ff. 14 ErtragsteuernT095 ERTRAGSTEUERN
Die tatsächlichen Ertragsteuern enthalten die Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag, die Gewerbesteuer sowie sonstige im Ausland angefallene Ertragsteuern in Höhe von insgesamt 538 Mio. EUR (Vorjahr: 629 Mio. EUR) für das Jahr 2018. Darüber hinaus entfallen auf Vorjahre Steueraufwendungen von 76 Mio. EUR (Vorjahr: 184 Mio. EUR) Die verwendeten Steuersätze für die Berechnung der latenten Steuern im Ausland betrugen im Geschäftsjahr 2018 3,5 % bis 35,0 % (Vorjahr: 3,5 % bis 41,4 %). Für die Bewertung der latenten Steuern werden die zum Abschlussstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten relevanten Steuervorschriften herangezogen. Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern mit einem Steuersatz der Konzernobergesellschaft von 25 % (Vorjahr: 25 %) multipliziert. Dieser setzt sich aus einem Steuersatz von 15,825 % (Vorjahr: 15,825 %) für Körperschaftsteuer/Solidaritätszuschlag und 9,175 % für Gewerbeertragsteuer (Vorjahr: 9,175 %) zusammen. Bei der Ermittlung des Steuersatzes für die Gewerbeertragsteuer wird berücksichtigt, dass der Anteil des Gewerbeertrags, welcher auf die ausländischen Luftverkehrsbetriebsstätten der in Deutschland ansässigen Fluggesellschaften entfällt, herauszurechnen ist. T096 STEUERÜBERLEITUNGSRECHNUNG
1) Periodenfremder latenter Steuerertrag in Höhe von 76 Mio. EUR (Vorjahr: 112 Mio. EUR) und periodenfremder tatsächlicher Steueraufwand in Höhe von 76 Mio. EUR (Vorjahr: 184 Mio. EUR) Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 47 Mio. EUR (Vorjahr: 37 Mio. EUR) wurden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da es nicht wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren. Die Steuerabgrenzungen 2018 und 2017 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen: T097 LATENTE STEUERFORDERUNGEN UND -VERBINDLICHKEITEN
Es wird erwartet, dass sich die aus Forderungen/Verbindlichkeiten/Übrigen Rückstellungen sowie Vorräten bestehenden Steuerabgrenzungen im Wesentlichen innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag umkehren werden. Für Gesellschaften, die im Berichtsjahr oder Vorjahr ein negatives steuerliches Ergebnis gezeigt haben, wurde ein latenter Steueranspruch in Höhe von 47 Mio. EUR (Vorjahr: 18 Mio. EUR) aktiviert, da die Realisierung des Steueranspruchs aufgrund der steuerlichen Ergebnisplanung insoweit wahrscheinlich ist. Neben den aktivierten latenten Steueransprüchen aus Verlust- beziehungsweise Zinsvorträgen und Steuergutschriften bestehen noch steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen in Höhe von 2.423 Mio. EUR (Vorjahr: 3.095 Mio. EUR), für die keine aktiven latenten Steuern gebildet werden konnten. Die Höhe der insgesamt zum 31. Dezember 2018 nicht aktivierbaren latenten Steueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen beträgt 584 Mio. EUR (Vorjahr: 684 Mio. EUR). Die Nutzungsbeschränkungen der nicht aktivierten steuerlichen Verlustverträge verteilen sich wie folgt: T098 NUTZUNGSBEGRENZUNGEN NICHT AKTIVIERTER VERLUSTVORTRÄGE
15 Ergebnis je AktieDas „unverwässerte“/“verwässerte“ Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Aktienzahl wurden die für die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zurückgekauften und wieder ausgegebenen Aktien in der Berechnung zeitanteilig berücksichtigt. T099 ERGEBNIS JE AKTIE
Zu den Auswirkungen der geänderten Bilanzierungsmethode für Triebwerkswartungsereignisse auf das Ergebnis je Aktie verweisen wir auf → Erläuterung 2, S. 106 ff. Die Deutsche Lufthansa AG als Obergesellschaft des Konzerns weist für das Geschäftsjahr 2018 nach HGB einen Bilanzgewinn von 380 Mio. EUR einschließlich einer Entnahme aus der Gewinnrücklage in Höhe von 41 Mio. EUR aus. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 7. Mai 2019 vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,80 EUR je Aktie auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 380 Mio. EUR oder 12,8 % des EBIT 2018. Im Geschäftsjahr 2018 wurden aus dem Ergebnis für das Geschäftsjahr 2017 0,80 EUR je Aktie als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZAktiva16 Geschäfts- oder Firmenwerte sowie immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten NutzungsdauerT100 GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE SOWIE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE MIT UNBESTIMMTER NUTZUNGSDAUER
Sämtliche Firmenwerte sowie immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer wurden im Geschäftsjahr 2018 einem regelmäßigen Werthaltigkeitstest nach IAS 36 unterzogen. Daneben besteht die Verpflichtung zu einer Werthaltigkeitsprüfung bei Vorliegen von Anzeichen für eine Wertminderung. Zum anlassbezogenen Werthaltigkeitstest → Erläuterung 9, S. 123 f. Erworbene Marken und Slots weisen aufgrund ihrer nachhaltigen rechtlichen und wirtschaftlichen Bedeutung eine unbestimmte Nutzungsdauer auf. Die Tests wurden auf der Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten beziehungsweise des Nutzungswerts durchgeführt. Aufgrund der organisatorischen und geschäftlichen Integration der Brussels Airlines in die Eurowings Gruppe wurde der Firmenwert der Brussels Airlines der Eurowings zugeordnet und dort auf seine Werthaltigkeit überprüft. Auch der im Zuge der Übernahme der Luftfahrtgesellschaft Walter entstandene Firmenwert ist Bestandteil des Firmenwerts auf Ebene der Eurowings, da die Gesellschaft lediglich als Service-Plattform für Flugdienste innerhalb der Eurowings tätig ist. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die getesteten Firmenwerte und die in die jeweiligen Werthaltigkeitstests eingeflossenen Annahmen für die jeweilig kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit (CGU). T101 WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN DER FIRMENWERTE 2018
1) Firmenwerte mit einem Buchwert von im Einzelfall unter 25 Mio. EUR. Die für die Werthaltigkeitstests verwendeten Umsatzwachstumsannahmen basieren im Planungszeitraum auf genehmigten Unternehmensplanungen und extern veröffentlichten Quellen. Sie wurden teilweise mit Risikoabschlägen für regionale Besonderheiten beziehungsweise gesellschaftsspezifische Marktanteilsentwicklungen versehen. Die verwendeten Margen basieren auf Erfahrungswerten der Vergangenheit beziehungsweise wurden auf Basis eingeleiteter kostenreduzierender Maßnahmen weiterentwickelt. Investitionsquoten stützen sich auf Erfahrungswerte der Vergangenheit und berücksichtigen im Planungszeitraum vorgesehene Ersatzbeschaffungen von Produktionsmitteln. Kosten der Zentralfunktionen wurden den jeweiligen Einheiten nach verursachungsorientierten Schlüsseln zugeordnet. Unter Zugrundelegung der in der Tabelle beschriebenen Annahme eines nachhaltigen Umsatzwachstums der CGUs liegen die erzielbaren Beträge auch bei einer Reduzierung der Wachstumsannahmen um jeweils einen Prozentpunkt mit Ausnahme bei LSG Sky Chefs Korea deutlich über den Buch werten. Ebenso führen Verschlechterungen der Szenarien um jeweils einen Prozentpunkt im Hinblick auf die geplanten Margen oder die verwendeten Diskontierungssätze bei den Werthaltigkeitstests bei allen anderen CGUs zu keiner Unterschreitung der erzielbaren Beträge unter die jeweiligen Buchwerte. Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben. Bei LSG Sky Chefs Korea übersteigt der erzielbare Betrag den Buchwert der CGU um 50 %. Eine Erhöhung des Diskontierungsfaktors um 0,9 Prozentpunkte, eine Reduktion des Umsatzwachstums um 0,4 Prozentpunkte oder eine Reduktion der geplanten Marge von 11,3 % um 1,5 Prozentpunkte würde jeweils zu einem Abschreibungsbedarf führen. Aufgrund des Wegfalls eines wesentlichen Kunden wurde für LSG Sky Chefs Italien ein anlassbezogener Werthaltigkeitstest durchgeführt, der zu außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 5 Mio. EUR führte. Die im Vorjahr den jeweiligen Werthaltigkeitstests zugrunde gelegten Annahmen sind aus der nachfolgenden Tabelle zu ersehen. T101 WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN DER FIRMENWERTE 2017
1) Firmenwerte mit einem Buchwert von im Einzelfall unter 25 Mio. EUR. Bei den immateriellen Werten mit unbestimmter Nutzungsdauer handelt es sich um im Rahmen von Unternehmensakquisitionen erworbene Slots (soweit diese handelbar sind) sowie erworbene Markennamen. In der nachfolgenden Tabelle sind die im Rahmen des regelmäßigen Werthaltigkeitstests getroffenen Annahmen für die jeweilige kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit (CGU) dargestellt. T102 WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN DER SLOTS 2018
1) Nachsteuerzinssatz. Die entgeltlich erworbenen Slots der Deutschen Lufthansa AG mit einem gegenüber dem Vorjahr unveränderten Buchwert von 112 Mio. EUR zum 31. Dezember 2018 wurden einem Werthaltigkeitstest unterzogen mit den identischen Annahmen, die bei dem Werthaltigkeitstest des Firmenwerts für die CGU Lufthansa German Airlines zugrunde gelegt wurden. Ausgehend von der in der Tabelle beschriebenen Annahme eines nachhaltigen Umsatzwachstums übersteigen die erzielbaren Beträge die Buchwerte deutlich. Auch bei einer Reduzierung der Annahmen zur Umsatzentwicklung, zum Diskontierungssatz und zu den Margen um jeweils einen Prozentpunkt ergäben sich über dem Buchwert liegende erzielbare Beträge. Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben. Die im Vorjahr den jeweiligen Werthaltigkeitstests zugrunde gelegten Annahmen sind aus der nachfolgenden Tabelle zu ersehen. T102 WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN DER SLOTS 2017
1) Nachsteuerzinssatz. Der regelmäßige Werthaltigkeitstest für die erworbenen Marken wurde unter Zugrundelegung der mit der jeweiligen Marke generierten Umsätze durchgeführt. Für den Werthaltigkeitstest der erworbenen Marken wurden folgende weitere Prämissen verwendet: T103 WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN DER MARKEN 2018
1) Nachsteuerzinssatz. Unter den in der Tabelle aufgeführten Annahmen eines nachhaltigen markenbezogenen Umsatzwachstums nach Ende der Planungsperiode übersteigen die erzielbaren Beträge der Marken die Buchwerte deutlich. Auch bei einer Reduzierung der Annahmen zur nachhaltigen Entwicklung des markenbezogenen Umsatzes oder einer Erhöhung des Diskontierungssatzes um jeweils einen Prozentpunkt ergäben sich jeweils über dem Buchwert liegende erzielbare Beträge. Innerhalb der sonstigen Marken ergab sich 2018 kein Abschreibungsbedarf. Im Jahr 2017 waren Markenrechte einer Gesellschaft der LSG Group, die die entsprechenden Marken nicht mehr weiter nutzen wird, in Höhe von 1 Mio. EUR abgeschrieben worden. Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben. Die im Vorjahr den jeweiligen Werthaltigkeitstests zugrunde gelegten Annahmen sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. T103 WERTHALTIGKEITSPRÜFUNGEN DER MARKEN 2017
1) Nachsteuerzinssatz. 17 Sonstige immaterielle VermögenswerteT104 SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Nicht aktivierte Forschungs- und Entwicklungskosten für immaterielle Vermögenswerte sind in Höhe von 44 Mio. EUR (Vorjahr: 30 Mio. EUR) angefallen. Immaterielle Vermögenswerte im Wert von 10 Mio. EUR (Vorjahr: 9 Mio. EUR) wurden bereits fest bestellt, sind aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht des Konzerns gelangt. 18 Flugzeuge und ReservetriebwerkeT105 FLUGZEUGE UND RESERVETRIEBWERKE
Infolge der Bilanzierungsanpassung im Zusammenhang mit der Aktivierung von großen Triebwerkswartungsereignissen wurden die Werte im Vorjahr angepasst. Hinsichtlich der Auswirkungen im Einzelnen verweisen wir auf die → Erläuterung 2, S. 106 ff. In den Zugängen des Jahres 2018 sind Triebwerkswartungsereignisse mit 470 Mio. EUR (Vorjahr: 332 Mio. EUR) enthalten. Die Zugänge entfallen darüber hinaus auf die Beschaffung neuer und gebrauchter Flugzeuge. Im Vorjahr waren in den Zugängen und Konsolidierungskreisveränderungen Flugzeuge und Reservetriebwerke aus der erstmaligen Einbeziehung der Brussels Airlines und Fluggerät, das zuvor in der Air BerlinGruppe eingesetzt worden war, enthalten. In der Position sind des Weiteren 72 Flugzeuge mit einem Buchwert von 2.173 Mio. EUR (Vorjahr: 77 Flugzeuge mit einem Buchwert von 2.498 Mio. EUR) enthalten, die überwiegend mit dem Ziel der Realisierung günstiger Finanzierungskonditionen an ausländische Leasinggesellschaften verkauft und zurückgeleast wurden. Die Leasinggesellschaften werden als strukturierte Unternehmen vollkonsolidiert. Der Konzern hat das Recht, die Flugzeuge zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem festgelegten Preis zurückzuerwerben. Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 22 Mio. EUR (Vorjahr: 20 Mio. EUR) aktiviert. Der angewendete Finanzierungskostensatz betrug 1,7 % (Vorjahr: 1,7 %). Das Bestellobligo für Flugzeuge und Reservetriebwerke beträgt 13,5 Mrd. EUR (Vorjahr: 12,8 Mrd. EUR)Von der Position Flugzeuge dienen Flugzeuge mit Buchwerten von 2.323 Mio. EUR (Vorjahr: 2.660 Mio. EUR) als Sicherheiten für bestehende Finanzierungen, Flugzeuge im Buchwert von 565 Mio. EUR (Vorjahr: 437 Mio. EUR) sind Gegenstand von Finanzierungsleasingverträgen. → Erläuterung 20, S. 134 ff. 19 Übriges SachanlagevermögenT106 ÜBRIGES SACHANLAGEVERMÖGEN
Im Zusammenhang mit Grundstücken und Gebäuden existieren wie im Vorjahr Grundschulden in Höhe von 4 Mio. EUR. Für Grundvermögen im Wert von 193 Mio. EUR (Vorjahr: 205 Mio. EUR) bestehen im Grundbuch eingetragene Ankaufsrechte. Von dem gesamten übrigen Sachanlagevermögen dienen außerdem 4 Mio. EUR (Vorjahr: 13 Mio. EUR) als Sicherheiten für bestehende Finanzierungen. Finanzierungsleasingverträge bestehen zudem für übrige Sachanlagen mit einem Buchwert in Höhe von 93 Mio. EUR (Vorjahr: 102 Mio. EUR). → Erläuterung 20, S. 134 ff. Fest bestellte, aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht des Konzerns übergegangene Sachanlagen weisen folgende Werte auf: T107 ZUM STICHTAG FEST BESTELLTE SACHANLAGEN
20 Gemietete und vermietete VermögenswerteIm Sachanlagevermögen sind gemietete Vermögenswerte enthalten, die wegen der Gestaltung der zugrunde liegenden Verträge als Finanzierungsleasing dem wirtschaftlichen Eigentum des Konzerns zugerechnet werden. Gemietete sowie vermietete Vermögenswerte können der folgenden Tabelle entnommen werden: T108 GEMIETETE UND VERMIETETE VERMÖGENSWERTE
Die nach IAS 17 im wirtschaftlichen Eigentum des Konzerns stehenden Flugzeuge mit einem Buchwert von 564 Mio. EUR (Vorjahr: 437 Mio. EUR) entfallen auf 26 Airbus A319, 27 A320, zwei A321, acht A330 und vier Boeing 777. FINANZIERUNGSLEASINGDie Flugzeugfinanzierungsleasingverträge sind in der Regel im Rahmen einer festen Grundmietzeit, die mindestens vier Jahre beträgt, unkündbar und haben eine maximale Gesamtlaufzeit von 23 (Vorjahr: 20) Jahren. Nach Ablauf der Mietzeit besteht zum Teil ein Ankaufsrecht für den Leasingnehmer beziehungsweise eine Option zur Verlängerung des Vertrags. Übt der Leasingnehmer in diesen Fällen die Option nicht aus, wird der Leasinggeber das Flugzeug bestmöglich am Markt verwerten. Daneben bestehen Finanzierungsleasingverträge für Gebäude und Gebäudeteile sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung in unterschiedlichsten Ausprägungen. Für Gebäude und Gebäudeteile liegen die Vertragslaufzeiten zwischen 19 und 29 Jahren (Vorjahr: zwischen 15 und 30 Jahren). Die Leasingverträge beinhalten für den Mieter zum Teil Kauf- oder Verlängerungsoptionen zum Ende der vertraglichen Laufzeit. Eine Auflösung der Verträge ist grundsätzlich nicht möglich. Aus den Finanzierungsleasingverträgen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig, wobei die von Referenzzinssätzen abhängigen Leasingraten auf Basis des zuletzt gültigen Zinssatzes fortgeschrieben wurden: T109 FÄLLIGE LEASINGZAHLUNGEN AUS FINANZIERUNGSLEASINGVERTRÄGEN, STAND 2018
Im Vorjahr sind aus den Finanzierungsleasingverträgen folgende Beträge genannt worden: T109 FÄLLIGE LEASINGZAHLUNGEN AUS FINANZIERUNGSLEASINGVERTRÄGEN, STAND 2017
OPERATING LEASESNeben den Finanzierungsleasingverträgen sind in erheblichem Umfang Mietverträge abgeschlossen worden, die von ihrem wirtschaftlichen Inhalt her als Operating Lease-Verträge zu qualifizieren sind, sodass der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Neben 66 Flugzeugen (Vorjahr: 62 Flugzeuge: handelt es sich um Gebäude- oder Grundstücksmietverträge. Die Operating Lease-Verträge für Flugzeuge haben Restlaufzeiten von bis zu zehn (Vorjahr: zwölf) Jahren. Die Verträge enden in der Regel automatisch nach Ablauf der Vertragslaufzeit, zum Teil bestehen Mietverlängerungsoptionen. T110 FÄLLIGE LEASINGZAHLUNGEN AUS OPERATING LEASE-VERTRÄGEN, STAND 2018
Die jährlichen Zahlungen ab 2024 betragen 149 Mio. EUR, wovon 144 Mio. EUR auf Grundstücke und Gebäude und 5 Mio. EUR auf Flugzeuge und Reservetriebwerke entfallen Im Vorjahr wurden folgende Beträge aus Operating Lease-Verträgen genannt: T110 FÄLLIGE LEASINGZAHLUNGEN AUS OPERATING LEASE-VERTRÄGEN, STAND 2017
Acht Flugzeuge, zwölf Reservetriebwerke sowie sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens, die Ende 2018 im wirtschaftlichen und juristischen Eigentum des Konzerns standen, waren im Wege von nicht kündbaren Operating Leases vermietet. Aus diesen Verträgen resultieren folgende erwartete Einzahlungen: T111 ERWARTETE EINZAHLUNGEN AUS OPERATING LEASE-VERTRÄGEN, STAND 2018
34 sich im wirtschaftlichen Eigentum der Lufthansa befindende Flugzeuge, im Wesentlichen aus der Übernahme von Fluggeräten, die bei Gesellschaften der Air Berlin-Gruppe eingesetzt waren, 13 Reservetriebwerke sowie weitere sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens waren im Vorjahr im Wege von nicht kündbaren Operating Leases vermietet. Aus diesen Verträgen resultierten folgende erwartete Einzahlungen: T111 ERWARTETE EINZAHLUNGEN AUS OPERATING LEASE-VERTRÄGEN, STAND 2017
21 Nach der Equity-Methode bewertete BeteiligungenT112 NACH DER EQUITY-METHODE BEWERTETE BETEILIGUNGEN
Anteile an at equity bewerteten Unternehmen im EinzelnenDie folgenden Tabellen zeigen zusammengefasste Ergebnis- und Bilanzdaten der individuell materiellen Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert sind. T113 BILANZDATEN GÜNES EKSPRES HAVACILIK ANONIM SIRKETI (SUNEXPRESS), ANTALYA, TÜRKEI
T114 ERGEBNISDATEN GÜNES EKSPRES HAVACILIK ANONIM SIRKETI (SUNEXPRESS), ANTALYA, TÜRKEI
Die Position „Sonstige“ in der Überleitung auf den Buchwert enthält bei SunExpress den Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Gesellschaft. T115 BILANZDATEN TERMINAL 2 GESELLSCHAFT MBH & CO. OHG, MÜNCHEN-FLUGHAFEN
T116 ERGEBNISDATEN TERMINAL 2 GESELLSCHAFT MBH & CO. OHG, MÜNCHEN-FLUGHAFEN
Die folgende Tabelle zeigt zusammengefasste Ergebnisdaten und Buchwerte der individuell nicht materiellen Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert sind. T117 ERGEBNISDATEN UND BUCHWERTE AT EQUITY BEWERTETER GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN
Die folgende Tabelle zeigt zusammengefasste Ergebnisdaten und Buchwerte der individuell nicht materiellen assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert sind. T118 ERGEBNISDATEN UND BUCHWERTE AT EQUITY BEWERTETER ASSOZIIERTER UNTERNEHMEN
22 Übrige Beteiligungen und langfristige WertpapiereT119 ÜBRIGE BETEILIGUNGEN UND LANGFRISTIGE WERTPAPIERE
In den Anteilen an nahestehenden Unternehmen sind Anteile an verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen enthalten, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert werden. Diese Anteile werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Angaben zu den Beteiligungen und Wertpapieren des Anlagevermögens erfolgen unter → Erläuterung 42, S. 157 ff. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden übrige Beteiligungen mit einem Buchwert von 8 Mio. EUR (Vorjahr: 5 Mio. EUR) mit einem Verlust von 1 Mio. EUR (Vorjahr: 2 Mio. EUR Gewinn) verkauft. 23 Langfristige Ausleihungen und ForderungenT120 LANGFRISTIGE AUSLEIHUNGEN UND FORDERUNGEN
Die langfristigen Ausleihungen und Forderungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Bezüglich des für die Emissionszertifikate durchgeführten Werthaltigkeitstests wird auf die Angaben zu den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) Lufthansa German Airlines, SWISS, Austrian Airlines und Eurowings in → Erläuterung 16, S. 127 ff., verwiesen. Die sonstigen Forderungen enthalten erwartete Erstattungen für zurückgestellte Verpflichtungen in Höhe von 2 Mio. EUR (Vorjahr: 2 Mio. EUR). Von den langfristigen Forderungen dienen 32 Mio. EUR (Vorjahr: 32 Mio. EUR)der Besicherung von Verbindlichkeiten. 24 VorräteT121 VORRÄTE
Vorräte sind nicht als Kreditsicherheiten verpfändet. Innerhalb der Vorräte betreffen 695 Mio. EUR (Vorjahr: 556 Mio. EUR) Flugzeugersatzteile, die nicht reparaturfähig sind. Der Bruttowert der wertberichtigten Vorräte betrug zum 31. Dezember 2018 insgesamt 859 Mio. EUR (Vorjahr: 855 Mio. EUR). Vorräte mit einem Buchwert von 604 Mio. EUR (Vorjahr: 611 Mio. EUR) sind zum Nettoveräußerungswert angesetzt. Abwertungen auf den Nettoveräußerungswert bestanden zum Beginn des Geschäftsjahres in Höhe von 232 Mio. EUR (Vorjahr: 211 Mio. EUR). Im Berichtsjahr wurden neue Wertberichtigungen in Höhe von 36 Mio. EUR (Vorjahr: 40 Mio. EUR) vorgenommen. In Vorjahren vorgenommene Wertberichtigungen wurden in Höhe von 13 Mio. EUR (Vorjahr: 8 Mio. EUR) wieder aufgeholt. 25 VertragsvermögenswerteDie Lufthansa Group hat 2018 folgende Vertragsvermögenswerte erfasst: T122 VERTRAGSVERMÖGENSWERTE
26 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige ForderungenT123 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN
Bezüglich des für die Emissionszertifikate durchgeführten Werthaltigkeitstests wird auf die Angaben zu den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) Lufthansa German Airlines, SWISS, Austrian Airlines, Eurowings Group und Brussels Airlines in → Erläuterung 16, S. 127 ff., verwiesen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhaltene Sicherheiten weisen wie im Vorjahr einen beizulegenden Zeitwert von 2 Mio. EUR auf. Die sonstigen Forderungen enthalten erwartete Erstattungen für zurückgestellte Verpflichtungen von 26 Mio. EUR (Vorjahr: 11 Mio. EUR). Die sonstigen Forderungen enthalten mit 154 Mio. EUR (Vorjahr: 171 Mio. EUR) Erstattungsansprüche gegenüber Versicherungen im Zusammenhang mit dem am 24. März 2015 verunglückten Flugzeug der Germanwings. Diesen Forderungen stehen zum Bilanzstichtag Rückstellungen für ausstehende Verpflichtungen aus diesem Unglück von 139 Mio. EUR (Vorjahr: 149 Mio. EUR) gegenüber. Sonstige Forderungen in Höhe von 34 Mio. EUR (Vorjahr: 77 Mio. EUR) dienen der Besicherung negativer Marktwerte von Derivaten. 27 Aktive RechnungsabgrenzungspostenDie aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten diverse vorausbezahlte Leistungen, die Folgeperioden betreffen. 28 Kurzfristige WertpapiereBei den kurzfristigen Wertpapieren handelt es sich um Rentenpapiere, Genussscheine, Aktien sowie Anteile an Geldmarktfonds. 29 Bankguthaben und KassenbeständeDie Position enthält mit einem Betrag von 66 Mio. EUR (Vorjahr: 179 Mio. EUR) angelegte Termingelder mit vereinbarten Laufzeiten zwischen vier und zwölf Monaten. Fremdwährungsguthaben sind zum Stichtagskurs bewertet. 30 Zum Verkauf stehende VermögenswerteZum Jahresende 2018 bestehen Veräußerungsabsichten für Vermögensgegenstände mit einem Buchwert von 9 Mio. EUR. Hierbei handelt es sich um zwei Flugzeuge und ein Gebäude. Im Vorjahr betrug der Buchwert 6 Mio. EUR und entfiel auf ein Flugzeug, Gebäude und Flugzeugersatzteile (Buchwert von 2 Mio. EUR). Passiva31 Gezeichnetes KapitalGRUNDKAPITALDas Grundkapital der Deutschen Lufthansa AG beträgt 1.217 Mio. EUR. Es ist in 475.210.729 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt, auf jede Stückaktie entfällt ein Anteil von 2,56 EUR am Grundkapital. GENEHMIGTES KAPITALDurch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. April 2015 wurde der Vorstand dazu ermächtigt, bis zum 28. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 561.160.092 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital A). Das Bezugsrecht der Aktionäre kann in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden. Zur Ausgabe neuer Aktien zum Ausgleich von Dividendenansprüchen hat der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats der Hauptversammlung vom 8. Mai 2018 beschlossen, durch teilweise Ausnutzung der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 29. April 2015 (Genehmigtes Kapital A), das Grundkapital der Gesellschaft um 2.394.542 neue, auf den Namen lautende vinkulierte Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2018 um 6.130.027,52 EUR zu erhöhen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 7. Juni 2018 in das Handelsregister beim Amtsgericht Köln (HRB 2168) eingetragen. Das Genehmigte Kapital A beträgt zum 31. Dezember 2018 noch 547.180.702,56 EUR. Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 28. April 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um 29 Mio. EUR durch Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Aktien an die Mitarbeiter (Genehmigtes Kapital B) gegen Bareinlage zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Zur Ausgabe neuer Aktien an Mitarbeiter der Deutschen Lufthansa AG sowie der mit ihr verbundenen Unternehmen hat der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, durch teilweise Ausnutzung der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 29. April 2014 (Genehmigtes Kapital B), das Grundkapital der Gesellschaft unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre um 1.556.543 neue, auf den Namen lautende vinkulierte Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2018 gegen Bareinlage um 3.984.750,08 EUR zu erhöhen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 25. Oktober 2018 in das Handelsregister beim Amtsgericht Köln (HRB 2168) eingetragen. Das Genehmigte Kapital B beträgt zum 31. Dezember 2018 noch 6.791.923,20 EUR. BEDINGTES KAPITALDurch Beschluss der Hauptversammlung vom 28. April 2016 wurde der Vorstand bis zum 27. April 2021 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen (beziehungsweise Kombinationen dieser Instrumente: bis zu 1,5 Mrd. EUR mit oder ohne Laufzeitbegrenzung zu begeben. In diesem Zusammenhang wurde bedingtes Kapital (Bedingtes Kapital II) zur bedingten Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 237.843.840 EUR durch Ausgabe von bis zu 92.907.750 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien geschaffen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, als die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen von ihrem Wandlungs- und/ oder Optionsrecht Gebrauch machen. ERMÄCHTIGUNG ZUM ERWERB EIGENER AKTIENDurch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. April 2015 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 28. April 2020 zum Erwerb eigener Aktien ermächtigt. Der Erwerb ist auf 10 % des derzeitigen Grundkapitals beschränkt und kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Vorstand sie insbesondere zur Verfolgung der im Beschluss der Hauptversammlung genannten Zwecke verwenden kann. Der Vorstand ist gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss vom 28. April 2016 ermächtigt, eigene Aktien auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben und entsprechende Derivatgeschäfte abzuschließen. Im Geschäftsjahr 2018 hat die Deutsche Lufthansa AG 249.185 eigene Aktien zum Durchschnittskurs von 19,40 EUR erworben. Dies entspricht 0,05 % vom Grundkapital. Die erworbenen beziehungsweise durch Kapitalerhöhung entstandenen Aktien wurden wie folgt verwendet:
5.936 Aktien wurden zum Kurs von 19,91 EUR wieder veräußert. Zum Bilanzstichtag waren keine eigenen Aktien mehr im Bestand. KAPITALMANAGEMENTDie Lufthansa Group verfolgt weiterhin das Ziel einer nachhaltigen Eigenkapitalquote von 25 %, um dauerhafte finanzielle Flexibilität und Stabilität als Basis für ihre Wachstumsziele sicherzustellen. Eigenkapital und Bilanzsumme betrugen zum 31. Dezember 2018 und 2017: T124 EIGEN- UND FREMDKAPITAL
Im Geschäftsjahr 2018 sank die Eigenkapitalquote gegenüber dem angepassten Vorjahreswert um 0,4 Prozentpunkte auf 25,1 %. Lufthansa unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen. 32 RücklagenDie Kapitalrücklage enthält nur das Agio aus Kapitalerhöhungen sowie einer in Vorjahren zurückgezahlten Wandelanleihe. Die in den Gewinnrücklagen enthaltene gesetzliche Rücklage beträgt unverändert 26 Mio. EUR, im Übrigen handelt es sich um andere Gewinnrücklagen. Die übrigen neutralen Rücklagen haben sich im Geschäftsjahr 2018 wie folgt entwickelt: T125 ERLÄUTERUNG DER ERFOLGSNEUTRALEN AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE (OTHER COMPREHENSIVE INCOME)
T126 ERLÄUTERUNG DER FÜR ERFOLGSNEUTRALE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE (OCI) ERFASSTEN ERTRAGSTEUERN
Die Veränderung des Eigenkapitals insgesamt ist der Entwicklung des → Konzern-Eigenkapitals, S. 104, zu entnehmen. 33 PensionsrückstellungenDie Pensionsverpflichtungen im Konzern umfassen sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne und enthalten Verpflichtungen aus laufenden Pensionen sowie Anwartschaften auf zukünftig zu zahlende Pensionen. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen für Mitarbeiter des Konzerns entfallen im Wesentlichen auf Pensionsverpflichtungen in Deutschland sowie in der Schweiz, Österreich und den USA. Es bestehen verschiedene Zusagen für einzelne Mitarbeitergruppen. Nach der Privatisierung der Lufthansa wurde für inländische Mitarbeiter und Entsandte, die vor 1995 in das Unternehmen eingetreten sind, die Gesamtversorgungszusage der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) fortgeführt. Mitarbeiter, die nach 1994 eingetreten sind, erhielten eine Versorgungszusage nach einem Durchschnittsgehaltsplan, die eine jährliche Gewährung von vom Lebensalter und dem Gehalt abhängigen Rentenbausteinen vorsah. 2003 wurde die VBL-Versorgung in eine Versorgung nach dem für die seit 1995 eingestellten Mitarbeiter gültigen Durchschnittsgehaltsplan überführt. Seit 2015 wurden die bestehenden inländischen Versorgungspläne sukzessive für die einzelnen Beschäftigtengruppen in eine beitragsorientierte Leistungszusage umgewandelt. Mit dem Tarifvertrag „Lufthansa Rente Boden“ wurde eine neue betriebliche Altersversorgung in Form einer beitragsorientierten Leistungszusage für die in Deutschland beschäftigten Bodenmitarbeiter, insbesondere der Gesellschaften Deutsche Lufthansa AG, Lufthansa Cargo AG, der Lufthansa Technik Gruppe und der LSG Group, abgeschlossen. Für vor dem 1. Januar 2016 eingestellte Mitarbeiter bleiben die bis zum 31. Dezember 2015 erworbenen Anwartschaften erhalten. Für Dienstzeiten ab dem 1. Januar 2016 können die Mitarbeiter grundsätzlich unter Berücksichtigung der Eigenleistungen das gleiche Versorgungsniveau erreichen. Für ab dem 1. Januar 2016 eingestellte Mitarbeiter werden die Beiträge in das neue Modell am Kapitalmarkt angelegt. Im Versorgungsfall wird das gesamte Versorgungsguthaben unter Garantie des Beitragserhalts auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1 % verrentet. Am 17. März 2017 wurde mit der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) der Tarifvertrag „Lufthansa Rente Kabine“ für die Kabinenmitarbeiter der Deutschen Lufthansa AG (DLH) abgeschlossen, welcher die Tarifverträge „Lufthansa-Betriebsrente“ für das Kabinenpersonal und „Lufthansa-Übergangsversorgung für Kabinenmitarbeiter“ ablöste. Für bis zum 5. Juli 2016 eingestellte Mitarbeiter bleiben die bis zum 30. Juni 2016 erworbenen Anwartschaften in der Altersversorgung erhalten. Für Dienstzeiten ab dem 1. Juli 2016 erhalten diese Mitarbeiter Arbeitgeberbeiträge in Abhängigkeit des versorgungsfähigen Bruttoeinkommens in die betriebliche Altersversorgung. Für die betroffenen Mitarbeiter wurde auf Basis der von den Tarifparteien festgelegten Parameter und Bewertungsmethoden zum 30. Juni 2016 eine ÜV-Initialdotierung berechnet. Durch diese ÜV-Initialdotierung werden alle gemäß dem Tarifvertrag „Übergangsversorgung für Kabinenmitarbeiter“ bestehenden Ansprüche der betroffenen Mitarbeiter abgelöst und auf eine Beitragszusage mit Mindestleistung umgestellt. Für alle Mitarbeiter besteht die Möglichkeit freiwilliger Eigenbeiträge. Sowohl die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge als auch die ÜV-Initialdotierung werden unter Garantie des Beitragserhalts am Kapitalmarkt angelegt. Im Versorgungsfall wird das auf den Konten vorhandene Versorgungsguthaben auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1 % verrentet. Am 21. Dezember 2017 wurde mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) der Tarifvertrag „Lufthansa Rente Cockpit“ für die Cockpit-Mitarbeiter abgeschlossen. Gleichzeitig wurde ebenfalls ein neuer Tarifvertrag „Übergangsversorgung Cockpit“ geschlossen. Für vor dem 1. Januar 2017 eingestellte Mitarbeiter bleiben die bis zum 31. Dezember 2016 erworbenen Anwartschaften in der Altersversorgung erhalten. Für Dienstzeiten ab dem 1. Januar 2017 erhalten die Mitarbeiter Arbeitgeberbeiträge in Abhängigkeit des versorgungsfähigen Bruttoeinkommens in die betriebliche Altersversorgung. Für alle Mitarbeiter besteht die Möglichkeit freiwilliger Eigenbeiträge. Das Kapital wird unter Garantie des Beitragserhalts am Kapitalmarkt mit einer zusätzlichen Zusage in Höhe des Garantiezinses der Lebensversicherer (derzeit 0,9 % p. a.) angelegt. Im Versorgungsfall wird das auf den Konten vorhandene Versorgungsguthaben auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1 % verrentet. Der Verpflichtungsumfang aus den kapitalmarktorientierten Komponenten der neu geregelten betrieblichen Altersversorgung für Boden-, Kabinen- und Cockpit-Mitarbeiter wird in Höhe des Zeitwerts des korrespondierenden Vermögens angesetzt, soweit das Vermögen den zugesagten Mindestbetrag überschreitet. Planvermögen und Versorgungsverpflichtung werden saldiert dargestellt. Der Dienstzeitaufwand ergibt sich aus den Arbeitgeberbeiträgen. Mitarbeitern des Cockpit-Personals wird weiterhin zusätzlich eine Übergangsversorgung (ÜV) zugesagt, die den Zeitraum von der Beendigung des fliegerischen Beschäftigungsverhältnisses bis zum Beginn der gesetzlichen/betrieblichen Altersversorgung abdeckt. Die Versorgungsleistung hängt dabei von den erworbenen Dienstjahren und dem letzten Gehalt vor dem Ausscheiden ab (Endgehaltspläne:. Während des Bezugs der Übergangsversorgung werden weiterhin Rentenansprüche erdient. Für die Übergangsversorgung der Cockpit-Mitarbeiter gelten nach der Neufassung des Tarifvertrags grundsätzlich die alten Regelungen fort. Das zu erreichende kollektive Ausscheidealter erhöht sich bei den Piloten schrittweise bis 2021 von 58 auf 60 Jahre. Es erfolgte eine Erweiterung der Übergangsversorgungsregeln auf die Cockpit-Mitarbeiter der Germanwings, die vor dem 1. Januar 2005 eingestellt wurden. Die Finanzierung der betrieblichen Alters- und Übergangsversorgung erfolgt bei den inländischen leistungsorientierten Plänen durch Planvermögen und für noch nicht ausfinanzierte Beträge über Pensionsrückstellungen. Gesetzliche Mindestdotierungsverpflichtungen bestehen in Deutschland nicht. Mit dem Erwerb der Swiss International Air Lines AG wurden Pensionsverpflichtungen in der Schweiz übernommen, die zum überwiegenden Teil auf gesetzlichen Verpflichtungen beruhen. Die Versorgungsleistungen werden über Pensionskassen, sogenannte Sammelstiftungen, finanziert. Die Pläne umfassen neben der Altersversorgung auch Leistungen bei Invalidität sowie eine Hinterbliebenenversorgung. Der Begünstigte kann zwischen Rentenbezug und Einmalzahlung wählen. Das Renteneintrittsalter der Pläne liegt zwischen 58 und 63 Jahren. Es werden sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge an die Pensionskasse entrichtet, wobei das Unternehmen Beiträge zu leisten hat, die mindestens den in den Planbedingungen vorgegebenen Arbeitnehmerbeiträgen entsprechen. Die Beiträge werden prozentual gestaffelt vom versicherten Lohn abgeleitet. Im Fall einer Unterdeckung können entweder die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge erhöht werden, eine Minderverzinsung entschieden oder andere gesetzlich zulässige Maßnahmen getroffen werden. Die Entscheidung trifft der Stiftungsrat der entsprechenden Vorsorgestiftung. Strategien des Stiftungsrats zum Ausgleich einer Unterdeckung basieren auf dem Bericht des Pensionskassenexperten und müssen der Regulierungsbehörde vorgelegt werden. Eine Zustimmung der Behörde ist jedoch nicht erforderlich. Für Mitarbeiter der Austrian Airlines AG bestehen im Wesentlichen beitragsorientierte Pensionsverpflichtungen, die in eine Pensionskasse ausgelagert sind. Sie beinhalten eine Alters-, Berufsunfähigkeits- sowie Hinterbliebenenversorgung. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bei der Austrian Airlines AG betreffen ehemalige Direktions- und Vorstandsmitglieder sowie Pensionsbezieher. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen für das Bodenpersonal sind beitragsfrei gestellt und werden durch Verrentung des Planvermögens ermittelt. Für aktive Piloten und Flugbegleiter sowie für Führungskräfte der obersten Ebene bestehen keine Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen, sondern ausschließlich beitragsorientierte Pensionsverpflichtungen. Die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme der LSG Sky Chefs in den USA sind im Wesentlichen geschlossen für Neueintritte, und es ergeben sich keine weiteren Leistungszuwächse der aktiven Begünstigten. Die Versorgungsleistung leitet sich aus dem Durchschnittsgehalt und den erworbenen Dienstjahren vor Schließung beziehungsweise Einfrierung des Plans ab. Das Renteneintrittsalter beträgt 65 Jahre. Die Pensionsleistungen werden über externe Fonds finanziert. Die Altersversorgung wurde entsprechend auf beitragsorientierte Altersversorgungspläne umgestellt. Für weitere Mitarbeiter im Ausland bestehen in geringem Umfang ebenfalls Zusagen auf Alters- und zum Teil auf medizinische Versorgung, die im Wesentlichen von der Betriebszugehörigkeit und dem bezogenen Gehalt abhängig sind. Die Leistungen werden in der Regel über externe Fonds finanziert. Für beitragsorientierte Versorgungszusagen beliefen sich die Beiträge im Jahr 2018 auf 470 Mio. EUR (Vorjahr: 426 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2004 wurde mit dem Aufbau eines Fondsvermögens zur Finanzierung und Absicherung künftiger Rentenzahlungen mit dem Ziel der vollständigen Ausfinanzierung der Versorgungsverpflichtungen aus den bisherigen Plänen in Deutschland begonnen. Dazu wurden Treuhandmodelle in Form einer doppelseitigen zweistufigen Treuhandschaft (CTA) aufgelegt. Der Lufthansa Pension Trust e. V. ist als der wesentliche Vermögenstreuhänder eine separate rechtliche Einheit und unterliegt den regulatorischen Bestimmungen in Deutschland. Die Deutsche Lufthansa AG beschließt in Absprache mit dem Treuhänder und den übrigen Treugebern über Dotierungen und führt im Fall der Dotierung diese Mittel dem Lufthansa Pension Trust e. V. zu. An dem Treuhandmodell sind neben der Deutschen Lufthansa AG auch die Tochtergesellschaften Lufthansa Technik AG und Lufthansa Cargo AG beteiligt. Seit 2007 wird das Treuhandvermögen im Wesentlichen von einer maltesischen Gesellschaftsstruktur gehalten. Das Investment Board der Lufthansa Malta Pension Holding entscheidet über die endgültige Aufteilung der Mittel auf Anlageklassen (Asset-Allokation). Das eigentliche Asset-Management wird an Fondsgesellschaften übertragen, deren Handlungsrahmen sich an allgemeinen Anlagegrundsätzen orientiert, die vom Investment Board vorgegeben werden. Das im neuen kapitalmarktorientierten Versorgungssystem Lufthansa Rente Boden, Lufthansa Rente Kabine und Lufthansa Rente Cockpit befindliche Vermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen wurde im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements auf einen überbetrieblichen Treuhänder, die Deutsche Treuinvest Stiftung, übertragen. Das Kapital wird in sogenannten Altersklassenfonds angelegt, deren Anlagestrategie auf einem Lebenszyklusmodell basiert. Mit zunehmendem Alter des Mitarbeiters wird sukzessive weniger in chancen- beziehungsweise risikoreichere Anlageklassen und mehr in konservative Anlageklassen investiert. Die Gesellschaft hat einen Anlageausschuss eingesetzt, der für die Festlegung und Überprüfung der Anlagestrategie, wie zum Beispiel der Zusammensetzung der Altersklassenfonds sowie der laufzeitabhängigen Aufteilungsregel, zuständig ist. Für andere deutsche Tochtergesellschaften wurde ebenfalls Vermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen bei der Deutschen Treuinvest Stiftung investiert. Im Geschäftsjahr 2018 wurden für die Mitarbeiter in Deutschland Mittel in Höhe von 330 Mio. EUR (Vorjahr: 1.824 Mio. EUR) in Planvermögen dotiert. Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge für leistungsorientierte Zusagen setzen sich wie folgt zusammen: T127 LEISTUNGSORIENTIERTE VERSORGUNGSZUSAGEN
Die Überleitung vom Finanzierungsstatus zu den in der Konzernbilanz ausgewiesenen Beträgen stellt sich wie folgt dar: T128 ÜBERLEITUNG FINANZIERUNGSSTATUS
Während der Berichtsperiode veränderte sich der Barwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wie folgt: T129 ENTWICKLUNG DES BARWERTS DER PENSIONSVERPFLICHTUNGEN
1) Die Beträge entfallen u. a. auf Versorgungsverpflichtungen, für die erstmals eine Bewertung nach den Grundsätzen von IAS 19 durchgeführt wurde. Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen beinhalten Gewinne aus dem gegenüber Vorjahr gestiegenen Abzinsungssatz in der Schweiz. Die starke Veränderung, die aus den demografischen Annahmen resultiert, erklärt sich beinahe ausschließlich aus der Anpassung der Sterberichttafeln in Deutschland und Österreich. Kursbedingte Verpflichtungsanpassungen bei den kapitalmarktorientierten Versorgungsplänen werden in den erfahrungsbedingten Anpassungen ausgewiesen. Eine detaillierte Überleitung der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens ist der folgenden Tabelle zu entnehmen: T130 ENTWICKLUNG DES BEIZULEGENDEN ZEITWERTS DES PLANVERMÖGENS
1) Die Beträge entfallen u. a. auf Versorgungsverpflichtungen, für die erstmals eine Bewertung nach den Grundsätzen von IAS 19 durchgeführt wurde. In den Geschäftsjahren 2018 und 2017 entwickelten sich die Pensionsrückstellungen wie folgt: T131 PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN
Die Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen: T132 AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE FÜR LEISTUNGSORIENTIERTE PENSIONSPLÄNE
Der Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen und die Zinserträge aus dem Planvermögen werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Der laufende Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden im Personalaufwand erfasst. Das Planvermögen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 einen Verlust in Höhe von 904 Mio. EUR. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus dem in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Zinsertrag und der Neubewertungskomponente für das Planvermögen. Im Vorjahr hatte sich ein Gesamtertrag von 1.155 Mio. EUR ergeben. Wesentliche Auswirkungen der Vermögensobergrenze gemäß IAS 19.64 gab es keine. Der im Berichtsjahr angefallene nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand resultiert zum einen aus der Anpassung der Umwandlungssätze der Rentenbeiträge in Rentenansprüche durch die Stiftungsräte der Pensionspläne bei der Swiss International Air Lines AG aufgrund steigender Lebenserwartungen sowie zum anderen aus der Vereinbarung über künftige Kernelemente der betrieblichen Alters- und Übergangsversorgung für die Cockpit-Mitarbeiter der Lufthansa CityLine GmbH. Der Berechnung der Pensionsverpflichtungen sowie des zugehörigen Planvermögens wurden folgende wesentliche versicherungsmathematische Annahmen zugrunde gelegt: T133 WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN BEI DEUTSCHEN GESELLSCHAFTEN
Als biometrische Rechnungsgrundlage werden bei den deutschen Konzerngesellschaften die aktualisierten „Heubeck Richttafeln 2018 G“ verwendet. T134 WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN BEI AUSLÄNDISCHEN GESELLSCHAFTEN
Als biometrische Rechnungsgrundlage werden für die Schweiz die BVG 2015-Generationentafeln verwendet. In den anderen Ländern wurden landesspezifische Sterbetafeln verwendet. Die folgende Übersicht zeigt, wie der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung durch Änderungen der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen für die wesentlichen oben beschriebenen Pensionspläne beeinflusst worden wäre: T135 VERÄNDERUNG DER VERSICHERUNGSMATHEMATISCHEN ANNAHMEN, STAND 2018
1) Barwert der Verpflichtung unter Anwendung der Annahmen entsprechend den Tabellen „Versicherungsmathematische Annahmen“. T135 VERÄNDERUNG DER VERSICHERUNGSMATHEMATISCHEN ANNAHMEN, STAND 2017
1) Barwert der Verpflichtung unter Anwendung der Annahmen entsprechend den Tabellen „Versicherungsmathematische Annahmen“. Eine Absenkung der in den Pensionsverpflichtungen berücksichtigten Sterbewahrscheinlichkeiten um 10 % führt zu einer in Abhängigkeit vom individuellen Alter jedes Begünstigten unterschiedlichen Erhöhung der Lebenserwartung. Dies entspricht in etwa einer Verlängerung der Lebenserwartung um ein Jahr für einen heute 55-jährigen männlichen Mitarbeiter. Eine 10-prozentige Senkung der Sterbewahrscheinlichkeiten würde in der Folge zu einer Erhöhung des Barwerts der wesentlichen Leistungsverpflichtungen in Deutschland und in der Schweiz zum 31. Dezember 2018 um 151 Mio. EUR (Vorjahr: 148 Mio. EUR) führen. Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, das heißt, mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden nicht berücksichtigt. Das Planvermögen für fondsfinanzierte leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen setzt sich im Wesentlichen aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien und flüssigen Mitteln zusammen. Darin sind weder Finanzinstrumente, die von Gesellschaften des Konzerns emittiert wurden, noch von Konzerngesellschaften genutzte Immobilien enthalten. Das Planvermögen dient ausschließlich der Erfüllung der definierten Leistungsverpflichtungen. Die Unterlegung dieser Leistungsverpflichtungen mit Finanzmitteln stellt eine Vorsorge für künftige Mittelabflüsse dar, die in einigen Ländern aufgrund bestehender gesetzlicher Vorgaben, in anderen Ländern (zum Beispiel Deutschland: auf freiwilliger Basis erfolgt. Die Lufthansa Group verfolgt das Ziel, innerhalb eines mittelfristigen Zeitraums die deutschen Pensionsverpflichtungen komplett durch Kapitalzuführungen und eine positive Kapitalmarktrendite zu decken. Dazu wurden bisher regelmäßig jährliche Zuführungen an den Treuhänder getätigt. Ein wesentlicher Faktor zur Zielerreichung ist die Performance der Anlagen. Die Anlagestrategie der kapitalmarktorientierten Versorgungspläne wird initial durch die Gesellschaft festgelegt, regelmäßig im Rahmen einer Allokationsstudie überprüft und gegebenenfalls vom Anlageausschuss an sich verändernde Kapitalmarktanforderungen angepasst. Hierdurch können sich auch Veränderungen der Anlagestrategie für bereits investierte Beiträge ergeben. Die Lufthansa Group steuert und überwacht die sich aus der Auslagerung von Defined Benefit-Pensionsverpflichtungen ergebenden finanziellen Risiken. Die Prozesse zur Risikosteuerung und -überwachung blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Es werden derivative Finanzinstrumente insbesondere zum Management von Fremdwährungsrisiken eingesetzt. Die Allokation der ausgelagerten Mittel auf Anlageklassen (zum Beispiel Aktien) für die Defined Benefit-Pläne erfolgt auf Basis von durch die Lufthansa Group durchgeführten Analysen (Asset-Liability-Matching-Studien). Um in regelmäßigen Abständen die Ausfinanzierungsstrategie zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, wird die Asset-Liability-Matching (ALM)-Studie alle drei Jahre in Zusammenarbeit mit einem externen Berater erstellt. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, mit welchem Anlagemix (Renten, Aktien etc.) die langfristigen Pensionsverpflichtungen gedeckt werden können. Dazu wird im ersten Schritt durch den Aktuar eine langfristige Prognose für die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen erstellt. Weiterhin werden Zielvorgaben für die relative Rendite und das relative Risiko in Bezug auf die Deckung der Verpflichtungen benötigt. Die letzte Vorgabe betrifft die Festlegung eines Risikobudgets. Mittels Simulation werden alle zulässigen Anlageallokationen auf diese Zielsetzungen für die Zukunft getestet und bei Nichterfüllung aussortiert. Bevorzugt werden Allokationen, die renditeorientiert und dennoch konservativ sind und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit das Anlageziel erreichen. Die Ergebnisse der ALM-Studie zeigen, ob es strategische Verschiebungen in der bestehenden Allokation geben wird. So werden derzeit alternative Investments (zum Beispiel Immobilien, Private Equity, Infrastruktur) weiter aufgebaut. Das Planvermögen setzte sich wie folgt zusammen: T136 ZUSAMMENSETZUNG DES PLANVERMÖGENS
1) Darin enthalten sind Dividendenpapiere und zinstragende Titel. Durch die Pensionspläne ist der Konzern neben verschiedenen versicherungsmathematischen Risiken wie Zinsrisiko, Langlebigkeitsrisiko sowie Risiko aus Gehaltssteigerungen vor allem finanziellen Risiken im Zusammenhang mit dem Planvermögen ausgesetzt. Die Verzinsung des Planvermögens wird am Periodenanfang in Höhe der Diskontierungssätze angenommen, die auf Basis von hochwertigen Unternehmensanleihen bestimmt werden. Sofern die tatsächliche Rendite des Planvermögens die angewandten Diskontierungssätze unterschreitet, erhöht sich bei den alten Versorgungsplänen die Nettoverpflichtung aus den Pensionsplänen. Bei den neuen kapitalmarktorientierten Versorgungsplänen wird eine Bruttoverpflichtung, unter Berücksichtigung des zugesagten Mindestbetrags, in Höhe des Zeitwerts des korrespondierenden Planvermögens angesetzt. Das Aktienkursrisiko, das sich aus der Aktienquote des Planvermögens ergibt, wird als angemessen eingeschätzt. Die Ausfallrisiken von Anleiheschuldnern sind begrenzt, da nur in Anleihen von hoher Qualität (Investment Grade) investiert wird. Die Höhe der Nettoverpflichtung aus den alten Versorgungsplänen wird in erheblichem Maße durch die Zinssätze beeinflusst, wobei das gegenwärtig niedrige Zinsniveau zu einer vergleichsweise hohen Nettoverpflichtung beiträgt. Ein fortgesetzter Rückgang der Renditen von Unternehmensanleihen würde zu einem weiteren Anstieg der leistungsorientierten Verpflichtungen führen, der voraussichtlich nur teilweise durch eine positive Entwicklung der Marktwerte der im Planvermögen enthaltenen Unternehmensanleihen kompensiert werden könnte. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass im Geschäftsjahr 2019 voraussichtlich 737 Mio. EUR in Pläne eingezahlt werden (Einzahlung 2018: 674 Mio. EUR). Die Einzahlungen umfassen die geplanten Dotierungen sowie die Zahlungen von Versorgungsleistungen, die nicht durch entsprechende Erstattungen aus Planvermögen gedeckt sind. Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen betrug zum 31. Dezember 2018 17 Jahre (Vorjahr: 18 Jahre). Für die zum Bilanzstichtag bestehenden leistungsorientierten Versorgungszusagen werden für die nächsten zehn Jahre folgende Pensionszahlungen prognostiziert: T137 ERWARTETE FÄLLIGKEITEN DER UNDISKONTIERTEN PENSIONSZAHLUNGEN, STAND 2018
T137 ERWARTETE FÄLLIGKEITEN DER UNDISKONTIERTEN PENSIONSZAHLUNGEN, STAND 2017
34 Sonstige RückstellungenDie in der Bilanz unter lang- und kurzfristig ausgewiesenen sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: T138 LANG- UND KURZFRISTIGE SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Mit Einführung des IFRS 15 werden die Rückstellungen für Fertigungsaufträge des Geschäftsfelds Technik unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Rückstellungen für Personalkosten betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern aus Jubiläumsgratifikationen und sonstigen kurzfristigen Verpflichtungen. Für die Verpflichtung zur Einreichung von CO2-Emissionszertifikaten bei den zuständigen Behörden wird eine Rückstellung gebildet, die mit dem Buchwert der dafür aktivierten CO2-Emissionszertifikate bewertet wird. Ist ein Teil der Verpflichtung nicht durch vorhandene Zertifikate gedeckt, wird die Rückstellung hierfür mit dem Marktpreis der Emissionszertifikate am Stichtag bewertet. Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften resultieren aus schwebenden Dauerschuldverhältnissen oder aus sonstigen Vertragsverhältnissen, bei denen Leistung und Gegenleistung nicht ausgeglichen sind. Rückstellungen für Umweltlastensanierungen werden auf Basis eines Sachverständigengutachtens unter der Annahme gebildet, dass der Schaden in zehn Jahren vollständig beseitigt ist und die öffentlichen Auflagen zur Sanierung entfallen. Rückstellungen für laufende Prozesse wurden unter Einschätzung des voraussichtlichen Prozessausgangs gebildet. Die Rückstellungen für die Überholung von Lease-Flugzeugen betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen zur Wartung, Überholung und Reparatur von Flugzeugen. Die übrigen Rückstellungen betreffen mit 139 Mio. EUR (Vorjahr: 149 Mio. EUR) ausstehende Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem am 24. März 2015 verunglückten Flugzeug der Germanwings. Im Geschäftsjahr 2018 haben sich die einzelnen Rückstellungsgruppen wie folgt entwickelt: T139 ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2018
Im Vorjahr hatten sich die einzelnen Rückstellungsgruppen wie folgt entwickelt: T139 ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2017
Die Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern aus Altersteilzeitverträgen zeigen folgenden Finanzierungsstand: T140 FINANZIERUNGSSTAND
Zur Insolvenzversicherung der Erfüllungsrückstände des Arbeitgebers aus Altersteilzeitverträgen, in denen der Mitarbeiter im sogenannten Blockmodell zunächst die volle Arbeitsleistung gegen ein reduziertes Entgelt erbringt und danach unter Fortzahlung des reduzierten Entgelts von der Arbeit freigestellt wird, wurde Vermögen in Höhe von insgesamt 175 Mio. EUR auf ein externes Treuhandvermögen übertragen. Dieses ausgelagerte Vermögen, das die Anforderungen an Planvermögen erfüllt und daher den Bruttoverpflichtungsumfang entsprechend mindert, wird am Bilanzstichtag zu Marktwerten bewertet. Die Ermittlung der Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen erfolgte im Jahr 2018 mit einem Zinssatz von 0,34 % (Vorjahr: 0,03 %). Für den langfristigen Anteil der übrigen Rückstellungsgruppen werden folgende Zahlungsabflüsse geschätzt: T141 ZAHLUNGSABFLÜSSE BEI LANGFRISTIGEN RÜCKSTELLUNGEN, STAND 2018
Zum Ende des Geschäftsjahres 2017 waren entsprechend folgende Zahlungsabflüsse geschätzt worden: T141 ZAHLUNGSABFLÜSSE BEI LANGFRISTIGEN RÜCKSTELLUNGEN, STAND 2017
1) Werte im aktuellen Jahr werden aufgrund von IFRS 15 unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. 35 FinanzschuldenDie Finanzschulden setzen sich aus einem langfristigen Teil, der eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweist, und einem unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Teil mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr zusammen. Die Gesamtsumme ist der folgenden Tabelle zu entnehmen: T142 FINANZSCHULDEN 31.12.2018
T142 FINANZSCHULDEN 31.12.2017
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 75 Mio. EUR (Vorjahr: 101 Mio. EUR) besichert. Weder im Geschäftsjahr 2018 noch im Geschäftsjahr 2017 sind Zahlungsverpflichtungen unter den genannten Darlehensverträgen nicht beziehungsweise nur verzögert erfüllt worden. Die Leasingverbindlichkeiten und sonstigen Darlehen stehen fast ausschließlich im Zusammenhang mit den unter → Erläuterung 20, S. 134 ff., geschilderten Finanzierungsleasingverträgen und den unter → Erläuterung 18, S. 132, beschriebenen Flugzeugfinanzierungen. 36 Langfristige VertragsverbindlichkeitenT143 LANGFRISTIGE VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN
Unter den langfristigen Vertragsverbindlichkeiten werden mit Einführung des IFRS 15 die langfristigen Abgrenzungen für Fertigungsaufträge erfasst, die bisher unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen wurden. 37 Langfristige sonstige finanzielle VerbindlichkeitenT144 LANGFRISTIGE SONSTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
38 Langfristige erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige nicht finanzielle VerbindlichkeitenT145 LANGFRISTIGE ERHALTENE ANZAHLUNGEN, RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN UND SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Zum 31. Dezember 2017 waren in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten 739 Mio. EUR und in den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten 499 Mio. EUR Verpflichtungen aus Meilenbonusprogrammen enthalten, die ab 2018 infolge der Einführung von IFRS 15 unter den kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten gezeigt werden. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält wie im Vorjahr 8 Mio. EUR erhaltene Investitionszuschüsse und -zulagen, die entsprechend der Nutzungsdauer der Investitionsgüter in Folgejahren aufgelöst werden. In den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen für Vorstand, Führungskräfte und außertarifliche Mitarbeiter enthalten. Im Rahmen der aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen gewähren Lufthansa und weitere in das Programm einbezogene konsolidierte und nicht konsolidierte Konzerngesellschaften auf ein Eigeninvestment in Lufthansa Aktien einen Abschlag von 50 % für Vorstand, Führungskräfte und außertarifliche Mitarbeiter. Die gewährten Optionspakete 2015, 2016, 2017 und 2018 beinhalten eine Outperformance-Option und eine Performance-Option. Am Programmende erhalten die Teilnehmer bei Werthaltigkeit eine Barzahlung. Die Outperformance-Option ist an die Entwicklung der Lufthansa Aktie im Vergleich zu einem fiktiven Index aus Aktien europäischer Wettbewerber geknüpft, während die Performance-Option an die absolute Entwicklung des Aktienkurses der Lufthansa Aktie gebunden ist. Aus der OutperformanceOption erhält der Inhaber je Prozentpunkt Outperformance bei Ausübung eine Barzahlung. Bei einer Outperformance von mehr als 20 % ist die Barzahlung auf einen festgelegten Betrag beschränkt. Aus der Performance-Option 2015 ist eine Barzahlung fällig, wenn sich der Aktienkurs um mehr als 29 % verbessert. Diese ist bei mehr als 44 % auf einen Maximalbetrag begrenzt. Aus der Performance-Option 2016 ist eine Barzahlung fällig, wenn sich der Aktienkurs um mehr als 27 % verbessert. Diese ist bei mehr als 41 % auf einen Maximalbetrag begrenzt. Aus der Performance-Option 2017 ergibt sich eine Barzahlung bei einer Aktienkursentwicklung von mehr als 23 %; der maximale Auszahlungsbetrag wird bei einer Kurssteigerung von 35 % erreicht. Aus der Performance-Option 2018 ist eine Barzahlung fällig, wenn sich der Aktienkurs um mehr als 22 % verbessert. Diese ist bei mehr als 33 % auf einen Maximalbetrag begrenzt. T146 PROGRAMME 2015, 2016, 2017 UND 2018 OUTPERFORMANCE-OPTION
147 PROGRAMME 2015, 2016, 2017 UND 2018 PERFORMANCE-OPTION
Die Laufzeit der Programme beträgt jeweils vier Jahre. Alle Optionen sind jeweils im letzten Jahr der Laufzeit zu einem festgelegten Zeitpunkt ausübbar. Die Berechnung der Performance und Outperformance erfolgt in allen Programmen nach dem Total Shareholder Return-Prinzip. Die Aktien des Eigeninvestments sind bis zur Ausübung gesperrt. Insgesamt hat sich im Laufe der Geschäftsjahre 2018 und 2017 der Bestand an Optionen wie folgt verändert: T148 ENTWICKLUNG DES OPTIONSBESTANDS
Aus dem ausgelaufenen Aktienprogramm 2014 erfolgte aus der Performance- und Outperformance-Option eine Auszahlung in Höhe von 37 Mio. EUR, jeweils zu gleichen Teilen aus beiden Optionskomponenten (Vorjahr: 36 Mio. EUR). Für das Aktienprogramm 2018 wurden im Geschäftsjahr 772.489 neue Aktien ausgegeben, zu einem Durchschnittskurs von 17,76 EUR und damit einem Gesamtwert in Höhe von 14 Mio. EUR. Durch die Gewährung des Rabatts von 50 % für Mitarbeiter entstand durch die Ausgabe neuer Aktien somit ein Personalaufwand in Höhe von 7 Mio. EUR (Vorjahr: 5 Mio. EUR). Insgesamt halten Teilnehmer der Programme damit zum aktuellen Stichtag 3.561.026 Aktien (Vorjahr: 3.907.293 Aktien). Die beizulegenden Zeitwerte der Optionsrechte der noch laufenden Aktienprogramme wurden mit Hilfe von Monte-Carlo-Simulationen ermittelt. Hierbei werden die zukünftigen Renditen der Aktien des Vergleichsindex sowie der Deutschen Lufthansa AG simuliert und der Wert der Optionsrechte als zu erwartender Ausschüttungsbetrag ermittelt. Insgesamt wurden folgende beizulegende Werte ermittelt: T149 BEIZULEGENDE ZEITWERTE DER OPTIONSRECHTE
T149 BEIZULEGENDE ZEITWERTE DER OPTIONSRECHTE
Im Rahmen der Bilanzierung der Verpflichtung aus der Bewertung der Optionsrechte wird weiterhin eine Fluktuation der Mitarbeiter in Höhe von 5,1 % berücksichtigt, sodass die bilanzierte Rückstellung unterhalb des berechneten Zeitwerts liegt. Aus der Bewertung der Optionsrechte ergibt sich somit zum Stichtag eine sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeit in Höhe von 53 Mio. EUR (Vorjahr: 61 Mio. EUR), wovon 25 Mio. EUR (Vorjahr: 32 Mio. EUR) unter den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Die im Geschäftsjahr geleistete Auszahlung von ausgelaufenen Optionsrechten in Höhe von 37 Mio. EUR reduziert die zuvor bilanzierte Verbindlichkeit, sodass sich aus der Veränderung der Optionsrechte im Geschäftsjahr ein Personalaufwand von 29 Mio. EUR ergibt (Vorjahr: 82 Mio. EUR). In die Monte-Carlo-Simulation sind die gewichteten durchschnittlichen Aktienkurse zum Stichtag eingeflossen. Gemäß Programmbedingungen handelt es sich dabei um die 50-Tage-Durchschnittskurse der Deutschen Lufthansa AG sowie der jeweils im Vergleichsindex enthaltenen Aktien der Wettbewerber. Die verwendeten Volatilitäten und Korrelationen stellen stichtagsbezogene und laufzeitabhängige Erwartungswerte auf Basis aktueller Markteinschätzungen dar. Als Zinssatz für die Restlaufzeit der Outperformance-Option wurden jeweils entsprechende Swap-Rates verwendet. Für die Bewertung wurden die maximalen Laufzeiten der Programme berücksichtigt. Die vom externen Dienstleister verwendeten Parameter sind in folgender Übersicht zusammengestellt: T150 REFERENZPREIS
T151 ERWARTETE VOLATILITÄTEN
39 Kurzfristige VertragsverbindlichkeitenDie Lufthansa Group hat folgende Vertragsverbindlichkeiten erfasst: T152 VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN
Zum 31. Dezember 2018 waren in den Verbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen 225 Mrd. Meilen aus Meilenbonusprogrammen (Vorjahr: 220 Mrd. Meilen) zu bewerten. Bereits kontrahierte, noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen aus langfristigen Dienstleistungsverträgen betragen unter der Annahme eines vertragsgemäßen Abrufs insgesamt 6,1 Mrd. EUR, wovon 1,2 Mrd. EUR auf die nächsten zwölf Monate entfallen. Im Wesentlichen sind dies Wartungsverträge des Geschäftsbereichs Technik über die langfristige Instandsetzung und Überholung der Teilflotten von Fluggesellschaften. Bei der Ermittlung der ausstehenden Leistungsverpflichtungen wird die in den Verträgen vereinbarte und aus den jeweiligen Flugplanungen abgeleitete Anzahl an Wartungsereignissen mit ihren wahrscheinlichen Erlösen und Festpreise für bestimmte Leistungen (Bereich VIP und Kabinenmodifikation: berücksichtigt. Von den Leistungsverpflichtungen, die zwölf Monate übersteigen, werden voraussichtlich 79 % bis 2024 realisiert sein. Den Vereinfachungsregeln des IFRS 15 entsprechend, werden keine Angaben zu den Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2018 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben. Prämienmeilen können mindestens über drei Jahre eingelöst werden, sind jedoch kurzfristig einlösbar. Die Lufthansa Group wendet die Vereinfachungsregelung des IFRS 15.94 in Bezug auf die Aufwandserfassung bei Vertragsanbahnungskosten an, wenn der ansonsten zu berücksichtigende Abschreibungszeitraum weniger als zwölf Monate betragen würde. 40 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle VerbindlichkeitenT153 VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN SOWIE SONSTIGE KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Der Buchwert dieser Verbindlichkeiten entspricht dem beizulegenden Zeitwert. 41 Kurzfristige erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige nicht finanzielle VerbindlichkeitenT154 KURZFRISTIGE ERHALTENE ANZAHLUNGEN, RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN UND SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Verpflichtungen aus Meilenbonusprogrammen waren im Vorjahr in Höhe von 290 Mio. EUR unter den kurzfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten und mit 242 Mio. EUR unter den kurzfristigen sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten erfasst. Diese Beträge werden mit Anwendung des IFRS 15 unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten enthalten 303 Mio. EUR (Vorjahr: 286 Mio. EUR) abgegrenzte Beträge für nicht genommene Urlaubstage und Überstunden. Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten enthalten des Weiteren den Kurzfristanteil der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen (→ Erläuterung 38, S. 153 ff.). ERLÄUTERUNGEN ZUR SEGMENTBERICHTERSTATTUNG42 Erläuterungen zu den berichtspflichtigen Segmenten und SegmentdatenERLÄUTERUNGEN ZU DEN BERICHTSPFLICHTIGEN SEGMENTENZum 31. Dezember 2018 ist die Lufthansa Group in fünf berichtspflichtigen Segmenten tätig, die die Konzernaktivitäten bündeln. Die Abgrenzung der Segmente erfolgt entsprechend der internen Berichts- und Steuerungsstruktur. Aufgrund der vergleichbaren wirtschaftlichen Merkmale der jeweiligen Fluggesellschaften wie Netz- und Vertriebsstrukturen, Kunden und Dienstleistungen wurden die Aktivitäten jeweils zu einem berichtspflichtigen Segment zusammengefasst. Das Segment Network Airlines besteht aus den Fluggesellschaften Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines. Weitere Informationen zu den einzelnen Fluggesellschaften sind im Konzernlagebericht → ab S. 12 dargestellt. Das Segment Eurowings beinhaltet die Fluggesellschaften Eurowings, Germanwings und Brussels Airlines sowie die Beteiligung an SunExpress. Das Segment Logistik umfasst die Aktivitäten aus dem Frachtlinienluftverkehr durch die Lufthansa Cargo-Gruppe. Lufthansa Cargo ist die führende europäische Frachtfluggesellschaft. Das Segment Technik ist ein weltweit führender Anbieter von Wartungs-, Reparatur- und Überholungsleistungen für zivile und kommerzielle Flugzeuge und firmiert als die Lufthansa Technik-Gruppe. Das Segment Catering, vertreten durch die LSG Lufthansa Service-/Sky Chefs-Gruppe, ist weltweiter Marktführer im Airline-Catering. Geschäftsaktivitäten, die keinem berichtspflichtigen Segment zugeordnet sind, werden gemeinsam mit den Erträgen und Aufwendungen der zentralen Konzernfunktionen in der Spalte „Weitere Gesellschaften und Konzernfunktionen“ der Segmentberichterstattung dargestellt. Hierunter befinden sich die Erträge und Aufwendungen der Lufthansa Commercial Holding GmbH, der Lufthansa AirPlus-Gruppe, der Lufthansa Systems-Gruppe, der Lufthansa Aviation Training Gruppe und weiterer Konzerngesellschaften. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN SEGMENTDATEN UND DER INTERNEN STEUERUNGDie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der berichtspflichtigen Segmente entsprechen den in → Erläuterung 2, S. 106 ff., beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand der zwei Segmentergebnisgrößen EBIT beziehungsweise Adjusted EBIT. Die Steuerungsgröße EBIT setzt sich aus dem betrieblichen IFRS-Ergebnis und dem Beteiligungsergebnis zusammen. Das Adjusted EBIT ergibt sich durch Korrektur des EBIT um Abgangsergebnisse von Vermögenswerten, außerplanmäßigen Ab- und Zuschreibungen sowie um periodenfremde Ergebniseffekte im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen (Plananpassungen und Planabgeltungen). Verkäufe und Erlöse zwischen den berichtspflichtigen Segmenten werden grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten vereinbart würden. Verwaltungsleistungen werden als Kostenumlagen berechnet. Zu den Außenumsätzen bei den Verkehrserlösen → Erläuterung 3, S. 121. Das gebundene Kapital umfasst im Wesentlichen die Segmentaktiva, korrigiert um derivative Finanzinstrumente und latente Steuerposten, vermindert um nicht zinstragende Schulden. Das Ergebnis aus der Equity-Bewertung von Beteiligungen ist Bestandteil des Segmentergebnisses eines Segments, aus Konzernsicht aber nicht dem betrieblichen, sondern dem Finanzergebnis zuzurechnen. T155 SEGMENTINFORMATIONEN NACH DEN BERICHTSPFLICHTIGEN SEGMENTEN 2018
1) Zur Überleitung vom Adjusted EBIT zum EBIT → T023, S. 32, im Konzernlagebericht. T155 SEGMENTINFORMATIONEN NACH DEN BERICHTSPFLICHTIGEN SEGMENTEN 2017
1) Zur Überleitung vom Adjusted EBIT zum EBIT → T023, S. 32, im Konzernlagebericht. In der Überleitungsspalte sind die aus Konsolidierungsvorgängen resultierenden Effekte ebenso enthalten wie die Beträge, die sich aus der unterschiedlichen Definition von Inhalten der Segmentposten im Vergleich zu den dazugehörigen Konzernposten ergeben. Die eliminierten Umsätze der Segmente, die mit anderen, ebenfalls konsolidierten Segmenten erzielt wurden, sind in der Überleitungsspalte zu den Umsatzerlösen erkennbar. Die Beträge in der Überleitungsspalte zum Konzern-EBIT beinhalten die Effekte aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen, in denen Erträge und Aufwendungen bei zwei Partnern sich nicht in derselben Höhe oder derselben Periode gegenüberstehen. Die Änderung der Bilanzierung von Triebwerkswartungsereignissen hat sich wie folgt auf die Segmentergebnisse ausgewirkt: T156 RESTATEMENTEFFEKTE TRIEBWERKSWARTUNG NACH DEN BERICHTSPFLICHTIGEN SEGMENTEN
1) Zur Überleitung vom Adjusted EBIT zum EBIT → T023, S. 32, im Konzernlagebericht. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN GEOGRAFISCHEN GEBIETEN 2018Die Aufteilung der Verkehrserlöse auf die geografischen Regionen erfolgt nach Ursprungsverkaufsorten, und die langfristigen Vermögenswerte werden entsprechend dem Standort des jeweiligen Vermögenswerts zugeordnet. Die Zuordnung der anderen Betriebserlöse zu den einzelnen Regionen erfolgt nach geografischem Sitz des Kunden. Die Definition der Regionen folgt grundsätzlich geografischen Regeln. Abweichend hiervon sind die in der Türkei erzielten Verkehrserlöse Europa zugeordnet. Lufthansa steuert ihre Luftverkehrsaktivitäten über Netzergebnisse und nicht über regionale Ergebnisbeiträge. Ähnliches gilt für das Segment Catering. Eine Darstellung regionaler Segmentergebnisse ist daher für die Lufthansa Group nicht aussagekräftig. Eine Aufteilung der Verkehrserlöse der Segmente Network Airlines, Eurowings und Logistik nach Verkehrsgebieten statt nach Ursprungsverkaufsorten befindet sich in den Erläuterungen zum jeweiligen Geschäftsfeld im Lagebericht. Die Außenumsätze sowie die langfristigen Vermögenswerte und die entsprechenden Investitionen stellen sich wie folgt dar: T157 AUSSENUMSÄTZE UND LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE NACH REGIONEN 2018
1) Die Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt hier nach Ursprungsverkaufsorten. Auf die wesentlichen Länder entfallen dabei folgende Werte: T158 AUSSENUMSÄTZE UND LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE NACH LÄNDERN 2018
1) Die Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt hier nach Ursprungsverkaufsorten. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN GEOGRAFISCHEN GEBIETEN 2017Die Außenumsätze sowie die langfristigen Vermögenswerte und die entsprechenden Investitionen stellen sich wie folgt dar: T157 AUSSENUMSÄTZE UND LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE NACH REGIONEN 2017
1) Die Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt hier nach Ursprungsverkaufsorten. Auf die wesentlichen Länder entfallen dabei folgende Werte: T158 AUSSENUMSÄTZE UND LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE NACH LÄNDERN 2017
1) Die Aufteilung der Verkehrserlöse erfolgt hier nach Ursprungsverkaufsorten. Im Geschäftsjahr 2018 und im Vorjahr wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % der Umsatzerlöse der Lufthansa Group getätigt. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG AB 2019Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 wird ein Teil der Lufthansa Systems-Gruppe durch die Lufthansa TechnikGruppe gesteuert und vor diesem Hintergrund dem Segment Technik zugeordnet. Die hiervon betroffenen Gesellschaften erzielten im Geschäftsjahr bei Umsatzerlösen von 234 Mio. EUR ein Adjusted EBIT von 20 Mio. EUR. Die Vorjahreswerte werden in der Berichterstattung 2019 entsprechend angepasst. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG43 Erläuterungen zum Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und aus der FinanzierungstätigkeitDie Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente der Lufthansa Group im Berichtsjahr verändert haben. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend IAS 7 nach dem operativen Cashflow, der dem Mittelzu- und -abfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit entspricht, nach der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel und ZahlungsmittelÄquivalente umfassen die Bilanzposition Bankguthaben und Kassenbestände ohne Termingelder mit vereinbarter Laufzeit zwischen drei und zwölf Monaten in Höhe von 66 Mio. EUR (Vorjahr: 179 Mio. EUR). Der Bestand an flüssigen Mitteln im weiteren Sinne ergibt sich unter Hinzurechnung der kurzfristig liquidierbaren Wertpapiere. ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNGCashflow aus der laufenden GeschäftstätigkeitAusgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern wird der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit nach der indirekten Methode abgeleitet. Bereinigt um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge sowie unter Berücksichtigung der Veränderung des Trade Working Capitals und der Veränderungen aus der Position Übrige Aktiva/Passiva, soweit nicht Investitions- oder Finanzierungstätigkeit, ergibt sich der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Während des aktuellen Geschäftsjahres hat der Konzern im Wesentlichen die folgenden nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen erfasst: T159 WESENTLICHE NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN
Das Trade Working Capital setzt sich aus den Veränderungen der Bilanzansätze von Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögensgegenständen und Anzahlungen, sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, Vertragsverbindlichkeiten sowie kurzfristigen Rechnungsabgrenzungsposten zusammen. In der Position Übrige Aktiva/Passiva sind im Wesentlichen Korrekturen zwischen den Pensionsaufwendungen und -zahlungen an die Versorgungsberechtigten, die Veränderungen aus sonstigen Rückstellungen und Abgrenzungen sowie Korrekturen für zahlungsunwirksame Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten. Hinsichtlich der Auswirkungen der retrospektiv angewendeten neuen Bilanzierungsmethoden verweisen wir auf → Erläuterung 2, S. 106 ff. Cashflow aus der Investitionstätigkeit (und Geldanlagen)Die Zahlungsströme aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich im Wesentlichen aus den Investitionen und Desinvestitionen langfristiger Vermögenswerte. Von der Lufthansa Group aktivierte Vermögenswerte, die die Kriterien eines Finanzierungsleasings erfüllen, werden dem Cashflow aus Investitionstätigkeit zugeordnet. Deren Höhe betrug im Geschäftsjahr 243 Mio. EUR (Vorjahr: 91 Mio. EUR). Im Jahr 2018 wurden im Konzern Dotierungen in das Pensionsvermögen in Höhe von 587 Mio. EUR (Vorjahr: 2.006 Mio. EUR) vorgenommen. Diese Zahlungsströme wurden dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit und Geldanlagen zugeordnet. Gegenläufig führen Rentenzahlungen aus dem Fondsvermögen zu Cash-Zuflüssen aus Geldanlagen (126 Mio. EUR; Vorjahr: 123 Mio. EUR). Sie korrespondieren mit den Abflüssen im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Hinsichtlich der Auswirkungen der neuen Bilanzierungsmethodik für Triebwerkswartungsereignisse verweisen wir auf → Erläuterung 2, S. 106 ff. Cashflow aus der FinanzierungstätigkeitDer Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält unter anderem Auszahlungen durch Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing. Korrespondierend zu den Abflüssen aus der Investitionstätigkeit werden für neu abgeschlossene Finanzierungsleasingtransaktionen entsprechende Zuflüsse in Höhe von 241 Mio. EUR (Vorjahr: 69 Mio. EUR) aus Darlehensaufnahmen gezeigt. Der Bestand an Finanzschulden sowie den hierzu eingesetzten Sicherungsinstrumenten hat sich im Geschäftsjahr wie folgt verändert: T160 FINANZSCHULDEN
Im Vorjahr hatten sich die Finanzschulden wie folgt entwickelt: T160 FINANZSCHULDEN
SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN44 Zusätzliche Angaben zu FinanzinstrumentenFINANZIELLE VERMÖGENSWERTE NACH BEWERTUNGSKATEGORIENDurch die Einführung von IFRS 9 zum 1. Januar 2018 ändert sich sowohl die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten als auch deren Bewertung, insbesondere durch die Einführung des neuen Wertminderungsmodells zur Berücksichtigung erwarteter Verluste. Die nachfolgende Übersicht beschreibt die Änderungen der Bewertungskategorien und Bewertungen von finanziellen Vermögenswerten bei Erstanwendung von IFRS 9. Für finanzielle Verbindlichkeiten ergeben sich für Lufthansa keine Änderungen in der Klassifizierung und Bewertung durch IFRS 9. T161 IFRS 9-UMSTELLUNG – ÄNDERUNGEN IN DER BEWERTUNGSKATEGORIE UND VON BUCHWERTEN VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN
Zum aktuellen Stichtag lassen sich die finanziellen Vermögenswerte in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten untergliedern: T162 FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE IN DER BILANZ ZUM 31.12.2018
In der Kategorie „Zum beizulegenden Zeitwert über die GuV“ sind Derivate klassifiziert, die die Voraussetzungen zur Anwendung des Hedge Accounting nicht erfüllen und damit als freistehende Derivate bilanziert werden. Daneben enthält diese Kategorie Eigenkapitalinstrumente, bestehend aus Aktien und Beteiligungen, für die das instrumentenspezifische Wahlrecht der erfolgsneutralen Bewertung zum Zeitwert ohne Recycling nicht ausgeübt wurde. Zum Stichtag wurde für zwei Aktienpositionen das Wahlrecht ausgeübt, diese erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling zu bilanzieren, zur Verhinderung erfolgswirksamer Marktwertänderungen. Die erste Position beinhaltet Aktien der VISA Inc. (Marktwert 15 Mio. EUR, Dividendenzahlungen 0,1 Mio. EUR), die zweite Position Aktien der Alliance Aviation Services Ltd. (Marktwert 15 Mio. EUR, Dividendenzahlungen 0,6 Mio. EUR). Zum Stichtag weisen beide Aktienpositionen eine Rücklage in Höhe von 18 Mio. EUR auf. Die Marktbewertungsrücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (mit Recycling) bewertete finanzielle Vermögenswerte beträgt zum Stichtag 3 Mio. EUR. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN NACH BEWERTUNGSKATEGORIENDie finanziellen Verbindlichkeiten lassen sich in Bewertungskategorien mit den folgenden Buchwerten untergliedern, wobei in der Kategorie „Zum beizulegenden Zeitwert über die GuV“ Derivate klassifiziert sind, die die Voraussetzungen zur Anwendung des Hedge Accounting nicht erfüllen und damit als freistehende Derivate bilanziert werden. T163 FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN IN DER BILANZ ZUM 31.12.2018
T163 FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN IN DER BILANZ ZUM 31.12.2017
Das Nettoergebnis der verschiedenen Kategorien von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten setzt sich wie folgt zusammen: T164 NETTOERGEBNIS 2018 FÜR FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN
T164 NETTOERGEBNIS 2017 FÜR FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN
Die nachfolgende Tabelle enthält die Buch- und Marktwerte der einzelnen Klassen von Finanzschulden. Die angegebenen Marktwerte der Anleihen entsprechen deren Börsennotierungen (Level 1 der Fair Value-Hierarchie). Die Marktwerte für die übrigen Finanzschulden wurden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen Zinssätze für entsprechende Restlaufzeiten/ Tilgungsstrukturen unter Zugrundelegung von zugänglichen Marktinformationen (Reuters) ermittelt (Level 2 der Fair Value-Hierarchie). Für die weiteren zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, langfristige Forderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Kassenbestände, wird der Buchwert als angemessener Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert angesehen. T165 FINANZSCHULDEN
ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT BILANZIERTE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE NACH BEWERTUNGSSTUFENIn der nachfolgenden Tabelle sind die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungsstufen gegliedert. Die Bewertungsstufen sind dabei folgendermaßen definiert:
Im Geschäftsjahr 2018 ergab sich folgende Untergliederung der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungsstufen: T166 FAIR VALUE-HIERARCHIE VON VERMÖGENSWERTEN ZUM 31.12.2018
T167 FAIR VALUE-HIERARCHIE VON VERBINDLICHKEITEN ZUM 31.12.2017
Im Vorjahr ergab sich folgende Untergliederung der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungsstufen: T166 FAIR VALUE-HIERARCHIE VON VERMÖGENSWERTEN ZUM 31.12.2017
T167 FAIR VALUE-HIERARCHIE VON VERBINDLICHKEITEN ZUM 31.12.2017
SALDIERUNG VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN UND VERBINDLICHKEITENDie nachfolgenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterliegen Globalverrechnungsverträgen und sonstigen Vereinbarungen. T168 SALDIERUNGEN VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN ZUM 31.12.2018
T169 SALDIERUNGEN VON FINANZIELLEN VERBINDLICHKEITEN ZUM 31.12.2018
Im Vorjahr ergaben sich folgende Saldierungen: T168 SALDIERUNGEN VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN ZUM 31.12.2017
T169 SALDIERUNGEN VON FINANZIELLEN VERBINDLICHKEITEN ZUM 31.12.2017
GRUNDSÄTZE DER SICHERUNGSPOLITIKDie Lufthansa Group ist als international tätiger Luftverkehrskonzern Wechselkurs-, Zins- und Treibstoffpreisänderungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Begrenzung dieser Risiken durch ein systematisches Finanzmanagement ist Bestandteil der Unternehmenspolitik. MarktrisikoWechselkursschwankungen zwischen dem Euro und anderen Währungen, Zinsschwankungen an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten sowie Preisschwankungen an den Märkten für Rohöl und Ölprodukte stellen die wesentlichen Markt- beziehungsweise Preisrisiken für die Lufthansa Group dar. Die Sicherungspolitik zur Eingrenzung dieser Risiken wird vom Vorstand vorgegeben und ist in konzerninternen Richtlinien dokumentiert. Sie sieht auch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vor. Die entsprechenden Finanztransaktionen werden nur mit bonitätsmäßig erstklassigen Kontrahenten abgeschlossen. WährungsrisikoIm Hinblick auf Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft befindet sich Lufthansa im Wesentlichen im US-Dollar aufgrund der dollarabhängigen Treibstoffzahlungen in einer Nettozahlerposition. In den übrigen Währungen liegen grundsätzlich Nettoüberschüsse vor. Als Hauptrisiken gelten hier der Chinesische Renminbi, der Schweizer Franken, das Britische Pfund, der Japanische Yen und die Indische Rupie. Abhängig von der Marktliquidität werden Währungsrisiken aus dem geplanten operativen Exposure in der Regel schrittweise über einen Zeitraum von 24 Monaten mittels Termingeschäften gesichert, die bilanziell als Cashflow Hedge abgebildet werden. Der Sicherungsgrad, der dabei anzustreben ist, ist in der konzerninternen Richtlinie festgelegt. Das Exposure zum Ende des Geschäftsjahres 2018 zeigt im operativen Geschäft für die nächsten 24 Monate folgende Werte: T170 WÄHRUNGSEXPOSURE, STAND 2018
Währungsrisiken aus Flugzeuginvestitionen werden grundsätzlich zu 50 % bei Vertragsabschluss gesichert. Der Sicherungsgrad wird überprüft und gegebenenfalls erhöht, wenn während der Vertragslaufzeit der Kalkulationskurs des Investitionsvorhabens deutlich über- oder unterschritten wird. In den letzten 24 Monaten vor Zahlung wird der Sicherungsgrad in halbjährlichen 10 %-Schritten erhöht, sodass er am Ende 90 % entspricht. Die bilanzielle Abbildung dieser Investitionssicherungen erfolgt damit ebenfalls als Cashflow Hedge. Flugzeuginvestitionen werden in US-Dollar getätigt und, abhängig von der funktionalen Währung der beziehenden Konzerngesellschaft, entweder in Euro oder Schweizer Franken gesichert. Das US-Dollar-Exposure für Investitionen betrug am Jahresende 2018, aufgeteilt nach gesicherter Währung: T171 USD-INVESTITIONSEXPOSURE, GESICHERT IN EUR
T172 USD-INVESTITIONSEXPOSURE, GESICHERT IN CHF
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt, wie Ergebnis und Eigenkapital sich verändern, wenn die Währungen, die als Preisrisikovariablen identifiziert wurden, aus Sicht des Bilanzstichtags anders ausgefallen wären. T173 SENSITIVITÄTSANALYSE NACH WÄHRUNGEN
1) Alle Beträge nach Berücksichtigung latenter Steuereffekte; Vorzeichen stehen in Bezug zum Ergebnis bzw. Eigenkapital. ZinsrisikoDie Lufthansa Group verfolgt grundsätzlich das Ziel, 100 % ihrer Finanzverbindlichkeiten variabel in Euro zu verzinsen. Dazu werden für zinstragende, festverzinsliche Finanzschulden und Leasingverbindlichkeiten Zinsswaps abgeschlossen, wobei in Euro denominierte Finanzverbindlichkeiten mittels Plain-Vanilla-Zinsswaps gesichert werden, während in Fremdwährung denominierte Finanzverbindlichkeiten mit Cross-Currency-Zinsswaps gesichert werden. Je nach Ausgestaltung des Zinses im abzusichernden Exposure werden Sicherungen bilanziell als Fair Value Hedge oder Cashflow Hedge eingestuft. Das Zinsrisiko wird laufend überwacht, und bei Bedarf werden strategische Zinssicherungen abgeschlossen, um auf abweichende Marktsituationen zu reagieren. In Abhängigkeit der Kontrahenten und Instrumente werden Cash Collaterals für Zinsswaps bei den Kontrahenten hinterlegt beziehungsweise empfangen (→ T168, T169, S. 168). Die unten stehenden Tabellen beschreiben die Float/Fix-Ratio der langfristigen Geldaufnahmen aus Sicht des Geschäftsjahresendes 2018 nach Berücksichtigung von Zinssicherungsgeschäften sowie die Verteilung der Nominalvolumen der Zinssicherungen. T174 ZINSEXPOSURE NACH ZINSSICHERUNGEN
T175 NOMINALVOLUMEN DER ZINSSICHERUNGSGESCHÄFTE
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt, wie Ergebnis und Eigenkapital sich verändern, wenn das als Preisrisikovariable identifizierte Zinsniveau aus Sicht des Bilanzstichtags anders ausgefallen wäre. Wegen des aktuell niedrigen Zinsniveaus wird eine Absenkung über 50 Basispunkte hinaus als nicht wahrscheinlich angesehen, deshalb wurde die Zinssenkung auf diesen Wert begrenzt. T176 SENSITIVITÄTSANALYSE NACH ZINSNIVEAU
1) Alle Beträge nach Berücksichtigung latenter Steuereffekte; Vorzeichen stehen in Bezug zum Ergebnis bzw. Eigenkapital. TreibstoffpreisrisikoIm Geschäftsjahr 2018 betrug der Anteil der Treibstoffaufwendungen an den betrieblichen Aufwendungen der Lufthansa Group 17,2 % (Vorjahr: 15,0 %). Starke Veränderungen der Treibstoffpreise können daher das Ergebnis des Konzerns erheblich beeinflussen. Zur Begrenzung des Treibstoffpreisrisikos werden Rohölpreissicherungsgeschäfte abgeschlossen. Sicherungsgrad und Sicherungshorizont sind abhängig von dem Risikoprofil, das sich aus dem Geschäftsmodell einer Konzerngesellschaft ergibt. Grundsätzlich erfolgt hierbei eine monatliche Absicherung von jeweils bis zu 5 % des Exposures für bis zu 24 Monate in Bandbreitenoptionen und sonstigen Sicherungskombinationen. Zur Wahrnehmung von Marktgegebenheiten kann über eine Vorstandsentscheidung der Sicherungszeitraum verlängert und das monatliche Sicherungsvolumen erhöht werden. Der angestrebte Zielsicherungsgrad beträgt bis zu 85 %. Das Treibstoffexposure betrug aus Sicht des Geschäftsjahresendes: T177 TREIBSTOFFEXPOSURE
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt, wie Ergebnis und Eigenkapital sich verändern, wenn der als Risikovariable identifizierte Treibstoffpreis aus Sicht des Bilanzstichtags anders ausgefallen wäre: T178 SENSITIVITÄTSANALYSE DES TREIBSTOFFPREISES
1) Alle Beträge nach Berücksichtigung latenter Steuereffekte; Vorzeichen stehen in Bezug zum Ergebnis bzw. Eigenkapital. Marktwerte der zur Sicherung eingesetzten derivativen FinanzinstrumenteZur Absicherung der Wechselkurs-, Zins- und Treibstoffpreisrisiken bestehen zum Bilanzstichtag folgende Sicherungsgeschäfte: T179 ZU SICHERUNGSZWECKEN EINGESETZTE DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE 31.12.2018
Die angegebenen Marktwerte der Finanzderivate entsprechen jeweils dem Preis, zu dem ein unabhängiger Dritter die Rechte und/oder Pflichten aus diesem Finanzinstrument übernehmen würde. Die beizulegenden Zeitwerte der Zinsderivate entsprechen dem jeweiligen Marktwert, der durch geeignete finanzmathematische Verfahren, wie durch Diskontierung erwarteter künftiger Cashflows, bestimmt wird. Die Diskontierung berücksichtigt marktübliche Zinsen und die Restlaufzeiten der jeweiligen Instrumente. Devisentermingeschäfte und Zinsswaps werden einzeln mit ihren jeweiligen Terminkursen bewertet und auf Basis der entsprechenden Zinskurve auf den Stichtag diskontiert. Die Marktpreise von Optionen, die im Rahmen der Treibstoffpreissicherung verwendet werden, werden über anerkannte Optionspreismodelle ermittelt. Zinssicherungsgeschäfte werden bei Lufthansa, in Abhängigkeit des gesicherten Exposures, sowohl in Fair Value Hedges als auch in Cashflow Hedges designiert und bilanziell abgebildet. Zinsswaps werden dabei als Ganzes in einer Hedge-Beziehung designiert, ohne Trennung beziehungsweise Abspaltung einzelner Komponenten. Ineffektivitäten resultieren in diesen Sicherungsbeziehungen vor allem aus der nachträglichen Designation von Cross Currency Swaps in Hedges zum 1. Januar 2018. Weitere Gründe für Ineffektivitäten sind abweichende Eckdaten zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft sowie der Basis-Spread in Cross Currency Swaps. Ineffektivitäten aus Fair Value Hedges und Cashflow Hedges werden bilanziell innerhalb des Finanzergebnisses unter den übrigen Finanzposten erfasst und ausgewiesen. Im Bereich der Treibstoffpreissicherungen sind abgeschlossene Derivate zur Absicherung künftiger Kerosineinkäufe in Cashflow Hedges designiert. Hierbei wendet Lufthansa seit dem 1. Januar 2018 den Komponentenansatz nach IFRS 9 an mit Rohöl, basierend auf der Sorte Brent ICE, als designierter Risikokomponente im Sicherungsgeschäft. Das Grundgeschäft wird durch einen weltweiten Rohölmix abgebildet. Das Basisrisiko zwischen einzelner Rohölkomponente im Sicherungsgeschäft und dem Rohölmix im Grundgeschäft wird durch ein quartalsweises mengenmäßiges Rebalancing des Grundgeschäfts reduziert. Die Rebalancingfaktoren zur Anpassung des Grundgeschäfts lagen in den Quartalen 2018 bei 1,016 (Q1), 1,017 (Q2), 1,019 (Q3) und 1,020 (Q4). Lufthansa setzt für Treibstoffpreissicherungen in der Regel Optionen beziehungsweise Optionskombinationen ein. Dabei ist der innere Wert der Optionen als Sicherungsinstrument im Hedge designiert, sodass effektive Wertänderungen aus den inneren Werten in der Cashflow Hedge-Rücklage im OCI erfasst werden. Der Zeitwert einer Option ist nicht als Sicherungsinstrument designiert, und effektive Zeitwertänderungen werden dementsprechend als Cost of Hedging bilanziert, wobei die Erstanwendung retrospektiv erfolgte. Ineffektivitäten im Treibstoffhedge resultieren aus dem Basisrisiko zwischen Rohölkomponente und Rohölmix im Komponentenansatz. Ineffektivitäten werden bilanziell innerhalb des Finanzergebnisses unter den übrigen Finanzposten erfasst und ausgewiesen. Im Bereich der Devisensicherung mit Termingeschäften, die in Cashflow Hedges designiert sind, wendet Lufthansa seit dem 1. Januar 2018 prospektiv die Spot-to-Spot-Methode an. Dabei wird die Spot-Komponente eines Termingeschäfts als Sicherungsinstrument designiert und effektive Wertänderungen in der Cashflow Hedge-Rücklage erfasst. Die weiteren, effektiven Komponenten eines Termingeschäfts, die Terminkomponente und der Basis-Spread, werden den Vorgaben des Cost of Hedging folgend in einer separaten OCI-Komponente erfasst. Ineffektivitäten aus den Sicherungsbeziehungen resultieren aus zeitlichen Verschiebungen der geplanten Flugzeugkäufe. Ineffektivitäten werden bilanziell innerhalb des Finanzergebnisses unter den übrigen Finanzposten erfasst und ausgewiesen. Die Wertänderungen von im Hedge Accounting designierten Grundgeschäften werden bei Lufthansa mit der hypothetischen Derivate-Methode ermittelt. T180 IN SICHERUNGSBEZIEHUNGEN DESIGNIERTE GRUNDGESCHÄFTE
T181 EIGENKAPITALÜBERLEITUNGSRECHNUNG FÜR CASHFLOW HEDGES
Die derivativen Finanzinstrumente, die nicht die Voraussetzungen zur Anwendung des Hedge Accounting erfüllen, werden zum beizulegenden Zeitwert über die GuV bewertet. In der Regel stehen diese Derivate ursprünglich zwar in einem ökonomischen Sicherungszusammenhang mit einem Exposure, das Exposure ist aber entweder für Hedge Accounting-Zwecke nicht bewertbar oder es ist weggefallen. Die beizulegenden Zeitwerte werden ausschließlich mit Hilfe anerkannter finanzmathematischer Methoden unter Verwendung öffentlich zugänglicher Marktinformationen ermittelt. Die Marktwertentwicklung der Derivate, die nicht als wirksame Sicherungsgeschäfte nach IFRS 9 qualifiziert werden konnten, ist der Gewinn- und Verlustrechnung beziehungsweise der Übersicht der übrigen Finanzposten → Erläuterung 13, S. 125, zu entnehmen. LiquiditätsrisikoKomplexe Finanzplanungssysteme sichern die frühzeitige Erkennung der künftigen Liquiditätssituation. Auf Basis der Ergebnisse der Konzernstrategie- und Konzernplanungsprozesse erfolgt eine monatliche rollierende und grundsätzlich währungsdifferenzierte Liquiditätsplanung mit einem Planungshorizont von 24 Monaten. Diese Planung bietet ein aktuelles Bild der zu erwartenden Liquiditätsentwicklung auf Gesellschafts- und Währungsebene. Als Liquiditätsreserve hält die Lufthansa Group grundsätzlich eine kurzfristig verfügbare Liquidität in Höhe von mindestens 2.300 Mio. EUR vor. Darüber hinaus verfügte die Lufthansa Group zum 31. Dezember 2018 über zugesagte freie Kreditlinien in Höhe von 849 Mio. EUR (Vorjahr: 855 Mio. EUR). Eine Laufzeitenanalyse für die finanziellen Verbindlichkeiten sowie die derivativen Finanzinstrumente, basierend auf undiskontierten Bruttozahlungsströmen inklusive zugehöriger Zinszahlungen, zeigt die folgenden zu erwartenden Zahlungszu- und -abflüsse aus Sicht des Bilanzstichtags 31. Dezember 2018. Aufgrund der eingesetzten Sicherungsgeschäfte bestehen zum überwiegenden Teil unmittelbare Zusammenhänge zwischen den dargestellten Zahlungsmittelzuflüssen und -abflüssen der derivativen Finanzinstrumente. T182 LAUFZEITENANALYSE VON VERBINDLICHKEITEN AUS DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN
1) Ohne Zahlungen des ersten Quartals. T183 LAUFZEITENANALYSE VON VERBINDLICHKEITEN AUS NICHT DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN
1) Ohne Zahlungen des ersten Quartals. KreditrisikoDer Verkauf von Passage- und Frachtdokumenten wird größtenteils über Agenturen abgewickelt. Diese Agenturen sind überwiegend länderspezifischen Clearingsystemen für die Abrechnung von Passage- beziehungsweise Frachtverkäufen angeschlossen. Die Bonität der Agenten wird von den jeweiligen Clearingstellen überprüft. Das Kreditrisiko bei Verkaufsagenten ist aufgrund der breiten Streuung weltweit relativ gering. Trotzdem wurde zur weiteren Reduzierung der Kreditrisiken gegenüber den Agenten, begleitet von der International Air Transport Association (IATA), in einigen Märkten eine spürbare Verkürzung der Zahlungsziele erreicht. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Luftverkehrsgesellschaften werden auf bilateraler Basis oder mittels Verrechnung über ein Clearing House der IATA beglichen, soweit die einer Leistung zugrunde liegenden Verträge nicht ausdrücklich etwas anderes vorsehen. Die grundsätzliche Verrechnung mittels Saldierung aller Forderungen und Verbindlichkeiten in wöchentlichen Intervallen führt zu einer deutlichen Reduzierung des Ausfallrisikos. Zusätzlich besteht eine Vertrauensschadensversicherung, die Teilrisiken innerhalb einer bestimmten Bandbreite abdeckt. Im Einzelfall wird im jeweiligen Leistungsvertrag bei sonstigen Geschäften eine gesonderte Sicherheit gefordert. Für alle übrigen Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Vermeidung von Zahlungsausfällen in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten verlangt, Kreditauskünfte/Referenzen eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, genutzt werden. Kontrahentenrisiken im Zusammenhang mit Kreditkartengesellschaften werden eng überwacht, Zahlungseingänge täglich überprüft. Zur weiteren Risikominimierung erfolgt permanent eine Analyse einer möglichen weiteren Reduzierung der Zahlungsziele mit einzelnen Abrechnungspartnern. Neben dem Forderungsmonitoring auf Gesellschafts- beziehungsweise Geschäftsfeldebene besteht ein konzernweites Kontrahentenmonitoring mit individuell zugeordneten Limits, um konzernübergreifende, sich akkumulierende Risiken im Portfolio zu erkennen und bei Bedarf geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Das maximale Kreditrisiko von finanziellen Vermögenswerten aus einer möglichen Zahlungsunfähigkeit von Schuldnern entspricht grundsätzlich dem bilanzierten Buchwert. Neben zu bildenden Einzelwertberichtigungen für Forderungen im Fall eines Ausfallereignisses ist seit dem 1. Januar 2018 unter IFRS 9 ebenfalls eine Risikovorsorge für erwartete Verluste zu erfassen. Lufthansa unterliegt im Bereich der Forderungen aus Lieferungen externen Kreditrisiken, für die nach IFRS 9 neben Einzelwertberichtigungen bereits erwartete Verluste berücksichtigt werden. Hierbei wird für den Teil des Forderungsportfolios, der nicht aus Kreditkartenforderungen besteht, aber externen Kreditrisiken unterliegt, das vereinfachte Wertminderungsmodell mittels einer Wertminderungsmatrix angewendet. Das Portfolio wird dabei nach Debitorengruppen, Regionen und Überfälligkeiten geclustert. Basierend auf historisch beobachtbaren Ausfallereignissen im Lufthansa Forderungsportfolio wird eine Ausfallmatrix berechnet, die um zukunftsorientierte, öffentlich verfügbare Insolvenzprognosen angepasst wird. Diese Wertminderungsmatrix findet Anwendung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die ein externes Kreditrisiko aufweisen und keine Kreditkartenforderung darstellen. Daneben umfasst das Forderungsportfolio Kreditkartenforderungen, bei denen Lufthansa als Herausgeber der Kreditkarten auftritt. Für diese Kreditkartenforderungen werden erwartete Verluste in einem separaten Modell, basierend auf kontrahentenspezifischen externen Ratings beziehungsweise Ausfallwahrscheinlichkeiten, ermittelt. Lufthansa wendet eine Ausfalldefinition von 90 Tagen Überfälligkeit einer Forderung an, die im Ausfallereignis grundsätzlich zu 100 % einzelwertberichtigt wird. Die folgende Tabelle beschreibt die Überleitung der Risikovorsorge von IAS 39 zu IFRS 9 beziehungsweise den Erstanwendungseffekt aus IFRS 9, wobei der darauffolgende Risikovorsorgespiegel die Entwicklung der Risikovorsorge im Geschäftsjahr beziehungsweise die dazugehörigen Buchwerte beziffert. Unter IAS 39 bestanden zum 31. Dezember 2017 Wertberichtigungen in Höhe von 17 Mio. EUR, wovon 11 Mio. EUR auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfallen sowie 6 Mio. EUR auf Kreditkartenforderungen, die in den erwarteten Verlust nach IFRS 9 überführt wurden. Der zusätzliche Wertminderungsbedarf nach IFRS 9 zum 1. Januar 2018 in Höhe von 10 Mio. EUR (8 Mio. EUR nach Steuern) wurde erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. In den nachfolgenden Tabellen beschreiben die Stufen 1 und 2 erwartete Kreditverluste, während in Stufe 3 Einzelwertberichtigungen aufgrund tatsächlicher Ausfallereignisse dargestellt sind. T184 IFRS 9-UMSTELLUNG – ÜBERLEITUNGSRECHNUNG ZUR RISIKOVORSORGE VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN
T185 RISIKOVORSORGESPIEGEL
Daneben wird für Wertpapiere, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, zum Stichtag eine Risikovorsorge in Stufe 1 des allgemeinen Wertminderungsmodells in Höhe von 0,3 Mio. EUR erfasst. Im Rahmen der Wertminderungsmatrix für den vereinfachten Ansatz des Wertminderungsmodells wendet Lufthansa im Geschäftsjahr die folgenden Ausfallquoten pro Überfälligkeitsband an: T186 WERTMINDERUNGSMATRIX FÜR FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Für Kreditkartenforderungen wird neben dem bilanziellen Exposure für Zwecke der Berechnung des Kreditrisikos nach IFRS 9 ebenfalls das außerbilanzielle Exposure berücksichtigt. Das außerbilanzielle Exposure beschreibt den Teil des noch ungenutzten beziehungsweise freien Limits einer Kreditkarte. Die nachfolgende Übersicht beschreibt die Risikodaten des Kreditkartenportfolios. Die Berechnung des erwarteten Verlusts wird auf Ebene der einzelnen Kreditkarte durchgeführt, sodass sich die Größen der durchschnittlichen Ausfallwahrscheinlichkeit und des durchschnittlichen Verlusts auf die einzelne Kreditkarte beziehen. T187 KREDITRISIKOKONZENTRATIONEN VON KREDITKARTENFORDERUNGEN
Die Wertpapiere, die Fremdkapitaltitel sind, weisen folgende Ratings (Standard & Poor’s) auf: T188 RATINGS DER WERTPAPIERE – FREMDKAPITAL
Das Kreditrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten und Wertpapieren, die erfolgswirksam oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners. Das maximale Kreditrisiko aus diesen Instrumenten entspricht dem bilanzierten Buchwert. Das Kontrahentenausfallrisiko aus Finanzmarktgeschäften ist durch die Festlegung des maximalen Risikos unter Berücksichtigung der Bonitätseinstufung anerkannter Ratingagenturen begrenzt. 45 Erfolgsunsicherheiten und Ereignisse nach dem BilanzstichtagT189 HAFTUNGSVERHÄLTNISSE
In den Gewährleistungen ist ein Betrag von 114 Mio. EUR (Vorjahr: 267 Mio. EUR) enthalten, der jeweils Eventualverbindlichkeiten gegenüber Gläubigern von Gemeinschaftsunternehmen betrifft. Bei der Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten entfiel ein Betrag von 6 Mio. EUR (Vorjahr: 4 Mio. EUR) auf Eventualverbindlichkeiten gegenüber Gläubigern von Gemeinschaftsunternehmen. Insgesamt 1.094 Mio. EUR (Vorjahr: 1.137 Mio. EUR) entfallen auf die Übernahme gesamtschuldnerischer Bürgschaften und Gewährleistungen. Diesem Betrag stehen Ausgleichsansprüche gegen die übrigen Gesamtschuldner in Höhe von 1.042 Mio. EUR (Vorjahr: 1.048 Mio. EUR) gegenüber. Soweit Jahresabschlüsse noch nicht vorliegen, sind die vorgenannten Beträge vorläufig. Im Übrigen wurde wegen geringer Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf die Bildung von Rückstellungen für sonstige Risiken mit einer gesamten möglichen finanziellen Ergebnisauswirkung von 55 Mio. EUR (Vorjahr: 80 Mio. EUR) verzichtet. Aus fest kontrahierten Flugzeugverkaufsverträgen werden wie im Vorjahr keine Gewinne und finanziellen Zuflüsse erwartet. RECHTLICHE RISIKENIm Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist der Konzern einer Reihe von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass sich hieraus über die für Prozessrisiken gebildeten Rückstellungen → Erläuterung 34, S. 149 ff., hinaus keine wesentlichen, nachhaltigen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben werden. Allerdings sind Rechtsstreitigkeiten und andere geltend gemachte Ansprüche stets mit Unsicherheiten verbunden. Darüber hinaus können sich die Einschätzungen des Managements zu diesen Risiken im Zeitablauf verändern. Der tatsächliche Ausgang dieser Rechtsstreitigkeiten kann von früheren Einschätzungen des Managements abweichen, was zu wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die Reputation unseres Unternehmens führen könnte. Aufgrund der bestehenden und im Folgenden beschriebenen Unsicherheiten können wir die Höhe der jeweiligen Eventualverbindlichkeiten beziehungsweise Gruppe von Eventualverbindlichkeiten nicht schätzen. Zu den Rechtsstreitigkeiten, auf die sich diese Ausführungen beziehen, gehören unter anderem: Risiko aus erfolgreicher Durchsetzung zivilrechtlicher Schadensersatzansprüche in laufenden KartellverfahrenVerschiedene Frachtfluggesellschaften haben sich unter Beteiligung der Lufthansa Cargo AG und der Swiss International Air Lines AG im Zeitraum zwischen Dezember 1999 und Februar 2006 an einem Cargo-Kartell beteiligt. Risiken für die Deutsche Lufthansa AG, die Lufthansa Cargo AG und die Swiss International Air Lines AG ergeben sich aus zivilrechtlichen Schadensersatzklagen in Deutschland, Großbritannien, Norwegen, Israel, Korea und den Niederlanden. Die Klagen wurden sowohl seitens direkter als auch indirekter Kunden erhoben und richten sich gegen die Fluggesellschaften als Gesamtschuldner. In Deutschland wurde durch eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG vor dem Landgericht Köln Klage unter anderem gegen die Lufthansa Cargo AG auf Auskunft und Schadensersatz erhoben. Die Ende 2013 eingereichte und Ende 2014 erweiterte Klage richtete sich gegen insgesamt elf Frachtfluggesellschaften und auf eine angebliche Schadenssumme in Höhe von insgesamt rund 3 Mrd. EUR inklusive Zinsen. Die Beklagten haben mit separaten Schriftsätzen zuletzt am 30. November 2016 auf die erweiterte Klage umfänglich erwidert. Zwischenzeitlich haben mehrere beklagte Fluggesellschaften mit der Klägerin einen Vergleich geschlossen. Die Klage wurde daraufhin in Höhe der angeblich anteilig auf diese Fluggesellschaften entfallenden Umsätze zurückgenommen, sodass die Klagesumme derzeit noch etwa 1,6 Mrd. EUR inklusive Zinsen beträgt. Über die Erfolgsaussichten der bereits anhängigen Klagen sowie über Anzahl und Höhe möglicher weiterer Ansprüche lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine konkrete Aussage treffen. Bei der Risikobewertung ist aber zu berücksichtigen, dass die EU-Kommissionsentscheidung zum Cargo-Kartell, auf die sich die Kläger in den zivilrechtlichen Schadensersatzverfahren unter anderem berufen, weiterhin nicht rechtskräftig ist. Nach Kassation dieser Entscheidung aus dem Jahr 2010 durch Urteile des EuGHs vom Dezember 2015 hat die EU-Kommission im März 2017 revidierte Bußgeldbescheide zugestellt, die inhaltsgleich, aber mit angepasster Begründung ergangen sind. Diese wurden von den Fluggesellschaften inklusive der Lufthansa erneut angefochten, sodass sich die Rechtskraft der Bescheide weiterhin verzögert. Ferner liefert ein von der Lufthansa Cargo AG und der Swiss International Air Lines AG in Auftrag gegebenes ökonomisches Gutachten das Ergebnis, dass bei Kunden kein tatsächlicher Schaden durch das Kartell entstanden sei. Selbst bei Vorliegen eines Schadens wird zu prüfen sein, ob der Kläger den Schaden (also die angeblich erhöhten Kartellpreise) nicht an seine Kunden weitergeleitet hat (im Fall der Spediteure) beziehungsweise diese tatsächlich an ihn weitergeleitet wurden (im Fall des Endkunden). Nach aktuellem Kenntnisstand besteht allerdings eine geringe Wahrscheinlichkeit für ein Unterliegen in einzelnen dieser Rechtsstreitigkeiten mit nicht unwesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Untersuchungen im Zusammenhang mit Werk- und DienstleistungsverträgenDie vorjährigen Zolluntersuchungen zu möglichen Verstößen gegen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) beim Bezug von Dienstleistungen durch die Lufthansa Group sind einvernehmlich erledigt worden. Dabei sind weder Sanktionen gegen einzelne Lufthansa Beschäftigte noch eine Unternehmensgeldbuße gemäß § 30 OWiG verhängt worden. Aus den verwaltungsrechtlichen Verfahren mit der Deutschen Rentenversicherung über die rechtliche Bewertung zweier Tätigkeitsverhältnisse ist ein Verfahren vor dem Sozialgericht in Berlin anhängig. STEUERRECHTLICHE RISIKENSteuerliche Risiken bestehen im Wesentlichen aufgrund unterschiedlicher Rechtsauffassungen zwischen der bundesdeutschen Finanzverwaltung und dem Unternehmen. Im Rahmen steuerlicher Betriebsprüfungen für die Geschäftsjahre 2001 bis 2012 ergaben sich von den Steuererklärungen abweichende Feststellungen der Finanzbehörden insbesondere im Zusammenhang mit Teilwertabschreibungen auf Gesellschafterdarlehen, der Behandlung verschiedener Leasingkonstruktionen, dem Erwerb einer ausländischen Tochtergesellschaft sowie der Erfassung beziehungsweise Bewertung bestimmter Rückstellungen und Vermögenswerte. Gegen die dazu ergangenen Steuerbescheide hat der Lufthansa Konzern Rechtsmittel eingelegt. Im Vorjahr erfolgte, ohne Aufgabe der Rechtsposition, für einige der strittigen Punkte die Zahlung der behördlich beschiedenen Nachforderungen. Die Lufthansa geht jedoch weiterhin mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit von einem Obsiegen in sämtlichen strittigen Punkten aus. Eine Rückstellung für die verbleibenden Punkte wurde daher zum Bilanzstichtag nicht gebildet. Es besteht aber für die genannten Sachverhalte das Risiko einer insgesamt möglichen Nachzahlung von rund 500 Mio. EUR. Die betragsmäßige Schätzung ist mit Unsicherheiten behaftet. Sollte sich die Deutsche Lufthansa AG mit ihrer Rechtsauffassung durchsetzen, sind keine negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage zu erwarten. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGSeit dem 31. Dezember 2018 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten ist. 46 Sonstige finanzielle VerpflichtungenZum 31. Dezember 2018 besteht ein Bestellobligo für Investitionen in das Sachanlagevermögen inklusive der reparaturfähigen Ersatzteile und für immaterielle Vermögenswerte von insgesamt 13,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 12,9 Mrd. EUR). Darüber hinaus bestehen aus Beteiligungsverhältnissen Eigenkapitalbeziehungsweise Gesellschafterdarlehenszusagen von 336 Mio. EUR (Vorjahr: 475 Mio. EUR). 47 Honorar des AbschlussprüfersDas im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB setzt sich wie folgt zusammen: T190 HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten vor allem die Honorare für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Deutschen Lufthansa AG und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen, Entgelte für die prüferische Durchsicht des Halbjahresabschlusses sowie die prüferische Begleitung im Zusammenhang mit der Umsetzung von neuen Rechnungslegungsvorschriften und die Prüfung von Informationssystemen und Prozessen. Die unter den anderen Bestätigungsleistungen ausgewiesenen Honorare betreffen insbesondere Leistungen im Zusammenhang mit gesetzlichen und vertraglichen Anforderungen. Die Steuerberatungsleistungen umfassen im Wesentlichen steuerliche Beratungen zu Verrechnungspreisfragestellungen, internationalen Steuern und Steuerprüfungen durch Steuerbehörden. Die sonstigen Leistungen betreffen insbesondere Beratungen bezüglich des Einsatzes biometrischer Erkennungsverfahren und IT-Beratungsleistungen. Zusätzlich wurden mit Gesellschaften des weltweiten PricewaterhouseCoopers-Verbunds, insbesondere im Ausland, folgende Honorare als Aufwand erfasst: T191 ZUSÄTZLICHE HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer bei der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Lufthansa Group ist Eckhard Sprinkmeier. Er hat diese Funktion im Geschäftsjahr 2018 erstmals wahrgenommen. ZUSAMMENSETZUNG DES KONZERNS48 KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG werden alle wesentlichen Tochterunternehmen, gemeinschaftlichen Vereinbarungen und assoziierten Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind diejenigen Gesellschaften, bei denen die Deutsche Lufthansa AG über bestehende Rechte verfügt, die ihr die gegenwärtige Fähigkeit verleihen, die maßgeblichen Tätigkeiten zu lenken. Die maßgeblichen Tätigkeiten sind die Tätigkeiten, die die Rendite der Gesellschaft wesentlich beeinflussen. Beherrschung ist somit nur gegeben, wenn die Deutsche Lufthansa AG variablen Rückflüssen aus der Beziehung zu einer Gesellschaft ausgesetzt ist und mittels ihrer Verfügungsgewalt über die maßgeblichen Tätigkeiten die Möglichkeit zur Beeinflussung dieser Rückflüsse hat. Dieses Konzept der Beherrschung gilt auch für strukturierte Unternehmen, die in der Liste der wesentlichen Konzernunternehmen gesondert gekennzeichnet sind. In der Regel beruht die Beherrschungsmöglichkeit bei Tochtergesellschaften auf einer mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit der Deutschen Lufthansa AG. Bei strukturierten Unternehmen ergibt sich die Beherrschungsmöglichkeit nicht über die Stimmrechtsmehrheit, sondern basiert vielmehr auf vertraglichen Vereinbarungen. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht. Gemeinschaftliche Vereinbarungen werden entweder als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) oder als gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operation) klassifiziert. Eine gemeinschaftliche Vereinbarung liegt vor, wenn der Lufthansa Konzern Geschäftsaktivitäten zusammen mit Dritten auf Grundlage einer vertraglichen Vereinbarung gemeinschaftlich führt. Eine gemeinschaftliche Führung beziehungsweise Kontrolle existiert nur, wenn Entscheidungen über Aktivitäten, die sich auf die Rückflüsse aus einer Vereinbarung wesentlich auswirken, der einstimmigen Zustimmung der gemeinschaftlich führenden Partnerunternehmen bedürfen. Wesentliche Anteile an Gesellschaften, bei denen die Führung gemeinschaftlich mit einem oder mehreren Partnern erfolgt (Joint Ventures), werden nach der Equity-Methode bewertet. Gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operations) sind dadurch gekennzeichnet, dass die Parteien, die die gemeinschaftliche Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Die Vermögenswerte und Schulden sowie Erlöse und Aufwendungen aus den wesentlichen gemeinschaftlichen Tätigkeiten werden anteilig, entsprechend den Rechten und Pflichten des Lufthansa Konzerns, in den Konzernabschluss einbezogen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen die Deutsche Lufthansa AG die Möglichkeit hat, aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20 % und 50 % maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik auszuüben. Wesentliche assoziierte Unternehmen werden im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanziert. Eine Aufstellung der wesentlichen Tochterunternehmen, gemeinschaftlichen Vereinbarungen und assoziierten Unternehmen findet sich in → T198 – T201, S. 194 – 201, die Liste des Anteilsbesitzes in → T202, S. 202 – 205. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Deutschen Lufthansa AG als Obergesellschaft inklusive strukturierter Unternehmen 66 inländische und 256 ausländische Gesellschaften (Vorjahr: 63 inländische und 268 ausländische Gesellschaften). Darüber hinaus wird ein wesentliches Unternehmen mit gemeinschaftlicher Tätigkeit nach den Vorschriften des IFRS 11 anteilig in den Konzernabschluss einbezogen. Hierbei handelt es sich um eine deutsche Frachtfluggesellschaft, die gemeinsam von der Deutschen Post AG und der Deutschen Lufthansa AG mit einem Kapital- beziehungsweise Stimmrechtsanteil von jeweils 50 % geführt wird. Die beiden Anteilseigner sind auch die Kunden der Gesellschaft und nutzen die Kapazitäten der Frachtmaschinen. Die Vermögenswerte und Schulden sowie die Aufwendungen und Erträge werden abweichend von den Kapital- und Stimmrechtsanteilen auf Basis der vertraglich festgelegten Nutzungsverhältnisse der Anteilseigner verteilt. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises im Geschäftsjahr 2018 sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: T192 VERÄNDERUNGEN KONSOLIDIERUNGSKREIS IM ZEITRAUM 01.01.2018 BIS 31.12.2018
ERWERB VON TOCHTERUNTERNEHMENMit Wirkung zum 9. Januar 2018 hat die Lufthansa Commercial Holding GmbH sämtliche Anteile an der Luftfahrtgesellschaft Walter mbH übernommen. Der Erwerb basiert dabei auf dem zwischen der Lufthansa Group und der Air BerlinGruppe am 13. Oktober 2017 geschlossenen Kaufvertrag. Der Kaufpreis beläuft sich auf 24 Mio. EUR. Die Gesellschaft erbringt innerhalb des Geschäftsfelds Eurowings als Plattform mit eigener Betriebserlaubnis (AOC) im Rahmen von Wet-Lease-Vereinbarungen über derzeit 20 Bombardier DH-8 Q400 und zehn Airbus A320/A319 Flugleistungen für Eurowings. Die Gesellschaft, die ohne eigene Flotte und nur innerhalb von Eurowings agiert, weist zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung ein Bruttovermögen von 19 Mio. EUR und ein Nettovermögen von 1 Mio. EUR auf. Der aus der Kaufpreisallokation resultierende Unterschiedsbetrag von 23 Mio. EUR wurde aufgrund der Eigenart der übernommenen Geschäftsaktivität vollständig als Goodwill klassifiziert und auf Ebene von Eurowings zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschaftete die Gesellschaft bei einem Umsatz von 117 Mio. EUR einen Jahresüberschuss von 5 Mio. EUR. Da die Gesellschaft keine Flugzeuge im Eigentum hält und ausschließlich Leistungen an Konzerngesellschaften erbringt, sind die Auswirkungen auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage durch die Konsolidierung nicht materiell. Darüber hinaus ergab sich im Geschäftsfeld Catering noch ein weiterer Erwerb, dessen Konsolidierung im Einzelnen und in der Summe nur unwesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Konzerns und des Geschäftsfelds hatte. INANSPRUCHNAHME VON BEFREIUNGSVORSCHRIFTENFolgende vollkonsolidierte deutsche Konzerngesellschaften machten im Geschäftsjahr 2018 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. III HGB beziehungsweise des § 264b HGB Gebrauch. T193 INANSPRUCHNAHME VON BEFREIUNGSVORSCHRIFTEN
Die Gesellschaften sind unmittelbar beziehungsweise mittelbar durch einen Gewinnabführungsvertrag mit der Deutschen Lufthansa AG verbunden. Darüber hinaus ist die LHBD Holding Limited, London, Großbritannien, Registernummer 06939137, von der Verpflichtung zur Prüfung des Einzelabschlusses nach Sec. 479A des Companies Act 2006, Großbritannien, befreit. Im Konzernabschluss sind Beteiligungen an 35 Gemeinschaftsunternehmen und 37 assoziierten Unternehmen bilanziert (Vorjahr: 38 Gemeinschaftsunternehmen und 35 assoziierte Unternehmen), von denen zehn Gemeinschaftsunternehmen (Vorjahr: zehn) und 15 assoziierte Unternehmen (Vorjahr: 15) at equity bewertet werden. Die übrigen Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen werden wegen ihrer insgesamt nachrangigen Bedeutung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. 49 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden UnternehmenSalden und Geschäftsvorfälle zwischen der Gesellschaft und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen, die nahestehende Unternehmen und Personen sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangangabe nicht erläutert. Einzelheiten zu Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und anderen nahestehenden Unternehmen und Personen sind nachfolgend dargestellt. Die Geschäftsfelder der Lufthansa Group erbringen im Rahmen ihrer normalen Geschäftstätigkeit zahlreiche Leistungen auch für nahestehende Unternehmen. Umgekehrt erbringen die jeweiligen Konzernbeteiligungen im Rahmen ihres Geschäftszwecks auch Leistungen für die Lufthansa Group. Diese umfangreichen Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu Marktpreisen abgewickelt. Darüber hinaus bestehen zwischen dem Konzern und nicht konsolidierten Tochterunternehmen zahlreiche Abrechnungsverträge, die zum Teil die gegenseitigen Inanspruchnahmen von Dienstleistungen regeln. In diesen Fällen werden die erbrachten Verwaltungsleistungen als Kostenumlagen berechnet. Das Cash-Management der Lufthansa Group ist zentralisiert, insoweit nimmt die Lufthansa Group auch gegenüber den nicht konsolidierten Konzerngesellschaften eine „Bankenfunktion“ wahr. Die einbezogenen, nicht konsolidierten Konzerngesellschaften legen ihre baren Mittel im Konzern an beziehungsweise nehmen dort bare Mittel auf und tätigen dort ihre derivativen Sicherungsgeschäfte. Alle Transaktionen werden zu Marktkonditionen abgewickelt. Aufgrund der zum Teil räumlichen Nähe existiert eine große Zahl von Untermietverträgen zwischen der Lufthansa Group und nahestehenden Unternehmen, in denen in der Regel die von der Lufthansa Group selbst gezahlten Mieten und Umlagen anteilig weiterberechnet werden. Aus der folgenden Tabelle ist das Volumen der wesentlichen an nahestehende Unternehmen erbrachten beziehungsweise von nahestehenden Unternehmen in Anspruch genommenen Leistungen ersichtlich: T194 AN NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN ERBRACHTE BEZIEHUNGSWEISE VON NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN IN ANSPRUCH GENOMMENE LEISTUNGEN
Aus den folgenden Tabellen sind die offenen Forderungen und Verbindlichkeiten mit nahestehenden Unternehmen ersichtlich: T195 OFFENE FORDERUNGEN AN NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN
T196 OFFENE VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN
Es gibt keine einzelnen Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern. Zu Beziehungen mit Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern → Erläuterung 50, S. 184. 50 Aufsichtsrat und VorstandDie gemäß IAS 24 angabepflichtige Vergütung des Managements in den Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst die Vergütung des aktiven Vorstands und Aufsichtsrats. Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie deren weitere Mandate sind im zusammengefassten Lagebericht im Abschnitt → Corporate Governance, S. 79 ff., benannt. Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Höhe der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sind im ausführlichen Vergütungsbericht dargestellt und näher erläutert. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts, → S. 84 – 91. Die Gesamtvergütung des Vorstands nach IFRS betrug 16,2 Mio. EUR (Vorjahr: 23,0 Mio. EUR) einschließlich Dienstzeitaufwand für Pensionen von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,2 Mio. EUR). Die in den jeweiligen Berichtsjahren aktiven Mitglieder des Vorstands wurden wie folgt vergütet: T197 VORSTANDSVERGÜTUNG (IFRS)
1) Sonstige Bezüge beinhalten insbesondere geldwerte Vorteile aus der Nutzung von Dienstwagen und der Rabattgewährung im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktienprogrammen (→ Konzernanhang, Erläuterung 38, S. 153 ff.) sowie aus Beförderungsvergünstigungen unter Berücksichtigung einschlägiger IATA-Bestimmungen. Die Pensionsrückstellungen für die im Geschäftsjahr 2018 aktiven Vorstandsmitglieder betrugen 12,4 Mio. EUR (Vorjahr: 10,8 Mio. EUR). Neben der Rückstellung für die einjährige variable Vergütung in Höhe von 4.845 Tsd. EUR (Vorjahr: 5.430 Tsd. EUR) wurden für die zukünftige Auszahlung der mehrjährigen variablen Vergütung für die im Geschäftsjahr 2018 aktiven Vorstandsmitglieder insgesamt 3.570 Tsd. EUR (Vorjahr: 3.014 Tsd. EUR) zurückgestellt. Darüber hinaus wurden für die zukünftige Auszahlung der langfristigen aktienbasierten Vergütung für die zum 31. Dezember 2018 aktiven Vorstandsmitglieder Rückstellungen von insgesamt 5.651 Tsd. EUR (Vorjahr: 7.911 Tsd. EUR) gebildet. Die im Geschäftsjahr 2018 gewährten Gesamtbezüge (HGB) beliefen sich für den Vorstand der Deutschen Lufthansa AG auf 13.015 Tsd. EUR (Vorjahr: 14.731 Tsd. EUR). Die genannten Gesamtbezüge enthalten das neu aufgelegte Aktienprogramm in Höhe von 1.893 Tsd. EUR, im Rahmen dessen der Vorstand 37.125 Stück Aktien übernommen hat. Die laufenden Zahlungen und sonstigen Bezüge an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen betrugen 6,8 Mio. EUR (Vorjahr: 5,2 Mio. EUR). Darin enthalten sind von Tochterunternehmen gewährte Bezüge sowie geldwerte Leistungen und Beförderungsvergünstigungen. Für ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 68,3 Mio. EUR (Vorjahr: 71,0 Mio. EUR). Diese Beträge sind in den Pensionsrückstellungen unter → Erläuterung 33, S. 142 ff., enthalten. Der Aufwand für die fixen Vergütungen des Aufsichtsrats betrug für das Geschäftsjahr 2018 2.107 Tsd. EUR (Vorjahr: 2.164 Tsd. EUR). Sonstige Bezüge, überwiegend Sitzungsgelder, fielen in Höhe von insgesamt 68 Tsd. EUR (Vorjahr: 89 Tsd. EUR) an. Darüber hinaus erhielten Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG, die Aufsichtsratsmandate bei Konzerngesellschaften wahrnehmen, für diese Tätigkeit 27 Tsd. EUR (Vorjahr: 17 Tsd. EUR) vergütet. Im Berichtsjahr wurden, wie im Vorjahr, keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat erhielten neben ihren Aufsichtsratsbezügen im Geschäftsjahr 2018 Vergütungen in Form von Löhnen und Gehältern einschließlich Altersversorgungsansprüchen für die von ihnen erbrachten Arbeitsleistungen in Höhe von insgesamt 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR). Versicherung der gesetzlichen VertreterWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Deutschen Lufthansa AG zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Frankfurt, den 5. März 2019 Der Vorstand Carsten Spohr Vorsitzender des Vorstands Thorsten Dirks Mitglied des Vorstands Ressort Eurowings Harry Hohmeister Mitglied des Vorstands Chief Commercial Officer Network Airlines Detlef Kayser Mitglied des Vorstands Ressort Airline Resources & Operations Standards seit 1. Januar 2019 Ulrik Svensson Mitglied des Vorstands Ressort Finanzen Bettina Volkens Mitglied des Vorstands Ressort Personal und Recht Bestätigungsvermerk des unabhängigen AbschlussprüfersAn die Deutsche Lufthansa AG, KölnVERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTSPrüfungsurteileWir haben den Konzernabschluss der Deutsche Lufthansa AG, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der KonzernGesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Deutsche Lufthansa AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen“ unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die PrüfungsurteileWir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Konzernabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des KonzernabschlussesBesonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung: 1. Umsatzrealisierung aus Verkehrserlösen, einschließlich Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten und aus Kundenbindungsprogrammen sowie der Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 15 2. Pensionsrückstellungen 3. Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte, insbesondere der Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer 4. Bilanzierung von Sicherungsgeschäften einschließlich der Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 9 5. Änderung der Bilanzierung von Triebwerksüberholungen Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert: a. Sachverhalt und Problemstellung b. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse c. Verweis auf weitergehende Informationen Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 1. Umsatzrealisierung aus Verkehrserlösen, einschließlich Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten und aus Kundenbindungsprogrammen sowie der Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 15a. Verkaufte Flugdokumente werden in dem Konzernabschluss der Gesellschaft bis zu ihrer Ausnutzung durch Abflug als Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten passiviert. Mit der Ausnutzung des Passagierkupons bzw. des Luftfrachtbriefs durch Abflug werden die entsprechenden Verkehrserlöse erfolgswirksam in den Umsatzerlösen vereinnahmt. Zunächst wird der Teil der Flugdokumente in die Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten eingestellt, der im Geschäftsjahr noch nicht abgeflogen ist und im Folgejahr noch Gültigkeit hat. Auf Basis von Vergangenheitsdaten wird zudem der Umfang von verfallenen Flugdokumenten geschätzt, die voraussichtlich noch ausgenutzt werden können; diese werden ebenfalls als Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten passiviert. Im Geschäftsjahr 2018 realisierte der Lufthansa-Konzern Verkehrserlöse von insgesamt € 28,1 Mrd., von denen € 25,0 Mrd. auf die Passagierairlines entfallen. Zum 31. Dezember 2018 sind in der Konzernbilanz unter den Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten € 4,0 Mrd. passiviert. Bonusmeilen, die an Teilnehmer des Miles & More-Programms gewährt wurden, werden bis zur Einlösung auf Basis des relativen Einzelveräußerungspreises je Bonusmeile als Vertragsverbindlichkeiten passiviert. Soweit Teilnehmer Bonusmeilen bei externen Kooperationspartnern ansammeln, werden diese bis zur Einlösung mit den Preisen passiviert, die von den externen Kooperationspartnern an die Lufthansa gezahlt wurden. Bonusmeilen, mit deren Einlösung nicht mehr zu rechnen ist, werden über einen Zeitraum von drei Jahren als Umsatzerlöse realisiert. Die Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf € 2,2 Mrd. In diesem Geschäftsjahr ergaben sich aus der Erstanwendung des neuen Rechnungslegungsstandards zur Umsatzrealisierung (IFRS 15) Auswirkungen auf die Erlösrealisierung und Erlösabgrenzung sowie den Ausweis der Umsatzerlöse. Die Erstanwendung des IFRS 15 hat im Geschäftsjahr 2018 – bezogen auf den Betrag, der sich für das Geschäftsjahr 2018 nach den bisherigen Rechnungslegungsstandards ergeben hätte – zu einer Verminderung der Verkehrserlöse in Höhe von € 2,3 Mrd. geführt, die im Wesentlichen auf die Saldierung von bislang brutto ausgewiesenen Verkehrserlösen mit bislang als Materialaufwand erfassten Flughafenentgelten zurückzuführen ist. Darüber hinaus hat IFRS 15 zu einer Verschiebung des Realisationszeitpunkts für bestimmte Nebenerlöse (insbesondere Umbuchungsgebühren) sowie für die Erlöse aus dem erwarteten Verfall von Bonusmeilen geführt. Der Lufthansa-Konzern hat IFRS 15 nach der modifiziert retrospektiven Methode des IFRS 15.C3(b) angewandt, nach der der kumulierte Effekt der erstmaligen Anwendung des IFRS 15 zum 1. Januar 2018 als Anpassung des Eröffnungsbilanzwerts der Gewinnrücklagen erfasst wurde. Dies führte zu einer Verminderung der Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2018 um € 310 Mio. Die Erstanwendung von IFRS 15 erforderte die konzernweite Analyse der verschiedenen Geschäftsmodelle und Vertragstypen der Konzerngesellschaften. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung, da der Ansatz und die Bewertung dieser geschäftsmodellspezifischen und betragsmäßig bedeutsamen Posten in hohem Maße Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter über das Ausnutzungsverhalten von Flugdokumenten bedürfen, für die teilweise komplexe Berechnungsverfahren angewendet werden. Die zutreffende Erlöserfassung und Erlösabgrenzung unter konzernweiter Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 war zudem als komplex zu betrachten. b. Zur Prüfung der Verkehrserlöse haben wir auch unsere Spezialisten aus dem Bereich Risk Assurance Services (RAS) mit einbezogen. Mit deren Unterstützung haben wir unter anderem die Angemessenheit und Wirksamkeit des eingerichteten internen Kontrollsystems zur Abwicklung und Realisation der Verkehrserlöse einschließlich der zum Einsatz kommenden IT-Systeme beurteilt. Soweit wir bei an Dritte ausgelagerte Leistungen in Bezug auf IT-Systeme oder Prozesse das interne Kontrollsystem nicht selbst prüfen konnten, haben wir eine Prüfungsbescheinigung über die Angemessenheit und Wirksamkeit des beim Dienstleister eingerichteten internen Kontrollsystems (ISAE 3402 Typ II bzw. SSAE 16) erhalten, die von unseren Spezialisten gewürdigt worden ist. Im Rahmen der Prüfung der Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten haben wir unter anderem die einzelnen Ermittlungsschritte nachvollzogen. Im Einzelnen haben wir die Bestände offener Flugdokumente und deren Bewertung in Abhängigkeit von Verkaufsjahr und Gültigkeit überprüft. Ferner haben wir Stetigkeit und Konsistenz der angewandten Berechnungsverfahren zur Ermittlung der auf voraussichtlich nicht mehr ausgenutzte Flugdokumente entfallende Flugpreise, Gebühren, Steuern und sonstigen Abgaben nachvollzogen. Um die Angemessenheit der zum Bilanzstichtag bilanzierten Vertragsverbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen zu beurteilen, haben wir unter anderem die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes je Ausnutzungskategorie sowie die zugrundeliegenden Annahmen und daraus abgeleitete Parameter nachvollzogen. Ferner haben wir die rechnerische Richtigkeit der Kalkulation der Vertragsverbindlichkeiten aus Meilenbonusprogrammen überprüft. Darüber hinaus haben wir mit Unterstützung unserer internen Spezialisten aus unserem Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services (CMAAS) die Auswirkungen aus der Erstanwendung des IFRS 15 beurteilt. Dabei haben wir unter anderem die Angemessenheit der angewendeten Verfahren einschließlich der innerhalb des Konzerns durchgeführten Betroffenheitsanalysen beurteilt und die getroffenen Schätzungen bzw. Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter zur Erlösrealisierung und Erlösabgrenzung für die verschiedenen Geschäftsmodelle der Konzerngesellschaften gewürdigt. Wir konnten uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen hinreichend begründet und dokumentiert sind, um die sachgerechte Bilanzierung der Umsatzerlöse unter erstmaliger Anwendung des IFRS 15 zu gewährleisten. c. Die Angaben zu den Verkehrserlösen, Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten und aus Kundenbindungsprogrammen sowie zu den Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 15 sind in den Abschnitten 2, 3 und 39 des Konzernanhangs enthalten. 2. Pensionsrückstellungena. In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Pensionsrückstellungen von € 5,9 Mrd. ausgewiesen, die sich als Saldo aus Verpflichtungen aus verschiedenen Pensionsplänen von € 21,4 Mrd. und den beizulegenden Zeitwerten der Planvermögen von € 15,5 Mrd. zusammensetzen. Der überwiegende Anteil entfällt davon auf Alters- und Übergangsversorgungszusagen in Deutschland und in der Schweiz. Die Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen erfolgt nach der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) gemäß IAS 19. Dabei sind insbesondere Annahmen über die langfristigen Gehalts- und Rententrends sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Der Abzinsungssatz ist aus der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit vergleichbaren Laufzeiten abzuleiten. Die Bewertung des Planvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der wiederum mit Schätzungsunsicherheiten verbunden ist. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da die Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens in einem wesentlichen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft basiert. b. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die eingeholten versicherungsmathematischen Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei interne Spezialisten aus dem Bereich Pension Consulting unterstützt. Mit diesen gemeinsam haben wir das Mengengerüst, die versicherungsmathematischen Parameter sowie die den Bewertungen zugrundeliegenden Bewertungsverfahren und -annahmen auf Standardkonformität und Angemessenheit überprüft. Darauf aufbauend haben wir die Bilanzableitungen, Rückstellungsbuchungen und Angaben im Konzernanhang auf Basis der Gutachten nachvollzogen. Für die Prüfung der beizulegenden Zeitwerte der Planvermögen lagen uns Bankbestätigungen vor. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind. c. Die Angaben zu den Pensionsrückstellungen sind in den Abschnitten 2 und 33 des Konzernanhangs enthalten. 3. Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte, insbesondere der Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauera. In dem Konzernabschluss der Gesellschaft wird unter dem Bilanzposten „Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (inkl. Geschäfts- oder Firmenwerte)“ ein Betrag von € 1,4 Mrd. ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden turnusmäßig einmal im Geschäftsjahr oder anlassbezogen Werthaltigkeitstests (sog. Impairment-Tests) unterzogen. Darüber hinaus wird auch die Werthaltigkeit von Sachanlagevermögen anlassbezogen überprüft, wenn entsprechende Hinweise auf eine mögliche Wertminderung vorliegen. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Grundlage dieser Bewertungen ist regelmäßig der Barwert künftiger Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der der jeweilige Vermögenswert zuzuordnen ist. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cashflow-Modellen ermittelt. Den Bewertungen liegen die Planungen zugrunde, die auch in die von den gesetzlichen Vertretern erstellte und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommene Vier-Jahresplanung des Lufthansa-Konzerns eingeflossen sind. Die Abzinsung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. b. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der verabschiedeten Vier-Jahresplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Zudem haben wir auch die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir auch die bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parameter geprüft und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen und ergänzend eigene Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit geringer Überdeckung (Buchwert im Vergleich zum erzielbaren Betrag) durchgeführt. Dabei haben wir festgestellt, dass die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen ausreichend durch die diskontierten künftigen Zahlungsmittelüberschüsse gedeckt sind. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten. c. Die Angaben der Gesellschaft zu den Werthaltigkeitstests sind in den Abschnitten 2, 9 und 16 des Konzernanhangs enthalten. 4. Bilanzierung von Sicherungsgeschäften einschließlich der Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 9a. Im Lufthansa-Konzern werden eine Vielzahl unterschiedlicher derivativer Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Währungs-, Treibstoffpreis- und Zinsänderungsrisiken aus dem gewöhnlichen Geschäftsbetrieb eingesetzt. Basis dafür ist die von den gesetzlichen Vertretern vorgegebene Sicherungspolitik, die in entsprechenden internen Richtlinien dokumentiert ist. Das Währungsrisiko resultiert im Wesentlichen aus Absatzgeschäften, Beschaffungsgeschäften (insbesondere Treibstoff und Investitionen in Flugzeuge) und Finanzierungen in Fremdwährung. Das Treibstoffpreisänderungsrisiko resultiert aus künftigen Beschaffungsgeschäften, die Marktpreisschwankungen unterliegen. Das Zinsänderungsrisiko betrifft Änderungen der beizulegenden Zeitwerte festverzinslicher Finanzierungen. Derivative Finanzinstrumente werden am Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die positiven beizulegenden Zeitwerte der insgesamt zur Sicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente betragen zum Bilanzstichtag € 1,2 Mrd.; die negativen beizulegenden Zeitwerte betragen € 0,6 Mrd. Soweit die vom LufthansaKonzern eingesetzten Finanzinstrumente wirksame Sicherungsgeschäfte künftiger Zahlungsströme im Rahmen von Sicherungsbeziehungen nach den Vorschriften des IFRS 9 darstellen, werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts über die Dauer der Sicherungsbeziehung erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst (Cashflow Hedges). Zum Bilanzstichtag waren kumuliert € 0,3 Mrd. als effektive Fair-Value-Änderungen erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis (eigenkapitalerhöhend) vor Ertragsteuern erfasst (€ 0,5 Mrd. in der Cash Flow Hedge Rücklage und € – 0,2 Mrd. in der Cost of Hedging Rücklage). Bei der Umstellung der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen von IAS 39 auf IFRS 9 zu Beginn des Geschäftsjahres hat der Lufthansa-Konzern das Wahlrecht ausgeübt, sofern möglich, die Umstellung prospektiv ohne Anpassung der Vorperiode durchzuführen. Bei der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen mit Optionen wurde die Umstellung wie vom Standard gefordert retrospektiv mit Anpassung der Vorperiode durchgeführt. In der Vorperiode erfolgswirksam erfasste Zeitwertveränderungen von Optionen wurden entsprechend retrospektiv als Cost of Hedging erfolgsneutral in die Cost of Hedging Rücklage umgebucht. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte aufgrund der hohen Komplexität und Anzahl der Sicherungsgeschäfte sowie der umfangreichen Anforderungen an die Bilanzierung und Angabepflichten durch den IFRS 9 und IFRS 7 von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung. b. Für die Prüfung der Bilanzierung einschließlich der Eigenkapital- und Ergebniseffekte aus den diversen Sicherungsgeschäften haben wir unsere internen Spezialisten aus dem Bereich Corporate Treasury Solutions (CTS) hinzugezogen. Mit diesen gemeinsam haben wir unter anderem das eingerichtete interne Kontrollsystem im Bereich der derivativen Finanzinstrumente einschließlich der internen Überwachung der Einhaltung der Sicherungspolitik beurteilt. Zudem haben wir die Ermittlung der Umstellungseffekte sowie die Anpassung der Vorjahresangaben in Bezug auf die Einführung von IFRS 9 beurteilt. Bei der Prüfung der beizulegenden Zeitwerte haben wir auch die Berechnungsmethoden auf Basis von Marktdaten und den verwendeten Basisdaten nachvollzogen. Hinsichtlich der Absicherung erwarteter Zahlungsströme haben wir im Wesentlichen rückblickend die Sicherungsgrade in der Vergangenheit und die erwarteten Sicherungsgrade in der Zukunft sowie die entsprechenden Effektivitätstests beurteilt. Zur Beurteilung der Vollständigkeit und zur Prüfung der beizulegenden Zeitwerte der erfassten Geschäfte haben wir Bankbestätigungen erhalten. Hierbei konnten wir uns davon überzeugen, dass die Bilanzierung und Bewertung der Sicherungsgeschäfte sachgerecht ist. c. Die Angaben zu den Sicherungsgeschäften sowie den Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 9 sind in den Abschnitten 2 und 44 des Konzernanhangs enthalten. 5. Änderung der Bilanzierung von Triebwerksüberholungena. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft haben im Geschäftsjahr 2018 die Bilanzierung von Triebwerksüberholungen geändert. In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden wesentliche Komponenten einer Sachanlage, die unterschiedliche Nutzungsdauern haben, gemäß IAS 16 als gesonderte Komponenten separat bilanziert und abgeschrieben (Komponentenansatz). Bislang kam der Komponentenansatz bei Flugzeugen für physische Komponenten wie Sitze und Inflight-Entertainment-Systeme sowie für Generalüberholungen von Flugzeugen zur Anwendung. Aufgrund der stärker ausgeprägten Investitionszyklen bei Flugzeugen und auf Basis von nunmehr besseren zur Verfügung stehenden Datenanalysen im Bereich der Triebwerkswartungsprozesse werden mit Beginn des Geschäftsjahres 2018 Großwartungen von Triebwerken nun ebenfalls als separate Komponente aktiviert und über eine Nutzungsdauer von sechs Jahren abgeschrieben. Aus dieser Änderung ergibt sich durch die im Zeitverlauf weniger stark schwankenden Ergebnisauswirkungen aus den Aufwendungen für Wartungsarbeiten eine verbesserte Darstellung der Vermögens- und Ertragslage. Entsprechend den Regelungen des IAS 8 wurden die Auswirkungen dieser Änderung retrospektiv angewendet und die Vergleichszahlen angepasst. Durch die Änderung hat sich der Posten „Flugzeuge und Reservetriebwerke“ in der Konzernbilanz zum 1. Januar 2017 um € 609 Mio. und zum 31. Dezember 2017 um € 626 Mio. vermindert. Das Eigenkapital hat sich zum 1. Januar 2017 um € 475 Mio. und zum 31. Dezember 2017 um € 488 Mio. reduziert. Das Ergebnis nach Ertragssteuern hat sich in 2017 um € 11 Mio. verschlechtert und in 2018 um € 102 Mio. verbessert. Bei der rückwirkenden Ermittlung der historischen Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen der Triebwerksüberholungskomponenten und Flugzeuge sowie bei der Eliminierung von konzerninternen Zwischengewinnen haben die gesetzlichen Vertreter verschiedene Annahmen getroffen und Vereinfachungen vorgenommen. Aus unserer Sicht war dieser Sachverhalt aufgrund der hohen Komplexität der rückwirkenden Ermittlung der historischen Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen der Triebwerksüberholungskomponenten und Flugzeuge von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung. Darüber hinaus basieren die rückwirkenden Anpassungen bei dem betragsmäßig bedeutsamen Posten „Flugzeuge und Reservebetriebswerke“ in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. b. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst beurteilt, ob die Voraussetzungen für die Änderung der Bilanzierung von Triebwerksüberholungen vorliegen. Das umfasste auch die Beurteilung, ob die geänderte Bilanzierung im Einklang mit den Anforderungen des IAS 16 steht. Hinsichtlich der rückwirkenden Ermittlung der historischen Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen der Triebwerksüberholungskomponenten und Flugzeuge haben wir das methodische Vorgehen beurteilt und die Angemessenheit der zugrundeliegenden Einschätzungen und Annahmen gewürdigt. Darauf aufbauend haben wir die Ermittlung der betragsmäßigen Auswirkungen der rückwirkenden Änderung auf die Konzernbilanz zum 1. Januar 2017 und zum 31. Dezember 2017 sowie auf die KonzernGewinn- und Verlustrechnung für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 nachvollzogen und unter anderem mit Finanzinformationen aus der Konzernbuchführung abgestimmt. Wir haben auch die Eliminierung von konzerninternen Zwischengewinnen beurteilt. Wir haben zudem die Darstellung der Änderung der Bilanzierung in der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie die damit zusammenhängenden erläuternden Angaben im Konzernanhang gewürdigt. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass das methodische Vorgehen angemessen ist und dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen hinreichend dokumentiert und begründet sind, um die sachgerechte rückwirkende Änderung der Bilanzierung von Triebwerksüberholungen zu gewährleisten. c. Die Angaben der Gesellschaft zu den Gründen und den Auswirkungen der Änderung der Bilanzierung von Triebwerksüberholungen sind im Abschnitt 2 des Konzernanhangs enthalten. Sonstige InformationenDie gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den KonzernlageberichtDie gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des KonzernlageberichtsUnsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGENÜbrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVOWir wurden von der Hauptversammlung am 8. Mai 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 18. Juni 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1955 als Konzernabschlussprüfer der Deutsche Lufthansa AG, Köln, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFERDer für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Eckhard Sprinkmeier.
Düsseldorf, den 5. März 2019 PricewaterhouseCoopers GmbH Petra Justenhoven, Wirtschaftsprüferin Eckhard Sprinkmeier, Wirtschaftsprüfer Wesentliche BeteiligungsgesellschaftenT198 WESENTLICHE VERBUNDENE UNTERNEHMEN ZUM 31.12.2018
1) Gemäß IFRS 10 vollkonsolidiertes strukturiertes Unternehmen. T199 WESENTLICHE GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN ZUM 31.12.20181)
1) Einbeziehung at equity. Übrige AnteileT202 ÜBRIGE ANTEILE ZUM 31.12.2018
An unsere AktionäreBericht des AufsichtsratsSehr geehrte Damen und Herren,auch im Geschäftsjahr 2018 hat der Aufsichtsrat die Aufgaben wahrgenommen, für die er nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnungen verantwortlich ist. Wir haben die Arbeit der Mitglieder des Vorstands überwacht und sie beratend begleitet. Der Vorstand hat uns zeitnah und umfassend über das Wettbewerbsumfeld, den Geschäftsverlauf und die beabsichtigte Geschäftspolitik sowie alle wichtigen strategischen und operativen Entscheidungen informiert. Die größeren Investitions- und Beteiligungsvorhaben sowie die geplanten Maßnahmen zur Konzernfinanzierung wurden mit uns abgestimmt. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats habe ich die Protokolle der Vorstandssitzungen eingesehen und mit dem Vorstandsvorsitzenden laufend die aktuelle Geschäftsentwicklung erörtert. Im Jahr 2018 kam der Aufsichtsrat zu insgesamt fünf Sitzungen zusammen. In der Sitzung im Dezember haben wir die Effizienz unserer Arbeit überprüft und gemeinsam mit dem Vorstand eine aktualisierte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben. → www.lufthansagroup.com/erklaerung_zur_unternehmensfuehrung. Im Geschäftsjahr 2018 sind keine Interessenkonflikte angezeigt worden. Im Mittelpunkt unserer Sitzungen standen die wirtschaftliche Entwicklung der Deutschen Lufthansa AG und ihrer Beteiligungsgesellschaften. In der Sitzung im September diskutierten wir mit dem Vorstand intensiv über die strategische Weiterentwicklung des Konzerns und genehmigten die vorgelegte Unternehmensstrategie. Der Aufsichtsrat stimmte dem Erwerb von insgesamt bis zu 43 Flugzeugen verschiedener Muster durch Gesellschaften der Lufthansa Group zu. Ferner stimmten wir der Gründung einer Tochtergesellschaft der Lufthansa Technik AG zur Triebwerksteilereparatur zu. In seinen Sitzungen im März und Mai beschloss der Aufsichtsrat Änderungen der Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und für den Vorstand. Im Dezember verabschiedete der Aufsichtsrat eine neue Vergütungsstruktur für Mitglieder des Vorstands, die bei Neubestellungen oder Vertragsverlängerungen seit dem 1. Januar 2019 freiwillig zur Anwendung kommt. Das 2010 eingeführte System wurde dabei weiter an die gängige Marktpraxis angepasst. So wurde insbesondere ein marktübliches Zielbonusmodell etabliert und die mehrjährige variable Vergütung auf Grundlage eines Performance-Cash-Plans ausgestaltet. Die Vorstandsmitglieder sind nun außerdem verpflichtet, 15 % der Bruttoauszahlung aus Jahresbonus und Performance-Cash-Plan in Lufthansa Aktien zu investieren, bis sie einen Aktienbestand in Höhe von 100 % (für ein ordentliches Vorstandsmitglied) beziehungsweise 200 % (für den Vorstandsvorsitzenden) der Jahresgrundvergütung halten. Im Zuge der Neustrukturierung des Vergütungssystems wurde auch der Muster-Anstellungsvertrag für Vorstandsmitglieder neu gefasst. Das neue System wird der Hauptversammlung 2019 zur Billigung vorgelegt. → https://investor-relations.lufthansa group.com/de/corporate-governance/verguetung.html. Ebenfalls in seiner Sitzung im Dezember hat der Aufsichtsrat die Einrichtung eines neuen Vorstandsressorts Airline Resources & Operations Standards beschlossen und eine entsprechend angepasste Geschäftsverteilung des Vorstands genehmigt. Das neue Ressort bündelt maßgebliche Funktionen wie Flottenmanagement, Flight und Ground Operations Standards, Infrastruktur und Systempartner sowie Konzernsicherheit auf Vorstandsebene. Damit soll die Qualität der Operations und der Zusammenarbeit mit den wesentlichen Systempartnern verbessert werden, um den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht werden zu können. Ziel der neuen Geschäftsverteilung ist zudem, Struktur und Ressortaufteilung des Vorstands insgesamt klarer zu gestalten und der Geschäftslogik der Fluggesellschaften anzupassen. Die Sitzungspräsenz der Aufsichtsratsmitglieder betrug insgesamt 95 %. Herr Behrens hat aus gesundheitlichen Gründen nur an der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen er angehört, teilgenommen. Eine Übersicht der individuellen Sitzungsteilnahmen findet sich unter → https://investor-relations.lufthansagroup.com/ de/corporate-governance/aufsichtsrat.html. Turnusmäßig hat uns der Vorstand über die Veränderungen der Aktionärsstruktur, die Entwicklung der Lufthansa Aktie, die Geschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten sowie über die Dotierung und Rendite des Lufthansa Pensionsfonds unterrichtet. Zu den übernahmerechtlichen Angaben des Vorstands im zusammengefassten Lagebericht gemäß §§ 289a Abs. 1 und 315a Abs. 1 HGB sind keine weiteren Stellungnahmen erforderlich. In seiner Sitzung im März verlängerte der Aufsichtsrat die Bestellung von Carsten Spohr zum Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2023. Außerdem bestellte der Aufsichtsrat im Dezember Detlef Kayser mit Wirkung zum 1. Januar 2019 für eine Laufzeit von drei Jahren bis zum 31. Dezember 2021 zum Mitglied des Vorstands. Seit diesem Zeitpunkt verantwortet Detlef Kayser das neu eingerichtete Vorstandsressort Airline Resources & Operations Standards. Der Aufsichtsrat hat die grundsätzliche Zielgröße von 30 % für den Frauenanteil im Vorstand bestätigt und als Frist für deren Erreichung den 31. Dezember 2021 festgelegt. Bis zum 31. Dezember 2018 lag der Frauenanteil im Vorstand bei 20 %, seit dem 1. Januar 2019 liegt er bei 17 %. → Mitarbeiter, S. 21 ff. → www.lufthansagroup.com/erklaerung_zur_unternehmensfuehrung. Der Vermittlungs- und der Nominierungsausschuss sind im Berichtsjahr nicht einberufen worden. Das Präsidium hat 2018 viermal und der Prüfungsausschuss fünfmal getagt. Das Präsidium bereitete die Aufsichtsratssitzungen vor, beschäftigte sich mit der Nachfolgeplanung für den Vorstand und gab dem Aufsichtsratsplenum Beschlussempfehlungen zu allen den Vorstand betreffenden Personalentscheidungen. Im Prüfungsausschuss wurden der Jahresabschluss 2017 und die Zwischenberichte 2018 vor ihrer Veröffentlichung mit dem Finanzvorstand erörtert. Ferner befasste sich der Ausschuss mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des Internen Kontroll-, des Risikomanagement- und des internen Revisionssystems. Außerdem wurden regelmäßig Berichte über das Compliance Management System und die Prüftätigkeit der Konzernrevision zur Kenntnis genommen. Eingehend erörtert wurden auch die operative Konzernplanung 2019 bis 2022, die mittelfristige Finanzplanung sowie die zusammengefasste nichtfinanzielle Berichterstattung, die von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, einer betriebswirtschaftlichen Prüfung unterzogen wurde. → Zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht, S. 206 ff. Über die Tätigkeit der Ausschüsse wurde jeweils zu Beginn der folgenden Aufsichtsratssitzung informiert. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2018 sind Nicoley Baublies, Robert Kimmitt, Doris Krüger, Eckhard Lieb, Jan-Willlem Marquardt, Ralf Müller, Andreas Strache und Birgit Weinreich aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Den ausgeschiedenen Mitgliedern dankt der Aufsichtsrat für die übernommene Verantwortung sowie die konstruktive und engagierte Arbeit. Die Amtszeiten von Herbert Hainer, Carsten Knobel, Martin Koehler, Miriam Sapiro, Matthias Wissmann und mir endeten ebenfalls mit Ablauf der Hauptversammlung; alle Genannten wurden wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Michael Nilles. Alle sieben auf der Hauptversammlung zur Neu- oder Wiederwahl stehenden Vertreter der Anteilseigner wurden für fünf Jahre gewählt. Bereits im Frühjahr 2018 hatten die Arbeitnehmer der Lufthansa Group Alexander Behrens, Christian Hirsch, Holger Benjamin Koch, Birgit Rohleder, Ilja Schulz, Olivia Stelz und Klaus Winkler mit Wirkung ab Ablauf der Hauptversammlung 2018 neu in den Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 8. Mai 2018 wurde ich erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Christine Behle erneut zu meiner Stellvertreterin gewählt. Gemäß Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sind wir beide damit auch Mitglieder des Präsidiums und des nach § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz obligatorischen Vermittlungsausschusses. Als weitere Mitglieder wurden für beide Gremien Herbert Hainer und Ilja Schulz gewählt. Gemäß Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat nehme ich auch den Vorsitz des Nominierungsausschusses wahr, zu dessen weiteren Mitgliedern Herbert Hainer und Martin Koehler gewählt wurden. In den Prüfungsausschuss wurden Stephan Sturm als Vorsitzender sowie Alexander Behrens, Jörg Cebulla, Carsten Knobel, Monika Ribar und Christina Weber gewählt. Die gesetzliche Geschlechterquote von 30 % im Aufsichtsrat ist sowohl für die Anteilseigner- als auch für die Arbeitnehmerseite erreicht. Die von der Hauptversammlung 2018 als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer gewählte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, ist vom Aufsichtsrat beauftragt worden, den Jahres- und Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht und das Risikofrüherkennungssystem zu prüfen. Der Prüfungsausschuss hat die von PricewaterhouseCoopers vorgelegte Unabhängigkeitserklärung zur Kenntnis genommen und die Schwerpunkte der Abschlussprüfung abgestimmt. Während der Prüfung sind keine möglichen Ausschluss- oder Befangenheitsgründe aufgetreten. Der Konzernabschluss wurde nach Maßgabe der International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Abschlussprüfer haben den Jahres- und den Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG und den zusammengefassten Lagebericht zum 31. Dezember 2018 entsprechend den gesetzlichen Vorschriften geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Die Prüfer haben weiter bestätigt, dass das vom Vorstand etablierte Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Während der Abschlussprüfung haben die Prüfer keine Tatsachen festgestellt, die der Entsprechenserklärung zuwiderlaufen. Der Prüfungsausschuss hat am 6. März 2019 die Prüfungsberichte in Anwesenheit der beiden den Bestätigungsvermerk unterzeichnenden Abschlussprüfer mit dem Finanzvorstand eingehend erörtert. In der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 13. März 2019 haben die Prüfer über ihre Prüfungsergebnisse berichtet und Fragen beantwortet. Den Jahres- und Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG und den zusammengefassten Lagebericht sowie den zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht haben wir geprüft und keine Einwendungen erhoben. Jahres- und Konzernabschluss wurden gebilligt. Damit ist der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss 2018 der Deutschen Lufthansa AG festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns haben wir uns angeschlossen. Vor dem Hintergrund der gesetzlich erforderlichen Abschlussprüferrotation hat sich der Prüfungsausschuss eingehend mit den Vorbereitungen des Abschlussprüferwechsels ab dem Geschäftsjahr 2020 beschäftigt. Der Prüfungsausschuss hat ein Ausschreibungsverfahren nach den gesetzlichen Anforderungen durchgeführt und nach sorgfältiger Prüfung der Bewerber eine Empfehlung für das Aufsichtsratsplenum ausgesprochen. In seiner Sitzung im Dezember beschloss der Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2020 vorzuschlagen, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Abschlussprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Deutschen Lufthansa AG 2020 zu bestellen. Am 1. Dezember 2018 ist der langjährige Vorstandsvorsitzende und Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber im Alter von 71 Jahren verstorben. Er gehörte dem Aufsichtsrat von Mai 2013 bis September 2017 an und stand in dieser Zeit auch an der Spitze des Gremiums. Von 2001 bis 2003 war er Mitglied und von 2003 bis 2010 Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG. Er hat unserem Unternehmen mehr als 45 Jahre gedient und es geprägt. Die Entwicklung der Lufthansa ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Er hat mit unternehmerischer und politischer Weitsicht die Weichen für den Erfolg unseres Unternehmens gestellt. Dabei lag ihm das Wohl unserer Kunden und unserer Mitarbeiter immer ganz besonders am Herzen. Die Lufthanseaten danken ihm für seine großen Verdienste um die Lufthansa und die Luftverkehrsindustrie. Wir werden sein Andenken in höchsten Ehren halten. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern für ihren geleisteten Beitrag und ihr dabei gezeigtes persönliches Engagement.
Frankfurt, 13. März 2019 Für den Aufsichtsrat Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender Zusammengefasster LageberichtSoweit der zusammengefasste Lagebericht auf Quellen außerhalb des zusammengefassten Lageberichts oder des Konzernabschlusses (zum Beispiel Internetseiten) verweist, sind die Inhalte dieser Quellen nicht Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts und dienen ausschließlich der weiteren Information. Die im zusammengefassten Lagebericht enthaltenen Verweise sind nicht zwingend Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Grundlagen des KonzernsGeschäftstätigkeit und KonzernstrukturLufthansa Group ist eines der weltweit führenden Luftverkehrsunternehmen. | Geschäftsfelder nehmen in ihren Branchen führende Marktpositionen ein. | Vorstand besteht ab 2019 aus sechs Ressorts. Lufthansa Group ist führende europäische Airline GroupDie Lufthansa Group ist ein weltweit operierender Luftverkehrskonzern. Mit 135.534 Mitarbeitern erzielte die Lufthansa Group im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 35.844 Mio. EUR. Die Lufthansa Group setzt sich aus den Geschäftsfeldern Network Airlines, Eurowings sowie den Aviation Services zusammen. Zu den Aviation Services zählen die Geschäftsfelder Logistik, Technik, Catering sowie die Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen. Letztere umfassen unter anderem die Lufthansa AirPlus, die Lufthansa Aviation Training sowie die IT-Gesellschaften. Alle Geschäftsfelder nehmen in ihren jeweiligen Branchen eine führende Rolle ein. → Geschäftsfelder, S. 41 ff. Sechsköpfiger Vorstand steuert den KonzernDie Deutsche Lufthansa AG wurde im Jahr 2018 von einem fünfköpfigen Vorstand gesteuert. Zum 1. Januar 2019 wurde der Vorstand durch Einrichtung eines neuen Vorstandsressorts Airline Resources & Operations Standards auf sechs Personen erweitert. Der Vorsitz des Vorstands obliegt Carsten Spohr, dessen Vertrag vom Aufsichtsrat im Berichtsjahr bis Ende des Jahres 2023 verlängert wurde. Harry Hohmeister verantwortet als Chief Commercial Officer Network Airlines die kommerzielle Steuerung der Network Airlines. Das Ressort Finanzen wird von Ulrik Svensson geführt. Die Verantwortung für das Ressort Personal und Recht liegt bei Bettina Volkens. Thorsten Dirks führt das Ressort Eurowings. Das neu eingerichtete Vorstandsressort Airline Resources & Operations Standards wird seit Januar 2019 von Detlef Kayser verantwortet, der im Dezember 2018 vom Aufsichtsrat in den Vorstand berufen wurde. Ziele und StrategienUnternehmensgruppe baut auf Network Airlines, Eurowings und Aviation Services auf – Airlines bilden den Kern der Lufthansa Group. | Fokus liegt auf Ausbau von Premium-Positionierung, Kostensenkungen und Profitabilitätssteigerung. | Konsolidierung, Flexibilisierung und Digitalisierung bieten große Chancen. | Strategie zielt auf nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ab. KONZERNSTRATEGIEPositionierung als führende europäische Airline Group wird gezielt ausgebautZiel der Lufthansa Group ist es, als führende europäische Airline Group den globalen Luftfahrtmarkt maßgeblich mitzugestalten und auch zukünftig erste Wahl für Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter zu sein. Vor diesem Hintergrund ist die Strategie auf die konsequente Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe bestehend aus den Network Airlines, Eurowings und den Aviation Services ausgerichtet. Die Airlines bilden den Kern der Lufthansa Group. Das differenzierte Portfolio aus Network Airlines und der auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ausgerichteten Eurowings ermöglicht die Bedienung aller relevanten Marktsegmente, was sowohl für Premium-Kunden als auch für preissensiblere Reisende auf relevanten geografischen Märkten ein attraktives Angebot darstellt. Für die Airlines wird zukünftig ein im Vergleich zu den Aviation Services überdurchschnittliches Wachstum angestrebt. Letztere gliedern sich in die klassischen Aviation Services – im Wesentlichen die Geschäftsfelder Logistik, Technik und Catering – sowie datengetriebene Geschäftsmodelle, die neben dem profitablen Drittmarktgeschäft eine höhere Kundenorientierung und -bindung der Airlines ermöglichen. Die Konzernstruktur entlang der Airline-Wertschöpfungskette fördert die Maximierung geschäftsfeldübergreifender Synergien und ermöglicht gleichzeitig eine Skalierung des Drittmarktgeschäfts. Ziel ist, die möglichen Synergien rund um den Kern der Lufthansa Group konsequent zu steigern. Wesentliche Treiber sind hierfür zum Beispiel die Erlössynergien zwischen Airlines und Miles & More im Bereich Loyalty oder die Kuppelproduktion im Frachtgeschäft, bei der Lufthansa Cargo einen Großteil ihrer Fracht in den Bellies von Passagiermaschinen der Lufthansa Group transportiert. Exzellente Qualität sowie strikter Kostenfokus bilden die Basis für den langfristigen Erfolg der Lufthansa Group. Die Themen Konsolidierung, Flexibilisierung und Digitalisierung gelten weiterhin als maßgebliche Werttreiber im Luftverkehrsmarkt. Sie bilden Kernelemente der Konzernstrategie und werden geschäftsfeldübergreifend sowie innerhalb der einzelnen Geschäftsfelder vorangetrieben. Die Lufthansa Group prüft fortlaufend Optionen zur Marktkonsolidierung in allen Geschäftsfeldern. Wertschöpfende Konsolidierungsopportunitäten werden durch organisches und anorganisches Wachstum genutzt, um die Kundenrelevanz und Marktposition der Lufthansa Group in Europa und global weiter auszubauen. Dabei wird die Realisierung von Skaleneffekten und weiteren Synergien angestrebt. G05 ZIEL: NUMMER EINS FÜR KUNDEN, AKTIONÄRE UND MITARBEITER![]() Die Airline-Industrie ist weiterhin geprägt von sich verändernden Markt- und Wettbewerbsbedingungen, unter anderem zunehmenden exogenen Unsicherheiten und Verschiebungen in der Wertschöpfungskette. Darunter fallen zum Beispiel neue Virtual-Interlining-Angebote, das heißt die systemseitige Verknüpfung unterschiedlicher Flugsegmente durch einen Anbieter wie zum Beispiel Online-Reisebüros, sowie stärkere Aktivitäten von Flugzeug- und Triebwerksherstellern im Wartungsgeschäft. Diese Dynamik macht Flexibilität zu einem zunehmend wichtigen Erfolgsfaktor. Als Gestalter und Innovationstreiber der Airline-Industrie richtet die Lufthansa Group daher ihre Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und organisatorischen Strukturen konsequent auf das komplexe, vernetzte und dynamische Marktumfeld aus. Die Kosteneffizienz und Anpassungsfähigkeit der Lufthansa Group wird beispielsweise durch flexible Strukturen in der Organisation sowie durch Wettbewerb zwischen Infrastrukturanbietern und anderen Zulieferern sichergestellt. Zusätzlich wird die Flexibilität der Flotte durch die Reduzierung der Anzahl der Teilflotten und deren Standardisierung erhöht. So gilt für alle Flugzeuge der Airbus A320-Familie, die ab 2019 an die Lufthansa Group ausgeliefert werden, eine einheitliche Spezifikation. Dies ermöglicht eine noch bessere Nutzung der Synergiepotenziale sowie eine schnelle und flexible Kapazitätsallokation über die Produktionsstandorte der Gruppe. Die Inbetriebnahme neuer Flugzeugtechnologien trägt zur weiteren Kostensenkung bei. Die Lufthansa Group hat im Jahr 2018 ein konzernweites Lean-Programm mit dem Ziel gestartet, die Lean-Philosophie als intuitiven Bestandteil der täglichen Arbeit in der Lufthansa Group zu verbreiten. Im Rahmen von umfangreichen Transformationsprojekten mit Fokus auf Kundenorientierung, End-to-End-Prozesse und Wertschöpfung werden Lean-Methoden eingesetzt und hierzu Mitarbeiter im Projektverlauf befähigt. Durch die routinierte Anwendung von Lean in allen Bereichen werden Prozessabläufe transparent, messbar und durchgängig steuerbar. Die Lufthansa Group erwartet hierdurch einen stetigen Fokus auf die tatsächliche Wertschöpfung im Prozess. Die Anwendung der Lean-Methodik soll somit im Konzern zu höherer Effizienz, andauernden Prozessverbesserungen sowie geringeren Kosten führen. Die Lufthansa Group verfolgt das Ziel, ihre Position als eine der innovativsten und digitalsten Airline Groups weiter auszubauen. Daher nutzt sie aktiv die Chancen der Digitalisierung, um die Effizienz und Stabilität des Kerngeschäfts zu erhöhen und durch die Entwicklung kommerziell attraktiver Produkte und Geschäftsmodelle den Kundenmehrwert weiter zu steigern sowie die konsequente Qualitätsstrategie zu unterstützen. Wesentliche Fokusthemen stellen die weitere Personalisierung von Angeboten sowie die Entwicklung eines digital unterstützten Reiseablaufs dar, zum Beispiel durch Verspätungsinformationen via App oder automatisierte Umbuchungen bei Unregelmäßigkeiten. Weitere digitale Aktivitäten stärken die Fähigkeiten im Bereich eCommerce in eigenen und fremden Verkaufskanälen. Zusätzlich wird die erfolgreiche Positionierung der Aviation Services durch Digitalisierung gestärkt. Um die Innovations- und Digitalisierungsaktivitäten konsequent zu fördern, hat die Lufthansa Group unter anderem Organisationseinheiten wie den Lufthansa Innovation Hub etabliert und berücksichtigt die Anforderungen der Digitalisierung bei der Qualifizierung und Auswahl von Mitarbeitern. Durch dieses Maßnahmenbündel sichert die Lufthansa Group ihre Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit als führende europäische Airline Group in einem dynamischen Marktumfeld, ermöglicht profitables Wachstum und baut ihre Gestaltungsfähigkeit aus. Network Airlines setzen konsequent auf Qualitätsstrategie und steigern die WirtschaftlichkeitDie Network Airlines der Lufthansa Group verfolgen mit einem lokal differenzierten Premium-Produkt eine konsequente Qualitätsstrategie, um das attraktive Kundenpotenzial in ihren Heimatmärkten optimal auszuschöpfen. Das Five-Star-Rating der renommierten Agentur Skytrax, das Lufthansa German Airlines als erste Airline außerhalb Asiens erhalten hat, ist ein konkretes Resultat dieser Qualitätsstrategie. Dies und die Einführung des neuen Markendesigns von Lufthansa German Airlines sind sichtbare Zeichen für den hohen Qualitätsanspruch sowie die Modernisierung und gestärkte Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Auch künftig stehen die weitere Verbesserung des Reiseerlebnisses für den Kunden, die Optimierung des Streckennetzes und der Flotte sowie Kostensenkungsinitiativen im Fokus. So tragen beispielsweise neue digitale Self-Services entlang der Reisekette sowie individualisierte Mahlzeitenkonzepte dazu bei, das Produkt noch stärker auf die Kundenbedürfnisse auszurichten und neue Erlöspotenziale zu erschließen. Ergänzend werden die Ausstattung der Flugzeuge und der Service an allen Kundenkontaktpunkten stetig verbessert. Um auch zukünftig führende Produktqualität bei sinkenden Stückkosten anbieten zu können, investiert die Lufthansa Group kontinuierlich in ihre Flotte. Die Network Airlines wachsen dabei organisch im Wesentlichen durch den Ersatz älterer Flugzeuge durch moderne Muster mit höheren Sitzplatzkapazitäten und gesteigerter Treibstoffeffizienz, ohne dass dabei die Gesamtzahl der Flugzeuge wesentlich erhöht wird. Die Network Airlines streben an, auf Basis eines operativ stabilen Multi-Hub-Systems auch langfristig ein attraktives und qualitativ hochwertiges Produkt zu bieten. Hierzu setzt die Lufthansa Group Qualitätsmaßnahmen in den durch sie kontrollierbaren Bereichen um. Beispielsweise unterstützen Kapazitätsverschiebungen innerhalb des Multi-Hub-Systems eine gleichmäßigere Auslastung der Flughafeninfrastruktur. Zusätzlich arbeitet die Lufthansa Group gemeinsam mit ihren Systempartnern daran, die Voraussetzungen für eine hohe operative Stabilität bei nachhaltigem, an der Nachfrage orientiertem Wachstum zu schaffen. Die führende Position der Network Airlines im europäischen sowie globalen Hub-Verkehr wird gemeinsam mit Partnern weiter ausgebaut. Bereits heute unterhalten die Network Airlines kommerzielle Joint Ventures auf wesentlichen Langstreckenmärkten. Ein konsequenter Kostenfokus bildet die Basis für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Network Airlines. Hierzu werden Kostensenkungen vor allem in den Bereichen vorangetrieben, die außerhalb der Kundenwahrnehmung liegen. Dazu gehören die Verschlankung der Organisation sowie die gezielte Vereinheitlichung der kommerziellen Steuerung und der Systemlandschaft der Network Airlines, Kosteneinsparungen bei Zulieferern und Infrastrukturanbietern sowie die Modernisierung von Tarifverträgen. Die Stückkostensenkung soll sich bei gleichzeitig zunehmend positiver Kundenwahrnehmung fortsetzen. Eurowings bildet den Wachstumsfokus der Lufthansa Group AirlinesIm Punkt-zu-Punkt-Verkehr bietet die Lufthansa Group mit Eurowings ein innovatives und wettbewerbsfähiges Angebot, das sowohl preissensible als auch serviceorientierte Kunden durch günstige Basistarife und flexibel zubuchbare Komfortelemente anspricht. Im Jahr 2019 stehen nach der vollständigen Übernahme der SN Airholding SA/NV (Brussels Airlines) sowie der abgeschlossenen Integration von Teilen der Air Berlin-Gruppe die Stabilisierung des Kerngeschäfts und der Abbau operativer Komplexität im Fokus. Damit legt Eurowings die Grundlage für fortgesetztes Wachstum in den kommenden Jahren. Hierbei werden sowohl organisches Wachstum als auch weitere Partnerschaften und Akquisitionen angestrebt, um die Marktposition als drittgrößter Anbieter im europäischen Direktverkehr kontinuierlich weiter auszubauen. Um im wettbewerbsintensiven Marktumfeld nachhaltig erfolgreich zu sein, entwickelt Eurowings das Punkt-zu-Punkt-Geschäftsmodell fortlaufend weiter. Wesentliche Fokusthemen stellen die Erlangung einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur, die Weiterentwicklung der skalierbaren Integrationsfähigkeit sowie die Entwicklung führender Digitalkompetenzen dar. Hierzu hat Eurowings mit Eurowings Digital eine kanalübergreifende Vertriebsplattform mit digitalem Fokus gegründet, die eine führende Stellung im Bereich der Digitalisierung entlang der Reisekette einnehmen wird. Die Kompetenz von Brussels Airlines im Interkontinentalgeschäft wird zur fokussierten Weiterentwicklung der Positionierung in diesem schnell wachsenden Marktsegment genutzt. Eurowings wird weitgehend unabhängig von den Network Airlines geführt, um die strukturellen Kostenvorteile des Punkt-zu-Punkt-Produktionsmodells nicht zu verwässern. Gleichzeitig profitiert sie von der Zugehörigkeit zu einem der weltweit größten Aviation-Konzerne und seinem umfangreichen Angebot an Aviation Services, zum Beispiel durch Skaleneffekte im Flotteneinkauf und die Nutzung der Wartungskompetenz von Lufthansa Technik. Aviation Services nutzen Wachstumschancen und werden differenziert weiterentwickeltMit den Gesellschaften der Aviation Services verfügt die Lufthansa Group über mehrere weltweit führende Unternehmen in ihren jeweiligen Märkten. Um ihre erfolgreiche Positionierung auszubauen und profitabel zu wachsen, passen die Aviation Services ihre Geschäftsmodelle fortlaufend an sich ändernde Wertschöpfungsketten und Wettbewerbsbedingungen an. Lufthansa Technik wird zum Beispiel die Wertschöpfung vermehrt in die intelligente Wartungssteuerung durch datenbasierte Produkte und Leistungen verlagern und zur Verbesserung ihres Produktportfolios verstärkt in digitale Innovationen investieren. Attraktive, synergetische Geschäftsfelder, die das digitale Umfeld der Lufthansa Group zunehmend bereichern, werden gezielt ausgebaut. Miles & More weitet beispielsweise ihr Drittmarktgeschäft gezielt aus, während AirPlus im lukrativen Markt der Bezahl- und Abrechnungslösungen für Geschäftsreisen wächst. Die Aviation Services werden kontinuierlich auf ihren Wertbeitrag überprüft und fokussiert weiterentwickelt. Dabei überprüft die Lufthansa Group regelmäßig die Attraktivität einzelner Marktsegmente, die gegenwärtige Wettbewerbsposition und künftigen Erlöspotenziale der Geschäftsfelder sowie die von diesen realisierten Synergien und insbesondere den Wertbeitrag für die Airlines. Hierbei kann auf Geschäftsfeldebene eine differenzierte Weiterentwicklung der Aviation Services Gesellschaften innerhalb oder außerhalb der Lufthansa Group beziehungsweise gemeinsam mit Partnern sinnvoll sein, um langfristiges Wachstum und nachhaltige Profitabilität sicherzustellen. FINANZSTRATEGIE UND WERTORIENTIERTE STEUERUNGFinanzstrategie zielt auf Steigerung des Unternehmenswerts abDie Finanzstrategie der Lufthansa Group ist auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ausgerichtet. Die drei Dimensionen Steigerung der Profitabilität, Fokussierung des Kapitaleinsatzes und Sicherung der finanziellen Stabilität stehen hierbei im Vordergrund. G06 FINANZSTRATEGIE![]() G07 ENTWICKLUNG ADJUSTED ROCE (NACH STEUERN)![]() T009 BERECHNUNG ADJUSTED ROCE UND KAPITALKOSTEN1)
1) Die dargestellten Kennzahlen für 2017 und 2018 enthalten Effekte aus der Erstanwendung neuer Rechnungslegungsstandards und weiteren Veränderunger in der Rechnungslegung. Details befinden sich auf → S. 29 f. des vorliegenden Geschäftsberichts. Steigerung der ProfitabilitätNachhaltige Wertschöpfung im UnternehmenDas Steuerungssystem der Lufthansa Group folgt einem wertorientierten Ansatz. Im Mittelpunkt steht dabei die Profitabilität des Unternehmens. Diese wird durch das Adjusted EBIT gemessen. Um die Profitabilität in sämtlichen Entscheidungsprozessen zu verankern, ist die erfolgsorientierte Vergütung des Managements an die wirtschaftliche Unternehmensentwicklung gekoppelt. → Vergütungsbericht, S. 84 ff. Die Kapitalrentabilität der Lufthansa Group und der einzelnen Gesellschaften wird durch den Adjusted Return on Capital Employed (Adjusted ROCE) gemessen. Ist der Adjusted ROCE höher als die durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC), schafft das Unternehmen Wert. Im Jahr 2018 hat die Lufthansa Group einen Adjusted ROCE nach Steuern von 10,6 % erzielt. Er lag damit um 1,3 Prozentpunkte unter Vorjahr und deutlich über dem WACC von 4,2 %. Das Unternehmen hat damit auch im Jahr 2018 Wert geschaffen. Verstärktes Kostenmanagement trägt zu struktureller Erhöhung der Profitabilität beiDurch eine verstärkte Kostendisziplin, eine zunehmende Vereinfachung von Prozessen und eine Steigerung der Produktivität soll die Profitabilität strukturell erhöht werden. Die um Treibstoffkosten und Währungseffekte bereinigten Stückkosten der Passagier-Airlines sollen jährlich um 1 % bis 2 % gesenkt werden. Auch in den Aviation Services werden kontinuierlich Maßnahmen zur Kostenreduktion implementiert. Fokussierung des KapitaleinsatzesDividendenpolitik zielt auf kontinuierliche Ausschüttung abDie Aktionäre sollen am Unternehmenserfolg direkt beteiligt werden. Die Dividendenpolitik sieht eine regelmäßige Ausschüttungsquote von 10 % bis 25 % vom EBIT des Konzerns vor. Die Dividendenpolitik sieht grundsätzlich auch die Möglichkeit vor, die Aktionäre neben der regulären Ausschüttung zusätzlich in Form einer Sonderdividende oder eines Aktienrückkaufs an einer besonders positiven Entwicklung des Unternehmens teilhaben zu lassen. Für das Geschäftsjahr 2018 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Mai 2019 vor, eine Dividende in Höhe von 0,80 EUR je Aktie an die Aktionäre auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 380 Mio. EUR oder 12,8 % des EBIT im Jahr 2018. Ausgewogenes Investitionsniveau zur Modernisierung der FlotteDie Lufthansa Group wird auch zukünftig stetig in die Modernisierung der Flotte, des Bord- und Bodenprodukts sowie der Infrastruktur investieren. Die bis 2025 bestellten Flugzeuge dienen vorwiegend dem Ersatz älterer Modelle. Sich kurz- und mittelfristig ergebende Marktchancen können dennoch über die Aktivierung von Reserveflugzeugen oder die Beschaffung von Gebrauchtflugzeugen genutzt werden. Die Ausgewogenheit des Investitionsprofils wird hierdurch erhöht und der Kapitaleinsatz stärker fokussiert. So soll auch der Handlungsspielraum für gegebenenfalls weitere Konsolidierungsschritte zunehmend erweitert werden. Die Finanzierung der regelmäßigen Investitionen erfolgt aus dem eigenen Cashflow. Ziel ist es, darüber hinaus einen deutlich positiven Free Cashflow zu generieren. → G13 Primär-, Sekundär- und Finanzinvestitionen, S. 34. Die Bruttoinvestitionen (ohne Ausgaben für den Erwerb von Anteilen an Unternehmen) sind im Geschäftsjahr 2018 um 8 % auf 3.757 Mio. EUR gestiegen. Maßgeblich hierfür war insbesondere der Anstieg der Primärinvestitionen in An- und Schlusszahlungen für Flugzeuge, Flugzeugzubehör sowie Flugzeug- und Triebwerksüberholungen. Sicherung der finanziellen StabilitätInvestment Grade Ratings sichern finanziellen HandlungsspielraumDie Beurteilung der Unternehmensbonität mit Investment Grade sichert den finanziellen Handlungsspielraum des Unternehmens. Die Deutsche Lufthansa AG wird von den Ratingagenturen mit Investment Grade bewertet. Standard & Poor’s stuft die Deutsche Lufthansa AG entsprechend mit BBB-(Ausblick positiv), Moody’s mit Baa3 (Ausblick stabil) und Scope Ratings mit BBB- (Ausblick positiv) ein. Die Lufthansa Group strebt danach, ihr Investment Grade Rating auch langfristig zu sichern. T010 ENTWICKLUNG DER RATINGS
Adjusted Net Debt/Adjusted EBITDA dient als Maß für SchuldentragfähigkeitZur Beurteilung der Schuldentragfähigkeit des Konzerns wird die Kennzahl Adjusted Net Debt/Adjusted EBITDA betrachtet. Die Kennzahl berücksichtigt mit dem Adjusted Net Debt neben der klassischen Nettokreditverschuldung auch die Pensionsrückstellungen. Ab dem Geschäftsjahr 2019 wird sie mit der Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards zur Leasingbilanzierung (IFRS 16) auch die finanziellen Verpflichtungen aus Lease-Verträgen (unter anderem Immobilien und Flugzeuge) des Konzerns umfassen. Ende 2018 lag die Kennzahl bei 1,8. Damit lag sie zwar 0,3 Punkte höher als im Vorjahr (Vorjahr: 1,5), jedoch weiterhin komfortabel im Zielkorridor eines Verschuldungsgrads von unter 3,5. T011 ADJUSTED NET DEBT/ADJUSTED EBITDA1)
1) Die dargestellten Kennzahlen für 2017 und 2018 enthalten Effekte aus der Erstanwendung neuer Rechnungslegungsstandards und weiteren Veränderunger in der Rechnungslegung. Details befinden sich auf → S. 29 f. des vorliegenden Geschäftsberichts. Strukturiertes Risikomanagement minimiert FinanzrisikenEin integriertes Risikomanagement, insbesondere für die Absicherung von Treibstoff-, Währungs- und Zinsänderungsrisiken, dient dazu, kurzfristige Finanzrisiken für die Lufthansa Group zu minimieren. Dabei werden Preisschwankungen durch ein regelbasiertes Vorgehen geglättet. → Chancen- und Risikobericht, S. 61 ff., Konzernanhang, Erläuterung 44, S. 164 ff. Vielfältige Finanzierungsformen sichern LiquiditätDurch einen optimalen Finanzierungsmix werden die Finanzierungskosten reduziert, ein ausgeglichenes Fälligkeitenprofil bewahrt und das Portfolio der Fremdkapitalgeber der Lufthansa Group diversifiziert. Dabei soll auch in Zukunft der Großteil der Flugzeugflotte finanziell unbelastet und in uneingeschränktem Eigentum der Lufthansa Group verbleiben, um die hohe finanzielle und operative Flexibilität zu erhalten. T012 LUFTHANSA BEWERTUNG DURCH DIE RATINGAGENTUREN
1) Jüngster Bericht. Die wesentlichen Finanzierungsinstrumente umfassen zum einen Flugzeugfinanzierungen und zum anderen unbesicherte Finanzierungen wie beispielsweise Schuldscheindarlehen und börsennotierte Anleihen. Darüber hinaus unterhält die Lufthansa Group bilaterale Kreditlinien mit einer Vielzahl von Banken, die eine zusätzliche Liquiditätsreserve darstellen. Zum 31. Dezember 2018 betrugen diese Kreditlinien insgesamt 849 Mio. EUR (Vorjahr: 885 Mio. EUR) und wurden nicht in Anspruch genommen. Für den Konzern soll jederzeit eine Liquidität von mindestens 2,3 Mrd. EUR aufrechterhalten werden, um insbesondere in Zeiten schwankender Kunden- und Finanzmärkte die Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken für die Lufthansa Group jederzeit beherrschen zu können. Im Jahr 2018 wurden insgesamt zwei Japanese-Operating-Lease (JOLCO)-Transaktionen abgeschlossen. Damit wurden Finanzmittel in Höhe von insgesamt 243 Mio. EUR zu günstigen Konditionen aufgenommen. Diese JOLCO-Finanzierungen werden über die jeweilige Vertragslaufzeit von rund elf Jahren kontinuierlich getilgt. Die Deutsche Lufthansa AG hat im September 2018 ihr EMTN-Programm (Euro Medium Term Note-Programm oder Debt Issuance Program) erneuert. Dieses Programm ermöglicht es, Kapitalmarktanleihen innerhalb kürzester Zeit zu begeben. Das Programm ist an der Luxemburger Börse gelistet. Im Jahr 2018 wurde jedoch keine Anleihe begeben. Wesentliche Finanzierungen außerhalb der Bilanz gab es im abgelaufenen Jahr nicht. Verschiedene Gesellschaften der Lufthansa Group haben jedoch eine Reihe von Miet- oder Operating-Lease-Verträgen abgeschlossen. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um das Leasing von Flugzeugen und die Anmietung von Gebäuden. → Konzernanhang, Erläuterung 20, S. 134 ff. Flotte und StreckennetzFlotte wurde 2018 deutlich erweitert. | Flottenstrategie zielt auf Standardisierung und Reduktion der Flugzeugmuster ab. | Flottengröße kann flexibel an Nachfrageschwankungen angepasst werden. | Umfangreiches Streckennetz wird kontinuierlich optimiert. FLOTTEFlotte wird ausgebaut und modernisiertZum Jahresende 2018 bestand die Flotte der Lufthansa Group aus 763 Flugzeugen. Gegenüber Vorjahr wuchs die Flotte um 35 Flugzeuge. Dabei stießen 29 neue Flugzeuge (sechs Airbus A359, sechs A320neo, zwei A320ceo, 13 Bombardier CS 300 und zwei Boeing 773), elf gebrauchte Flugzeuge und sechs geleaste Flugzeuge zur Flotte hinzu. Demgegenüber wurden im Jahr 2018 acht Flugzeuge verkauft und für drei Flugzeuge die Leasingvereinbarung beendet. Das Durchschnittsalter der Flotte beträgt 11,9 Jahre (Vorjahr: 11,4 Jahre). Ende 2018 standen 195 Flugzeuge auf der Bestellliste der Lufthansa Group. Im Geschäftsjahr 2019 erwartet die Lufthansa Group die Auslieferung von bis zu 32 Flugzeugen. T013 FLOTTENBESTELLUNGEN LUFTHANSA GROUP
T014 KONZERNFLOTTE – BESTAND VERKEHRSFLUGZEUGELufthansa German Airlines inklusive Regionalgesellschaften (LH), SWISS inklusive Edelweiss (LX), Austrian Airlines (OS), Eurowings (EW) inklusive Brussels Airlines und Germanwings sowie Lufthansa Cargo (LCAG) am 31.12.2018
1) Davon zwei Flugzeuge in quotaler Zuordnung, operiert von AeroLogic. Flottenstrategie zielt auf Standardisierung und Reduktion der FlugzeugmusterDer Großteil der Flotte besteht aus Flugzeugen von Airbus und Boeing. Auf Kurz- und Mittelstrecken werden außerdem Flugzeuge von Bombardier und Embraer eingesetzt. Im Rahmen der Flottenstrategie wurde die Anzahl der betriebenen Flugzeugmuster zur Komplexitätsreduzierung konzernübergreifend bereits kontinuierlich reduziert. Durch die Ausflottung der letzten Fokker 100 wurde die Anzahl der verwendeten Flugzeugtypen von 23 zum Jahresende 2017 auf 22 zum Jahresende 2018 reduziert. 77 % der Flotte befinden sich im unbelasteten Eigentum der Lufthansa Group. Insgesamt befinden sich 90 % der Flotte im Eigentum, 10 % sind geleast. Gegenüber dem Leasing ist das Eigentum grundsätzlich kostengünstiger und gewährt eine höhere Flexibilität, sodass der Anteil an geleasten Flugzeugen innerhalb der Flotte relativ gering ist. Um flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren und das Angebot kurzfristig anpassen zu können, können abgeschriebene Flugzeuge, die sich im Eigentum der Lufthansa Group befinden, kurzfristig länger betrieben oder vor dem geplanten Phase-out stillgelegt werden. Zusätzlich werden bei Neuanschaffungen im Fall von Opportunitäten auch gebrauchte Flugzeuge in Erwägung gezogen. STRECKENNETZStreckennetz wird erweitert und optimiertDie Network Airlines bieten ihren Kunden im Rahmen der Multi-Hub-Strategie ein umfangreiches Flugangebot über die Drehkreuze in Frankfurt, München, Zürich und Wien. Dieses wird durch die komplementären Streckennetze der Allianz- und Joint Venture-Partner mit umfangreichen Umsteigeverbindungen ergänzt. Eurowings stellt ein umfassendes Angebot an Punkt-zu-Punkt-Verbindungen bereit, insbesondere aus den deutschsprachigen Ländern heraus. Insgesamt bedienten die Airlines der Lufthansa Group im Sommerflugplan 2018 ein Streckennetz von 343 Destinationen in 103 Ländern. MitarbeiterLufthansa Group ist mit weltweit mehr als 135.500 Mitarbeitern ein global aufgestellter Konzern. | Prozessorientierte Neuausrichtung soll Ende 2019 abgeschlossen sein. | Umfassender Diversity-Ansatz stärkt Wettbewerbsfähigkeit. | Langfristiger Tariffrieden mit den Sozialpartnern ermöglicht nachhaltigen Erfolg. Lufthansa Group beschäftigt mehr MitarbeiterZum Jahresende 2018 waren bei der Lufthansa Group weltweit 135.534 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 129.424). Damit stieg die Zahl der Beschäftigten um 5 %. 72.716 Mitarbeiter arbeiteten in Deutschland (Vorjahr: 69.142). Dies entspricht 54 % der Gesamtbelegschaft (Vorjahr: 53 %). Zum Stichtag lag das Durchschnittsalter der Belegschaft unverändert bei 41,5 Jahren. Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit betrug 12,7 Jahre (Vorjahr: 14,6). 29 % der Mitarbeiter arbeiteten 2018 in Teilzeit. Die Fluktuation lag bei 14 % (Vorjahr: 13 %). G08 ENTWICKLUNG DER BESCHÄFTIGTEN![]() G09 MITARBEITER NACH GESCHÄFTSFELDERN![]() Im Berichtsjahr hat die Lufthansa Group weltweit mehr als neun verschiedene Einstiegsmöglichkeiten für Schüler und Studenten angeboten. In den 26 Ausbildungsberufen der Lufthansa Group waren zum Jahresende 1.087 Auszubildende beschäftigt (Vorjahr: 1.101). Kulturelle und strukturelle Transformation wird weiter vorangetriebenDer Erfolg der Lufthansa Group hängt in hohem Maß von den Ideen, der Kompetenz, der Begeisterung, dem Engagement und der Gesundheit ihrer Mitarbeiter ab. Aus der seit 2015 jährlich durchgeführten gruppenweiten Mitarbeiterbefragung geht hervor, dass das Mitarbeiterengagement im Berichtsjahr durch gezielte Maßnahmen angestiegen ist. Der sogenannte Engagement Index hat sich gegenüber Vorjahr erneut um 0,1 Punkte auf 2,2 verbessert. Weitere Informationen zu Mitarbeiterbelangen finden sich im → Zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht, S. 206 ff. Die Entwicklungs- und Weiterbildungsangebote zur Steigerung der Mitarbeiter- und Kundenorientierung werden stetig erweitert. Im Berichtsjahr wurden die Initiativen zur besseren Sichtbarkeit von Talenten weiter gestärkt. Erstmals durchgeführt wurde das interne Talentprogramm „Makers of Tomorrow“, für das weltweit mehr als 1.200 Bewerbungen von Mitarbeitern unterhalb der Leitungsebene eingegangen sind. Seit Anfang 2016 wird die Lufthansa Group sukzessive prozessorientiert ausgerichtet. Dabei werden Verantwortungen gebündelt und Hierarchien reduziert. Diese Neuausrichtung soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Vielfalt wird dauerhaft gefördertDie Lufthansa Group verfolgt einen umfassenden Diversity-Ansatz, bei dem Vielfalt im Hinblick auf Geschlecht, Demografie und Internationalität im Sinne einer Durchmischung von Perspektiven und einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit verstanden wird. G10 MITARBEITER NACH REGIONEN![]() Vor dem Hintergrund der Umsetzung des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst wurden anspruchsvolle Ziele benannt. Über die gesetzlich geforderte Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand und auf den ersten beiden Führungsebenen hinaus haben sich die Gesellschaften der Lufthansa Group eine gemeinsame Zielgröße gesetzt. Zu deren Erreichen trägt jede Gesellschaft unter Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenbedingungen ihren Teil bei. Im Jahr 2016 hat die Lufthansa Group diesbezügliche Zielgrößen mit einer Frist zur Erreichung bis zum 31. Dezember 2021 festgelegt. Für die Deutsche Lufthansa AG wurde der Zielwert für den Vorstand auf 30 % sowie für die Führungsebenen unterhalb des Vorstands auf 20 % für die Führungsebene 1 beziehungsweise 30 % für die Führungsebene 2 festgelegt. Für die Lufthansa Group wurde der Zielwert für die Führungsebene 1 auf 18 % beziehungsweise 24 % für die Führungsebene 2 festgelegt. Um diese Zielwerte zu erreichen, wurde das konzernweite Angebot zur Talentförderung durch weitere, genderspezifische Maßnahmen und Programme ergänzt. Die Lufthansa Group wird ihre Anstrengungen weiter intensivieren, um auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben, insbesondere mit dem Fokus auf modernen und flexiblen Arbeitsbedingungen und Familienvereinbarkeit sowie mit einem systematischen Talent-Management. Die Verankerung der Diversity-Ziele in der Führungsverantwortung gehört dabei zum Selbstverständnis der Lufthansa Group. → Zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht, S. 206 ff. Tarifstrukturen werden erfolgreich weiterentwickeltZiel der Lufthansa Group ist es, gemeinsam mit den Tarifpartnern langfristige und wirtschaftlich tragfähige Vereinbarungen zu schließen. Dies ermöglicht nachhaltigen Erfolg sowie Planbarkeit und Sicherheit, sowohl für das Unternehmen als auch für seine Beschäftigten. Im Februar 2018 haben die Lufthansa Group und die Gewerkschaft ver.di für die rund 28.000 Bodenmitarbeiter von Lufthansa German Airlines, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik und der LSG Group in Deutschland langfristige Tarifverträge geschlossen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 33 Monaten, vom 1. Januar 2018 bis zum 30. September 2020. Im Mai 2018 ist bei Austrian Airlines die Einigung auf einen neuen, wettbewerbsfähigen Kollektivvertrag für rund 4.000 Cockpit- und Kabinenmitarbeiter mit einer Laufzeit bis 2022 gelungen. Auch die Tarifstrukturen von Eurowings wurden gemeinsam mit den Tarifpartnern wesentlich weiterentwickelt. So wurde im Juli 2018 eine neue Vereinbarung mit der Vereinigung Cockpit für zukünftige Cockpit-Mitarbeiter der Germanwings GmbH erzielt. Für die über 300 Cockpit- und Kabinenbeschäftigten der Eurowings Europe GmbH konnte erstmals ein Kollektivvertrag in Österreich abgeschlossen werden. Für die rund 200 Cockpit-Mitarbeiter der LGW wurde im Rahmen einer Schlichtung ein neuer Vergütungstarifvertrag entwickelt. Außerdem konnten die Beschäftigungs- und Vergütungsstrukturen von über 1.600 Kabinenbeschäftigten der Eurowings GmbH und der Germanwings GmbH gemeinsam mit der Gewerkschaft UFO weiterentwickelt sowie ein neuer Tarifvertrag „Teilzeit“ abgeschlossen werden. Forschung und EntwicklungDie Lufthansa Group und ihre Konzerngesellschaften arbeiten sowohl individuell als auch geschäftsfeldübergreifend fortlaufend an Produktinnovationen sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Diese Aktivitäten werden teilweise zentral koordiniert. Der Großteil wird jedoch, bedingt durch die unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkte, dezentral in den Geschäftsfeldern betrieben. Die jeweiligen Aktivitäten zur Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte sind in den Kapiteln der → Geschäftsfelder, S. 41 ff., beschrieben. Rechtliche und regulatorische EinflussfaktorenDie Lufthansa Group und ihre Geschäftsfelder unterliegen zahlreichen komplexen rechtlichen und regulatorischen Vorschriften. Die formalen Anforderungen an das Unternehmen nehmen kontinuierlich zu. Dies gilt für Regulierungen aus verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel dem des Finanzrechts, des Daten- und Verbraucherschutzrechts, aber auch für allgemeine Anforderungen zur Vermeidung von Haftungsrisiken. Besonders relevant für die Lufthansa Group sind hierbei operative Beschränkungen wie Nachtflugverbote an zahlreichen Flughäfen, der Verbraucherschutz, der EU-Emissionshandel, nationale Luftverkehrssteuern sowie von Luftfahrtgesellschaften zu tragende Luftsicherheitskosten, Embargovorschriften, die Verwirklichung des Single European Sky sowie fehlende Wettbewerbsregeln auf globaler Ebene, wie sie in anderen Branchen durch die Welthandelsorganisation (WTO) vorgegeben werden. WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliche LageGlobale Wirtschaftsdynamik hat sich etwas abgeschwächt. | Deutsche Wirtschaft wächst langsamer als Europa insgesamt. | Euro wertet gegenüber allen anderen Hauptwährungen auf. | Kurzfristige Zinsen bleiben auf niedrigem Niveau. | Ölpreise schwanken deutlich. Weltwirtschaft wächst langsamerDas Wachstum der Weltwirtschaft hat sich vor allem aufgrund einer schwächeren Entwicklung in Europa im Jahr 2018 etwas verlangsamt. Gegenüber Vorjahr sank es von 3,3 % auf 3,2 %. Gegen diesen Trend stieg die Wachstumsrate in Nordamerika auf 2,8 % (Vorjahr: 2,3 %). Das stärkste Wachstum verzeichnete die Region Asien/Pazifik mit einem Plus von 4,9 % (Vorjahr: 5,1 %). Dort wuchs die chinesische Wirtschaft um 6,6 % (Vorjahr: 6,9 %). In Europa lag das Wirtschaftswachstum bei 2,0 % (Vorjahr: 2,7 %). Die deutsche Wirtschaft wuchs um 1,5 % (Vorjahr: 2,5 %) und damit langsamer als die europäischen Nachbarländer. T015 ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (BIP)
Quelle: Global Insight World Overview per 15.01.2019. 1) Prognosewerte. Euro wertet gegenüber anderen Hauptwährungen aufDer Euro wertete im Jahresdurchschnitt gegenüber allen anderen Hauptwährungen auf. Der durchschnittliche Wechselkurs zum US-Dollar lag um 5 % über dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Britischen Pfund wertete der Euro im Jahr 2018 um durchschnittlich 1 % auf. Gegenüber dem Japanischen Yen verteuerte sich der Euro um 4 %. Auch gegenüber dem Chinesischen Renminbi und dem Schweizer Franken wertete der Euro um 3 % beziehungsweise 5 % auf. T016 WÄHRUNGSENTWICKLUNG 1 EUR zu Fremdwährung
Quelle: Bloomberg, Tagesendkurse im Jahresdurchschnitt. Kurz- und langfristige Zinsen entwickeln sich uneinheitlichDie kurzfristigen Zinssätze lagen im Euroraum 2018 weiter auf historisch niedrigem Niveau. So betrug der durchschnittliche 6-Monats-Euribor – 0,27 % (Vorjahr: – 0,26 %). Im langfristigen Bereich war im Jahresvergleich hingegen ein deutlicher Anstieg des durchschnittlichen 10-Jahres-Euro-Swaps von 0,81 % auf 0,96 % zu verzeichnen. Der für die Diskontierung der Pensionsverbindlichkeiten relevante Rechnungszins, der sich aus dem Durchschnittszinssatz eines Korbs hochwertiger Unternehmensanleihen ableitet, blieb im Geschäftsjahr 2018 konstant bei 2,0 %. T017 ZINSENTWICKLUNG in %
Quelle: Bloomberg. Entwicklung des Ölpreises ist sehr volatilDas Jahr 2018 war mit Preisen zwischen 50,47 USD/bbl und 86,29 USD/bbl von einer hohen Ölpreisvolatilität gekennzeichnet. Im Gesamtjahr 2018 lag der Durchschnittspreis bei 71,61 USD/bbl und damit 31 % über dem Vorjahresniveau. Zum Jahresende 2018 kostete ein Barrel Rohöl der Sorte Brent 53,80 USD (Jahresende 2017: 66,87 USD). Der Jet Fuel Crack, die Preisdifferenz zwischen Rohöl und Kerosin, bewegte sich 2018 innerhalb einer Bandbreite von 11,09 USD/bbl und 20,94 USD/bbl. Im Jahresdurchschnitt notierte er bei 15,10 USD/bbl und damit 26 % höher als im Vorjahr. Zum Jahresende betrug er 13,93 USD/bbl (Jahresende 2017: 14,09 USD/bbl). G11 PREISENTWICKLUNG BRENT UND KEROSIN![]() Quelle: Lufthansa auf Basis von Marktdaten. BranchenentwicklungLuftfahrt bleibt eine strukturell stark wachsende Branche. | Branchenweite Ergebnisentwicklung leidet unter steigenden Kosten. | Luftfrachtmarkt wächst das zweite Jahr in Folge. | MRO-Markt profitiert von Wachstum des globalen Luftverkehrs. | Airline-Catering-Branche wächst in allen bedienten Segmenten. Die Entwicklung der Luftverkehrsbranche hat Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung aller Geschäftsfelder der Lufthansa Group – unmittelbar auf die Fluggesellschaften und mittelbar durch den Einfluss auf die Nachfrage der maßgeblichen Kundengruppen der Aviation Services. Der Konzern überwacht die Branchenentwicklung stetig, um falls notwendig schnell auf eine Veränderung der Rahmenbedingungen reagieren zu können. Globaler Passagierverkehr wächst weiterhin starkDas anhaltende globale Wirtschaftswachstum wirkte sich positiv auf die Nachfrage nach Flugreisen aus. Gemäß Berechnungen der IATA stiegen die weltweit verkauften Passagierkilometer im Jahr 2018 um 7 %. Damit liegt das Wachstum im Jahr 2018 auf dem Niveau der durchschnittlichen Wachstumsrate der vergangenen fünf Jahre. Regional zeigt sich erneut ein differenziertes Bild. Fluggesellschaften aus der Region Asien/Pazifik weisen mit 9 % das höchste Wachstum an verkauften Passagierkilometern aus. Für die europäischen Airlines liegt die Wachstumsrate bei 7 %. Der Absatz der deutschen Fluggesellschaften ist gemäß den Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) um 1 % gesunken. Die Durchschnittserlöse im globalen Passagierverkehr sanken gemäß Schätzungen der IATA um – 0,9 % (Vorjahr: – 0,8 %). Der europäische Markt für Flugreisen war im Jahr 2018 deutlich von der Marktkonsolidierung infolge der Insolvenz von Air Berlin geprägt. Die dadurch entstandene Kapazitätslücke wurde in Europa sukzessive geschlossen und ist mittlerweile überkompensiert. Zudem war der Sommer durch infrastrukturelle Engpässe in der gesamten Luftfahrtbranche gekennzeichnet, sodass die Zahl gestrichener und verspäteter Flüge branchenweit deutlich stieg. In Nordamerika zahlen sich die Marktkonsolidierung und die Kapazitätsdisziplin der Marktteilnehmer, insbesondere innerhalb der drei großen kommerziellen Joint Ventures, nach wie vor aus. Allerdings ist das Wachstum von Low-Cost-Anbietern auf der Langstrecke spürbar und fällt im Vergleich zu anderen Verkehrsgebieten auf dem Nordatlantik überproportional stark aus. Das Angebot an Transatlantikverbindungen aus Deutschland, das durch den Marktaustritt von Air Berlin weggefallen ist, wurde jedoch noch nicht vollständig ersetzt. Auf Strecken nach Asien ist das Wachstum der staatlichen Fluggesellschaften aus der Golf- und Bosporusregion im Vergleich zum Vorjahr weiterhin moderat und liegt deutlich unter den sehr hohen Wachstumsraten der Vergangenheit. T018 ABSATZENTWICKLUNG IN DER LUFTFAHRT 2018
Quelle: IATA Air Passenger/Air Freight Market Analysis (12/2018). Ergebnisrückgang für globale Airline-Industrie erwartetDie Ergebnisentwicklung in der Branche konnte nicht mit dem starken Wachstum der Passagierzahlen mithalten. Die International Air Transportation Association (IATA) erwartet für die weltweite Airline-Industrie einen Rückgang des Nettogewinns auf 32,3 Mrd. USD im Jahr 2018 (Vorjahr: 37,7 Mrd. USD), vor allem aufgrund steigender Treibstoff- und Lohnkosten. In der regionalen Betrachtung wird für Nordamerika mit 14,7 Mrd. USD der höchste Nettogewinn erwartet. Für die europäischen Fluggesellschaften wird ein Nettogewinn von 7,5 Mrd. USD prognostiziert. Luftfracht bleibt WachstumsbrancheDas weltweite Luftfrachtaufkommen ist im Jahr 2018 um 4 % gestiegen. Damit wuchs das weltweite Frachtgeschäft nicht so stark wie das Passagiergeschäft. Das größte Wachstum erzielten Frachtfluggesellschaften aus Nordamerika mit 7 %. Für europäische Anbieter lag die Wachstumsrate bei 3 %. Die Durchschnittserlöse im globalen Luftfrachtverkehr sind gemäß Schätzungen der IATA um 10,0 % angestiegen (Vorjahr: 8,1 %). Der globale Luftfrachtmarkt entwickelte sich damit zwei Jahre in Folge positiv, allerdings schwächte sich das Wachstum gegen Jahresende hin ab. Die Wettbewerbssituation im globalen Luftfrachtmarkt ist weiterhin intensiv. Wettbewerber von Lufthansa Cargo sind andere Fluggesellschaften mit bedeutenden Frachtkapazitäten in den Passagierflugzeugen ihrer Langstreckenflotten, Airlines mit einem Mix aus Fracht- und Passagierflugzeugen sowie reine Betreiber von Frachtflugzeugen. MRO-Bereich profitiert weiterhin von Wachstum im LuftverkehrMit dem Wachstum des globalen Luftverkehrs steigt auch die Nachfrage nach Wartungs-, Reparatur- und Überholungsdienstleistungen für Flugzeuge (MRO). Gegenüber dem Vorjahr wird erwartet, dass sich das Volumen des MRO-Markts für kommerzielle Flugzeuge zum Jahresende 2018 um 8 % auf rund 86 Mrd. USD erhöht hat. In der Region Asien/Pazifik wird prognostiziert, dass das Wachstum mit 13 % auf 28 Mrd. USD besonders stark ausfiel. Die Region EMEA (Europa/ Mittlerer Osten/Afrika) verzeichnete mit voraussichtlich 7 % ebenfalls ein deutliches Wachstum bei einem Marktvolumen von 33 Mrd. USD. Das Marktvolumen stieg in der Region Amerika hingegen nur um geschätzte 5 % auf 25 Mrd. USD an. Die angespannte Supply-Chain-Situation im Triebwerksbereich stellte im Jahr 2018 weiter den gesamten MRO-Markt vor schwierige Herausforderungen, da Zulieferer dringend benötigte Materialien zum Teil nicht rechtzeitig liefern konnten. Wesentliche Wettbewerber von Lufthansa Technik sind Flugzeug-, Triebwerks- und Gerätehersteller, Erstausrüster (OEM) und MRO-Betriebe anderer Fluggesellschaften sowie unabhängige Anbieter. Aufgrund hoher Entwicklungskosten und einer geringen Erlösbeteiligung aus Flugzeugverkäufen haben insbesondere die OEM ein Interesse daran, ihren Anteil am Instandhaltungsgeschäft auszuweiten. Infolgedessen erschweren sie unabhängigen MRO-Betrieben den Zugang zu ihrem geistigen Eigentum, unter anderem durch die restriktive Vermarktung der für die Wartung ihrer Produkte notwendigen Lizenzen sowie die Herausgabe von Wartungshandbüchern mit zunehmend geringem Mindestinhalt. Aber auch im Bereich der Digitalisierung ist ein gestiegenes Interesse seitens der Flugzeughersteller am MRO-Markt festzustellen, welche durch digitale Plattformen versuchen, sich zwischen die Airlines und die MRO-Betriebe zu drängen. Catering-Markt wächst in allen bedienten SegmentenDie von der LSG Group bedienten Marktsegmente Flugverkehr, Zugverkehr und Einzelhandel sind auch im Jahr 2018 gewachsen. Bei den Fluggesellschaften findet nach wie vor eine Verschiebung von kostenfreiem Service zu Bordverkauf statt; gleichzeitig steigen die Ansprüche an klassisches Catering als Differenzierungsmerkmal auf Langstrecken und in Premium-Klassen. Die bevorstehende Liberalisierung des europäischen Zugmarktes im Jahr 2020 zwingt die Betreiber bereits jetzt, ihre Positionierung auch über den Bordservice aufzuwerten. Der Einzelhandel verbucht, insbesondere im Bereich verzehrfertiger Produkte, unverändert Zuwachsraten. GeschäftsverlaufErgebnis der Lufthansa Group allein aufgrund von Verlusten bei Eurowings unter dem Rekordwert des Vorjahres. | Ergebnis der Network Airlines und Aviation Services über Vorjahr. | Network Airlines kompensieren höhere Treibstoffkosten durch Kostensenkungen und profitables Wachstum. | Eurowings von einmaligen Integrationsaufwendungen für die Einflottung der von Air Berlin übernommenen Flugzeuge belastet. ÜBERBLICK ÜBER DEN GESCHÄFTSVERLAUFLufthansa Group wächst 2018 weiterhin deutlichDie Lufthansa Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 erneut ein starkes Wachstum. Mit insgesamt 142 Millionen wurden so viele Passagiere wie nie zuvor mit den Airlines der Lufthansa Group befördert. Ebenso erreichten Angebot, Absatz und Sitzladefaktor neue Höchstwerte. Die Umsatzerlöse stiegen bereinigt um die Effekte der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 15 (Erlöse aus Kundenverträgen) um 6 %. Das Adjusted EBIT des Konzerns verzeichnete einen Rückgang um 4 % gegenüber Vorjahr auf 2.836 Mio. EUR (Vorjahr: 2.969 Mio. EUR). Die Adjusted EBIT-Marge sank um 0,4 Prozentpunkte auf 7,9 %. Auf vergleichbarer Basis, jeweils bereinigt um Veränderungen in der Rechnungslegung, lag das Adjusted EBIT bei 2.714 Mio. EUR und damit 9 % unter Vorjahr. Verantwortlich für den Ergebnisrückgang waren Verluste bei Eurowings, die vor allem im Zusammenhang mit hohen einmaligen Integrationsaufwendungen für die Einflottung von Flugzeugen standen, die von Air Berlin übernommen worden waren. Die Ergebnisse der Network Airlines und Aviation Services lagen hingegen über Vorjahr. Die Network Airlines konnten höhere Treibstoffkosten und gestiegene Aufwendungen aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb durch deutliche Stückkostensenkungen und profitables Wachstum mehr als ausgleichen. Starke Bilanz wichtige Voraussetzung für strategische WeiterentwicklungAuch am Jahresende 2018 weist die Lufthansa eine starke Bilanz auf. Der Verschuldungsgrad lag mit 1,8 weiterhin deutlich unter der Obergrenze des angestrebten Zielkorridors von 3,5. Die bilanzielle Stärke ermöglicht dem Konzern fortgesetzte Investitionen in seine strategische Weiterentwicklung. So wurden im Jahr 2018 umfangreiche Produktinnovationen in der Luft und am Boden eingeführt, unterstützt durch die weitere Modernisierung der Flotte. Mit der Integration wesentlicher Teile der ehemaligen Air Berlin-Flotte schloss Eurowings einen wesentlichen Schritt zur weiteren Konsolidierung des europäischen Markts ab. Durch den Abschluss eines neuen Tarifvertrags mit den Bodenmitarbeitern konnte außerdem ein langfristiger Tariffrieden sichergestellt werden. WESENTLICHE EREIGNISSELangfristiger Tariffrieden wurde mit ver.di geschlossenAm 7. Februar 2018 haben die Lufthansa Group und die Gewerkschaft ver.di für die rund 28.000 Bodenmitarbeiter von Lufthansa German Airlines, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik und der LSG Group in Deutschland langfristige Tarifverträge geschlossen. Der Vergütungstarifvertrag sieht eine Erhöhung der Vergütung von insgesamt 4,9 % bis zu 6,1 % innerhalb von 33 Monaten vor. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit vom 1. Januar 2018 bis zum 30. September 2020. Carsten Spohr ist für weitere fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden bestelltAm 14. März 2018 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG Carsten Spohr für weitere fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Der Vertrag von Carsten Spohr, der seit 2011 Mitglied im Vorstand der Deutschen Lufthansa AG und seit 2014 dessen Vorsitzender ist, wurde bis Ende Dezember 2023 verlängert. → Geschäftstätigkeit und Konzernstruktur, S. 13. Modernisierung der Flotte wird vorangetriebenAm 7. Mai 2018 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG der Bestellung von bis zu insgesamt 16 weiteren Flugzeugen zugestimmt. Die Bestellung umfasst zwei Langstreckenflugzeuge vom Typ Boeing 777-300ER für SWISS, zwei B777F für Lufthansa Cargo und bis zu zwölf Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der Airbus A320-Familie. Die Auslieferung ist sukzessive bis 2022 geplant. Am 28. September 2018 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG dem Kauf von 27 Flugzeugen vom Typ A320neo und A321neo zugestimmt. Die Flugzeuge sollen in den Jahren 2023 und 2024 ausgeliefert werden. Der Listenpreis beträgt 3 Mrd. USD. → Geschäftsfeld Network Airlines, S. 41 ff. Karl-Ludwig Kley übernimmt Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Lufthansa AGAm 8. Mai 2018 hat sich der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG im Anschluss an die Hauptversammlung in seiner neuen Zusammensetzung zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen. Karl-Ludwig Kley wurde erneut zum Vorsitzenden gewählt. Zu seiner Stellvertreterin wurde erneut Christine Behle gewählt. Die neuen Mitglieder der Kapitalseite wurden zuvor von den Aktionären in das Gremium gewählt. → Bericht des Aufsichtsrats, S. 5 ff. Vorstand der Deutschen Lufthansa AG wird erweitertAm 4. Dezember 2018 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG die Erweiterung des Vorstands um das neue Ressort Airline Resources & Operations Standards ab Januar 2019 beschlossen. Damit werden maßgebliche Funktionen wie Flottenmanagement, Flight Operations Standards, Ground Operations Standards, Infrastruktur und Systempartner sowie Konzernsicherheit auf Vorstandsebene gebündelt. Die Verantwortung für das neue Ressort wird Detlef Kayser, bislang Executive Vice President Strategy and Fleet, übernehmen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren bis zum 31. Dezember 2021. Das Vorstandsressort Eurowings und Aviation Services unter der Leitung von Thorsten Dirks wird angesichts des ausgeprägten Wachstums und der gestiegenen Bedeutung der Zweitmarke Eurowings zukünftig ausschließlich auf Eurowings fokussiert. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGSeit dem 31. Dezember 2018 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten ist. Ertrags-, Finanz- und VermögenslageUmsatzerlöse steigen bereinigt um 6 %. | Höhere Treibstoffkosten, Integrationsaufwand bei Eurowings und Kosten für Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb belasten Ergebnisentwicklung. | Striktes Kostenmanagement sichert Adjusted EBIT auf weiterhin hohem Niveau – um 4 % unter Vorjahr. | Investitionen von knapp 3,8 Mrd. EUR dienen vor allem der Flottenmodernisierung. | Eigenkapitalquote von 25 % unterstreicht bilanzielle Stärke. WESENTLICHE ÄNDERUNGEN IM FINANZREPORTINGDie Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 15 (Erlöse aus Kundenverträgen) führt zu wesentlichen Veränderungen im Ausweis einzelner Erlös- und Kostenpositionen in den Geschäftsfeldern Network Airlines und Eurowings. So werden die bisher brutto ausgewiesenen Verkehrserlöse und passagierabhängigen Flughafengebühren in Höhe von 2.257 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 nun saldiert ausgewiesen. Außerdem wurden Trainings- und Reisemanagementerträge in Höhe von 359 Mio. EUR aus den sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse umklassifiziert. Entsprechend den gewählten Übergangsvorschriften wurden die Vorjahreszahlen nicht angepasst. Zu Zwecken der Vergleichbarkeit werden die Entwicklungen der betroffenen Ertrags- und Aufwandspositionen sowie daraus abgeleiteter Kennzahlen auch bereinigt, also ohne die Saldierungseffekte im Jahr 2018, dargestellt. Außerdem werden seit diesem Geschäftsjahr die Kosten von periodisch anfallenden Überholungsarbeiten an Triebwerken als separate Komponente eines Flugzeugs aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Damit verbessert sich die Darstellung der Ertrags- und Vermögenslage, die in der Vergangenheit beim Anfall von Triebwerksüberholungen vor allem bei der Betrachtung einzelner Quartale stark von zeitlichen Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr beeinflusst war. Die geänderte Methodik führt zu wesentlichen Veränderungen im Ausweis einzelner Aufwands- und Ertragspositionen in den Geschäftsfeldern Network Airlines, Eurowings und Logistik. Sie wird retrospektiv, unter Anpassung der Vergleichszahlen des Vorjahres, vorgenommen. Die Auswirkungen auf die betroffenen Positionen des Konzernabschlusses in den Geschäftsjahren 2017 und 2018 sind in den nachfolgenden Tabellen und im → Konzernanhang, Erläuterung 2, S. 106 ff., dargestellt. T019 RESTATEMENTEFFEKTE TRIEBWERKSWARTUNG
T020 RESTATEMENTEFFEKTE IFRS 15
Zum besseren Verständnis wird in den folgenden Erläuterungen ebenfalls aufgezeigt, wie sich einzelne Positionen ohne die Veränderung in der Rechnungslegung, das heißt ohne die Anpassung der Kennzahlen, für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 entwickelt hätten. ERTRAGSLAGEUmsatz und ErträgeT021 UMSATZ UND ERTRÄGE
1) Ohne Zuschreibungen Anlagevermögen und Buchgewinne. Die operativen Erträge des Geschäftsjahres 2018 lagen mit 38.128 Mio. EUR bereinigt um die Umstellungseffekte aus IFRS 15 um 6 % über dem Vorjahreswert. Die Umsatzerlöse wuchsen bereinigt ebenfalls um 6 %. Verkehrserlöse steigen bereinigt um 7 %Die Verkehrserlöse sanken auf berichteter Basis um 1 % auf 28.103 Mio. EUR (Vorjahr: 28.399 Mio. EUR). Ohne die Gebührensaldierungen durch die Einführung von IFRS 15 lagen die Verkehrserlöse 7 % über Vorjahr. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus einem höheren Absatzvolumen im Passagiergeschäft (+ 9 %). Darüber hinaus trugen auch höhere Durchschnittspreise im Frachtgeschäft zum Erlöswachstum bei. Negative Währungseinflüsse konnten so teilweise kompensiert werden. Um den IFRS 15-Effekt bereinigt stiegen die Verkehrserlöse der Network Airlines um 5 % auf 20.877 Mio. EUR. Eurowings verzeichnete einen bereinigten Anstieg von 20 % auf 4.118 Mio. EUR. Die Zahl der Fluggäste im Passagiergeschäft insgesamt stieg um 10 % auf 142,3 Mio., wobei sich die Kapazitätsauslastung (Sitzladefaktor) im Vorjahresvergleich nochmals um 0,5 Prozentpunkte verbesserte. Auch im Geschäftsfeld Logistik erhöhten sich die Verkehrserlöse im Vorjahresvergleich um 7 % auf 2.550 Mio. EUR. In einem positiven Marktumfeld erhöhten sich die Durchschnittserlöse in diesem Geschäftsfeld trotz negativer Währungserlöse um 6,7 %. Weiterführende Informationen zu den regionalen Aufteilungen der Verkehrserlöse für die Geschäftsfelder Network Airlines, Eurowings und Logistik finden sich in den Kapiteln → Geschäftsfelder, S. 41 ff. Andere Betriebserlöse bereinigt um 3 % gestiegenDie anderen Betriebserlöse stiegen insbesondere durch die im Rahmen der Erstanwendung des IFRS 15 vorgenommene Umgliederung der Erlöse der AirPlus- und der LAT-Gruppe um 8 % auf 7.741 Mio. EUR (Vorjahr: 7.180 Mio. EUR). Um diesen Effekt bereinigt liegt die Steigerung bei 3 %. Das Geschäftsfeld Technik erwirtschaftete andere Betriebserlöse in Höhe von 3.812 Mio. EUR (+ 7 %), Catering 2.499 Mio. EUR (- 2 %) und die Weiteren Gesellschaften (inklusive der AirPlus- und LAT-Erlöse) 648 Mio. EUR (+ 141 %). Die fliegenden Gesellschaften trugen 782 Mio. EUR (- 1 %) zu den anderen Betriebserlösen bei, insbesondere durch Erträge aus Kundenbindungsprogrammen, Abfertigungsleistungen und Bordverkauf. Umsatzerlöse liegen bereinigt 6 % über VorjahrIn der Summe von Verkehrserlösen und anderen Betriebserlösen stiegen die Umsatzerlöse auf berichteter Basis um 1 % auf 35.844 Mio. EUR (Vorjahr: 35.579 Mio. EUR). Bereinigt um die Erstanwendung des IFRS 15 lagen die Umsatzerlöse 6 % über Vorjahr. Weiterführende Informationen zur Aufteilung der Umsatzerlöse nach Geschäftsfeldern finden sich in der → Segmentberichterstattung, S. 157 ff. Bestandsveränderungen und sonstige aktivierte Eigenleistungen erhöhen sich um 21 %Die erstmalige Kapitalisierung von Großüberholungsereignissen von Triebwerken, die konzernintern durch den Geschäftsbereich Technik durchgeführt wurden, erhöhte die sonstigen aktivierten Eigenleistungen im Jahr 2018 um 470 Mio. EUR. Bezogen auf das Vorjahr betrug der Effekt 332 Mio. EUR. Die Differenz der beiden Effekte erklärt im Wesentlichen den Anstieg der Gesamtposition im Vorjahresvergleich. Sonstige operative Erträge liegen bereinigt um 2 % unter VorjahrDie sonstigen operativen Erträge verminderten sich auf berichteter Basis um 18 % auf 1.753 Mio. EUR (Vorjahr: 2.150 Mio. EUR). Ausschlaggebend hierfür war die IFRS 15-Umklassifizierung der Reisemanagement- und Trainingserlöse in die Umsatzerlöse. Ohne diesen Effekt lagen die sonstigen operativen Erträge 2 % unter Vorjahr. AufwendungenDie operativen Aufwendungen erhöhten sich im Vorjahresvergleich, bereinigt um die Saldierungseffekte aus IFRS 15, um 7 %. Anstieg des Materialaufwands wesentlich durch höhere Treibstoffkosten getriebenDer Materialaufwand sank auf berichteter Basis um 2 % auf 18.669 Mio. EUR (Vorjahr: 19.028 Mio. EUR). Ohne den IFRS 15-Saldierungseffekt stieg er um 10 %. Darin enthalten sind einmalige Aufwendungen für die technische Integration der von Air Berlin übernommenen Flugzeuge bei Eurowings. Wesentlicher Treiber für den Anstieg war der Treibstoffaufwand, der sich um 16 % gegenüber Vorjahr erhöhte. Der Durchschnittspreis für Kerosin inklusive Treibstoffpreissicherung lag 2018 bei 666,30 USD je Tonne. Trotz Sicherung stiegen die Treibstoffpreise damit um 15 %. Zusätzlich wuchs der Verbrauch um 5 %. Die Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar kompensierte diese Effekte nur teilweise. Der Treibstoffaufwand beinhaltet ein positives Preissicherungsergebnis in Höhe von 689 Mio. EUR (Vorjahr: – 67 Mio. EUR). Die Gebühren lagen aufgrund des Saldierungseffekts aus IFRS 15 um 30 % unter Vorjahr bei 4.457 Mio. EUR (Vorjahr: 6.357 Mio. EUR). Ohne den Effekt stiegen die Gebühren um 6 % und damit geringer als die Verkehrserlöse. Die ebenfalls im Materialaufwand enthaltenen Aufwendungen für extern bezogene Services im Wartungsbereich lagen um 20 % über Vorjahr. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit Flugunregelmäßigkeiten stiegen um 70 % auf 518 Mio. EUR im Jahr 2018 (Vorjahr: 304 Mio. EUR). Personalaufwand steigt nur unterdurchschnittlichDer Personalaufwand erhöhte sich um 2 % auf 8.924 Mio. EUR (Vorjahr: 8.723 Mio. EUR). Er lag damit unter dem Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl, der vor allem aufgrund des starken Wachstums bei Eurowings 4 % betrug. Positive Währungseffekte und die in den Vorjahren durchgeführte Neustrukturierung der Pensionspläne in Deutschland dämpften den durch tarifliche Steigerungen verursachten Anstieg. Planmäßige Abschreibungen steigen um 7 %Die planmäßigen Abschreibungen stiegen um 7 % auf 2.180 Mio. EUR (Vorjahr: 2.040 Mio. EUR). Davon entfielen mehr als 80 % auf Flugzeuge und Reservetriebwerke. Durch die Umstellung der Bilanzierungsmethode für Triebwerksüberholungen erhöhten sich die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2018 um 338 Mio. EUR (Vorjahreseffekt: 321 Mio. EUR). Sonstige operative Aufwendungen liegen um 2 % über dem VorjahresniveauDie sonstigen operativen Aufwendungen erhöhten sich um 2 %, wesentlich beeinflusst durch höhere Fremdpersonal- und Reisekosten (+ 112 Mio. EUR). T022 AUFWENDUNGEN
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. ErgebnisentwicklungAdjusted EBIT liegt 4 % unter VorjahrDas Adjusted EBIT ging auf berichteter Basis um 4 % auf 2.836 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 2.969 Mio. EUR). Die Adjusted EBIT-Marge ging um 0,4 Prozentpunkte auf 7,9 % zurück (Vorjahr: 8,3 %). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lag der Rückgang bei 0,8 Prozentpunkten. Aus der veränderten Bilanzierung von Triebwerksüberholungen ergab sich für das Geschäftsjahr ein positiver Effekt auf das Adjusted EBIT in Höhe von 122 Mio. EUR. Grund dafür war die vergleichsweise hohe Anzahl an Überholungsereignissen. Auf das Vorjahr hatte die veränderte Methodik einen Einfluss von lediglich – 4 Mio. EUR. Ohne die Veränderung in der Bilanzierung wäre das Adjusted EBIT damit um 9 % gesunken. → T023 Überleitung Ergebnisse. Im Geschäftsfeld Network Airlines stieg das Adjusted EBIT um 6 % auf 2.429 Mio. EUR (Vorjahr: 2.296 Mio. EUR). Eurowings verzeichnete einen Rückgang des Adjusted EBIT auf – 231 Mio. EUR (Vorjahr: +60 Mio. EUR). Das Adjusted EBIT des Geschäftsfelds Logistik stieg um 2 % auf 268 Mio. EUR (Vorjahr: 263 Mio. EUR). Im Geschäftsfeld Technik verbesserte sich das Adjusted EBIT ebenfalls um 2 % auf 425 Mio. EUR (Vorjahr: 415 Mio. EUR). Das Geschäftsfeld Catering erwirtschaftete einen Anstieg des Adjusted EBIT um 74 % auf 115 Mio. EUR (Vorjahr: 66 Mio. EUR). Die übrigen, nach IFRS 8 nicht separat berichtspflichtigen Konzerngesellschaften sowie die Konzernfunktionen gingen mit insgesamt – 189 Mio. EUR (Vorjahr: – 130 Mio. EUR) in das Adjusted EBIT des Konzerns ein. T023 ÜBERLEITUNG ERGEBNISSE
Nur geringe Unterschiede zwischen EBIT und Adjusted EBITDas Adjusted EBIT lag im Geschäftsjahr 138 Mio. EUR unter dem EBIT (Vorjahr: – 328 Mio. EUR), vor allem aufgrund von Erträgen im Zusammenhang mit Veränderungen von Pensionsplänen. Die nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen betrafen dabei überwiegend Anpassungen bei den Plänen des Cockpit-Personals von SWISS, während die Buchgewinne im Wesentlichen aus dem Verkauf einer Geschäftssparte der AirPlus-Gruppe resultierten. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verschlechterte sich gegenüber Vorjahr um 11 % auf 2.800 Mio. EUR (Vorjahr: 3.140 Mio. EUR). Das Beteiligungsergebnis lag mit 174 Mio. EUR 11 % über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 157 Mio. EUR). Finanzergebnis geht auf – 16 Mio. EUR zurückDas Finanzergebnis verringerte sich auf – 16 Mio. EUR (Vorjahr: 18 Mio. EUR). Das Zinsergebnis verbesserte sich auf -144 Mio. EUR (Vorjahr: – 195 Mio. EUR). Gesunkene Zinsaufwendungen glichen dabei den Rückgang der Zinserträge, im Wesentlichen aus der kurzfristigen Wertpapieranlage, mehr als aus. Das Ergebnis aus den übrigen Finanzposten sank hingegen auf – 46 Mio. EUR (Vorjahr: 56 Mio. EUR). Ausschlaggebend für den Rückgang waren zum einen die negativen Ergebnisbeiträge aus Aktienbewertungen innerhalb der strategischen Liquiditätsreserve, die nach IFRS 9 im Jahr 2018 erstmals erfolgswirksam zu erfassen sind. Zum anderen ergab sich eine Ergebnisverlagerung von den übrigen Finanzposten zum Zinsergebnis. Die positiven Zinssicherungsergebnisse aus Cross-Currency-Swaps, die seit dem Geschäftsjahr als Hedge-Instrumente eingestuft werden, sind nunmehr mit den zugrunde liegenden Zinsaufwendungen ausgewiesen. T024 ERGEBNISSTRUKTUR LUFTHANSA GROUP
G12 ENTWICKLUNG UMSATZ, ADJUSTED EBIT in Mio. € UND ADJUSTED EBIT-MARGE in %![]() Konzernergebnis liegt wiederum über der Marke von 2 Mrd. EURDas Adjusted EBITDA, definiert als das Adjusted EBIT zuzüglich planmäßiger Abschreibungen, blieb mit 5.016 Mio. EUR im Jahr 2018 auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 5.009 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Ertragsteuern lag bei 2.784 Mio. EUR, 12 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 3.158 Mio. EUR). Der Ertragsteueraufwand betrug im Jahr 2018 588 Mio. EUR (Vorjahr: 784 Mio. EUR), was einer Steuerquote von 21 % entspricht (Vorjahr: 25 %). Abzüglich der auf Minderheiten entfallenden Ergebnisanteile von 33 Mio. EUR (Vorjahr: 34 Mio. EUR) ergab sich ein auf die Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG entfallendes Konzernergebnis von 2.163 Mio. EUR, was einem Rückgang von 8 % entspricht (Vorjahr: 2.340 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie lag ebenso 8 % unter Vorjahr und betrug 4,58 EUR (Vorjahr: 4,98 EUR). → Konzernanhang, Erläuterung 15, S. 126. Mehrperiodenergebnis zeigt deutlich verbesserte ProfitabilitätDie Lufthansa Group ist mit ihren Geschäftsfeldern einem volatilen Umfeld ausgesetzt, das stark von Konjunkturschwankungen und anderen externen Faktoren geprägt ist. Dabei baut das Unternehmen auf die Fähigkeit, stabile Erträge auch in Krisenzeiten zu erwirtschaften und überproportional von wirtschaftlichen Aufschwungphasen profitieren zu können. Die deutliche Ergebnisverbesserung in den vergangenen fünf Jahren unterstreicht die strukturell gestiegene Ertragskraft des Konzerns. In den Vorjahren wurden einmalige Ergebnisbelastungen in Kauf genommen, um die Leistungsfähigkeit für konjunkturell schwächere Zeiten zu stärken. Die Lösung von Tarifkonflikten stabilisierte die Kundennachfrage und sorgte für Kostenentlastungen. Schließlich trugen kontinuierliche Kostensenkungsmaßnahmen und Fortschritte in der Konsolidierung des europäischen Markts zur nachhaltigen Erhöhung des Ergebnisniveaus bei. DividendeDividendenpolitik zielt auf kontinuierliche Ausschüttung abDie Aktionäre sollen regelmäßig am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Die langjährige Dividendenpolitik sieht eine regelmäßige Ausschüttungsquote von 10 % bis 25 % vom EBIT des Konzerns vor. Die Dividendenpolitik sieht grundsätzlich auch die Möglichkeit vor, die Aktionäre neben der regulären Ausschüttung in Form einer Sonderdividende oder eines Aktienrückkaufs an einer besonders positiven Entwicklung des Unternehmens teilhaben zu lassen. T025 ENTWICKLUNG VON ERGEBNISSEN UND DIVIDENDE
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen Dividende in Höhe von 0,80 EUR je Aktie vorFür das Geschäftsjahr 2018 ergab sich bei der Deutschen Lufthansa AG ein Jahresüberschuss von 339 Mio. EUR. Nach Entnahmen aus den anderen Gewinnrücklagen von 41 Mio. EUR belief sich der Bilanzgewinn auf 380 Mio. EUR. Für das Geschäftsjahr 2018 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Mai 2019 entsprechend der Dividendenpolitik vor, eine Dividende in Höhe von 0,80 EUR je Aktie an die Aktionäre auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 380 Mio. EUR oder 12,8 % des EBIT 2018. FINANZLAGEInvestitionenDas Investitionsvolumen (ohne Ausgaben für den Erwerb von Anteilen an Unternehmen) stieg im Geschäftsjahr 2018 um 8 % auf 3.757 Mio. EUR (Vorjahr: 3.474 Mio. EUR). Durch die Änderung der Bilanzierung von Triebwerksüberholungen, die nunmehr aktiviert werden, erhöhten sich die Investitionswerte. Im Geschäftsjahr betrafen 470 Mio. EUR der Investitionen Triebwerksüberholungsereignisse. Ohne die Effekte aus der veränderten Bilanzierung hätten die Investitionen im Jahr 2018 also bei 3.287 Mio. EUR gelegen. Die Anpassung der Vorjahresvergleichszahl führte zu einer Erhöhung des Investitionsvolumens im Jahr 2017 von 333 Mio. EUR. Großteil der Investitionen fließt in die FlotteDie Primärinvestitionen in An- und Schlusszahlungen für Flugzeuge, Flugzeugzubehör sowie Flugzeug- und Triebwerksüberholungen erhöhten sich um 14 % auf 3.303 Mio. EUR (Vorjahr: 2.910 Mio. EUR). Sie machten damit 88 % der Gesamtinvestitionen aus. Die Sekundärinvestitionen, zusammengesetzt aus Investitionen in andere Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, verminderten sich um 5 % auf 406 Mio. EUR (Vorjahr: 428 Mio. EUR). Davon entfielen 297 Mio. EUR (Vorjahr: 322 Mio. EUR) auf Sachanlagen, wie etwa technische Anlagen und Maschinen, sowie auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. In immaterielle Vermögenswerte wie Lizenzen und IT-Software wurden 109 Mio. EUR (+3 %) investiert. Finanzinvestitionen (ohne Erwerb von Anteilen) von insgesamt 48 Mio. EUR (Vorjahr: 136 Mio. EUR) betrafen im Wesentlichen Mittelabflüsse aus Darlehensgewährungen und Anlagen in festverzinsliche Festgelder. G13 PRIMÄR-, SEKUNDÄR- UND FINANZINVESTITIONEN in Mio. €1)![]() 1) Ohne Erwerb von Anteilen. Das größte Investitionsvolumen in Höhe von 2.573 Mio. EUR (+25 % gegenüber Vorjahr) entfiel auf die Network Airlines. Die Investitionen bei den Gesellschaften von Eurowings beliefen sich auf 515 Mio. EUR (- 47 %). G14 INVESTITIONEN NACH GESCHÄFTSFELDERN![]() Die Investitionen im Geschäftsfeld Logistik von 374 Mio. EUR (+373 %) betrafen im Wesentlichen Anzahlungen sowie Finanzierungsleasingverträge über Frachtflugzeuge. Im Geschäftsfeld Technik entfielen Investitionen von 241 Mio. EUR (+3 %) vor allem auf den Kauf von Reservetriebwerken. Die Investitionen im Geschäftsfeld Catering von 79 Mio. EUR (- 6 %) betrafen im Wesentlichen die Sicherung der bestehenden Produktionsstätten. CashflowOperativer Cashflow vor allem aufgrund des Wegfalls positiver Effekte im Vorjahr rückläufigDer operative Cashflow des Konzerns lag mit 4.109 Mio. EUR um 23 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 5.368 Mio. EUR). Durch die geänderte Bilanzierung von Triebwerksüberholungen ergab sich eine Verschiebung zwischen operativem und Investitionscashflow. Dabei wurde der operative Cashflow um Ausgaben in Höhe von 470 Mio. EUR (Vorjahr: 333 Mio. EUR), die nunmehr der Investitionstätigkeit zuzurechnen sind, entlastet. Der operative Cashflow wurde vor allem aufgrund von geringeren Zuflüssen aus zahlungswirksamen bilanziellen Veränderungen des Trade Working Capitals sowie der übrigen Aktiva/Passiva beeinflusst. Diese beliefen sich im Berichtsjahr auf 134 Mio. EUR (Vorjahr: 960 Mio. EUR). Die Zuflüsse aus der Veränderung der noch nicht abgeflogenen Flugdokumente lagen deutlich unter Vorjahr. Darin spiegeln sich das starke Wachstum des Passagiergeschäfts und die damit verbundenen Zuflüsse zum Ende des Jahres 2017 wider, die sich im Geschäftsjahr 2018 nicht im gleichen Maß wiederholten. Außerdem ergaben sich höhere Abflüsse aus den im Vorjahr stark gestiegenen Aufwendungen für erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile, die jeweils im Folgejahr ausgezahlt werden. Schließlich hatten gestiegene, zum Teil Vorperioden betreffende Steuerzahlungen einen negativen Effekt. Free Cashflow trotz Rückgängen weiter positivDie Bruttoinvestitionen (ohne Anteilskäufe) der Lufthansa Group betrugen 3.757 Mio. EUR und enthielten die zuvor angeführten Primär-, Sekundär- und Finanzinvestitionen. Zusätzlich wurden noch Zahlungen für reparaturfähige Flugzeugersatzteile in Höhe von 388 Mio. EUR sowie 60 Mio. EUR für Anteilskäufe getätigt. Durch die Veräußerung von Vermögenswerten wurden Einnahmen von 152 Mio. EUR erzielt. Die Zins- und Dividendeneinnahmen erhöhten sich um 31 % auf 194 Mio. EUR. Die für die Investitionstätigkeit eingesetzten Nettozahlungsmittel betrugen somit insgesamt 3.859 Mio. EUR (Vorjahr: 3.251 Mio. EUR). T026 VERKÜRZTE KAPITALFLUSSRECHNUNG LUFTHANSA GROUP
Nach Abzug dieser Nettozahlungsabflüsse aus Investitionstätigkeit ergab sich für das Geschäftsjahr 2018 ein positiver Free Cashflow von 250 Mio. EUR (Vorjahr: 2.117 Mio. EUR). G15 CASHFLOW UND INVESTITIONEN in Mio. €![]() 1) Ausweis der Investitionen ohne anteilige Jahresergebnisse aus der Equity-Bewertung. Finanzierungstätigkeit führt zu einem Abfluss an NettozahlungsmittelnAus dem Erwerb und dem Verkauf von Wertpapieren inklusive der Dotierung von Pensionsvermögen ergaben sich Nettozuflüsse von 590 Mio. EUR (Vorjahr: Abfluss von 1.755 Mio. EUR). Aus dem Saldo der Finanzierungstätigkeit resultierte insgesamt ein Abfluss an Nettozahlungsmitteln in Höhe von 626 Mio. EUR (Vorjahr: 245 Mio. EUR). Der Neuaufnahme von Finanzschulden in Höhe von 987 Mio. EUR, unter anderem aus mehreren Flugzeugfinanzierungen und einem kurzfristigen Bankkredit, standen Mittelabflüsse von 1.196 Mio. EUR im Zusammenhang mit regelmäßigen und vorzeitigen Tilgungen gegenüber. Weitere Mittelabflüsse von 418 Mio. EUR ergaben sich insbesondere aus Zinsausgaben sowie Gewinnausschüttungen an die Aktionäre der Deutschen Lufthansa AG und an Minderheitsgesellschafter. Liquidität liegt mit knapp 3,2 Mrd. EUR auf weiterhin hohem NiveauDie Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente stiegen zum Jahresende um 18 % auf 1.434 Mio. EUR (Vorjahr: 1.218 Mio. EUR). Dagegen verminderte sich der Bestand an kurzfristigen Wertpapieren um 32 % auf 1.735 Mio. EUR (Vorjahr: 2.551 Mio. EUR). Insgesamt betrug die Liquidität 3.169 Mio. EUR (Vorjahr: 3.769 Mio. EUR). VERMÖGENSLAGEDie Konzernbilanzsumme erhöhte sich zum 31. Dezember 2018 um 7 % auf 38.213 Mio. EUR (Vorjahr: 35.778 Mio. EUR). Dabei stiegen die langfristen Vermögenswerte um 11 % auf 27.559 Mio. EUR (Vorjahr: 24.749 Mio. EUR). Sie machten damit 72 % der Bilanzsumme aus (Vorjahr: 69 %). Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken um 3 % auf 10.654 Mio. EUR (Vorjahr: 11.029 Mio. EUR). Ihr Anteil an der Bilanzsumme ging von 31 % im Vorjahr auf 28 % im Jahr 2018 zurück. Das Eigenkapital erhöhte sich um 5 % auf 9.573 Mio. EUR (Vorjahr: 9.110 Mio. EUR). Insgesamt machten die langfristigen Mittel 58 % der Bilanzsumme aus (Vorjahr: 65 %). Die langfristig zur Verfügung stehenden Mittel deckten die langfristigen Vermögenswerte zu 80 % (Vorjahr: 93 %). Der Anteil der kurzfristigen Mittel an der Bilanzsumme stieg auf 42 % (Vorjahr: 35 %). AktivaInvestitionstätigkeit steigert langfristiges Vermögen um 11 %Im langfristigen Vermögen erhöhte sich die Position Flugzeuge und Reservetriebwerke im Zusammenhang mit der erhöhten Investitionstätigkeit um 9 % auf 16.776 Mio. EUR (Vorjahr: 15.333 Mio. EUR). Die reparaturfähigen Ersatzteile erhöhten sich aufgrund eines Bestandsaufbaus im Geschäftsbereich Technik für neue Kundenaufträge und neue Flugzeugmodelle um 21 % auf 2.133 Mio. EUR (Vorjahr: 1.758 Mio. EUR). Der Anstieg der derivativen Finanzinstrumente um 29 % auf 828 Mio. EUR (Vorjahr: 642 Mio. EUR) entfiel überwiegend auf die Bewertung der langfristigen Devisensicherungen. Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich um 28 % auf 2.131 Mio. EUR (Vorjahr: 1.661 Mio. EUR), unter anderem aufgrund der neutralen Bewertungseffekte bei Pensionen, Marktbewertungen der derivativen Finanzinstrumente sowie der Bewertungsanpassungen im Vielflieger-Bonus-Programm nach IFRS 15. Kurzfristiges Vermögen 3 % unter VorjahrInnerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich die Forderungen inklusive der unter IFRS 15 erstmals separat auszuweisenden Vertragsvermögenswerte im Wesentlichen durch die gestiegene Geschäftstätigkeit um 9 % auf 5.810 Mio. EUR (Vorjahr: 5.313 Mio. EUR). Die derivativen Finanzinstrumente gingen überwiegend durch die Realisierung von Treibstoffsicherungsgeschäften um 41 % auf 357 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 600 Mio. EUR). Die flüssigen Mittel, die aus kurzfristigen Wertpapieren sowie Bankguthaben und Kassenbeständen bestehen, sanken um 18 % auf 3.235 Mio. EUR (Vorjahr: 3.948 Mio. EUR). Die Mittel wurden zusätzlich zu den freien Mittelzuflüssen verwendet, um Dividenden und Zinsen zu zahlen, Finanzschulden zu tilgen und Pensionsvermögen zu dotieren. PassivaEigenkapitalquote bleibt auf hohem NiveauDas Eigenkapital (inklusive der Anteile der Minderheitsgesellschafter) erhöhte sich gegenüber Vorjahr um 5 % auf 9.573 Mio. EUR (Vorjahr: 9.110 Mio. EUR). Der Effekt aus dem deutlich positiven Nachsteuerergebnis wurde dabei vor allem durch den erfolgsneutralen Anstieg der Pensionsrückstellungen (974 Mio. EUR) sowie Dividendenausschüttungen an die Aktionäre der Gesellschaft (377 Mio. EUR) gemindert. Der Rückgang der Marktbewertungsrücklage von Finanzinstrumenten – insbesondere aufgrund der Realisierung positiver Marktwerte aus der Treibstoffsicherung -wirkte sich mit 367 Mio. EUR negativ aus. Die Einführung des IFRS 15 und 9 hatte eine Anpassung des Eigenkapitals zum 1. Januar 2018 in Höhe von – 318 Mio. EUR zur Folge. Die veränderte Bilanzierung von Triebwerksüberholungen wurde retrospektiv vorgenommen, sodass bereits die Vorjahreswerte entsprechend angepasst wurden. Die Eigenkapitalquote verminderte sich geringfügig auf 25,1 % (Vorjahr: 25,5 %). T027 ENTWICKLUNG VON KONZERNERGEBNIS, EIGENKAPITAL, EIGENKAPITALQUOTE UND EIGENKAPITALRENDITE
1) Inkl. Minderheiten. Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen sinken um 11 %Innerhalb der langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich die Pensionsverpflichtungen um 15 % auf 5.865 Mio. EUR (Vorjahr: 5.116 Mio. EUR). Dies lag vor allem an der negativen Wertentwicklung des Planvermögens. Die erfolgswirksamen Zuführungen durch Dienstzeitaufwendungen und Aufzinsung waren hingegen weitgehend durch laufende Dotierungen gedeckt. Aufgrund der Initialdotierung für das Kabinenpersonal in Deutschland im Jahr 2017 lag die Dotierung in Höhe von 463 Mio. EUR im Berichtsjahr deutlich unter Vorjahr (Vorjahr: 1.950 Mio. EUR). Die direkt durch die Gesellschaften vorgenommenen Rentenzahlungen in Höhe von 337 Mio. EUR (Vorjahr: 308 Mio. EUR) wirkten rückstellungsreduzierend. Die langfristigen Finanzschulden gingen aufgrund von Refinanzierungsmaßnahmen, die das Fristigkeitsprofil veränderten, und der vorzeitigen Tilgung einzelner Schuldscheindarlehen um 18 % auf 5.008 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 6.142 Mio. EUR). Langfristige Mittelaufnahmen bestanden unter anderem aus zwei Flugzeugfinanzierungsmodellen über strukturierte Gesellschaften im Gesamtwert von 243 Mio. EUR sowie aus Finanzierungsleasingverträgen in Höhe von 241 Mio. EUR. Aufgrund neuer Ausweisanforderungen gemäß IFRS 15 werden Vertragsverbindlichkeiten als separate Position ausgewiesen. Da die Verpflichtungen aus Kundenbindungsprogrammen nunmehr insgesamt als kurzfristig klassifiziert werden, wurde der bisher als langfristig eingestufte Anteil in die kurzfristigen Verbindlichkeiten umgegliedert (Vorjahr: 1.237 Mio. EUR). Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen steigen um 28 %Insgesamt erhöhten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen um 28 % auf 16.215 Mio. EUR (Vorjahr: 12.638 Mio. EUR). G16 BILANZSTRUKTUR![]() Innerhalb der kurzfristigen Anteile an den Finanzschulden wurden planmäßige Tilgungen, unter anderem für Teilbeträge von Schuldscheindarlehen und Finanzierungsleasingverträge, durch kurzfristige Neuaufnahmen nahezu kompensiert. Der starke Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 1.677 Mio. EUR (Vorjahr: 672 Mio. EUR) resultiert überwiegend aus der fristigkeitsbedingten Umgliederung von Verbindlichkeiten. Die Vertragsverbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten stiegen um 5 % auf 3.969 Mio. EUR (Vorjahr: 3.773 Mio. EUR). Die erstmals separat ausgewiesenen übrigen Vertragsverbindlichkeiten beliefen sich am Jahresende auf 2.316 Mio. EUR. Davon entfielen 2.186 Mio. EUR auf Verpflichtungen aus Kundenbindungsprogrammen. Der Anstieg im Vergleich zu den im Vorjahr kurzfristig ausgewiesenen Verbindlichkeiten ergibt sich überwiegend aus der genannten Umgliederung sowie einem Neubewertungseffekt im Zuge der IFRS 15-Einführung. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich infolge des Unternehmenswachstums um 10 % auf 5.764 Mio. EUR (Vorjahr: 5.249 Mio. EUR). Nettokreditverschuldung über VorjahrDie Nettokreditverschuldung lag mit 3.489 Mio. EUR um 21 % über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2.884 Mio. EUR). Sie errechnet sich als Saldo aus den Bruttofinanzschulden und dem vorhandenen Finanzvermögen. Der Anstieg resultiert aus der Nutzung vorhandener Liquidität zur Zahlung von Zinsen, Dividenden und Renten. Die Finanzschulden lagen hingegen 2 % unter Vorjahr bei 6.724 Mio. EUR (Vorjahr: 6.832 Mio. EUR). Die Summe von Nettokreditverschuldung und Pensionsverpflichtungen belief sich zum Stichtag auf 9.354 Mio. EUR, was einem Anstieg von 17 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht (Vorjahr: 8.000 Mio. EUR). T028 BERECHNUNG NETTOKREDITVERSCHULDUNG
Zielerreichung und Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen LageLufthansa erreicht sein Ergebnisziel trotz erheblichen Gegenwinds. | Profitables Wachstum und Effizienzsteigerungen gleichen Belastungen fast vollständig aus. ZIELERREICHUNGDie im Geschäftsbericht 2017 dargestellte Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2018 wurde ohne Einbeziehung der Effekte aus der 2018 erfolgten Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 15 (Erlöse aus Kundenverträgen) aufgestellt. Der im Geschäftsbericht 2018 ausgewiesene Umsatz für das Jahr 2018 beinhaltet diese IFRS 15-Effekte. Um die Zielerreichung mit der Prognose vergleichbar zu machen, wurden deshalb in Tabelle → T029 Zielerreichung Umsatz der um die IFRS 15-Effekte bereinigte Umsatz für das Jahr 2018 und die dementsprechende Veränderung gegenüber Vorjahr dargestellt. Die im Geschäftsbericht 2017 dargestellte Adjusted EBIT-Prognose für das Geschäftsjahr 2018 wurde ohne Einbeziehung der Effekte aus der geänderten Bilanzierung der Kosten aus Triebwerksüberholungen aufgestellt. Das im Geschäftsbericht 2018 ausgewiesene Adjusted EBIT für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 beinhaltet diese Effekte. Um auch hier die Zielerreichung mit der Prognose vergleichbar zu machen, wurden in Tabelle → T030 Zielerreichung Adjusted EBIT die Effekte in beiden Jahren herausgerechnet und die so bereinigte Veränderung dargestellt. T029 ZIELERREICHUNG UMSATZ
1) Wie im Geschäftsbericht 2017 berichtet. T030 ZIELERREICHUNG ADJUSTED EBIT1)
1) Ohne Effekte aus der geänderten Bilanzierung der Kosten aus Triebwerksüberholungen. Ergebnisentwicklung der Lufthansa Group entspricht PrognoseDie Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Lufthansa Group entsprach weitestgehend der im Geschäftsbericht 2017 veröffentlichten Prognose. Die Erwartung eines Umsatzes deutlich über Vorjahr wurde mit einem um IFRS 15-Effekte bereinigten Anstieg um 6 % allerdings nicht ganz erreicht. Ursächlich dafür war vor allem das gegenüber der ursprünglichen Planung geringere Kapazitätswachstum. Die Entwicklung des Adjusted EBIT lag hingegen mit einem bereinigten Rückgang von 9 % im Rahmen der Erwartung, obwohl der Mehraufwand für Treibstoff über der ursprünglichen Prognose lag, der Integrationsaufwand bei Eurowings höher als erwartet ausfiel und Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb signifikante Mehrkosten nach sich zogen. Profitables Wachstum und deutliche Stückkostensenkungen bei den Network Airlines glichen diese Effekte fast vollständig aus. Auch die wesentlichen Bilanz- und Cashflow- fielen wie erwartet aus. Die Investitionen lagen allein aufgrund der veränderten Bilanzierung von Triebwerksüberholungen über dem prognostizierten Niveau. T031 ZIELERREICHUNG OPERATIVE KENNZAHLEN
1) Wie im Geschäftsbericht 2017 berichtet. T032 ZIELERREICHUNG UND ENTWICKLUNG WESENTLICHER KPIS
1) Wie im Geschäftsbericht 2017 berichtet. Ergebnisziele der Geschäftsfelder werden mit wenigen Ausnahmen erreicht oder übertroffenIn den Geschäftsfeldern konnten alle Umsatzprognosen erreicht werden, allerdings fiel vor allem der Anstieg bei Eurowings nicht ganz so stark aus wie ursprünglich prognostiziert. Hinsichtlich der Entwicklung des Adjusted EBIT konnten alle Geschäftsfelder beziehungsweise Airlines mit Ausnahme von Austrian Airlines und Eurowings die Ziele erreichen beziehungsweise übertreffen. GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNGDie Lufthansa Group hat im Geschäftsjahr 2018 erneut eine gute Entwicklung gezeigt und die im Vorjahr erzielten Verbesserungen bestätigt. Das operative Ergebnis erreichte annähernd das Niveau des Vorjahres. Das Geschäftsmodell hat sich dabei als robust gegenüber diversen Belastungsfaktoren erwiesen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das operative Geschäft des Unternehmens durch Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb, insbesondere im Geschäftsfeld Eurowings, aber auch bei den Network Airlines, beeinträchtigt. Steigende Treibstoffkosten und höhere Integrationsaufwendungen als geplant bei Eurowings belasteten ebenfalls die Ergebnisentwicklung der Lufthansa Group. Der Konzern konnte diese Belastungen durch profitables Wachstum und gestiegene Kosteneffizienz weitestgehend kompensieren. Die Integration der 77 von der Air Berlin-Gruppe übernommenen Fluggeräte bei Eurowings wurde per Ende September 2018 vollständig abgeschlossen, sodass nun der Fokus auf den Abbau der operativen Komplexität gerichtet ist, die sich im Zuge des vor allem anorganischen Wachstums deutlich erhöht hat. Außerdem wurde konzernweit eine Vielzahl von Maßnahmen definiert, um die Stabilität des operativen Flugbetriebs zu stärken, darunter die Schaffung des neuen Vorstandsressorts Airline Resources & Operations Standards. Mit dem Relaunch des Markenauftritts von Lufthansa German Airlines im Februar 2018 wurde der Premium-Anspruch der Airline unterstrichen. Dieser kam auch in einer Vielzahl von weiteren Verbesserungen im Produkt, viele davon im digitalen Bereich, zum Ausdruck. Die kontinuierliche Erneuerung der Flotte trug ebenso zu einer weiteren Aufwertung des Kundenerlebnisses bei und sorgte für erhebliche Effizienzgewinne und die Reduktion von Emissionen. Bei den Aviation Services wurden die individuellen Effizienz- und Wachstumsprogramme erfolgreich implementiert und fortgeführt. Die Geschäftsfelder Logistik und Technik zeigen weiterhin eine solide Performance. Das Geschäftsfeld Catering hat große Fortschritte in seinem Transformationsprogramm erzielt. Die Lufthansa Group hat sich somit im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz diverser, vor allem externer Belastungsfaktoren auf einem Ergebnisniveau stabilisiert, das deutlich über dem der Vergangenheit liegt. Die starke Marktposition der drei Network Airlines und die Wachstumspotenziale von Eurowings bilden gute Voraussetzungen für eine anhaltend positive Entwicklung auch in der Zukunft. GeschäftsfelderGeschäftsfeld Network AirlinesGeschäftsfeld Network Airlines umfasst Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines. | Premium-Positionierung, neue Distributionsstrategie und operative Stabilität stehen im Fokus. | Ergebnis liegt trotz höherer Treibstoffkosten über Vorjahr. 22,7 Umsatz in Mrd. € 2.429 Adjusted EBIT in Mio. € T033 KENNZAHLEN NETWORK AIRLINES
1) Ohne IFRS 15-Effekt: 5 %. GeschäftstätigkeitNetwork Airlines stellen Qualität von Produkt und Service in den FokusZum Geschäftsfeld Network Airlines gehören die Fluggesellschaften Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines. Die drei Airlines bieten ihren Kunden ein Premium-Angebot mit qualitativ hochwertigem Produkt und Service. Gemäß Skytrax-Ranking sind sie aus Kundensicht die drei qualitativ besten Airlines in Westeuropa. Durch die Multi-Hub-Strategie wird den Passagieren ein umfassendes Streckennetz bei gleichzeitig höchster Reiseflexibilität geboten. Im Sommerflugplan 2018 umfasste das über die internationalen Drehkreuze Frankfurt, München, Zürich und Wien bediente Streckennetz 287 Destinationen in 86 Ländern. Darüber hinaus stärken kommerzielle Joint Ventures mit führenden internationalen Airlines die Attraktivität der Verbindungen für die Kunden, unter anderem durch die Aufnahme zusätzlicher Destinationen in das Streckennetz. Geschäftsverlauf und operative EntwicklungOperative Stabilität soll verbessert werdenIm Geschäftsjahr 2018 kam es in hohem Maße zu Beeinträchtigungen der operativen Stabilität aufgrund von Flugplanänderungen, Flugausfällen oder Verspätungen. Die Ursachen hierfür lagen teils in eigener Verantwortung, teils an Engpässen an vielen Flughäfen, Personalknappheit und Streiks bei Flugsicherungen sowie Unwetter. Die Airlines arbeiten schon seit einiger Zeit gemeinsam mit Flughäfen und Flugsicherungen an Maßnahmen zur Stabilisierung des Flugbetriebs. Die Problematik wurde ebenfalls vom Politikbetrieb aufgenommen. Auf dem Luftverkehrsgipfel der Bundesregierung im Oktober 2018 wurden diverse Maßnahmen zur gezielten Weiterentwicklung des Luftverkehrs beschlossen. Alle Maßnahmen fokussieren auf qualitatives Wachstum. Im Rahmen der Umsetzung haben die Network Airlines ihre Wachstumspläne reduziert, um das Wachstum besser zu steuern. Hierzu wurde das Projekt Operational Excellence gestartet, welches durch das neue Vorstandsressort Airline Resources & Operations Standards gesteuert wird. → Zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht S. 206 ff. Distributionsstrategie wird ausgeweitetDie Network Airlines arbeiten weiterhin intensiv an der Umsetzung der neuen Distributionsstrategie. Nach der Einführung einer Gebühr für Buchungen über die Reisebüro-Systeme im September 2015 haben die Network Airlines dieses Jahr weitere Partner über die Direkt- und NDC-Kanäle der Lufthansa Group anbinden können. So stieg die Zahl der Partner weltweit auf über 2.000. Auch die Voraussetzungen für den nächsten Schritt zur Verbesserung des kommerziellen Angebots wurden geschaffen. Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines werden ihre Preissysteme weiter dynamisieren und im ersten Halbjahr 2019 damit beginnen, das sogenannte Continuous Pricing einzuführen. Dies erlaubt es, durch feiner gesteuerte Preissprünge im Preisvergleich wettbewerbsfähiger zu werden und den Sitzladefaktor zu erhöhen. Network Airlines schaffen weiterhin Synergien zur ProfitabilitätssteigerungDie Network Airlines arbeiten mit umfangreichen Maßnahmen daran, Kosten zu senken und Erlöspotenziale bestmöglich auszuschöpfen. So wird die organisatorische Zusammenführung der kommerziellen Funktionen bei den Airlines weiter vorangetrieben. Bei allen Airlines wird die Flottenerneuerung kontinuierlich fortgeführt, um hier weitestgehende Flexibilität zu erreichen. So sollen beispielsweise ab 2019 die neu ausgelieferten Airbus A320-Flugzeuge sämtlicher Airlines der Lufthansa Group standardisiert sein. Neben der Modernisierung der Flotte optimieren die Network Airlines weiterhin ihr Netzportfolio und implementieren Maßnahmen zur Reduktion der Treibstoffkosten. Die Kosten sollen kontinuierlich durch eine Vielzahl von Maßnahmen reduziert werden; in den Abschnitten der jeweiligen Airline werden die Kostensenkungsmaßnahmen im Einzelnen detailliert erläutert. Online-Services werden erneuert und vereinheitlichtDie Network Airlines setzen die Zusammenführung der einzelnen Technologien für den Online-Verkauf und die Online-Self-Services schrittweise um. Die Digitalisierung wesentlicher Service-Prozesse (Check-in, Umbuchung, Stornierung) wird gemeinsam vorangetrieben. Unter anderem soll den Kunden damit ein durchgängiges Online-Erlebnis über alle Internetseiten gewährt werden. Außerdem wird ihnen künftig die gesamte Produktpalette aller Airlines auf den jeweiligen Internetseiten der Network Airlines zur Verfügung stehen. Aktuell erfolgen Beta-Tests der neuen SWISS-Website. Nach der Umsetzung des dabei gewonnenen Kundenfeedbacks wird die neue Seite live geschaltet. Der Relaunch der Webseiten von Lufthansa German Airlines und Austrian Airlines erfolgt im Anschluss. Verkehrsleistung wächst auf neue HöchstständeDie Network Airlines beförderten im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 104 Mio. Passagiere (Vorjahr: 97 Mio.). Mit einem Anstieg von 7 % gegenüber Vorjahr wurde ein weiterer Passagierrekord aufgestellt. Die Zahl der Flüge stieg ebenfalls um 7 %. Angebot und Absatz wurden um jeweils 6 % ausgebaut. Der Sitzladefaktor erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 81,5 % (Vorjahr: 81,1 %). Die Durchschnittserlöse fielen währungsbedingt um 1,4 %. Auf währungsbereinigter Basis lagen sie 0,5 % über Vorjahr. Die Verkehrserlöse stiegen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 5 %. T034 LEISTUNGSDATEN NETWORK AIRLINES
1) Vorjahreszahlen angepasst. In der regionalen Betrachtung wurden Angebot und Absatz in allen Verkehrsgebieten ausgebaut. Der Sitzladefaktor stieg in allen Verkehrsgebieten mit Ausnahme von Asien/Pazifik. Die Durchschnittserlöse waren in allen Verkehrsgebieten rückläufig. Die Verkehrserlöse stiegen mit Ausnahme von Nahost/Afrika in allen Verkehrsgebieten. T035 ENTWICKLUNG DER VERKEHRSGEBIETENetwork Airlines
1) IFRS 15-Restatement 2017. Umsatz- und ErgebnisentwicklungUmsätze entwickeln sich bereinigt positivDie Umsatzerlöse des Geschäftsfelds gingen aufgrund des Saldierungseffekts nach IFRS 15 um 3 % auf 22.719 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 23.317 Mio. EUR). Bereinigt um diesen Effekt ergab sich jedoch ein Anstieg um 5 %. Die Verkehrserlöse lagen bereinigt ebenfalls 5 % über Vorjahr. Die übrigen operativen Erträge reduzierten sich bedingt durch geringere Kursgewinne um 13 % auf 699 Mio. EUR (Vorjahr: 801 Mio. EUR). Die um Währungs- und IFRS 15-Effekte bereinigten Stückerlöse (RASK1)) stiegen leicht um 0,3 %. T036 OPERATIVE KENNZAHLEN NETWORK AIRLINES1)
1) Auf vergleichbarer Basis, auch Vorjahr Inklusive IFRS 15-Effekten. Aufwendungen steigen absolut anDie operativen Aufwendungen verminderten sich aufgrund des Saldierungseffekts nach IFRS 15 um 4 % auf 21.024 Mio. EUR (Vorjahr: 21.841 Mio. EUR). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt stiegen die operativen Aufwendungen um 4 %. Die Währungs- und IFRS 15-bereinigten Stückkosten ohne Treibstoff (CASK2)) der Network Airlines sanken um 2,4 %. Ohne den Effekt aus der geänderten Bilanzierung der Kosten aus Triebwerksüberholungen wären die bereinigten Stückkosten ohne Treibstoff um 1,7 % gesunken. Die Materialaufwendungen lagen mit insgesamt 11.884 Mio. EUR 6 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 12.617 Mio. EUR). Dies war bedingt durch den Saldierungseffekt im Zusammenhang mit der IFRS 15-Umstellung. Um diesen bereinigt ergibt sich ein Anstieg um 7 %. Die Treibstoffkosten erhöhten sich um 13 % auf 4.731 Mio. EUR (Vorjahr: 4.172 Mio. EUR). Die Gebühren lagen bei 3.224 Mio. EUR (Vorjahr: 4.737 Mio. EUR). Bereinigt um den Saldierungseffekt aus IFRS 15 stiegen die Gebühren um 3 %. Damit lag der Anstieg aber unter dem Wachstum der Verkehrserlöse. Die Aufwendungen für Technikleistungen stiegen um 3 % auf 1.691 Mio. EUR (Vorjahr: 1.636 Mio. EUR). Die übrigen bezogenen Leistungen stiegen um 34 % auf 628 Mio. EUR (Vorjahr: 468 Mio. EUR), unter anderem aufgrund der erhöhten Kosten im Zusammenhang mit Flugunregelmäßigkeiten. Die operativen Personalaufwendungen gingen um 1 % auf 4.159 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 4.203 Mio. EUR). Effekte aus dem Wachstum der Mitarbeiterzahl wurden unter anderem durch geringere Pensionsaufwendungen kompensiert. Die Abschreibungen stiegen um 1 % auf 1.497 Mio. EUR (Vorjahr: 1.479 Mio. EUR). Die sonstigen operativen Aufwendungen lagen mit 3.484 Mio. EUR 2 % unter Vorjahresniveau (Vorjahr: 3.542 Mio. EUR). Dabei wurden geringere Kursverluste durch den Anstieg anderer Aufwandsarten kompensiert, die sich mit der allgemeinen Geschäftsentwicklung erhöhten. 1) RASK: Operative Gesamterträge (ohne Überleitungspositionen zum Adjusted EBIT) bereinigt um Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und inklusive aller in der sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen erfasster Kursgewinne und -verluste. Im Hinblick auf die IFRS 15-Umstellung wurden die Vorjahreszahe entsprechend angepasst. T037 AUFWENDUNGEN NETWORK AIRLINES
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. Adjusted EBIT liegt um 6 % über VorjahrUnter Einbeziehung des Beteiligungsergebnisses von 35 Mio. EUR (Vorjahr: 19 Mio. EUR) erzielten die Network Airlines ein Adjusted EBIT von 2.429 Mio. EUR, 6 % über Vorjahr (Vorjahr: 2.296 Mio. EUR). Damit lag die Adjusted EBIT-Marge bei 10,7 %, 0,9 Prozentpunkte über Vorjahr (Vorjahr: 9,8 %). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lag der Anstieg bei 0,2 Prozentpunkten. Ohne die Umstellung der Bilanzierung von Triebwerkswartungsereignissen hätte das Adjusted EBIT im Jahr 2018 2.273 Mio. EUR betragen, was dem Niveau des Vorjahres entsprochen hätte (Vorjahr: 2.263 Mio. EUR). Das EBIT der Network Airlines verminderte sich gegenüber Vorjahr um 7 % auf 2.549 Mio. EUR (Vorjahr: 2.749 Mio. EUR). Es lag damit 120 Mio. EUR über dem Adjusted EBIT (Vorjahr: + 453 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2018 beruhte die Differenz vor allem auf Erträgen aus der Änderung von Pensionsplänen, insbesondere für Cockpit-Mitarbeiter von SWISS. G17 NETWORK AIRLINES: ENTWICKLUNG UMSATZ, ADJUSTED EBIT in Mio. € UND ADJUSTED EBIT-MARGE1)in %![]() 1) Werte 2014 und 2015 gemäß vormaligem Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe. Im Vorjahr bezogen sich die Bereinigungen maßgeblich auf einen positiven Einmaleffekt aus der Umstellung der Alters- und Übergangsversorgungspläne des Cockpit-Personals von Lufthansa German Airlines. Segmentinvestitionen steigenIm Vorjahresvergleich stiegen die Segmentinvestitionen um 25 % auf 2.573 Mio. EUR (Vorjahr: 2.051 Mio. EUR). Dies lag vor allem an höheren Investitionen in die Flotten von Lufthansa German Airlines und SWISS, sowohl im Kurz-als auch im Langstreckenbereich. LUFTHANSA GERMAN AIRLINEST038 KENNZAHLEN LUFTHANSA GERMAN AIRLINES1)
1) Inkl. Regionalpartnern. Lufthansa German Airlines ist die größte deutsche Fluggesellschaft. Sie unterhält Drehkreuze an den beiden größten deutschen Flughäfen Frankfurt und München. Die Regionalfluggesellschaften CityLine und Air Dolomiti sind ebenfalls Teil von Lufthansa German Airlines. Insgesamt bedient Lufthansa German Airlines mit einer Flotte von 351 Flugzeugen ein Streckennetz von 209 Zielen in 74 Ländern. Flotte wird kontinuierlich modernisiert und Streckennetz optimiertLufthansa German Airlines hat auch im Jahr 2018 die Flottenmodernisierung fortgeführt. Dies ermöglicht die Senkung der Stückkosten, insbesondere durch einen niedrigeren Treibstoffverbrauch, und führt zu geringeren CO2– und Lärmemissionen. So hat Lufthansa German Airlines im Jahr 2018 insgesamt sechs Airbus A350-900, die weltweit zu den modernsten und umweltfreundlichsten Langstreckenflugzeugen zählen, neu in München stationiert und weitere sechs A320neo in Betrieb genommen. Zum Geschäftsjahresende 2018 waren insgesamt zwölf Flugzeuge vom Typ A350-900 und 16 Flugzeuge vom Typ A320neo im Einsatz. In dem Sommerflugplan 2018 hat Lufthansa German Airlines neue Destinationen aufgenommen. Auf der Langstrecke zählten dazu beispielsweise Shenyang, San Diego sowie San José in Costa Rica. Stärkung der Systempartnerschaften wird forciertDas Multi-Hub-System steuert die Drehkreuze kommerziell aus einer Hand. Dies ermöglicht eine flexible Reaktion auf wechselnde Rahmenbedingungen. Maßgeblich für den langfristigen Erfolg der Drehkreuze sind wettbewerbsfähige Kosten, Qualität sowie bedarfsgerechte Terminal-Kapazitäten. Hierzu befindet sich Lufthansa German Airlines in intensiven Gesprächen mit den Flughäfen der größten Drehkreuze Frankfurt und München mit dem Ziel, über eine gestärkte Systempartnerschaft die Kundenattraktivität auszubauen, die Wirtschaftlichkeit zu steigern und Wachstum zu ermöglichen. Im Geschäftsjahr 2018 hat Lufthansa German Airlines erfolgreich fünf ihrer insgesamt 14 A380-Flugzeuge von Frankfurt nach München verlegt. Mit dem Sommerflugplan 2018 sind damit die Destinationen Los Angeles, Hongkong und Peking angeflogen worden. Die Verlagerung hat dazu beigetragen, das Ergebnis am Standort München weiter zu steigern. Digitale Angebote werden weiter ausgebautLufthansa German Airlines strebt die Qualitätsführerschaft in ihren Märkten an. Dafür werden kontinuierlich Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Kundenservice entlang der gesamten Reisekette identifiziert und umgesetzt. Rund 30 % der Flugtickets werden online über die digitalen Plattformen von Lufthansa German Airlines verkauft. Vor dem Hintergrund der immer stärkeren Nutzung wird das Internetangebot stetig weiterentwickelt. So wurde beispielsweise im Herbst 2018 die erste größere Cloud-Lösung für die endkundenorientierten Airline-Internetseiten eingeführt. Diese Technologie bietet höheres Potenzial, um Kundenbedürfnissen durch schnellere Weiterentwicklungen zukünftig kosteneffizient entgegenzukommen. Im Fokus der Neuentwicklung stehen die Individualisierung und die Differenzierung des Angebots für den Kunden. Destinations- und Preissuche können entsprechend Budget und weiteren Präferenzen gestaltet werden, um den besten verfügbaren Tarif anzubieten. Neben einem direkten Einstieg zum Check-in werden Möglichkeiten angeboten, die Reise durch weitere individuelle Leistungen wie unter anderem Upgrades oder die Buchung zusätzlichen Gepäcks aufzuwerten. Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und Effizienzsteigerung zeigen WirkungLufthansa German Airlines führt die im Jahr 2017 gestartete Top-Management-Initiative erfolgreich fort und setzt kontinuierlich Maßnahmen zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung und Effizienzsteigerung um. Zu den Themenfeldern zählt die voranschreitende Flottenmodernisierung. Ebenso stehen die Reduktion des Treibstoffverbrauchs, ein optimales Netzportfolio, die Optimierung von Schnittstellen, beispielsweise im Bereich Technik, sowie eine effizientere Einsatzplanung im Fokus. Darüber hinaus wurde ein weiteres Programm aufgelegt, das die operative Performance verbessern soll. Die Kundenzufriedenheit soll damit erhöht und Kosten durch Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb vermindert werden. Zahl der Passagiere und Auslastung steigen weiter anLufthansa German Airlines konnte im Jahr 2018 die Zahl der beförderten Passagiere um 7 % auf 70 Mio. steigern (Vorjahr: 66 Mio.). Die Zahl der Flüge stieg ebenfalls um 7 %. Angebot und Absatz erhöhten sich jeweils um 5 %. Der Sitzladefaktor lag bei 81,4 % und damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 81,6 %). Die Durchschnittserlöse gingen wettbewerbsinduziert um 0,4 % zurück. Auf währungs-bereinigter Basis lagen sie um 1,1 % über Vorjahr. Die Verkehrserlöse legten bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 4 % zu. Umsatz und Ergebnis steigen anDie Umsatzerlöse von Lufthansa German Airlines sind im Geschäftsjahr 2018 aufgrund des IFRS 15-Effekts um 3 % auf 15.917 Mio. EUR gesunken (Vorjahr: 16.441 Mio. EUR). Darum bereinigt lagen die Umsatzerlöse um 5 % über Vorjahr. Die Gesamterlöse stiegen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 4 %. Die operativen Aufwendungen sind um 5 % auf 14.695 Mio. EUR gesunken (Vorjahr: 15.435 Mio. EUR). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lagen die operativen Aufwendungen um 4 % über Vorjahr. Dabei stiegen insbesondere die Treibstoffkosten um 13 %. Die Kosten für Technikleistungen stiegen um 8 %. Das Adjusted EBIT stieg um 5 % auf 1.753 Mio. EUR (Vorjahr: 1.669 Mio. EUR). Damit lag die Adjusted EBIT-Marge bei 11,0 %, 0,8 Prozentpunkte über Vorjahr (Vorjahr: 10,2 %). Ohne den Effekt aus der geänderten Bilanzierung von Kosten aus Triebwerksüberholungen wäre das Adjusted EBIT um 1 % gesunken. SWISST039 KENNZAHLEN SWISS1)
1) Inkl. Edelweiss Air. Weitere Informationen zur SWISS unter → www.swiss.com. SWISS ist die größte Fluggesellschaft der Schweiz. Gemeinsam mit ihrer Schwestergesellschaft Edelweiss Air bedient sie ab den Flughäfen Zürich, Genf und Lugano mit einer Flotte von 105 Flugzeugen ein weltweites Streckennetz von 155 Destinationen in 56 Ländern. Die separat geführte FrachtDivision Swiss WorldCargo bietet mit den Frachträumen der SWISS-Flugzeuge umfassende Airport-to-Airport-Dienstleistungen für hochwertige Güter und betreuungsintensive Fracht zu 130 Destinationen in über 80 Ländern an. Flottenmodernisierung wird erfolgreich vorangetriebenSWISS hat 2018 ihre Flottenerneuerung erfolgreich vorangetrieben. Auf der Langstrecke hat sie zwei weitere Boeing 777-300ER eingeführt und hat damit nun zehn Flugzeuge dieses Typs in Betrieb. Anfang 2020 werden zwei zusätzliche B777-300ER die Flotte verstärken und das Streckennetz verdichten und erweitern. Auf der Kurz- und Mittelstrecke wurden 13 weitere C Series in die Flotte integriert. Insgesamt sind damit inzwischen 28 der 30 bestellten C Series-Flugzeuge im Bestand von SWISS. Darüber hinaus hat SWISS die Kaufoptionen für sieben A320neo und drei A321neo Flugzeuge der A320neo-Familie in Festbestellungen umgewandelt. Die Flugzeuge werden in den Jahren 2023 und 2024 zur Flotte stoßen. Die Neubestellungen ergänzen die bereits in Auftrag gegebenen zehn A320neo und fünf A321neo, die zwischen 2019 und 2022 ältere Flugzeuge vom Typ A320/A321 ersetzen. Die Flugzeuge der A320neo-Familie überzeugen durch eine deutliche Treibstoff- und Lärmreduktion. Services am Boden werden ausgebautSWISS hat 2018 ihre Positionierung als Premium-Carrier weiter gestärkt. Auch am Boden hat sie beträchtliche Investitionen vorgenommen, um ihren Fluggästen entlang der gesamten Reisekette ein konsistentes Produkt auf hohem Niveau anzubieten. Im Terminal A am Flughafen Zürich eröffnete SWISS eine neue First Class-Lounge. Die Lounge, die höchsten ästhetischen Ansprüchen genügt, verfügt unter anderem über ein Check-in, eine eigene Sicherheitskontrolle sowie ein Ä-la-Carte-Restaurant. Außerdem eröffnete SWISS im selben Terminal neue Business Class- und Senator-Lounges, die durch ihr modernes Zonenkonzept für individuelle Bedürfnisse und ihr Schweizer Design überzeugen. Auch die SWISS-Lounges am Flughafen Genf wurden modernisiert. Die neue Innenausstattung besticht durch ein ästhetisches Design und bietet Passagieren noch mehr Komfort. Marktposition in Genf wurde deutlich gestärktSWISS hat ihre Wettbewerbsfähigkeit am Standort Genf substanziell verbessert. Inzwischen besteht die Flotte in Genf ausschließlich aus C Series-Flugzeugen. Zudem hat SWISS in Genf neue Angebote eingeführt, um durch eine stärkere Personalisierung das Reiseerlebnis ihrer Fluggäste weiter zu optimieren. Unter anderem wurde das Premium-Verpflegungskonzept SWISS Saveurs erfolgreich auf Europaflügen ab Genf eingeführt. Es ermöglicht allen SWISS Kunden, ihr kulinarisches Erlebnis an Bord – über das inbegriffene Basisprodukt gemäß ihrer Tarif-Kategorie hinaus – nach eigenem Wunsch zu gestalten. Kostenstrukturen werden weiter optimiertSWISS wird auch im kommenden Jahr intensiv daran arbeiten, ihre Kostenstrukturen weiter zu optimieren. Wesentlich dazu beitragen wird die gesteigerte Effizienz der Flotte durch die B777- und C Series-Flugzeuge. Außerdem wird die vertiefte Zusammenarbeit mit dem Wet Lease-Partner Helvetic Airways mit Einsatz von Flugzeugen der neuesten Generation zu Entlastungen auf der Kostenseite führen. Passagierzahlen liegen auf RekordniveauIm Jahr 2018 konnte SWISS wieder einen Passagierrekord aufstellen. Die Zahl der beförderten Fluggäste stieg um 9 % auf 20,4 Mio. an (Vorjahr: 18,6 Mio.). Die Zahl der Flüge stieg um 5 %. Das Angebot erhöhte sich um 8 %, der Absatz um 10 %. Der Sitzladefaktor stieg um 1,4 Prozentpunkte auf 82,8 % (Vorjahr: 81,4 %). Die Durchschnittserlöse sanken um 1,3 %. Auf währungsbereinigter Basis lagen sie um 2,2 % über Vorjahr. Die Verkehrserlöse stiegen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 5 %. Umsatz und Ergebnis steigen gegenüber VorjahrDie Umsatzerlöse von SWISS sind 2018 primär mengenbedingt um 4 % auf 4.897 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 4.727 Mio. EUR). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lagen die Umsatzerlöse um 5 % über Vorjahr. Die Gesamterlöse stiegen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 6 %. Die operativen Aufwendungen sind um 3 % auf 4.494 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 4.343 Mio. EUR). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lagen die operativen Aufwendungen um 5 % über Vorjahr. Dabei stiegen insbesondere die Treibstoffkosten um 15 %. Die Technikkosten sanken um 9 %. Das Adjusted EBIT stieg entsprechend um 11 % auf 593 Mio. EUR (Vorjahr: 534 Mio. EUR). Damit lag die Adjusted EBIT-Marge bei 12,1 %, 0,8 Prozentpunkte über Vorjahr (Vorjahr: 11,3 %). Ohne den Effekt aus der geänderten Bilanzierung von Kosten aus Triebwerksüberholungen wäre das Adjusted EBIT um 14 % gestiegen. AUSTRIAN AIRLINEST040 KENNZAHLEN AUSTRIAN AIRLINES1)
1) Weitere Informationen zu Austrian Airlines unter → www.austrian.com. Austrian Airlines ist die größte Fluggesellschaft Österreichs. Sie betreibt mit ihrer 83 Flugzeuge umfassenden Bestandsflotte ein weltweites Streckennetz von 117 Destinationen in 47 Ländern. Streckennetz wird ausgebaut und verdichtetAustrian Airlines hat ihr Streckennetz weiter ausgebaut. Auf der Langstrecke wurden die Destinationen Tokio und Kapstadt neu aufgenommen. Die Langstreckenflotte wurde dabei um eine zusätzliche Boeing 777 erweitert, die im Mai 2018 in Betrieb genommen wurde. Auf der Kurz- und Mittelstrecke verstärkte Austrian Airlines ihre Verbindungen nach Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und Tel Aviv. Ebenso wurden Verbindungen zu Urlaubsdestinationen nach Italien und Griechenland ausgebaut. Innovationen und Produktverbesserungen stehen im FokusAnfang März 2018 wurde die Premium Economy Class auf der gesamten Langstrecke von Austrian Airlines eingeführt. Diese bietet den Fluggästen Sitze mit stärkerem Neigungswinkel, größerem Sitzabstand, breiterer Sitzfläche und größerem Bildschirm für das On-Demand-Entertainment sowie ein höherwertiges Catering im Vergleich zur Economy Class. Das Produkt orientiert sich an der erfolgreichen Einführung der Premium Economy Class bei Lufthansa German Airlines und hebt die Synergieeffekte innerhalb der Lufthansa Group hervor. Durch ein einheitliches Sitzmodell konnten die Entwicklungskosten deutlich gesenkt werden. Austrian Airlines hat neuen CEO und CFODer Aufsichtsrat der Austrian Airlines AG hat in seiner Sitzung vom 20. Juni 2018 Alexis von Hoensbroech als neuen CEO und Vorstandsvorsitzenden von Austrian Airlines bestellt. Er folgte ab dem 1. August 2018 auf Kay Kratky. Wolfgang Jani trat zum 16. April 2018 die Nachfolge von Heinz Lachinger als CFO an. Profitabilitätssteigerung steht im FokusAufgrund der starken Nachfrage und des zunehmenden Wettbewerbs in Wien hat Austrian Airlines ihre strategische Ausrichtung mit Blick auf ihre Kunden und deren Bedürfnisse weiterentwickelt. Deutliche Komplexitätsreduktion sowie die stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft und den Hub-Verkehr in Wien wurden als Basis für die Steigerung der Profitabilität definiert. Die drei Kernpunkte des insgesamt zehn Punkte umfassenden Programms beinhalten die Verlagerung der dezentralen Crew-Basen nach Wien, die Flottenerneuerung durch Phase-out der Dash Turboprob-Flotte einhergehend mit dem Ausbau der A320-Flotte sowie eine Bereinigung des Netzwerks. Mit Letzterem geht die Neuorganisation der Flüge aus den österreichischen Bundesländern nach Deutschland einher. Des Weiteren werden Synergien im Bereich Verwaltung und Operations geprüft und umgesetzt. Passagierzahlen liegen erneut auf RekordniveauMit einer Passagierzahl von knapp 14 Mio. hat Austrian Airlines um 8 % mehr Passagiere befördert als 2017 (Vorjahr: 12,8 Mio.) und auch mehr als je zuvor in der 60-jährigen Geschichte der Airline. Das Angebot wurde um 6 % erweitert, der Absatz konnte um 10 % gesteigert werden. Die Auslastung lag mit 79,3 % um 2,5 Prozentpunkte über dem Vorjahr (Vorjahr: 76,8 %). Die Durchschnittserlöse lagen um 1,3 % unter Vorjahr. Auf währungsbereinigter Basis lagen sie um 0,3 % unter Vorjahr. Die Verkehrserlöse lagen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 6 % über Vorjahr. Adjusted EBIT liegt unter VorjahrDie Umsatzerlöse von Austrian Airlines lagen aufgrund des IFRS 15-Effekts im Jahr 2018 mit 2.178 Mio. EUR um 8 % unter dem Wert des Vorjahres (Vorjahr: 2.358 Mio. EUR). Bereinigt um diesen Effekt legten die Umsatzerlöse um 5 % zu. Die Gesamterlöse stiegen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 4 %. Die operativen Aufwendungen sind um 8 % auf 2.173 Mio. EUR gesunken. Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lagen die operativen Aufwendungen um 5 % über Vorjahr. Darin spiegeln sich das Wachstum des Flugbetriebs sowie die um 16 % gestiegenen Treibstoffkosten wider. Zusätzlich kam es aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb zu erhöhten außerordentlichen Kosten. Die Technikkosten sanken hingegen um 17 %. Das Adjusted EBIT lag mit 83 Mio. EUR um 11 % unter Vorjahr (Vorjahr: 93 Mio. EUR). Damit lag die Adjusted EBIT-Marge bei 3,8 %, 0,1 Prozentpunkte unter Vorjahr (Vorjahr: 3,9 %). Ohne den Effekt aus der geänderten Bilanzierung von Kosten aus Triebwerksüberholungen wäre das Adjusted EBIT um 55 % gesunken. Um der damit einhergehenden geringeren Profitabilität entgegenzuwirken, wurden auf der Langstrecke unprofitable Strecken gestrichen und die Kapazität auf rentablere Destinationen verlagert. Im Kontinentalverkehr wurde die Kapazität insbesondere dort ausgebaut, wo Konkurrenz zu Low-Cost-Carriern besteht. Andere unprofitable Routen wurden dafür eingestellt. Geschäftsfeld EurowingsGeschäftsfeld Eurowings fokussiert sich auf den wachsenden Markt der europäischen Direktvertriebe. | Konzept setzt auf eine zentrale Steuerung verschiedener Flugbetriebe. | Übernahme wesentlicher Teile der Air Berlin hat Marktposition deutlich gestärkt. | Hohes Wachstum festigt Stellung als drittgrößter Anbieter von Direktverkehren in Europa. | Integrationskosten haben Ergebnis erheblich belastet. 4,2 Umsatz in Mrd. € – 231 Adjusted EBIT in Mio. € T041 KENNZAHLEN EUROWINGS
1) Ohne IFRS 15-Effekt: 19 %. GeschäftstätigkeitEurowings fokussiert sich auf den Markt der europäischen Direktverkehre und sorgt für Wachstum und KonsolidierungDas Geschäftsfeld Eurowings setzt sich aus den Flugbetrieben Eurowings, Germanwings, Eurowings Europe, Brussels Airlines und der Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) zusammen. Darüber hinaus zählt die Beteiligung an SunExpress zu diesem Geschäftsfeld. Im Sommerflugplan 2018 umfasste das von insgesamt 13 Standorten aus bediente Streckennetz des Geschäftsfelds Eurowings 197 Destinationen in 62 Ländern. Mit Eurowings verfügt die Lufthansa Group über ein innovatives und wettbewerbsfähiges Angebot für preissensible und serviceorientierte Kunden im wachsenden Segment der europäischen Direktverkehre. Das Konzept basiert neben hoher Effizienz und wettbewerbsfähigen Kosten auf einer skalierbaren Unternehmensstruktur, die eine flexible Integration neuer Partner mit unterschiedlichen Kooperationsmodellen ermöglicht. Das Eurowings-Konzept setzt dabei auf eine zentrale Steuerung verschiedener Flugbetriebe, das sogenannte Plattformmodell. Geschäftsverlauf und operative EntwicklungMarktposition wird durch Übernahme ehemaliger Air Berlin-Flugzeuge deutlich gestärktIm Jahr 2018 ist Eurowings vor allem aufgrund der Übernahme wesentlicher Teile der früheren Air Berlin-Flotte stark gewachsen. Eurowings hat sich damit zu Europas drittgrößtem Anbieter von Direktverkehren entwickelt. Im Berichtsjahr nahm die Anzahl der Flugzeuge von 180 auf 205 zu, die Anzahl der Mitarbeiter stieg von 7.501 auf 9.255. Insgesamt wurden 77 Flugzeuge der ehemaligen Air Berlin übernommen und rund 3.000 ehemalige Air Berlin-Mitarbeiter eingestellt. Mit Abschluss der technischen Integration liegt der Schwerpunkt nun darauf, die Kundenzufriedenheit durch Verbesserungen der operationellen Stabilität zu erhöhen und die Profitabilität zu steigern. Dazu soll unter anderem die operative Komplexität, die im Zuge der Übernahme stark angestiegen ist, verringert werden. Außerdem liegt der Fokus auf der Stärkung einer einheitlichen Unternehmenskultur durch die erfolgreiche Integration der zahlreichen neuen Mitarbeiter. Führende Position an deutschen, österreichischen und belgischen Flughäfen wird ausgebautDurch ihr starkes Wachstum konnte Eurowings in ihren Heimatmärkten Deutschland, Österreich und Belgien die führende Position an acht Flughäfen übernehmen, an fünf weiteren Flughäfen war sie im Berichtsjahr die Nummer zwei. Im spanischen Mallorca hat Eurowings im Sommer 2018 ihren Marktanteil als neue Nummer zwei am Standort fast verdoppelt. Zudem hat die Airline im Jahr 2018 einen neuen Langstreckenflugbetrieb am Standort Düsseldorf aufgebaut. Maßnahmen gegen Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb werden eingeführtIm Verlauf des Geschäftsjahres 2018 kam es vermehrt zu Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb in Form von Verspätungen und Flugausfällen, die umfangreiche Anpassungen im Sommerflugplan 2018 von Eurowings erforderten. Ursache waren unter anderem die von der EU-Kommission nicht genehmigte Übernahme der NIKI Luftfahrt GmbH und die Beendigung der Kooperation mit der Nachfolgegesellschaft Laudamotion. Weitere externe Faktoren wie Fluglotsenstreiks, personelle Einschränkungen bei den europäischen Flugsicherungen und wetterbedingte Ausfälle haben das operative Geschäft von Eurowings zusätzlich beeinträchtigt. Zur Stabilisierung sowie zur nachhaltigen Verbesserung des Flugbetriebs wurden zum Beginn des Winterflugplans 2018 diverse Maßnahmen implementiert. So wurden unter anderem die Puffer in den Flugplänen vergrößert, die Anzahl von Reserveflugzeugen und Standby-Crews erhöht, Landungen vorgezogen, um nicht von Nachtflugverboten betroffen zu sein, sowie Block- und Bodenzeiten verlängert. Diese Maßnahmen zeigten bereits nach wenigen Wochen erste positive Effekte. Verkehrsleistung wird stark ausgeweitetDurch den Zugang von Flugzeugen im Rahmen der Insolvenz von Air Berlin inklusive der Übernahme der LGW sowie der Übernahme von Thomas Cook Belgium durch Brussels Airlines stieg die Verkehrsleistung deutlich an. Insgesamt beförderten die Flugbetriebe von Eurowings im Geschäftsjahr 2018 über 38 Mio. Fluggäste (Vorjahr: 33 Mio.). Dies entspricht einem Anstieg von 18 % gegenüber Vorjahr. Die Zahl der Flüge stieg um 16 %. Angebot und Absatz erhöhten sich um 21 % beziehungsweise 23 %. Der Sitzladefaktor nahm um 1,4 Prozentpunkte auf 81,3 % zu (Vorjahr: 79,9 %). Die Durchschnittserlöse sanken wachstums- und konsolidierungsbedingt um 2,4 %. Auf währungsbereinigter Basis lagen sie 1,9 % unter Vorjahr. Die Verkehrserlöse stiegen bereinigt um den IFRS 15-Effekt um 20 %. T042 LEISTUNGSDATEN EUROWINGS
In der regionalen Betrachtung wurden Angebot und Absatz in allen Verkehrsgebieten ausgebaut. Der Sitzladefaktor stieg auf der Kurzstrecke, auf der Langstrecke blieb er unverändert. Die Durchschnittserlöse sanken auf der Kurzstrecke und stiegen auf der Langstrecke. Die Verkehrserlöse nahmen in allen Verkehrsgebieten zu. Umsatz- und ErgebnisentwicklungUmsätze steigen wachstumsbedingtDie Umsatzerlöse des Geschäftsfelds Eurowings stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf 4.230 Mio. EUR (Vorjahr: 4.041 Mio. EUR). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt stiegen die Umsatzerlöse um 19 %. Die um Währungs- und IFRS 15-Effekte bereinigten Stückerlöse (RASK) sanken um 2,9 %. T043 OPERATIVE KENNZAHLEN EUROWINGS1)
1) Auf vergleichbarer Basis, auch Vorjahr inklusive IFRS 15-Effekten. T044 ENTWICKLUNG DER VERKEHRSGEBIETEEurowings
1) IFRS 15-Restatement 2017. Aufwendungen sind von Integrationskosten belastetDie operativen Aufwendungen stiegen im Vorjahresvergleich im Wesentlichen mengenbedingt, aber auch infolge von einmaligen Integrationskosten und Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb um 11 % auf 4.775 Mio. EUR (Vorjahr: 4.294 Mio. EUR). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt stiegen die operativen Aufwendungen um 25 %. Die währungsbereinigten Stückkosten (CASK) ohne Treibstoff lagen um 2,2 % über Vorjahr. Ohne den Effekt aus der geänderten Bilanzierung der Kosten aus Triebwerksüberholungen wären diese um 1,9 % gestiegen. T045 AUFWENDUNGEN EUROWINGS
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. Innerhalb des Materialaufwands verzeichneten die Treibstoffkosten mengen- und preisbedingt einen Anstieg von 33 % auf 973 Mio. EUR (Vorjahr: 733 Mio. EUR). Die Gebühren lagen aufgrund des Saldierungseffekts aus IFRS 15 um 28 % unter Vorjahr bei 957 Mio. EUR (Vorjahr: 1.335 Mio. EUR). Ohne den Effekt stiegen die Gebühren um 16 %. Die Aufwendungen für Leases erhöhten sich um 95 % auf 84 Mio. EUR (Vorjahr: 43 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Übernahme der LGW sowie der Umstellung der Lease-Verträge der SunExpress Langstreckenflugzeuge. Zusätzliche Wet-Leases und höhere Technikaufwendungen für die Überholung übernommener Fluggeräte standen im Zusammenhang mit der Übernahme von 77 Flugzeugen aus der ehemaligen Flotte der Air Berlin, deren technische Integration länger dauerte als ursprünglich geplant. Die Technikaufwendungen insgesamt stiegen um 46 % auf 427 Mio. EUR (Vorjahr: 293 Mio. EUR). Darüber hinaus belasteten gestiegene Aufwendungen für Kompensationszahlungen infolge von Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb die Ergebnisentwicklung. Der Personalaufwand erhöhte sich mengenbedingt gegenüber Vorjahr um 28 % auf 619 Mio. EUR (Vorjahr: 484 Mio. EUR). Die Abschreibungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 42 % auf 372 Mio. EUR (Vorjahr: 262 Mio. EUR). Grund dafür war vor allem der Anstieg der planmäßigen Flugzeugabschreibungen infolge des starken Flottenwachstums. Adjusted EBIT durch Einmalaufwendungen belastetDie Ergebnisentwicklung war 2018 erheblich von einmaligen Integrationsaufwendungen im Flugbetrieb belastet. Diese beliefen sich auf rund 170 Mio. EUR. Einschließlich dieser Aufwendungen sank das Adjusted EBIT auf – 231 Mio. EUR (Vorjahr: 60 Mio. EUR). Die Adjusted EBIT-Marge sank damit um 7,0 Prozentpunkte auf – 5,5 % (Vorjahr: 1,5 %). Bereinigt um den IFRS 15-Effekt lag der Rückgang bei 6,3 Prozentpunkten. Ohne den Effekt aus der geänderten Bilanzierung von Kosten aus Triebwerksüberholungen hätte das Adjusted EBIT – 178 Mio. EUR betragen (Vorjahr: 94 Mio. EUR). G18 EUROWINGS: ENTWICKLUNG UMSATZ, ADJUSTED EBIT in Mio. € UND ADJUSTED EBIT-MARGE in %![]() Das EBIT von Eurowings verminderte sich gegenüber Vorjahr um 198 Mio. EUR auf – 231 Mio. EUR (Vorjahr: – 33 Mio. EUR). Es entsprach damit im Berichtsjahr dem Adjusted EBIT (Vorjahr: – 93 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2017 beruhte die Differenz vor allem auf außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen sowie Bewertungseffekten bei Pensionen im Zusammenhang mit der damaligen Tarifeinigung mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Segmentinvestitionen sinkenIm Vorjahresvergleich sanken die Segmentinvestitionen um 47 % auf 515 Mio. EUR (Vorjahr: 972 Mio. EUR). Im Vorjahr waren die Investitionen aufgrund des Kaufs von Flugzeugen im Rahmen der Insolvenz von Air Berlin deutlich erhöht. Die Investitionen im Berichtsjahr entfielen im Wesentlichen auf den Kauf von Flugzeugen im Rahmen der Übernahme der LGW sowie den Ausbau des Langstreckengeschäfts von Brussels Airlines. Geschäftsfeld LogistikLufthansa Cargo ist Europas führende Fracht-Airline. | Qualitätsverbesserungen und weltweite Kooperationen stärken Marktposition. | Effizientere Prozesse führen zu geringeren Kosten und höherer Flexibilität. | Kunden profitieren von zunehmender Digitalisierung. | Umsatz und Ergebnis übertreffen Vorjahreswerte. 2,7 Umsatz in Mrd. € 268 Adjusted EBIT in Mio. € T046 KENNZAHLEN LOGISTIK
GeschäftstätigkeitLufthansa Cargo ist Europas führende FrachtfluggesellschaftDas Geschäftsfeld Logistik umfasst neben der Lufthansa Cargo AG, dem Spezialisten für das Logistikgeschäft der Lufthansa Group, auch die auf das Management von Luftfrachtcontainern spezialisierte Jettainer Gruppe, die auf besonders eilige Sendungen spezialisierte Tochter time:matters und die Beteiligung an der Frachtfluggesellschaft AeroLogic. Lufthansa Cargo hält darüber hinaus Beteiligungen an verschiedenen Abfertigungsgesellschaften und kleineren, auf Digitalisierungsaspekte der Branche ausgerichteten Unternehmen. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Lufthansa Cargo liegt im Airport-to-Airport-Luftfrachtgeschäft. Das Produktportfolio umfasst sowohl Standard- und Expressfracht als auch hoch spezialisierte Produkte. Unter den Spezialprodukten, wie dem Transport von lebenden Tieren, Wertfracht, Post und Gefahrgut, nimmt vor allem die Beförderung von temperatursensibler Fracht kontinuierlich zu. Um den Anforderungen dieser sensiblen Güter gerecht zu werden, verfügt das Unternehmen über eine spezielle Infrastruktur am Frankfurter Flughafen, darunter die Frankfurt Animal Lounge und das Lufthansa Cargo Cool Center. Die Frachterflotte von Lufthansa Cargo bestand zum Geschäftsjahresende aus fünf Flugzeugen vom Typ Boeing 777F und zwölf Boeing MD-11F. Neben eigenen und gecharterten Frachterkapazitäten werden auch die Frachträume der Passagierflugzeuge von Lufthansa German Airlines, Austrian Airlines, SunExpress sowie der Eurowings-Langstreckenflüge vermarktet. Seit dem 1. September 2018 vermarktet Lufthansa Cargo auch die Frachtkapazitäten von Brussels Airlines. Rund die Hälfte der Fracht wird jeweils an Bord von Fracht- und Passagierflugzeugen befördert. Insgesamt bietet Lufthansa Cargo Verbindungen zu mehr als 300 Zielen in rund 100 Ländern an. Die in Leipzig ansässige AeroLogic fliegt mit zehn B777-Frachtflugzeugen im Auftrag ihrer beiden Anteilseigner Lufthansa Cargo und DHL Express weltweit 28 Ziele an. Internationale Kooperationen werden erweitertLufthansa Cargo baut ihre Partnerschaften weiter aus. Im Mai 2018 startete eine neue Kooperation mit United Airlines. Der größte Teil der Stationen in Europa und den USA wurde bereits angebunden. Weitere europäische Länder sowie der US Feeder Service werden in der ersten Hälfte 2019 integriert. Darüber hinaus wird Anfang 2019 die Kooperation mit Cathay Pacific Cargo auf Flüge von Europa nach Hongkong ausgeweitet. Geschäftsverlauf und operative EntwicklungFührende Position soll weiter ausgebaut werdenÜber stetige Qualitätsverbesserungen und weltweite Kooperationen soll die führende Position von Lufthansa Cargo in der Luftfrachtindustrie ausgebaut werden. Darüber hinaus strebt Lufthansa Cargo an, die Prozesse im Luftfrachtgeschäft weiter zu vereinfachen und zu automatisieren sowie die Stückkosten dauerhaft zu senken. Das im Jahr 2016 beschlossene strategische Kostensenkungsprogramm konnte im Oktober 2018 erfolgreich abgeschlossen werden. Dadurch ist das Unternehmen nun schlanker aufgestellt und kann in der volatilen Branche schneller reagieren. Auch 2019 bleibt die strenge Kostenkontrolle im Fokus, sowohl im Hinblick auf Prozesse als auch im Hinblick auf den effizienten Produktionsmitteleinsatz. Flotte wird modernisiert und erweitertIm Februar und März 2019 werden zwei weitere Boeing 777F in die Flotte integriert. Sie sollen mittelfristig die MD-11F-Frachter ablösen und so die Modernisierung der Flotte vorantreiben. Zudem hat Lufthansa Cargo im Januar 2019 ein weiteres Frachtflugzeug vom Typ Boeing 777F geleast, das bei AeroLogic eingesetzt wird. Ein viertes wird im Herbst 2019 folgen. Digitalisierung bringt viele Kundenvorteile mit sichDigitalisierung stellt eine wesentliche Säule im Rahmen des strategischen Programms Cargo Evolution dar. Digitalisierungsfragen wurden sowohl in der Organisation von Lufthansa Cargo als auch im Projektportfolio noch weiter in den Vordergrund gestellt. Zu den Schwerpunkten gehören aktuell die Erneuerung der IT-Infrastrukturlandschaft und die weitere Digitalisierung der Kundenschnittstellen mit dem Ziel, das Unternehmen mit allen Teilnehmern der Transportkette von der Buchung bis zur Auslieferung digital zu vernetzen. Fast drei Viertel aller Frachtbriefe werden bereits elektronisch erstellt. Durch die Digitalisierung profitieren die Kunden von mehr Transparenz, größerer Geschwindigkeit, verbesserter Qualität und Flexibilität sowie höherer Effizienz. Bodeninfrastruktur wird weiter modernisiertDas Frachtzentrum in Frankfurt wird kontinuierlich modernisiert. Neben einer damit einhergehenden Vergrößerung wurde 2018 die gesamte Infrastruktur des Cool Centers für temperatursensible Luftfrachtsendungen verbessert. Die einzelnen Schritte sind in ein integriertes, modulares Modernisierungskonzept für das Logistikzentrum Frankfurt eingebettet, welches schrittweise umgesetzt wird. Angebot und Absatz entwickeln sich positivDas Angebot von Lufthansa Cargo wurde im Geschäftsjahr 2018 insgesamt um 5 % erhöht. Die Belly-Kapazitäten stiegen stärker als die Frachterkapazitäten. Der Absatz stieg bedingt durch höhere Kapazitäten bei den Frachtern um 1 %. Die erhöhten Belly-Kapazitäten, die sich vor allem auf Routen konzentrierten, die für das Frachtgeschäft weniger relevant sind, konnten nicht vollständig abgesetzt werden. Insgesamt sank der Nutzladefaktor somit um 3,2 Prozentpunkte auf 65,9 % (Vorjahr: 69,1 %). Lufthansa Cargo ist es jedoch gelungen, die Durchschnittserlöse im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich zu steigern. Auf währungsbereinigter Basis lagen sie 8,6 % über Vorjahr. T047 LEISTUNGSDATEN UND OPERATIVE KENNZAHLEN LOGISTIK
1) Auf vergleichbarer Basis, auch Vorjahr inklusive IFRS 15-Effekten. Die wichtigsten Verkehrsgebiete von Lufthansa Cargo sind weiterhin Asien/Pazifik und Amerika, wo Angebot, Absatz und Verkehrserlöse am stärksten ausgebaut wurden. Die Durchschnittserlöse stiegen in den Regionen Asien/Pazifik und Nahost/Afrika am stärksten. T048 ENTWICKLUNG DER VERKEHRSGEBIETELufthansa Cargo
Umsatz- und ErgebnisentwicklungUmsatz steigt gegenüber VorjahrIm Geschäftsjahr 2018 sind die Umsatzerlöse des Geschäftsfelds Logistik um 7 % auf 2.713 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 2.524 Mio. EUR). Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die stark gestiegenen Durchschnittserlöse. Die Gesamterlöse stiegen um 7 % auf 2.770 Mio. EUR (Vorjahr: 2.597 Mio. EUR). Aufwendungen steigen betriebsbedingtDie operativen Aufwendungen stiegen um 8 % auf 2.538 Mio. EUR (Vorjahr: 2.357 Mio. EUR). Der Treibstoffaufwand stieg preisbedingt um 16 % auf 379 Mio. EUR an (Vorjahr: 326 Mio. EUR). Der Charteraufwand stieg um 23 % auf 839 Mio. EUR, maßgeblich getrieben durch die Übernahme der Vermarktung der Belly-Kapazitäten von Brussels Airlines zum Ende des dritten Quartals 2018 (Vorjahr: 683 Mio. EUR). Der Personalaufwand reduzierte sich aufgrund des Personalabbaus bei Lufthansa Cargo infolge der erfolgreichen Umsetzung des strategischen Kostensparprogramms um 3 % auf 420 Mio. EUR (Vorjahr: 435 Mio. EUR). T049 AUFWENDUNGEN LOGISTIK
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. Adjusted EBIT verbessert sichDas Adjusted EBIT stieg um 2 % auf 268 Mio. EUR (Vorjahr: 263 Mio. EUR). Ohne die Umstellung der Bilanzierung von Triebwerkswartungsereignissen, die sich insbesondere auf die Aufwendungen im Jahr 2017 auswirkte, wäre das Adjusted EBIT um 10 % auf 265 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 242 Mio. EUR). G19 LOGISTIK: ENTWICKLUNG UMSATZ, ADJUSTED EBIT in Mio. € UND ADJUSTED EBIT-MARGE in %![]() Segmentinvestitionen steigen anDie Investitionen stiegen im Berichtszeitraum vor allem aufgrund der Anzahlung für zwei neue B777-Frachter deutlich auf 374 Mio. EUR (Vorjahr: 79 Mio. EUR). Geschäftsfeld TechnikLufthansa Technik ist weltweit führender Anbieter von Wartungs-, Reparatur-und Überholungsleistungen für zivile, kommerzielle Flugzeuge. | Fokus liegt auf Innovationen und digitalen Produkten. | Kontinuierliche Kostensenkungen verbessern das Ergebnis nachhaltig. | Umsatz steigt vor allem aufgrund höherer konzernexterner Erlöse. | Ergebnis liegt über Vorjahr. 5,9 Umsatz in Mrd. € 425 Adjusted EBIT in Mio. € T050 KENNZAHLEN TECHNIK
GeschäftstätigkeitLufthansa Technik ist weltweit führender MRO-AnbieterLufthansa Technik ist der global führende herstellerunabhängige Anbieter von Wartungs-, Reparatur- und Überholungsleistungen (Maintenance, Repair & Overhaul – MRO) für zivile, kommerziell betriebene Flugzeuge. Zur Lufthansa Technik-Gruppe gehören weltweit 31 technische Instandhaltungsbetriebe. Das Unternehmen ist direkt und indirekt an 61 Gesellschaften beteiligt. Die Lufthansa Technik AG betreut weltweit mehr als 850 Kunden, darunter neben Airlines auch Hersteller, Flugzeug-Leasinggesellschaften und VIP-Jet-Betreiber. Dabei entfällt rund ein Drittel des Geschäfts auf Konzerngesellschaften und rund zwei Drittel auf externe Kunden. Das Leistungsspektrum von Lufthansa Technik beinhaltet die acht Geschäftsbereiche Flugzeugwartung, Flugzeugüberholung, Triebwerksinstandhaltung, Geräteinstandhaltung, Flugzeugsysteme, Entwicklung und Herstellung von Kabinenprodukten, Entwicklung digitaler Produkte sowie die Erstausstattung und Betreuung von VIP-Flugzeugen. Die Angebotspalette erstreckt sich über unterschiedlich strukturierte Produkte und Produktkombinationen, von der Reparatur einzelner Geräte über Beratungsleistungen bis hin zur vollintegrierten Versorgung ganzer Flotten. Innovationen und digitale Produkte stehen weiterhin im FokusIm Jahr 2018 hat Lufthansa Technik die eigens entwickelte, unabhängige und integrierte Softwareplattform AVIATAR weiter ausgebaut. AVIATAR unterstützt Kunden in Echtzeit beim Management des komplexen Flottenbetriebs, hilft bei der Fehlerprognose für Einzelkomponenten und unterstützt so die digitale Transformation der Luftfahrt. Zehn Partner und Kunden arbeiten inzwischen mit AVIATAR und über 1.000 Flugzeuge sind live auf der Plattform, um von optimierten Betriebszeiten, geringeren Folgekosten sowie sichererem und zuverlässigerem Flottenbetrieb zu profitieren. Im Bereich Triebwerksinstandhaltung hat Lufthansa Technik das von ihr entwickelte automatische Inspektionsverfahren für Triebwerksbauteile industrialisiert. Es handelt sich hierbei um ein roboterbasiertes, mit High-End-Sensoren ausgestattetes Verfahren, das Rissinspektionen im Triebwerksbereich digital durchführt. Darüber hinaus hat Lufthansa Technik mit Cyclean Trockeneis ein weltweit einmaliges Verfahren zur Triebwerkswäsche mit CO2-Trockeneis entwickelt, das ab 2019 ergänzend zur wasserbasierten Triebwerkswäsche eingesetzt werden soll. Neben der hohen Umweltfreundlichkeit bietet das Verfahren den Vorteil, dass es auch bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt anwendbar ist. Dadurch können Triebwerke an 365 Tagen im Jahr gewaschen werden, selbst in Permafrost-Regionen. Durch die Gate-App der Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS), einem Tochterunternehmen der Lufthansa Technik AG, können Bauteile fortan mit Hilfe eines Industrie-Tablets erfasst werden. So kann die Identifikation von Flugzeugmaterial nicht nur mobil, handlich und flexibel, sondern auch vollständig digitalisiert erfolgen. Zur Optimierung interner Prozesse hat die Lufthansa TechnikTochter Intercoat die weltweit erste teilautomatisierte Anlage zur Beschichtung von Bauteilen mit INTERFILL(r), einem Füllstoff zur Wiederherstellung der Gebrauchstauglichkeit von Komponenten, entwickelt und in Betrieb genommen. Bislang war das Advanced Epoxy Coating-Verfahren reine Handarbeit. Mit der neuen teilautomatisierten Anlage werden Bauteile nunmehr in nur einem Arbeitsgang beschichtet. Lufthansa Technik treibt internationales Wachstum weiter voranIm Bereich Triebwerksinstandhaltung treibt Lufthansa Technik zusammen mit ihren Partnern den Aufbau der neuen Beteiligungen XEOS, EME Aero und 3D.aero voran. So feierte das gemeinsam mit GE Aviation gegründete Unternehmen XEOS bereits 2018 Richtfest des hochmodernen Instandhaltungszentrums in Polen. Ab Frühjahr 2019 werden hier Triebwerksmuster der neuesten Generation von General Electric, vornehmlich des Typs GEnx-2B, später auch vom Typ GE9X, gewartet, repariert und überholt. Zudem konnte EME Aero (Engine Maintenance Europe), ein Joint Venture von Lufthansa Technik und der MTU Aero Engines, ein Grundstück im polnischen Aviation Valley nahe dem Flughafen Rzeszow erwerben und auf diese Weise den Grundstein für den Bau eines der größten und modernsten MRO-Shops für GetriebefanTriebwerke weltweit legen. Dieser soll seinen Betrieb Ende 2019 aufnehmen. Lufthansa Technik und LG Electronics haben im Berichtsjahr eine Absichtserklärung für die Gründung eines Joint Ventures für Flugzeugdisplays und -systeme unterzeichnet. Das neue Gemeinschaftsunternehmen wird die fortschrittliche, leichte und flexible OLED-Displaytechnologie von LG mit der Expertise von Lufthansa Technik im Luftfahrtgeschäft kombinieren, um neue Märkte für On-Board-Flugzeuganwendungen wie Willkommensbildschirme und Innenverkleidungen zu erschließen. Das neue Unternehmen wird seinen Betrieb im ersten Halbjahr 2019 aufnehmen. Geschäftsverlauf und operative EntwicklungWichtige Verträge sind verlängert und neu abgeschlossen wordenIm Berichtsjahr ist die Anzahl der im Rahmen von Exklusivverträgen betreuten Flugzeuge um 13 % auf 5.131 gestiegen. Im Geschäftsjahr 2018 konnten 29 neue Kunden gewonnen und 576 Verträge mit einem Vertragsvolumen von 5 Mrd. EUR für 2018 und die Folgejahre abgeschlossen werden. Weltweite Kapazitäten werden nachfragegerecht ausgeweitetUm die steigende MRO-Nachfrage zu bedienen, werden die weltweiten Kapazitäten von Lufthansa Technik kontinuierlich erweitert. Unter anderem hat Lufthansa Technik im Juni ein neues Langstrecken-Heckdock am Wartungsstandort München in Betrieb genommen. Das Dock erleichtert die Wartungsarbeiten an den Flugzeugmustern Airbus A330, A340 und A350 und ermöglicht, dass verschiedene Arbeiten gleichzeitig durchgeführt werden können. Lufthansa Technik Malta hat im Jahr 2018 vom Luftfahrtbundesamt die Zulassung für die A350-Überholungen erhalten. Die erste A350 wird im Frühjahr 2019 für Überholungsarbeiten erwartet. Darüber hinaus hat das Tochterunternehmen Lufthansa Technik Puerto Rico von der Federal Aviation Administration (FAA) die Zulassung für die Instandhaltung der A320neo erhalten. Für den Standort Hamburg hat Lufthansa Technik von der Civil Aviation Administration of China (CAAC) die Zulassung als Instandhaltungsbetrieb von Flugzeugen der Muster Boeing 737-700 und -800 erhalten. Kontinuierliche Kostensenkungen stehen weiterhin im FokusZur Sicherstellung des Erfolgs und der Zukunftsfähigkeit von Lufthansa Technik werden in allen Geschäftsbereichen sowie auf zentraler Ebene Maßnahmen aus laufenden Projekten umgesetzt, die die Kostenposition beziehungsweise Effizienz der Unternehmensgruppe verbessern und das Ergebnis nachhaltig steigern. So werden beispielsweise in der Geräteinstandhaltung Maßnahmen ergriffen, um die Marge zu verbessern. Ziel ist es dabei, unter anderem die Durchlauf- und Logistikzeiten zu verkürzen und gleichzeitig das Kostenniveau niedrig zu halten. Umsatz- und ErgebnisentwicklungUmsatz konnte deutlich gesteigert werdenLufthansa Technik konnte die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2018 um 10 % auf 5.918 Mio. EUR steigern (Vorjahr: 5.404 Mio. EUR). Starkes Wachstum in Amerika und eine solide Geschäftsentwicklung in Europa, dem wichtigsten Absatzmarkt der Lufthansa Technik, trugen dazu bei. Die konzernexternen Erlöse profitierten von Kontrakterweiterungen in den Bereichen Triebwerks- und Geräteinstandhaltung sowie einer höheren Einlastung in der Flugzeugüberholung. Die konzerninternen Erlöse stiegen vor allem bedingt durch einen erhöhten Anteil im Triebwerksgeschäft mit dem Kunden Lufthansa German Airlines. Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen aufgrund von Wechselkurseffekten um 19 % auf 264 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 326 Mio. EUR). Insgesamt stiegen die vom Geschäftsfeld Technik erwirtschafteten Gesamterlöse um 8 % auf 6.182 Mio. EUR (Vorjahr: 5.730 Mio. EUR). Aufwendungen steigen insbesondere mengenbedingt anDie operativen Aufwendungen stiegen im Jahr 2018 um 8 % auf 5.764 Mio. EUR (Vorjahr: 5.345 Mio. EUR). Der Materialaufwand erhöhte sich aufgrund einer Zunahme der Gesamtleistung im Triebwerks- und Gerätebereich sowie gestiegener Fremdleistungen um 11 % auf 3.359 Mio. EUR (Vorjahr: 3.039 Mio. EUR). Der Personalaufwand lag mit 1.435 Mio. EUR um 6 % über dem Vorjahr (Vorjahr: 1.356 Mio. EUR). Dies ist auf das Wachstum der Belegschaft zurückzuführen. Sonstige operative Aufwendungen wuchsen um 1 % auf 846 Mio. EUR (Vorjahr: 835 Mio. EUR). Die kontinuierlichen Kostensenkungsmaßnahmen wirkten sich positiv auf die Gesamtaufwendungen aus. T051 AUFWENDUNGEN TECHNIK
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. Adjusted EBIT liegt über VorjahrDas Adjusted EBIT von Lufthansa Technik stieg gegenüber Vorjahr um 2 % auf 425 Mio. EUR (Vorjahr: 415 Mio. EUR). Insbesondere die gute Geschäftsentwicklung in der Geräteinstandhaltung konnte die Entwicklung im Triebwerksgeschäft überkompensieren. Das Triebwerksgeschäft litt unter Kapazitätsengpässen und ungewöhnlich langen Durchlaufzeiten aufgrund von marktweiten Engpässen in der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. G20 TECHNIK: ENTWICKLUNG UMSATZ, ADJUSTED EBIT in Mio. € UND ADJUSTED EBIT-MARGE in %![]() Segmentinvestitionen liegen auf hohem NiveauDie Investitionen lagen mit 241 Mio. EUR um 3 % über Vorjahr (Vorjahr: 233 Mio. EUR). Wesentliche Investitionen entfielen auf die Beschaffung von Reservetriebwerken, den Aufbau der Joint Ventures mit General Electric (XEOS) und MTU (EME) zur Erbringung von Triebwerksdienstleistungen, die Ausweitung des Mobile Engine Service-Netzwerks sowie die Entwicklung von digitalen Produkten. Geschäftsfeld CateringDie LSG Group ist ein führender Anbieter im Airline-Catering. | Transformation des Geschäftsmodells führt zu höherer Flexibilität und Agilität. | Hohes Kundeninteresse untermauert strategische Neuausrichtung. | Umsatz liegt auf Vorjahresniveau. | Adjusted EBIT steigt deutlich. 3,2 Umsatz in Mrd. € 115 Adjusted EBIT in Mio. € T052 KENNZAHLEN CATERING
GeschäftstätigkeitStarkes Markenportfolio bietet umfangreiches Produkt- und ServiceangebotDie LSG Group bietet ein vollständiges Portfolio von Produkten und Dienstleistungen rund um den Bordservice an. Sie verfügt über starke unabhängige Expertenmarken. LSG Sky Chefs bietet Catering für Fluggesellschaften und Zugbetreiber sowie die Bewirtschaftung von Lounges an. Sie liefert jährlich rund 700 Mio. Mahlzeiten und ist an 205 Flughäfen weltweit für mehr als 300 Fluggesellschaften und eine wachsende Zahl europäischer Bahnbetreiber präsent. Retail inMotion ist für die Entwicklung und das Management von airlinespezifischen Bordverkaufsprogrammen zuständig. SPIRIANT sorgt für das Design und die Beschaffung von Bordserviceequipment, während Evertaste Convenience Food für die Reisebranche und den Einzelhandel herstellt. Zudem bietet das Unternehmen durch SCIS Sicherheitsdienste an nordamerikanischen Flughäfen an. In Deutschland werden die Einzelhandelsmärkte Ringeltaube an Flughäfen betrieben. Die erfolgreiche Erschließung neuer Kundengruppen und der Ausbau der Marktposition von Retail inMotion zum führenden Bordverkaufsanbieter und Technologieexperten sind stabile Pfeiler für die Zukunftsausrichtung der LSG Group. Geschäftsverlauf und operative EntwicklungTransformation des operativen Geschäftsmodells schreitet voranAngesichts der sich verändernden Kundennachfrage hat die LSG Group eine umfassende Transformation des operativen Geschäftsmodells eingeleitet, die in Europa als Pilotregion zur Einrichtung zentraler Produktionsstrukturen und flexibler Logistikmodelle zügig voranschreitet. Die Genehmigung zum Bau von zwei regionalen Produktionsstätten in Tschechien und im Westen Deutschlands ist ein bedeutender Meilenstein in dieser Entwicklung. Dank ihrer Reichweite werden die künftigen Produktionszentren auch wichtige Flughäfen beliefern können, an denen die LSG Group heute nicht präsent ist. Kundeninteresse bestätigt strategische NeuausrichtungIm Geschäftsjahr 2018 wurden umfassende Catering-Verträge mit United Airlines, American Airlines, LATAM, Cathay Dragon und TAP Portugal an mehreren Stationen verlängert. Die Verträge zur Belieferung von Asiana Airlines sowie Alitalia an ihren jeweiligen Drehkreuzen in Seoul beziehungsweise Rom liefen hingegen aus. Retail inMotion behauptete ihre Position unter anderem durch den Gewinn des Managementvertrags für das exklusive Etihad-Bordverkaufsprogramm, die Vermarktung innovativer Konzepte für SWISS und Eurowings sowie die Einführung einer umfassenden digitalen Retail-Plattform mit neuen mobilen Applikationen für Passagiere und Crews. Im Zuggeschäft konnte Combolos de Portugal als Neukunde gewonnen werden, im Equipmentbereich wurden erstmals unter anderem Egypt Air, Aeroflot und die Deutsche Bahn beliefert. Zwei neue Joint Venture-Betriebe wurden in Wenzhou, China, sowie Lagos, Nigeria, eröffnet und das Catering-Joint Venture in Luanda, Angola, wurde vorzeitig verlängert. Der im Frühjahr als bester Cateringbetrieb Europas mit dem QSAI Award ausgezeichnete Betrieb in Brüssel, Belgien, nahm zusätzlich die Belieferung des Flughafens Amsterdam auf. Außerordentliche Innovationskraft stellten die kulinarischen Experten der LSG Group mit der Entwicklung von Astronautennahrung unter Beweis, die enorme Anforderungen an Nährgehalte, medizinische Aspekte und Haltbarkeit erfüllen muss und seit Juni der ISS Crew als Bonusmahlzeiten dient. Basis für Digitalisierung von Prozessen und Kostensenkungen wird geschaffenGleichzeitig führt das Unternehmen prozessorientierte Standards über alle Standorte und Divisionen hinweg ein, um damit eine solide Grundlage für die Digitalisierung der Abläufe in Produktion und Verwaltung zu schaffen. Dazu zählen die Entwicklung von Applikationen zur Etablierung zunehmend papierloser Produktionsprozesse sowie die Pilotierung von fahrerlosen Gabelstaplern und Robotern. Durch die zunehmende Digitalisierung werden Opportunitäten zur Kostensenkung und zur Steigerung des Kundennutzens erschlossen. Umsatz- und ErgebnisentwicklungUmsatz liegt auf VorjahresniveauDie Umsatzerlöse des Geschäftsfelds Catering lagen trotz negativer Wechselkursentwicklungen mit 3.217 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 3.219 Mio. EUR), vor allem unterstützt durch solides Wachstum mit den Konzerngesellschaften Lufthansa German Airlines und Eurowings. Die Gesamterlöse stiegen um 1 % auf 3.294 Mio. EUR (Vorjahr: 3.274 Mio. EUR). Aufwendungen gehen zurückDie operativen Aufwendungen sanken aufgrund von vorteilhaften Wechselkursentwicklungen, geringeren Aufwendungen für die Restrukturierung des Europageschäfts sowie gesunkenen Wertberichtigungen auf Kundenforderungen um 1 % auf 3.208 Mio. EUR (Vorjahr: 3.240 Mio. EUR). T053 AUFWENDUNGEN CATERING
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. Adjusted EBIT steigt gegenüber VorjahrDas Adjusted EBIT stieg dementsprechend um 74 % auf 115 Mio. EUR (Vorjahr: 66 Mio. EUR). G21 CATERING: ENTWICKLUNG UMSATZ, ADJUSTED EBIT in Mio. € UND ADJUSTED EBIT-MARGE in %![]() Segmentinvestitionen kaum verändertDie Segmentinvestitionen lagen mit 79 Mio. EUR um 6 % unter Vorjahr (Vorjahr: 84 Mio. EUR) und entfielen im Wesentlichen auf die Modernisierung von Produktionsstandorten. Weitere Gesellschaften und KonzernfunktionenAirPlus baut Produktportfolio aus und fokussiert sich auf Kerngeschäft. | Starke Erweiterung der Ausbildungskapazitäten belastet das Ergebnis von Lufthansa Aviation Training. | IT-Gesellschaften weiten ihr Geschäft aus. | Ergebnis der Konzernfunktionen leidet unter Wegfall von Einmaleffekt im Vorjahr. T054 KENNZAHLEN WEITERE GESELLSCHAFTEN UND KONZERNFUNKTIONEN
Zu den Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen zählen die Service- und Finanzgesellschaften des Konzerns, vor allem AirPlus, Lufthansa Aviation Training und die IT-Gesellschaften, sowie die Konzernfunktionen der Lufthansa Group. AirPlus erweitert Produktportfolio und verstärkt Fokus auf KerngeschäftDie Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH (AirPlus) ist ein führender internationaler Anbieter von Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen. Die Gesellschaft ist ein internationaler Anbieter im globalen Markt für Zahlungs- und Abrechnungsdienstleistungen im Kerngeschäft für Geschäftsreisen. Unter der Marke AirPlus International werden marktspezifische Lösungen in über 6G Ländern weltweit angeboten. Insgesamt betreute das Unternehmen im Berichtsjahr rund 5G.GGG Firmenkunden. Im Jahr 2G18 entwickelte AirPlus die European Corporate Card Solution. Die neue Kartenlösung unterstützt vor allem in Europa tätige Unternehmen und ihre Mitarbeiter dabei, Bezahlprozesse zu vereinfachen. Statt verschiedener nationaler Bankpartner ist AirPlus der zentrale Ansprechpartner für alle Belange von der Implementierung des Kartenprogramms bis hin zu Bezahlung und Reporting. AirPlus plant, das Produkt bis Ende 2G19 in den europäischen Märkten auszurollen. AirPlus hat ihr Know-how auch für Dienstleistungen bei der internationalen Mautabrechnung unter der Marke Road Account eingesetzt und sich damit eine führende Stellung im deutschen Markt erarbeitet. Im Rahmen der Fokussierung auf das eigene Kerngeschäft hat AirPlus diesen Geschäftsbereich zum Ende des Jahres 2018 an die Union Tank Eckstein GmbH & Co. KG (UTA) veräußert und damit auch den zugehörigen Kunden und Mitarbeitern eine attraktive Zukunftsperspektive eröffnet. Das Adjusted EBIT der Gesellschaft ging vor allem aufgrund von Kosten infolge der Modernisierung der IT- und Prozesslandschaft auf – 13 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 49 Mio. EUR). Lufthansa Aviation Training bietet umfassende Aus- und Weiterbildung für Cockpit und KabineDie Lufthansa Aviation Training GmbH (LAT) gehört mit ihrer Kompetenz in der Aus- und Weiterbildung von Cockpit- und Kabinenpersonal an zwölf Ausbildungs- und Trainingsstandorten zu den führenden Unternehmen im Bereich Flight Training und blickt auf mehr als 60 Jahre Branchenerfahrung zurück. Zum Kundenportfolio der LAT gehören die Gesellschaften der Lufthansa Group sowie über 200 national und international renommierte Airlines. Unter der Marke European Flight Academy (EFA) bündelt die LAT sämtliche konzerneigenen Flugschulen in Deutschland, der Schweiz und den USA. Das Unternehmen mit Sitz in München bildet den fliegerischen Nachwuchs der verschiedenen Lufthansa Group Airlines aus. Die Rekrutierung von Pilotenschülern konnte durch Umsetzung eines umfangreichen Maßnahmenpakets sowie einer Marketing- und Kommunikationskampagne im Jahr 2018 erheblich gesteigert werden. So nahmen im Jahresverlauf rund 450 Flugschüler die zweijährige Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer bei der European Flight Academy auf. Im Vorjahr waren es noch rund 240 Schüler. Die LAT hat im Jahr 2018 umfangreiche Aufwendungen in Infrastruktur und neue Trainingsgeräte, vor allem Flugsimulatoren, getätigt. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in innovative Produkte und Digitalisierung, um so in diesen Zukunftsfeldern weiterhin die Vorreiterrolle übernehmen zu können. Das Adjusted EBIT der Gesellschaft sank deshalb im Vergleich zum Vorjahr um 36 % auf 27 Mio. EUR (Vorjahr: 42 Mio. EUR). IT-Gesellschaften bauen ihr Geschäft weiter ausDie Lufthansa Systems GmbH & Co. KG konnte ihre Position innerhalb und außerhalb der Lufthansa Group mit mehr als 350 internationalen Airline-Kunden weiter ausbauen. Mit dem Aviation Campus wurde ein Umfeld für eine noch bessere Unterstützung der Projekte und Initiativen innerhalb der Lufthansa Group geschaffen, um damit noch kooperativer, zuverlässiger, innovativer und digitaler zusammenzuarbeiten. Dabei werden neue Ideen ausgetauscht und die Zusammenarbeit mit Partnern und Start-ups wird weiter intensiviert. Lufthansa Industry Solutions profitiert im Zuge der digitalen Transformation deutlich von der starken Nachfrage nach IT-Beratung und Systemintegration von Kunden innerhalb und außerhalb der Lufthansa Group. Entsprechend erweitert der IT-Dienstleister seine Kompetenzen in Kernthemen wie IT Security, Internet of Things (IoT), Data Analytics, Artificial Intelligence und Cloud Solutions. In den Zielbranchen umfasst die Kundenbasis mehr als 200 Unternehmen. Unter Einbeziehung der zugehörigen Beteiligungen erzielten die IT-Gesellschaften im Berichtszeitraum ein Adjusted EBIT in Höhe von 32 Mio. EUR, 3 % unter Vorjahr (Vorjahr: 33 Mio. EUR). Ergebnis der Konzernfunktionen leidet unter Wegfall von Einmaleffekt im VorjahrDie Ergebnisentwicklung des Segments Weitere Gesellschaften und Konzernfunktionen wird maßgeblich durch die Konzernfunktionen bestimmt, in deren Ergebnis die Währungssicherungs- und Finanzierungsfunktion der Deutschen Lufthansa AG für die Konzerngesellschaften einfließt. Dementsprechend ist das Ergebnis stark von Kursschwankungen beeinflusst. Die Gesamterlöse der Konzernfunktionen stiegen um 3 % auf 1.392 Mio. EUR. Die betrieblichen Aufwendungen legten um 4 % auf 1.678 Mio. EUR zu. Das Adjusted EBIT verringerte sich somit um 6 % auf – 286 Mio. EUR (- 270 Mio. EUR). Das niedrigere Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall einmaliger Kursgewinne im Vorjahr sowie aus gestiegenen IT-Aufwendungen. Ergebnis der Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen unter VorjahrDie Gesamterlöse der Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen sind um 7 % auf 2.876 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 2.689 Mio. EUR). Die betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 10 % auf 3.109 Mio. EUR (Vorjahr: 2.839 Mio. EUR). Das Adjusted EBIT sank um 45 % auf – 189 Mio. EUR (Vorjahr: – 130 Mio. EUR). Chancen- und RisikoberichtDas Management von Chancen und Risiken ist in alle Geschäftsprozesse integriert. I Chancen und Risiken werden frühzeitig identifiziert, proaktiv gesteuert und überwacht. I Konzern-Risikomanagement umfasst auch CSR-relevante Aspekte und deren Risiken für externe Stakeholder. I Chancen werden gezielt genutzt. CHANCEN- UND RISIKOMANAGEMENTChancenmanagement-ProzessFür die globale Airline-Industrie mit ihrer hohen Dynamik bieten sich Chancen sowohl von außen, zum Beispiel durch neue Kundenwünsche, Marktstrukturen, fortschreitende Konsolidierung oder Veränderung regulatorischer Rahmenbedingungen, als auch von innen durch neue Produkte, Innovationen, Qualitätsverbesserungen und weitere Wettbewerbsdifferenzierungen. Mitarbeiter und Management der Lufthansa Group identifizieren Chancen im Rahmen der täglichen Prozesse und Marktbeobachtungen. Darüber hinaus ist dies integraler Bestandteil der jährlichen Strategie- und Planungsprozesse. In Szenario-Analysen und fundierten Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen werden die Chancen und die mit ihnen einhergehenden Risiken genau untersucht. Chancen, die im Rahmen einer Gesamtbetrachtung für die Entwicklung der Lufthansa Group als vorteilhaft erachtet werden, werden mittels gezielter Maßnahmen verfolgt und umgesetzt. Die Steuerung erfolgt durch die etablierten Planungs- und Prognoseprozesse ebenso wie durch Projekte. Ziele und Strategie des Risikomanagement-SystemsDas Risikomanagement der Lufthansa Group verfolgt das Ziel, wesentliche Risiken vollständig zu identifizieren, transparent und vergleichbar darzustellen, zu bewerten und zu steuern. Risk Owner sind verpflichtet, Risiken proaktiv zu überwachen und zu steuern sowie relevante Informationen in den Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozessen zu berücksichtigen. Die vom Vorstand erlassene Konzernrichtlinie Risikomanagement legt alle methodischen und organisatorischen Standards im Umgang mit Chancen und Risiken verbindlich fest. Aufbau des Risikomanagement-SystemsIn den Betrachtungsbereich des Risikomanagement-Systems werden neben allen Fluggesellschaften der Lufthansa Group auch die Geschäftsfelder Logistik, Technik und Catering sowie die Gesellschaften Lufthansa Aviation Training, Lufthansa AirPlus, Miles & More, Lufthansa Global Business Services, die IT-Gesellschaften sowie die Delvag-Gruppe einbezogen. Die Beteiligten werden in der Abbildung → G22 Risikomanagement bei der Lufthansa Group dargestellt. G22 RISIKOMANAGEMENT BEI DER LUFTHANSA GROUP![]() Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Existenz und Wirksamkeit des Risikomanagements der Lufthansa Group. Der Risikomanagement-Ausschuss stellt im Auftrag des Vorstands sicher, dass Geschäftsrisiken laufend über alle Funktionen und Prozesse hinweg frühzeitig erkannt, bewertet und gesteuert werden. Außerdem ist er dafür verantwortlich, die Effektivität und Effizienz des Risikomanagements zu verbessern. Die Besetzung und die Verantwortung des Gremiums sind in einer Geschäftsordnung festgelegt. Die fachliche Zuständigkeit für das konzernweit einheitliche Risikomanagement-System ist 2018 vom Stabsbereich „Risikomanagement, Internes Kontrollsystem und Datenschutz“ zum Bereich „Corporate Controlling“ gewechselt. Unverändert wird direkt an den Finanzvorstand berichtet. Das Konzern-Risikomanagement ist für die Implementierung einheitlich geltender Standards, Methoden, die Koordination und fortlaufende Weiterentwicklung des RisikomanagementProzesses sowie für das gesamte Risikomanagement-Berichtswesen der Lufthansa Group verantwortlich. In allen einbezogenen Gesellschaften sind RisikomanagementBeauftragte durch die jeweiligen Vorstände beziehungsweise Geschäftsführungen ernannt. Diese sind für die Umsetzung der Konzernrichtlinie in ihren Gesellschaften verantwortlich und stehen in engem und regelmäßigem Austausch zum Risikomanagement der Lufthansa Group. Außerdem stellen sie die Abstimmung der risikorelevanten Informationen mit den Planungs- beziehungsweise Prognoseprozessen ihrer Gesellschaft sicher (Risikocontrolling). Als sogenannte Risk Owner sind namentlich Führungskräfte mit Budget- und/oder disziplinarischer Verantwortung zu benennen. Diese sind für die Umsetzung des bereichsbezogenen Risikomanagements zuständig. Somit gehört es zu den elementaren Aufgaben jeder Managementfunktion, Risiken zu erkennen, zu bewerten, zu überwachen und zu steuern. In den „Risikopolitischen Grundsätzen“ ist unter anderem festgelegt, dass der Eintritt wesentlicher vorhersehbarer Risiken, über die in der Vergangenheit nicht berichtet wurde, als schwerwiegender Managementfehler angesehen wird. Die interne Revision führt unternehmensinterne, unabhängige Systemüberprüfungen mit Fokus auf Wirksamkeit, Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit des praktizierten Risikomanagement-Systems der Lufthansa Group durch. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird das Risikofrüherkennungssystem der Deutschen Lufthansa AG hinsichtlich der aktienrechtlichen Anforderungen durch den Abschlussprüfer untersucht. Die Prüfung im Geschäftsjahr 2018 kam zu dem Ergebnis, dass alle gesetzlichen Anforderungen uneingeschränkt erfüllt werden. Ablauf des Risikomanagement-ProzessesDer geschlossene, kontinuierliche und IT-gestützte Risikomanagement-Prozess beginnt mit der Identifikation aktuell und zukünftig bestehender und potenzieller Chancen und Risiken aus allen wesentlichen internen und externen Bereichen. Als Chancen und Risiken definiert die Lufthansa Group mögliche positive beziehungsweise negative Abweichungen von einem Planwert, einer Prognose oder einer Zielvorstellung potenzieller zukünftiger Entwicklungen oder Ereignisse. Identifizierte Risiken werden durch die Risikokoordinatoren der Gesellschaften plausibilisiert und im konzernweiten Risikoportfolio zusammengestellt. Das Risikoportfolio dokumentiert die systematische Gesamtheit aller Einzelrisiken und stellt das qualitätsgesicherte Ergebnis der Identifikationsphase dar. Aufgrund der sich dynamisch verändernden Risikolandschaft setzen sich die Risk Owner kontinuierlich mit der Identifikation von Risiken auseinander. Risk Owner sind verpflichtet, die von ihnen verantworteten Risiken mindestens quartalsweise auf Vollständigkeit und Aktualität zu überprüfen. Sie beziehen dabei auch ein, in welchem Maß risikobezogene Sachverhalte bereits in der Ergebnisprognose berücksichtigt sind und inwieweit darüber hinaus Chancen beziehungsweise Risiken bestehen, ein im Vergleich zur Prognose besseres oder schlechteres Ergebnis zu erreichen. Sie managen Chancen und Risiken aktiv durch risikomitigierende Steuerungsinstrumente und Maßnahmen. Hierauf aufbauend wird der Vorstand quartalsweise über die aktuelle Risikolage der Lufthansa Group und der Geschäftsfelder informiert. Der Vorstand berichtet jährlich an den Prüfungsausschuss über die Entwicklung des RisikomanagementSystems, die aktuelle Risikosituation der Lufthansa Group sowie über wesentliche Einzelrisiken und deren Management. Ergänzend zu diesen Standardberichten bestehen im Fall von wesentlichen Veränderungen bereits identifizierter oder neu erkannter Top-Risiken verbindlich geregelte Ad-hoc-Meldeprozesse. Bewertungssystematik im Risikomanagement-ProzessIm Anschluss an die Risikoidentifikation erfolgt die Bewertung aller erfassten Einzelrisiken nach einheitlichen Bewertungsprinzipien innerhalb der Lufthansa Group. Hierbei werden, soweit möglich, objektive Kriterien oder Erfahrungswerte zugrunde gelegt. Die Risikobewertung bildet die Basis für die Konsolidierung gleichartiger Einzelrisiken zu einem aggregierten Risiko. Mit dem Ziel, die Risikoposition proaktiv zu begrenzen, werden geeignete Instrumente zur Risikosteuerung definiert. Durch eine fortlaufende Risikoüberwachung werden Veränderungen von Einzelrisiken sowie Anpassungsbedarfe bei der Risikosteuerung frühzeitig erkannt. Sofern erforderlich werden zur Risikosteuerung und -überwachung notwendige Maßnahmen initiiert. Darunter sind zeitlich befristete, hinsichtlich Verantwortlichkeit und Zeitbezug klar definierte Aktivitäten zu verstehen, die dem Aufbau von Regelinstrumenten dienen. Die Fortschritte werden ebenfalls kontinuierlich überwacht. Die Lufthansa Group unterscheidet bei der Bewertung von Risiken methodisch qualitative und quantitative Risiken. Die Risikobewertung erfolgt grundsätzlich auf Nettobasis, also unter Berücksichtigung von implementierten und wirksamen Steuerungs- und Überwachungsinstrumenten. Bei qualitativen Risiken handelt es sich meist um langfristige Entwicklungen mit potenziell nachteiliger Auswirkung auf die Lufthansa Group. Aufgrund häufig noch unkonkreter Informationslage lassen sich diese Risiken nicht oder noch nicht quantifizieren. Im Kontext von qualitativen Risiken erfolgt das Risikomanagement im Sinne eines strategischen Umgangs mit Unsicherheiten. Qualitative Risiken werden häufig in Form von „schwachen Signalen“ identifiziert. Um diese Risiken dennoch einer möglichst systematischen Bewertung zu unterziehen, werden Einschätzungen zum Bedeutungsgrad und zur Ausprägungsform getroffen. Der Bedeutungsgrad beschreibt den möglichen Einfluss des Einzelrisikos beispielsweise auf die Reputation, das Geschäftsmodell oder das Ergebnis. Bei der Ausprägungsform wird beurteilt, wie ausgeprägt oder verdichtet die (schwachen) Informationen sind, die auf das potenzielle Risiko der Lufthansa Group beziehungsweise der jeweiligen Gesellschaft hinweisen. Die Einstufungen sind der Abbildung → G23 Lufthansa Risikobewertung für qualitative und quantitative Risiken zu entnehmen. Bei quantitativen Risiken handelt es sich um Risiken, deren potenzielle Ergebniswirkung abgeschätzt werden kann. Dabei wird zwischen unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten differenziert. Als Schadensausmaß wird der potenzielle monetäre Effekt auf das geplante Adjusted EBIT angegeben. Dieser bezieht sich je nach Art des Risikos auf relativ selten eintretende Eventrisiken, zum Beispiel eine Luftraumsperrung, oder auf Risiken aus Abweichungen hinsichtlich der geplanten Geschäftsentwicklung, zum Beispiel aufgrund der Treibstoffpreisvolatilität. Quantitative Risiken bilden damit die Grundlage für die übergreifende Verifizierung potenzieller Plan- und Prognoseabweichungen. Die Schwellenwerte für die Einordnung des monetären Adjusted EBIT-Effekts werden für die Lufthansa Group wie auch für die Konzerngesellschaften nach einheitlichen Kriterien zentral ermittelt. Zur Wesentlichkeitsbeurteilung der qualitativen und quantitativen Einzelrisiken werden diese in A-, B-, C-, D- oder sonstige Risiken klassifiziert. Als wesentlich gemäß DRS 20 gelten für die Lufthansa Group alle quantitativen A- und B-Risiken sowie alle qualitativen A-Risiken und B-Risiken, die mindestens dem Bedeutungsgrad „wesentlich“ und der Ausprägungsform „hoch“ entsprechen. → G23 Lufthansa Risikobewertung für qualitative und quantitative Risiken. Risiken der Lufthansa Group, die dieses Wesentlichkeitskriterium erfüllen, werden im Abschnitt → Chancen und Risiken in der Einzelbetrachtung, S. 64 ff., tabellarisch in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für die Lufthansa Group dargestellt sowie im Folgenden detailliert beschrieben. Teilweise werden gleichartige Risiken im Vergleich zur internen Steuerung stärker aggregiert dargestellt. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die beschriebenen Risiken in unterschiedlichem Ausmaß auf sämtliche Geschäftsfelder der Lufthansa Group. Berücksichtigung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes im Risikomanagement Nach dem Inkrafttreten des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) im April 2017 wurde das KonzernRisikomanagement der Lufthansa Group um CSR-relevante Aspekte (Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie die Lieferkette) und deren Risiken für externe Stakeholder erweitert. Dabei blieb die Risikomanagement-Methodik unverändert. Eine Überführung der Risiken in den nichtfinanziellen Bericht erfolgt gemäß CSR-RUG, sofern Risiken schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben und ihr Eintritt sehr wahrscheinlich ist. 2018 erfolgte eine Aktualisierung. Es gab, wie im Vorjahr, keine CSR-Risiken, über die hiernach berichtet werden müsste. Internes Kontrollsystem zur Überwachung des Risikomanagement-ProzessesDer Risikomanagement-Prozess der Lufthansa Group wird durch ein Internes Kontrollsystem (IKS) überwacht. Hierbei wird die Wirksamkeit der Kontrollmaßnahmen wesentlicher Risiken im Rahmen des IKS der Lufthansa Group systematisch überprüft. Die Auswahl der relevanten Risiken erfolgt jährlich. Die Prüfung beinhaltet die Bewertung des Aufbaus und der Funktionsfähigkeit des IKS. Die Berichterstattung über die Prüfungsergebnisse ist Bestandteil des Berichts über die Wirksamkeit des IKS an die jeweiligen Aufsichtsgremien der Gesellschaften beziehungsweise gesellschaftsübergreifend an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG. G23 LUFTHANSA RISIKOBEWERTUNG FÜR QUALITATIVE UND QUANTITATIVE RISIKEN![]() CHANCEN UND RISIKEN IN DER EINZELBETRACHTUNGIn der unten stehenden Tabelle sind die Top-Risiken der Lufthansa Group dargestellt. Diese umfassen alle quantitativen A- und B-Risiken sowie qualitative Risiken mit einer Bewertung von mindestens „wesentlich“ und „hoch“ in der Reihenfolge ihrer Bedeutung. Ausführliche Erläuterungen finden sich in den folgenden Abschnitten. Gesamtwirtschaftliche Chancen und RisikenUnsichere wirtschaftliche RahmenbedingungenDie Prognose der Lufthansa Group für 2019 basiert auf der Erwartung, dass die künftigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Branchenentwicklungen der Darstellung im → Prognosebericht, S. 75 ff., entsprechen. Sollte sich die Weltwirtschaft besser als prognostiziert entwickeln, wird dies die Geschäftsentwicklung der Lufthansa Group voraussichtlich positiv beeinflussen. Zukünftige Umsätze und Ergebnisse der Lufthansa Group könnten in diesem Fall die aktuelle Prognose übertreffen. Als global agierendes Unternehmen kann die Lufthansa Group diesbezüglich auch von positiven Entwicklungen außerhalb des eigenen Kernmarkts profitieren. Gleiches gilt für eine Entwicklung der Weltwirtschaft und der einzelnen für die Lufthansa Group relevanten Märkte, die schlechter als erwartet ist. Risiken mit potenzieller Auswirkung auf das weltweite Wachstum und damit den Absatz der Lufthansa Group entstehen insbesondere durch eine zunehmende Verunsicherung über politische Entwicklungen, wie beispielsweise die andauernde protektionistische Wirtschaftspolitik in den USA. Es bestehen nach wie vor Unsicherheiten hinsichtlich der kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen des Brexits auf die europäische Wirtschaft im Allgemeinen und die Luftfahrt im Besonderen. Die Lufthansa Group beobachtet die politischen Entwicklungen um den Brexit und ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet. In den letzten Monaten hat sich der Konzern verstärkt mit dem ungeregelten Austritt des Vereinigten Königreichs befasst und bereits erste vorbereitende Maßnahmen eingeleitet. Es ist nicht auszuschließen, dass makroökonomische oder regulatorische Veränderungen die finanzielle Entwicklung der Lufthansa Group beeinflussen. Krisen, Kriege, politische Unruhen oder NaturkatastrophenDie weiterhin kritische Sicherheitslage vor allem in Nahost und Nordafrika, aber auch in Europa und Deutschland sowie das latente Risiko terroristischer Eingriffe in den Luftverkehr und dessen Infrastruktur können konkrete Auswirkungen auf Geschäftsaktivitäten sowie die Sicherheit von Flugbetrieb, Kunden und Mitarbeitern der Lufthansa Group haben. Potenzieller Schaden kann durch Primäreffekte, wie den Ausfall einzelner Zielgebiete, aber auch durch signifikante Sekundäreffekte, wie einen Passagierrückgang, höhere Versicherungsprämien, Mehraufwand für Treibstoff wegen Luftraumsperrungen oder höhere gesetzliche Sicherheitsanforderungen, entstehen. T055 TOP-RISIKEN LUFTHANSA GROUP
1) Risikobewertung auf Geschäftsfeldebene. Der zivile Luftverkehr bleibt aufgrund seiner hohen Symbolwirkung weiterhin potenzielles Ziel terroristischer Aktionen, die im Kontext regionaler Rahmenbedingungen zu bewerten sind. Die Bedrohung des zivilen Luftverkehrs durch komplexe Flugabwehrsysteme, insbesondere in den Händen nichtstaatlicher Akteure, sowie die aufgrund zunehmender Militäraktivitäten wachsenden Herausforderungen in der Nutzung und Koordination des Luftraums erfordern weiterhin umfassende Maßnahmen zur Bewertung und Steuerung von Risiken für Flüge über Krisengebiete. Die Anforderungen an die Sicherheitsorganisationen international operierender Unternehmen steigen stetig angesichts des politischen Umfelds und fortlaufend neuer technischer Entwicklungen. Zunehmende Sicherheitsauflagen infolge erhöhter Gefährdungen, aber auch Verschärfungen der weltweiten Einreisebestimmungen für Passagiere können zu weiteren Einschränkungen im internationalen Luftverkehr und damit zu Belastungen der Luftverkehrswirtschaft führen. Zur Risikoanalyse, -überwachung und -steuerung betreibt die Lufthansa Group ein ganzheitliches Monitoring der weltweiten Sicherheitslage und aktueller Entwicklungen, die Auswirkungen auf die Lufthansa Group haben können. Dabei geht es sowohl um die sofortige Einsatzbereitschaft als auch um das Antizipieren möglicher Gefahren und das Ergreifen effektiver Schutzmaßnahmen im Vorfeld. Die Lufthansa Group erstellt fortlaufend umfassende Sicherheitsanalysen, um Entwicklungen bereits im Vorfeld einzuschätzen und Präventivszenarien für den Fall etwaiger Beeinträchtigungen zu entwerfen. Hierbei kann auf ein umfangreiches Netzwerk aus nationalen und internationalen Sicherheitsbehörden und auf Sicherheit spezialisierten Beratungsunternehmen zurückgegriffen werden. Notwendige Sicherheitsmaßnahmen richten sich dabei nach Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen eines Schadensereignisses. Für die Bewertung sicherheitsrelevanter Ereignisse im Kontext regionaler Rahmenbedingungen wird ein Qualitätsmanagement-System genutzt, das der kontinuierlichen Bewertung lokaler Sicherheitsverfahren für den laufenden Betrieb und bei Neuanflügen dient. Im Rahmen risikobasierter Audits werden diese Standorte regelmäßig auf Luftsicherheits- und Länderrisiken vor Ort überprüft, um die Konformität mit nationalen, europäischen und internationalen Luftsicherheitsgesetzen sowie den internen Sicherheitsstandards der Lufthansa Group sicherzustellen. Falls notwendig, werden Defizite durch Zusatzmaßnahmen kompensiert, die alle relevanten Funktionsbereiche betreffen können. Zudem werden die Art der Wahrnehmung Deutschlands in bestimmten Regionen der Welt sowie das Profil der Lufthansa Group im Vergleich zu anderen, besonders gefährdeten westlichen Luftfahrtunternehmen in der Auswahl von Infrastruktur und Prozessen im Ausland berücksichtigt. Pandemische ErkrankungenWeltweit entstehen Risiken durch die Übertragung von Infektionserregern vom Tier zum Menschen, von Mensch zu Mensch sowie auf anderen Wegen. Durch epidemische, pandemische oder sonstige Ausbreitungsmuster wie Bioterrorismus drohen hohe Krankheitsraten in verschiedenen Ländern, Regionen oder Kontinenten. Dies kann kurz-, mittel- und langfristig dazu führen, dass das Fluggastaufkommen im Luftverkehr aus Angst vor Ansteckungsgefahr drastisch sinkt. Ferner ist es möglich, dass Mitarbeiter aus Angst vor Ansteckung nicht bereit sind, in betroffene Länder zu fliegen, und Mitarbeiter vor Ort diese Länder verlassen wollen. Durch hohe Krankheitsraten der Mitarbeiter kann der operative Betrieb gefährdet sein. Die Lufthansa Group prüft permanent Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des deutschen Robert-Koch-Instituts und weiterer Institutionen, um epidemische oder pandemische Gefährdungen bestmöglich frühzeitig aufdecken zu können. Mitarbeiter werden intensiv informiert, Risikogruppen erhalten persönliche Schutzausrüstung und in der gesamten Lufthansa Group werden jährlich präventive Impfkampagnen gegen Influenza angeboten. Branchenspezifische Chancen und RisikenMarktwachstum und WettbewerbsentwicklungDie Luftverkehrsindustrie befindet sich insgesamt weiterhin auf einem langfristigen Wachstumspfad, mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten vor allem bei Low-Cost-Carriern und in Wachstumsregionen wie beispielsweise Asien/Pazifik. Die Lufthansa Group ist breit aufgestellt, um geschäftsfeldübergreifend vom globalen Wachstum profitieren zu können. Dabei spielt die fortschreitende Konsolidierung der Branche eine große Rolle. Durch strategische Übernahmen und Partnerschaften kann die Lufthansa Group ihre Wettbewerbsposition in einem fragmentierten Marktumfeld stärken, das Preisumfeld stabilisieren und Wachstumschancen realisieren. Die aktuellen Flottenbestellungen und Lieferslots von Flugzeugen mit neuer Technologie erlauben den Airlines der Lufthansa Group, aktiv am globalen Wachstum teilzuhaben sowie durch Kapazitätsanpassungen flexibel auf Markt- und Wettbewerbsänderungen zu reagieren. MarktkonsolidierungIm fragmentierten europäischen Airline-Sektor ist seit einigen Jahren ein verstärkter Konsolidierungstrend zu beobachten. Beispiele hierfür im Berichtsjahr sind die Übernahme der österreichischen Laudamotion durch Ryanair oder die Insolvenzen von Small Planet Airlines (Deutschland) beziehungweise der Primera Air Scandinavia. Die Lufthansa Group sondiert dieses Umfeld grundsätzlich aus einer Position als aktiver Konsolidierer und evaluiert mögliche M&A-Transaktionen. Ziel ist es, Chancen aus der fortschreitenden Marktkonsolidierung zu nutzen, wie etwa Skaleneffekte, Effizienzgewinne oder den Zugang zu attraktiven Slots. Hierbei steht für die Lufthansa Group auch eine sorgfältige Analyse und Bewertung der Risiken aus solchen Transaktionen im Vordergrund, zum Beispiel Komplexitäts- oder Integrationsrisiken. Konvergenz der Geschäftsmodelle und neue KundenanforderungenIm europäischen Marktumfeld schreitet die Angleichung der Geschäftsmodelle von Low-Cost-Carriern und Full-Service-Airlines weiter voran. Dies führt im Segment der Full-Service-Airlines zu einem steigenden Kostendruck, dem durch Einsatz neuer Technologien und effiziente Ressourcennutzung begegnet wird. Daher konzentriert sich die Lufthansa Group neben dem Ausbau von Eurowings in einem preissensitiven Umfeld auch auf hochwertige Produkte und anspruchsvolle Kunden in ihren starken Heimatmärkten. Bei den Kunden ist vermehrt der Wunsch nach einem individualisierten Reiseerlebnis erkennbar. Diesem Premium-Anspruch gerecht zu werden, bleibt das klare Ziel des Unternehmens. Hier investiert die Lufthansa Group kontinuierlich in Mitarbeiter und Systeme. So verfolgen die Network Airlines unter dem strategischen Leitgedanken „New Premium“ den Anspruch, jedem Kunden zur richtigen Zeit das passende Produkt zur Verfügung stellen zu können. Mit Gründung der Eurowings Digital GmbH im Berichtsjahr wird zudem die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen für Reisende insbesondere in Form von Software-Lösungen und mobilen Applikationen im Low-Cost-Segment vorangetrieben. Service-GesellschaftenDie Lufthansa Group ist mit ihren Service-Gesellschaften in den Bereichen Logistik, Technik und Catering breit aufgestellt und partizipiert am globalen Wachstum der Airline-Industrie. So verfolgt Lufthansa Cargo Wachstumschancen durch die Entwicklung innovativer Produkte, die Digitalisierung und die Etablierung weiterer Luftfracht-Joint Ventures. Lufthansa Technik konzentriert sich auf die Ausweitung des Leistungsportfolios mit Schwerpunkt auf Digitalisierung, auf Entwicklungschancen in den Wachstumsmärkten in Asien und Amerika sowie auf den Ausbau von Partnerschaften mit Original Equipment Manufacturer (OEM). Der Catering-Spezialist LSG Group setzt aufgrund geänderter Kundenanforderungen auf den Ausbau neuer Geschäftsmodelle und Vertriebsstrukturen, wie zum Beispiel die Entwicklung und das Management von IT-gestützten On-Board-Retail-Lösungen. Die regionalen Herausforderungen reichen dabei von umfassenden Restrukturierungen in Europa bis zu starkem Wachstum in Asien und Nordamerika. ErlösrisikenFür die gesamte Lufthansa Group bestehen durch Preisschwankungen, Überkapazitäten, konjunkturelle Schwankungen, aktuelle Markt- und Wettbewerbsentwicklungen, geopolitische Veränderungen sowie unvorhersehbare global wirkende Ereignisse Risiken mit Auswirkungen auf die Erlöse. Die Erlösentwicklung wird kontinuierlich beobachtet. Im Bedarfsfall werden Vertriebs-, Produkt-, Kapazitäts- und Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt. Die Stückkostenpositionen werden insbesondere durch kontinuierliche Effizienzsteigerungen und als Ergebnis geschäftsfeldspezifischer Umstrukturierungsprojekte konsequent und nachhaltig verbessert. Risiken aus Unregelmäßigkeiten im FlugbetriebWenn Flugzeuge zum Beispiel aus Witterungsgründen oder aufgrund von Engpässen bei der Infrastruktur nicht pünktlich starten oder landen können, kann dies neben Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit auch zu erhöhten Kosten aus Unregelmäßigkeiten durch direkte und indirekte Entschädigungsleistungen führen. Nach den Problemen im abgelaufenen Geschäftsjahr in Bezug auf die operationale Stabilität mit Flugplanänderungen, Flugausfällen oder Verspätungen mit negativen Auswirkungen auf das Ergebnis wurde konzernweit eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet, um die operationale Stabilität im Jahr 2019 zu verbessern. → Zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht, S. 206 ff. Es verbleibt jedoch auch im Jahr 2019 ein wesentliches Risiko, da die externen Rahmenbedingungen vor allem im Hinblick auf andauernde Kapazitätsengpässe in der Flugsicherung schwierig bleiben werden. Entwicklung und Wettbewerbsintensität im BeschaffungsmarktDigitale Plattformen gewinnen eine zunehmende Bedeutung in der Planung, Steuerung und Vergabe des physischen Maintenance Repair and Overhaul (MRO)-Fulfillment und gefährden die direkte Vertrags- und Kundenbeziehung zwischen dem MRO-Anbieter und der Airline. Im Zuge dieser digitalen Transformation versuchen neue Wettbewerber, mit datenbasierten Leistungen und digitalen Fähigkeiten in den Markt einzudringen. Der Zugang und die Kontrolle über diese Daten spielt eine übergeordnete Rolle, um die Kostenkontrolle und Kompetenz im MRO-Vergabeprozess zu erhalten. Darüber hinaus besteht weiterhin ein gleichbleibender Trend zu einer immer kleineren Anzahl von Herstellern der Originalteile je Flugzeug- und Triebwerkstyp. Die Marktposition der OEM führt insbesondere bei neuen Flugzeugmustern zu wachsenden Markteintrittsbarrieren für unabhängige Anbieter von flugzeugbezogenen MRO-Leistungen und erschwert den Zugang zu Lizenzen und geistigem Eigentum. Eine zentrale Herausforderung als MRO-Anbieter ist es, die Marktposition in diesem Umfeld weiter auszubauen beziehungsweise zu halten. Lufthansa Technik steuert diesen Risiken über strategisch wichtige Partnerschaften, Joint Ventures und die Etablierung der digitalen Plattform AVIATAR entgegen. Chancen und Risiken aus regulatorischen RahmenbedingungenPolitische Entscheidungen auf nationaler und europäischer Ebene beeinflussen die internationale Luftfahrtbranche unverändert stark. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn Länder oder supranationale Organisationen isoliert in einem Teilmarkt in den Wettbewerb eingreifen, beispielsweise durch regionale oder nationale Steuern, Emissionshandel, Gebühren, Auflagen oder Subventionen. Die Lufthansa Group begleitet diese Entwicklungen aktiv in den entsprechenden Gremien und Foren sowie im Verbund mit anderen Unternehmen und Verbänden. Verschärfung der LärmgesetzgebungVerschärfte Lärmvorschriften können bei Luftfahrtgesellschaften oder Flughäfen wirksam werden. Sie können zum Beispiel zu erhöhten Kosten durch Nachrüstung von Flugzeugen oder das Verbot gewisser Typen beziehungsweise zu höheren Entgelten oder erhöhtem Überwachungsaufwand führen. Auf europäischer Ebene ist die noch ausstehende Novelle der Umgebungslärmrichtlinie relevant. Auf Bundesebene wurden die Grenzwerte des Fluglärmschutzgesetzes 2017 planmäßig überprüft. Eine mögliche Änderung des Gesetzes wird für die aktuelle Legislaturperiode erwartet. Obwohl jüngste Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung keine signifikant veränderten Gesundheitsrisiken aufzeigen, hat sich die Belästigungsreaktion der Betroffenen sprunghaft verändert, auch bei stabiler akustischer Situation an den Flughäfen. Diesbezüglich ist zu erwarten, dass weiteres Lobbying zur Verschärfung der Lärmgesetzgebung erfolgen wird. Die Lufthansa Group hat sich im November 2017 zusammen mit Fraport, Condor, dem Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) und der hessischen Landesregierung auf eine freiwillige Vereinbarung für eine Lärmobergrenze für den Flughafen Frankfurt geeinigt. Dieser Rahmen bietet weiterhin Wachstumsmöglichkeiten und sieht, solange die Grenze eingehalten wird, keine Eingriffe in die Betriebsgenehmigung vor. Die Einführung der freiwilligen Lärmobergrenze in Frankfurt könnte sich auch auf andere Standorte in Deutschland auswirken. Die Lufthansa Group entwickelt durch eine gezielte Kommunikationsarbeit gemeinsam mit Verbänden und mit anderen Industrie-Stakeholdern abgestimmte Strategien. Im Rahmen von Forschungsprojekten beschäftigt sie sich mit Maßnahmen zum aktiven Schallschutz → Zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht, S. 206 ff., und beobachtet die Lärmwirkungsforschung intensiv. Finanzwirtschaftliche Chancen und RisikenSystem des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements für Treibstoffpreise, Devisenkurse und ZinsenFinanz- und Rohstoffrisiken werden systematisch gemanagt. Die eingesetzten derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich dazu, Grundgeschäfte abzusichern. Über eine Regelsicherung werden Durchschnittskurse gebildet. Finanzverbindlichkeiten werden entweder bereits originär variabel aufgenommen oder per Derivat in variabel gewandelt. Damit minimiert die Lufthansa Group den durchschnittlichen langfristigen Zinsaufwand. Fremdwährungsrisiken aus Finanzierungen werden grundsätzlich zu 100 % gesichert. Die Lufthansa Group arbeitet hierbei im Grundsatz mit Partnern zusammen, die mindestens über ein Investment Grade Rating analog der Bewertung BBB der Agentur Standard & Poor’s oder ein vergleichbares Langfrist-Rating verfügen. Alle Grund- und Sicherungsgeschäfte werden in Treasury-Systemen abgebildet, sodass sie jederzeit bewertet werden können. Um die Finanz- und Rohstoffrisiken zu managen, werden geeignete Management- und Kontrollsysteme eingesetzt, mit denen Risiken gemessen, gesteuert und überwacht werden. Sie können dennoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dabei sind die Funktionen des Handels, der Abwicklung und des Finanzrisikocontrollings organisatorisch strikt voneinander getrennt. Hierbei stützt sich die Lufthansa Group auf interne Richtlinien, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Die ausführenden Abteilungen, das Konzernfinanzrisikocontrolling und die Konzernrevision stellen sicher, dass diese Richtlinien eingehalten werden. Darüber hinaus wird die aktuelle Sicherungspolitik laufend in bereichsübergreifenden Managementgremien erörtert. Der Aufsichtsrat wird regelmäßig über die Risikopositionen informiert. → Erläuterung 44, S. 164 ff. TreibstoffpreisänderungenInsgesamt herrschte im Geschäftsjahr 2018 ein Ölpreisniveau, das über dem von 2017 lag. Das Risiko von Preisschwankungen hat sich gegenüber Vorjahr nicht verändert. Der Treibstoffverbrauch der Lufthansa Group lag im Berichtsjahr bei 10,8 Mio. Tonnen Kerosin. Der Treibstoffaufwand stellte 2018 mit 6,1 Mrd. EUR einen wesentlichen Kostenfaktor für die Lufthansa Group dar. Starke Veränderungen der Treibstoffpreise können das operative Ergebnis erheblich beeinflussen. Eine Veränderung des Treibstoffpreises zum Jahresendkurs um + 10 % (- 10 %) im Jahr 2019 würde den Treibstoffaufwand in der Lufthansa Group um 343 Mio. EUR (- 319 Mio. EUR) nach Sicherung erhöhen (senken). Die Lufthansa Group setzt deshalb eine regelbasierte Treibstoffpreissicherung mit einem Zeithorizont von bis zu 24 Monaten ein. Ziel ist es, die Schwankungen der Treibstoffpreise zu verringern. Dabei wird ein begrenzter Schutz vor einem Preisanstieg in Kauf genommen, um an einem eventuellen Preisverfall möglichst weitreichend partizipieren zu können. Sicherungsgrad und -horizont sind abhängig von dem Risikoprofil, das sich aus dem Geschäftsmodell der jeweiligen Konzerngesellschaft ergibt. Die in Abbildung → G25 dargestellte Hedging-Politik und -Struktur wird so für Lufthansa German Airlines, für SWISS und für das Liniengeschäft von Austrian Airlines umgesetzt. Die Geschäfte anderer Konzerngesellschaften werden zum Teil zu einem geringeren Grad gesichert und sind daher dem Risiko eines Preisanstiegs stärker ausgesetzt. Umgekehrt partizipieren sie aber auch stärker an einem Preisverfall. Das Chartergeschäft wird bis zu 100 % sofort nach Vertragsabschluss mit Termingeschäften gesichert. Damit wird das Risiko aus einem Treibstoffpreisanstieg weitgehend eliminiert. Die Chance, an einem Preisverfall zu partizipieren, besteht jedoch dementsprechend nicht. Bei der Treibstoffpreissicherung bedient sich die Lufthansa Group der üblichen Marktinstrumente in Form von Optionskombinationen. Die Sicherungen erfolgen aus Gründen der Marktliquidität mehrheitlich in Rohöl. Den Sicherungsgeschäften liegt eine feste Regel zugrunde; sie bilden damit einen Durchschnittskurs der Rohölpreise ab. Die monatlich gesicherten Mengen resultieren je nach Konzerngesellschaft in einem Sicherungsgrad von bis zu 85 %. Zum 22. Februar 2019 bestanden für rund 76 % des voraussichtlichen konzernweiten Treibstoffbedarfs des Jahres 2019 Rohöl- und Kerosinpreissicherungen in Form von bedingten und unbedingten Termingeschäften. Für das Jahr 2020 bestanden zu diesem Zeitpunkt für rund 29 % des voraussichtlichen Treibstoffbedarfs Sicherungen. Im Kontext der Treibstoffversorgung besteht eine Chance darin, dass neue Fördertechniken sowohl für Erdöl als auch für andere Energieträger entwickelt werden. Dies kann sich mittel- und unmittelbar preis- und volatilitätsdämpfend auf den Kerosinaufwand der Lufthansa Group auswirken. Da der Treibstoff in US-Dollar abgerechnet wird, können Schwankungen des Euro/US-Dollar-Wechselkurses den ausgewiesenen Treibstoffaufwand zusätzlich positiv oder negativ beeinflussen. Das US-Dollar-Exposure aus dem geplanten Treibstoffbedarf ist in der Währungssicherung berücksichtigt. WechselkursänderungenFremdwährungsrisiken für die Lufthansa Group ergeben sich insbesondere aus internationalen Flugscheinverkäufen und dem Einkauf von Treibstoff, Flugzeugen und Ersatzteilen. Alle Tochtergesellschaften melden ihre geplanten Währungsexposures mit einem Zeithorizont von mindestens 24 Monaten. Auf Konzernebene wird eine aggregierte Nettoposition je Währung gebildet und so die Möglichkeit des „natural hedging“ genutzt. Für 23 der insgesamt 64 Fremdwährungen werden Sicherungen abgeschlossen, weil ihr Exposure für die Lufthansa Group von besonderer Relevanz ist. → Erläuterung 44, S. 164 ff. Daneben resultieren aus finanzwirtschaftlichen Entwicklungen ebenso Chancen für die Lufthansa Group. So kann die Volatilität der Treibstoffpreise, Devisenkurse und Zinsen bei positiven Entwicklungen im Vergleich zu den in der Planung und Prognose unterstellten Annahmen geringere Aufwände und/oder höhere Erträge mit sich bringen. Gegenüber Vorjahr hat sich diese Einschätzung nicht wesentlich verändert. G24 GESICHERTER ÖLPREIS LUFTHANSA GROUP 2019![]() G25 SICHERUNGSSTRATEGIE LUFTHANSA GROUP![]() Verlust des Investment Grade RatingsDie Deutsche Lufthansa AG hält ein Investment Grade Rating bei Standard & Poor’s (BBB-) mit positivem Ausblick und bei Moody’s (Baa3) mit stabilem Ausblick. Zudem verfügt die Deutsche Lufthansa AG seit November 2016 über ein drittes Investment Grade Rating von BBB- mit einem positiven Ausblick bei der Ratingagentur Scope Ratings. Eine Herabstufung der Bonitätsbewertung in den Non-Investment GradeBereich könnte zu einer deutlichen Verschlechterung der Konditionen in der Finanzierung und im Finanzrisikomanagement führen und den Zugang zu neuen Finanzierungsmitteln und Absicherungsinstrumenten erschweren. Die für das Rating relevanten Finanzkennzahlen haben sich bei allen drei Ratingagenturen im Investment Grade-Bereich stabilisiert. Die in der Planung berücksichtigten Maßnahmen stellen insgesamt auf eine Stärkung des Finanzprofils durch Investitionsdisziplin und Ergebnisverbesserung ab und bieten die Chance, die Schulden des Konzerns weiter zu reduzieren. Der ab 2019 anzuwendende Bilanzierungsstandard IFRS 16 führt dazu, dass zukünftig Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz darzustellen sind. Kapitalanlagen und LiquiditätsrisikenDie Kapitalanlagen der Lufthansa Group werden unter den Gesichtspunkten der operativen und der strategischen Liquidität verwaltet. Zusätzlich erfolgen Anlagen durch den Lufthansa Pension Trust sowie durch weitere Versorgungswerke der Lufthansa Group. Die Risiken erstrecken sich hierbei im Wesentlichen auf Kursänderungsrisiken bei Aktien, Renten und Zinsen sowie auf Bonitätsrisiken. Hinsichtlich der operativen Liquidität der Lufthansa Group erfolgt die Anlage grundsätzlich gemäß Konzernfinanzrichtlinie. Die Anlagedauer soll demnach maximal 24 Monate betragen, wobei mindestens 300 Mio. EUR in Anlagen mit einer täglichen Verfügbarkeit investiert sein sollen. Die Lufthansa Group nutzt in der operativen Liquidität im Wesentlichen täglich liquidierbare Geldmarktfonds, Tages- und Termingelder sowie kurzlaufende Wertpapiere, insbesondere Commercial Papers, von kreditwürdigen Emittenten. Die Anlagestruktur der strategischen Mindestliquidität wurde mittels einer stochastischen Allokationsstudie entwickelt. Bei der Entwicklung wurde den hohen Liquiditätsanforderungen und konservativen Anlagegrundsätzen der Lufthansa Group Rechnung getragen. Diese Anlagen sind zum größten Teil in Geldmarkt- und Rentenanlagen investiert. Eine Beimischung von europäischen Aktien ist ebenfalls enthalten. Ein aktives Risikomanagement beschränkt das absolute Kursrisiko auf jährlich 2 %. Das Asset-Management und das Management der Wertsicherung werden von externen Dienstleistern unter der Berücksichtigung einer jederzeitigen Liquidierbarkeit innerhalb von maximal vier Wochen durchgeführt. Kursverluste aus Kapitalanlagen beim PensionsvermögenDas Pensionsvermögen unterliegt Kursschwankungen an den internationalen Kapitalmärkten. Die breite Diversifizierung über viele Vermögensklassen (unter anderem Aktien- und Rentenanlagen weltweit) reduziert jedoch das Risiko der Kapitalanlagen insgesamt. Darüber hinaus überwacht und steuert ein Anlagemanager das Risiko über eine Stop-Loss-Mechanik. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheitsfaktoren wie dem amerikanischen Handelskrieg mit China, der Schuldenkrise in Italien und dem anstehenden Brexit muss weiterhin mit deutlichen Marktschwankungen gerechnet werden. Die Wahrscheinlichkeit für eine erhöhte Volatilität ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen, das Risiko für signifikante Kursverluste ist nach wie vor als gering einzuschätzen. → Finanzstrategie und wertorientierte Steuerung, S. 16 ff. Weiterführende Informationen zu Chancen aus der Umstellung der Altersversorgung → Personal, S. 70. KontrahentenrisikenAus den Geschäftsabschlüssen im Rahmen des Finanzmanagements ergeben sich Forderungsausfallrisiken. Basierend auf einer Kontrahentenlimitsystematik wird das Kontrahentenausfallrisiko kontinuierlich eingeschätzt. In Zeiten starker wirtschaftlicher Schwankungen steigen die Risiken des Ausfalls von Kundenforderungen ebenfalls. Auch hier wird die Entwicklung auf Ebene des Konzerns und der einzelnen Geschäftsfelder beobachtet. Zudem werden Präventivmaßnahmen ergriffen. → Erläuterung 38, S. 153 ff. Unternehmensspezifische Chancen und RisikenErweiterte Prozessorganisation schafft PotenzialeEin wichtiger Bestandteil der gruppenweit umgesetzten Initiativen zur kontinuierlichen Verbesserung ist die Ausweitung der prozessorientierten Matrixorganisation. Diese bereits bei den Network Airlines eingeführte Maßnahme ist ab 2018 auch in den administrativen Bereichen und in weiteren Geschäftsfeldern umgesetzt worden, wodurch zusätzliche Potenziale zur Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Kostenreduktion entstehen. Mögliche Chancen und Risiken der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung, in Form von unerwarteten internen und externen Für- und Gegenläufern, müssen identifiziert und unterjährig gesteuert werden. PersonalINTERNE UND EXTERNE ARBEITSKÄMPFEDurch den Abschluss langfristiger Tarifverträge zwischen der Deutschen Lufthansa AG, Lufthansa Cargo, Germanwings und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mit Laufzeiten bis Mitte 2022 wurde im Bereich Cockpit der Tariffrieden langfristig gesichert. Für das Bodenpersonal wurden im Januar 2018 ebenfalls langfristige Tarifverträge für die Deutsche Lufthansa AG, Lufthansa Technik AG, Lufthansa Cargo AG sowie LSG mit einer Laufzeit bis Ende September 2020 geschlossen. Das Risiko von Arbeitskampfmaßnahmen bei den genannten Gesellschaften ist somit als gering einzustufen. Vielmehr war das Jahr 2018 davon geprägt, die Sozialpartnerschaft fördernde Maßnahmen zu implementieren. Ähnliches gilt für den Bereich der Kabine. Hier steht zwar in der Deutschen Lufthansa AG ab Mitte 2019 eine Entgeltrunde an und die Gewerkschaft hat angekündigt, auch Forderungen zum Manteltarifvertrag zu erheben. Gleichwohl besteht auch hier kein unmittelbares und sofortiges Streikrisiko, da mit der UFO im Jahr 2016 eine Vereinbarung geschlossen wurde, die im Konfliktfall verbindliche, einem Arbeitskampf vorgeschaltete Lösungsmechanismen vorsieht. Die Tarifverträge der Eurowings Technik für das Bodenpersonal stehen kurz vor dem Abschluss der Redaktionsgespräche. Damit wären alle Bodentarifverträge bis mindestens Ende 2019 geschlossen. Die Tarifverträge für den Bereich Cockpit sind bis 2021 langfristig geschlossen. Für den Bereich der Kabine birgt der Wettbewerb verschiedener Gewerkschaften bis zum Abschluss tarifeinheitlicher Regelungen ein mittleres Risiko eines Arbeitskampfes. REDUZIERTES ENGAGEMENT DER MITARBEITERDie Umsetzung von strukturellen Veränderungsmaßnahmen kann das Engagement der Mitarbeiter sowie die Verbundenheit mit der Lufthansa Group reduzieren. Um das Engagement der Mitarbeiter zu erhöhen, werden deshalb verstärkt Change-Management-Initiativen implementiert und Kommunikationsmaßnahmen initiiert. Darüber hinaus strebt die Lufthansa Group weiterhin nach attraktiven Beschäftigungsbedingungen. Hierzu tragen die Weiterentwicklung der Vergütungsstruktur, Nebenleistungen und nicht monetäre Vergütungsbestandteile einschließlich des ermäßigten Fliegens, differenziert nach Beschäftigtengruppen, bei. PERSONALSTRUKTURDifferenzen zwischen strategischen Mitarbeiterbedarfen, vorhandenen Kompetenzen der Mitarbeiter sowie deren jeweiliger Verteilung über die Gesellschaften innerhalb der Lufthansa Group stellen ein strukturelles Personalrisiko dar. Diesem begegnet die Lufthansa Group mit strategischer Personalplanung, der Ausarbeitung eines Kompetenzmodells sowie konzernweiten Bildungsangeboten. NEUE ARBEITSGESETZENeue Arbeitsgesetze können sich in ihrer jeweiligen spezifischen Ausprägung und Ausgestaltung auf Betriebsabläufe und die unternehmerische Handlungs- und Entscheidungsfreiheit auswirken. Dabei kommt es auf die Umsetzung und konkrete Ausgestaltung der im Koalitionsvertrag festgelegten Inhalte an (zum Beispiel Neuerungen im Befristungsrecht). Auch hier arbeitet die Lufthansa Group daran, dass die eigenen Interessen in der Politik berücksichtigt werden. Insgesamt sind die Personalrisiken im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert. FlugbetriebsrisikenDie Fluggesellschaften der Lufthansa Group sind potenziellen Flug- und technischen Betriebsrisiken ausgesetzt. Dazu zählt zum einen das Risiko, den Flugbetrieb aus technischen oder externen Gründen nicht regelmäßig abwickeln zu können. Darüber hinaus zählt das Flugunfallrisiko mit der Gefahr von Sach- und Personenschäden zu den Flug- und technischen Betriebsrisiken, unterteilt in Umweltfaktoren (zum Beispiel Wetter, Vogelschlag), technische Faktoren (zum Beispiel Triebwerksausfälle), Organisationsfaktoren (zum Beispiel widersprüchliche Vorschriften) und den Faktor Mensch. Die Gesellschaften der Lufthansa Group forschen systematisch und vorausschauend nach solchen Bedrohungen, um durch geeignete Abwehrmaßnahmen das jeweilige Risiko zu steuern und das Flugsicherheitsniveau insgesamt weiter zu steigern. Dies geschieht im Rahmen eines SicherheitsmanagementSystems mit dem Fokus darauf, etwaigen Bedrohungen für die Organisation proaktiv zu begegnen, Risiken zu identifizieren, Mitigationsmaßnahmen zu definieren und dadurch Risiken zu minimieren. So wird etwa jeder einzelne Flug einer Airline der Lufthansa Group anhand der in den Flugdatenschreibern (Black Box) aufgezeichneten Parameter routinemäßig analysiert, um frühzeitig auf Besonderheiten aufmerksam zu werden und diese beispielsweise im Rahmen von Schulungsmaßnahmen aufzugreifen. Auch andere Informationsquellen, zum Beispiel bekannt gewordene Unfälle und Gefahrensituationen weltweit, werden analysiert und die Ergebnisse gegebenenfalls in Abwehrmaßnahmen, wie beispielsweise Schulungen, integriert. Die SicherheitsmanagementSysteme werden laufend verbessert und weiterentwickelt. Die Vernetzung der Fluggesellschaften der Lufthansa Group im Bereich Flugsicherheit wurde weiter vorangetrieben. So wurde inzwischen ein Group Safety Management Manual etabliert, das darauf abzielt, gruppenweit gültige Prozessstandards innerhalb der Lufthansa Group zu etablieren. Die nachhaltige Umsetzung einheitlicher Flugsicherheitsstandards innerhalb der gesamten Lufthansa Group wird dabei durch die weiter vorangetriebene Harmonisierung der IT-Landschaft im Rahmen des Safety Managements unterstützt. Der laufende Austausch zwischen den Fluggesellschaften der Lufthansa Group bietet dabei die Chance, die im jeweiligen operationellen Umfeld gewonnenen Erkenntnisse zu konsolidieren und bei der Entwicklung entsprechender Standards zu berücksichtigen. Aufgrund der höheren Anforderungen im Rahmen der Risikoidentifikation und der stark gestiegenen öffentlichen Bedeutung von Themen rund um die Sicherheit entwickelt sich die Organisationsstruktur weiter. Die Neuausrichtung des Prozesses „Corporate Safety & Security“ unterstreicht diese Bedeutung und entspricht der Sichtbarkeit innerhalb und außerhalb der Lufthansa Group. Andere BetriebsrisikenIm Geschäftsfeld Catering ist es unabdingbar, dass Lebensmittel mit höchster Qualität und unter Berücksichtigung sämtlicher Hygiene- und Lebensmittelsicherheitsstandards produziert werden. Um potenzielle Qualitätsmängel frühzeitig zu erkennen, kommen standardisierte QualitätsmanagementSysteme zum Einsatz. Daneben investiert die LSG Group kontinuierlich in ihre Produktionsstätten und -mittel sowie in moderne Technologien. Unterstützt wird der Modernisierungsprozess durch intensive Trainingsmaßnahmen sowie Lern- und Problemlösungsworkshops in den Betrieben. Cyber- und Informationstechnologie-RisikenCyber-Risiken sind alle Risiken, denen Computer- und Informationsnetzwerke, die Boden- und Bordinfrastruktur sowie alle IT-gestützten Geschäfts- und Produktionsprozesse durch Sabotage, Spionage oder sonstige kriminelle Handlungen ausgesetzt sind. Bei Versagen der etablierten Sicherheitsmaßnahmen können der Lufthansa Group Reputationsschäden sowie Zahlungsverpflichtungen aus vertraglichen und gesetzlichen Ansprüchen von Kunden, Vertragspartnern und Behörden entstehen. Zudem sind Erlösminderungen beim Ausfall operativer Systeme denkbar. Die Geschäftsprozesse der Lufthansa Group werden in nahezu allen Bereichen durch IT-Komponenten unterstützt. Mit dem IT-Einsatz gehen zwangsläufig Risiken für die Stabilität der Geschäftsprozesse sowie für die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von Informationen und Daten einher, die letztlich nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Die Dimensionen von Cyber-Angriffen steigen weltweit in ihrer Quantität und Professionalisierung stark an. Dies belegen eigene Erfahrungen mit Sicherheitsvorfällen ebenso wie der Austausch mit anderen Unternehmen und staatlichen Stellen. Gleichzeitig erhöht sich der Grad der Digitalisierung der Geschäftsprozesse in der Lufthansa Group, sodass die potenziellen Auswirkungen von Cyber-Angriffen sukzessive zunehmen können. Cyber-Risiken stellen daher in absehbarer Zeit auch für die Lufthansa Group ein immer größeres Risikopotenzial dar. Der Vorstand hat in den vergangenen Jahren Maßnahmen zur Stärkung der IT-Sicherheit der Lufthansa Group verabschiedet und in einer Vielzahl von Projekten umgesetzt. Technologische Werkzeuge zur Prävention von Cyber-Attacken wurden eingeführt, Prozesse an die sich verändernde Bedrohungslage angepasst, organisatorische Änderungen vorgenommen und Awareness-Kampagnen durchgeführt. Die ständig zunehmende Bedrohungslage hat die Lufthansa Group dazu veranlasst, 2018 erneut die aktuelle IT-Sicherheitslage zu ermitteln und ein umfassendes Programm aufzusetzen mit dem Ziel, die Cyber-Resilienz der Lufthansa Group zu erhöhen. Das vom Vorstand verabschiedete Drei-Jahres-Cyber-Security-Programm implementiert konzernweit Maßnahmen in verschiedenen Kernbereichen und eine Vielzahl von Projekten. Eingeschlossen ist hierbei auch der Bereich, der die Airlines der Lufthansa Group auf die nächste Generation von eEnabled-Flugzeugen vorbereitet. Die Maßnahmen fokussieren sich auf die risikoorientierte Umsetzung in den IT-Systemen und -Prozessen, unter Berücksichtigung der Partner und Provider der Lufthansa Group. IT-Risiko- und IT-Security-Prozesse sind geschäftsfeldübergreifend organisiert. Der Status der IT-Risiken und der -Sicherheit wird jährlich erhoben, auf Konzernebene konsolidiert und im Risikomanagement-Ausschuss der Lufthansa Group behandelt. Die Risiko- und Sicherheitsmanagement-Systeme sowie ausgewählte Maßnahmen werden zudem regelmäßig durch die interne Revision überprüft. Die Lufthansa Group bezieht ihre IT-Infrastruktur überwiegend von unternehmensexternen Dienstleistern. Die mit einer solchen Fremdvergabe naturgemäß einhergehenden operativen und kommerziellen Risiken werden fortlaufend bewertet und gesteuert. Die Transition zum Provider wird in Form eines eigenständigen umfangreichen Programms vollzogen. Der Lufthansa Group ist die Wahrung der Persönlichkeitsrechte ihrer Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und Lieferanten schon immer ein wichtiges und selbstverständliches Anliegen gewesen. Mit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) am 25. Mai 2018 wurde die Bedeutung des Datenschutzes deutlich erhöht, einhergehend mit umfangreichen Dokumentations- und Meldepflichten. Eine hohe Anzahl von betroffenen Kunden macht ihre Rechte, insbesondere auf Auskunft und Löschung von Daten, geltend. Alle Konzerngesellschaften im Geltungsbereich der DSGVO haben sich auf die neuen Anforderungen eingestellt und entsprechende Governance-Strukturen und -Prozesse implementiert. Die Datenschutzorganisation wurde gestärkt, um potenzielle Risiken aus den erhöhten Anforderungen zu erkennen und zu steuern. Vorkehrungen gegen Compliance-RisikenCompliance beschreibt die Einhaltung rechtlich verbindlicher Vorgaben und soll für rechtmäßiges Verhalten des Unternehmens, seiner Leitungsorgane und Mitarbeiter sorgen. Die Wirksamkeit und Effektivität ihres Compliance-Programms sind daher von zentraler Bedeutung für die Lufthansa Group. → Corporate Governance Bericht, S. 82 ff. Die Lufthansa Group ist in einer Vielzahl von Ländern aktiv und unterliegt entsprechend verschiedenen Rechtsnormen und Rechtsprechungen mit teilweise divergierenden und schwer zu interpretierenden rechtlichen Regelungen, unter anderem im Korruptionsstrafrecht. Darüber hinaus sind sämtliche Tätigkeiten nicht nur an den hiesigen Strafgesetzen, dem im Vertriebsgebiet geltenden Recht und den dortigen kulturellen Gepflogenheiten und Sozialkonventionen zu messen. Vielmehr sind auch regelmäßig extraterritoriale Vorgaben, wie die des US Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) oder des UK Bribery Act, zu beachten. Verstöße werden streng verfolgt, können für die betroffenen Personen strafrechtliche Konsequenzen haben und stellen für das Unternehmen ein substanzielles Straf- beziehungsweise Bußgeldrisiko dar. Hinzu kämen ein schwer messbarer Reputationsschaden und deutliche Nachteile bei Bewerbungen um öffentliche Aufträge. Die Lufthansa Group hat Prozesse implementiert, die der Identifikation spezifischer Risiken im Bereich Compliance und insbesondere der Korruptionsprävention dienen sollen. Die Lufthansa Group sieht sich auch wettbewerbs- und kartellrechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese resultieren insbesondere daraus, dass die Lufthansa Group mitunter in stark von Oligopolen geprägten Märkten tätig ist, im Rahmen von Allianzen mit Wettbewerbern kooperiert, sich rechtlich relevante Rahmenbedingungen für bestimmte Flugrouten ändern können und in einigen Geschäftsbereichen der Lufthansa Group Lieferanten, Wettbewerber und Kunden personenidentisch sind. Im Rahmen der Competition-Compliance adressiert die Lufthansa Group die Risiken kartellrechtswidrigen Verhaltens und schult die Mitarbeiter umfangreich. Die Lufthansa Group und insbesondere die Deutsche Lufthansa AG als börsennotierte Aktiengesellschaft sehen sich ferner Risiken im Hinblick auf die Kapitalmarkt-Compliance ausgesetzt. Das Insiderhandelsverbot, das Verbot der Marktmanipulation, die Ad-hoc-Publizität sowie weitere kapitalmarktrechtliche Pflichten sind seit Juli 2016 in der EU-Marktmissbrauchsverordnung (MAR) und zahlreichen weiteren nationalen und europäischen Vorschriften als unmittelbar in Deutschland geltendes Recht geregelt. Die Interpretation dieser neuen europäischen Regelungen sowie die Verwaltungspraxis sind weiterhin teils schwer einzuschätzen. Die Lufthansa Group trifft zahlreiche organisatorische Vorkehrungen zur Einhaltung der Regelungen der MAR. Beispielsweise setzt sie eine spezifische SoftwareLösung ein und hält entsprechende Richtlinien, Informationsschreiben und Prozessbeschreibungen vor. Darüber hinaus führt das Group Compliance Office Schulungen für die vom Insider- und Marktmissbrauchsrecht besonders betroffenen Personen durch. Trotz des vorhandenen Compliance Management Systems mit seinen risikomindernden Maßnahmen können einzelne Verstöße, insbesondere bei der Integrity-, Competition- und Kapitalmarkt-Compliance, und diesbezügliche behördliche Ermittlungen und Sanktionen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Gerichts-, Verwaltungs- und SchiedsverfahrenDie Lufthansa Group ist Risiken aus Gerichts-, Verwaltungs- und Schiedsverfahren ausgesetzt, an denen sie aktuell beteiligt ist oder die sich in Zukunft ergeben könnten. Aufgrund der gegebenenfalls beeinträchtigenden Wirkung wird auf die Quantifizierung dieser Risiken gemäß DRS 20 Tz. 154 verzichtet. Es ist nicht auszuschließen, dass der Ausgang dieser Verfahren der Geschäftstätigkeit der Lufthansa Group oder ihrer Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblichen Schaden zufügen könnte. Für eventuelle finanzielle Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten wurden in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet. Nähere Informationen zu Rückstellungen für Prozesse und zu Eventualverbindlichkeiten sind im Konzernanhang → Erläuterung 34, S. 149 ff., und Erläuterung 45, S. 176 ff., zu finden. Darüber hinaus hat die Lufthansa Group eine Haftpflichtversicherung für die Abwehr unberechtigter sowie die Befriedigung berechtigter gegen sie gerichteter gesetzlicher Haftpflichtansprüche privatrechtlichen Inhalts in einer Höhe abgeschlossen, die das Management für angemessen und branchenüblich hält. Dieser Versicherungsschutz bewahrt die Lufthansa Group allerdings auch in solchen Fällen nicht vor etwaigen Reputationsschäden. Außerdem könnten auch aus solchen Rechtsstreitigkeiten und -verfahren Aufwendungen entstehen, die über die Versicherungssumme hinausgehen, nicht durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind oder etwaige bereits gebildete Rückstellungen übersteigen. Schließlich kann – je nach Art und Umfang zukünftig eintretender Schäden – nicht gewährleistet werden, dass die Lufthansa Group auch künftig adäquaten Versicherungsschutz zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen erhalten wird. Im Zusammenhang mit dem Germanwings-Unglück vom 24. März 2015 besteht für Germanwings und die Deutsche Lufthansa AG sowie für weitere Gesellschaften der Lufthansa Group grundsätzlich Versicherungsschutz für diverse Haftpflichtforderungen. Dies gilt auch für die gegen Germanwings, Lufthansa German Airlines und andere Konzerngesellschaften in den USA eingereichten Klagen. Auch die Lufthansa Flugschule in Arizona (ehemals Airline Training Center Arizona, Inc. (ATCA), mittlerweile Lufthansa Aviation Training USA, Inc. (LAT US)) wurde auf materiellen und immateriellen Schadensersatz verklagt. In der Klage wird unter anderem argumentiert, die Flugschule habe Zweifel an der psychischen Stabilität des Copiloten gehabt und ihn gleichwohl ausgebildet. Insgesamt wird die Erfolgsaussicht der US-Klagen als gering eingeschätzt, sofern es überhaupt zu einem Urteilsspruch in den USA kommen sollte. Dennoch können den Gesellschaften der Lufthansa Group Kosten entstehen, da es zumindest noch in Frankreich staatsanwaltschaftliche beziehungsweise gerichtliche Ermittlungsverfahren gegen unbekannt gibt. → Erläuterung 45, Rechtliche Risiken, S. 177 f. Verteidigungskosten sind nicht auszuschließen. Kosten für die Aufklärung sowie für freiwillige Mehr- oder Sonderzahlungen an Hinterbliebene des Unglücks sind bereits entstanden und das Risiko besteht, dass diese noch zunehmen werden. Die Lufthansa Group unterliegt in zahlreichen Ländern den jeweils geltenden steuerlichen Rechtsvorschriften. Durch Änderungen der jeweiligen Steuergesetze und deren Rechtsprechung sowie unterschiedliche Auslegung im Rahmen von Betriebsprüfungen können sich Risiken und Chancen mit Auswirkungen auf Steueraufwendungen, -erträge, -forderungen und -verbindlichkeiten ergeben. Der Bereich Konzernsteuern identifiziert, bewertet und überwacht steuerliche Risiken und Chancen frühestmöglich und systematisch und initiiert gegebenenfalls risikomitigierende Maßnahmen. GESAMTAUSSAGE ZUR CHANCEN-UND RISIKOSITUATIONDie Lufthansa Group baut in einem dynamischen Umfeld darauf, ihre Fähigkeiten, Kapazitäten und Ressourcen flexibel an die sich ändernden Marktbedingungen anzupassen. Um im Wettbewerb dauerhaft zu bestehen, fokussiert sich die Lufthansa Group auf erfolgversprechende Produktstrategien, eine solide finanzielle Position und eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur, außerdem beteiligt sie sich an der Konsolidierung der Branche. Kontinuierliche Effizienzsteigerung ist als Daueraufgabe im Unternehmen verankert. Um Chancen hinsichtlich einer strukturellen Verbesserung der Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu realisieren, wurde die prozessorientierte Organisation in den Network Airlines, in den administrativen Bereichen sowie in weiteren Geschäftsfeldern umgesetzt. Die Entwicklung der Lufthansa Group wird weiterhin durch gezielte Konsolidierung, Flexibilisierung und Digitalisierung vorangetrieben. Die operationelle Stabilität ist ein weiteres zentrales Handlungsfeld. Den Umsetzungsrisiken von effizienzsteigernden Projekten sowie Gegenläufern, wie beispielsweise höheren Kosten für Treibstoff oder Gebühren und fallenden Durchschnittserlösen vor allem bei den Airlines, wird durch ein systematisches Risikomanagement entgegengewirkt. Die aktuelle Einschätzung einzelner Risiken im Geschäftsjahr 2018 hat im Vergleich zum Vorjahr insgesamt zu einer nahezu unveränderten Gesamtrisikosituation für die Lufthansa Group geführt. Auch bei einer anhaltend guten Wirtschaftslage ist die Airline-Branche einem hohen Wettbewerbs- und Veränderungsdruck ausgesetzt. Der Vorstand der Lufthansa Group ist von der Wirksamkeit des Chancen- und Risikomanagement-Systems überzeugt und strebt weiterhin ein ausgewogenes Verhältnis von Chancen und Risiken an. Derzeit sieht der Vorstand den Bestand des Unternehmens nicht gefährdet. BESCHREIBUNG DES RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENEN INTERNEN KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENT-SYSTEMS GEMÄSS § 289 ABS. 4 UND § 315 ABS. 4 HGBDas Interne Kontrollsystem der Lufthansa Group (IKS) umfasst alle Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, die die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie die Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sicherstellen sollen. Es orientiert sich am COSO-Rahmenwerk (Committee of the Sponsoring Organizations of the Treadway Commission). Die Gesamtverantwortung für das zur Risikoabsicherung erforderliche Interne Kontrollsystem liegt beim Vorstand der Deutschen Lufthansa AG, der den Umfang und die Ausrichtung der eingerichteten Systeme anhand spezifischer Anforderungen in der Lufthansa Group ausgestaltet. Die zentrale Konzernrevision der Deutschen Lufthansa AG und die dezentralen internen Revisionen der Delvag und AirPlus sind mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten in das interne Überwachungssystem der Lufthansa Group eingebunden. Zusätzlich werden die für die Finanzberichterstattung relevanten Teile des Internen Kontrollsystems vom Abschlussprüfer im Rahmen eines risikoorientierten Prüfungsansatzes auf Wirksamkeit geprüft. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG überwacht auf Grundlage des § 107 Abs. 3 AktG die Wirksamkeit des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems. Ziel des Internen Kontrollsystems des Rechnungslegungsprozesses ist es, durch die Implementierung von Kontrollen hinreichende Sicherheit zu gewährleisten, dass trotz der identifizierten Risiken ein regelkonformer Jahres- und Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG erstellt wird. Folgende präventive wie aufdeckende Kontrollen sind in den Rechnungslegungsprozess eingebettet:
Die Durchführung der operativen Prozesse des Rechnungswesens erfolgt lokal bei den Konzerngesellschaften beziehungsweise mit zunehmender Tendenz unter Nutzung konzerneigener und externer Shared Service Center. Die Gutachten für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen werden von externen Dienstleistern erstellt. Der Bereich Konzernbilanzierung ist fachlich für die Erstellung des Konzernabschlusses verantwortlich und formuliert verbindliche formale, inhaltliche und terminliche Vorgaben für die Konzerngesellschaften. Die regelmäßig aktualisierten Bilanzierungsrichtlinien der Lufthansa Group regeln entsprechend den Vorschriften zur Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) die einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für die in den Lufthansa Konzernabschluss einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen. Für die Deutsche Lufthansa AG und andere inländische Konzerngesellschaften werden entsprechende Regelungen für die Bilanzierung der Einzelabschlüsse nach HGB in einer Richtlinie vorgegeben. Dadurch werden konzerneinheitliche Rechnungslegungspraktiken mit möglichst geringen Ermessensspielräumen bei Ansatz, Bewertung und Ausweis von Bilanzpositionen gewährleistet. Die formalen Anforderungen regeln unter anderem die verbindliche Verwendung eines standardisierten und vollständigen Formularsatzes sowie die Anwendung eines konzernweit einheitlichen Kontenrahmens. Auf Grundlage bereits systemtechnisch in der Konsolidierungssoftware SAP SEM-BCS festgelegter Kontrollmechanismen beziehungsweise durch systemtechnische Plausibilitätskontrollen werden fehlerbehaftete Einzelabschlüsse selektiert und auf Gesellschafts- oder Konzernebene gegebenenfalls korrigiert. Über das Konsolidierungssystem werden die verschiedenen Termine für die unterschiedlichen Teile des Berichtspakets vorgegeben und im Verlauf des Erstellungsprozesses zentral überwacht. Die im Bereich Rechnungslegung verwendeten IT-Systeme sind durch spezielle Sicherheitseinrichtungen gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Das rechnungslegungsbezogene Interne Kontroll- und Risikomanagement-System stellt durch die in der Lufthansa Group festgelegten Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die vollständige Erfassung, Aufbereitung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Konzernrechnungslegung hinreichend sicher. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete Kontrollen, kriminelle Handlungen involvierter Personen oder sonstige Umstände können die Wirksamkeit und Verlässlichkeit des eingesetzten Internen Kontroll- und des Risikomanagement-Systems einschränken. Dies führt dazu, dass auch die konzernweite Anwendung der eingesetzten Systeme keine vollständige Sicherheit hinsichtlich der richtigen, vollständigen und zeitnahen Erfassung von Sachverhalten in der Konzernrechnungslegung gewährleisten kann. Die getroffenen Aussagen beziehen sich nur auf die Deutsche Lufthansa AG und die in den Konzernabschluss der Deutschen Lufthansa AG einbezogenen wesentlichen Tochterunternehmen. PrognoseberichtGlobales Wirtschaftswachstum soll sich weiter verlangsamen. | IATA rechnet mit einem Wachstum der weltweit verkauften Passagierkilometer um 6 %. | Lufthansa Group erwartet für 2019 eine Adjusted EBIT-Marge zwischen 6,5 % und 8,0 %. GESAMTWIRTSCHAFTLICHER AUSBLICKKonjunkturelle und branchenspezifische Entwicklungen können maßgeblichen Einfluss auf die operative und finanzwirtschaftliche Entwicklung der Lufthansa Group ausüben. Dementsprechend basieren die nachfolgenden Prognosen zum erwarteten Geschäftsverlauf auf Annahmen hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Branchenentwicklung. Diese Annahmen werden im Folgenden dargestellt. Die Lufthansa Group überwacht fortlaufend die Entwicklung dieser Rahmenbedingungen, um möglichst schnell und umfassend auf eventuelle Veränderungen reagieren zu können. T056 ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (BIP)1)Prognose 2018 bis 2022 gegenüber Vorjahr
Quelle: Global Insight World Overview per 15.01.2019. 1) Prognosewerte. Verlangsamung des Wirtschaftswachstums erwartetFür das Jahr 2019 wird erwartet, dass sich das weltwirtschaftliche Wirtschaftswachstum von 3,2 % im Vorjahr auf 2,9 % verlangsamt. Dieser Ausblick ist allerdings mit wesentlichen Risiken behaftet, vor allem im Zusammenhang mit dem weltweit zunehmenden Protektionismus, der Ausgestaltung des Brexits und den Auswirkungen des volatilen Ölpreises auf die Weltwirtschaft. Für die Region Asien/Pazifik wird für das Jahr 2019 mit 4,7 % (Vorjahr: 4,9 %) das weltweit höchste Wirtschaftswachstum erwartet. Dabei zählt China mit einem Wirtschaftswachstum von 6,3 % trotz einer abermals geringeren Wachstumsrate als in den Vorjahren weiterhin zu den wachstumsstärksten Ländern weltweit. Für die Region Nordamerika wird ein Wachstum von 2,4 % (Vorjahr: 2,8 %) prognostiziert. In den USA tragen steigende Beschäftigungszahlen und positive Entwicklungen bei den Privatvermögen zu dieser Prognose bei. Effekte, die sich dämpfend auf das US-amerikanische Wachstum auswirken, sind unter anderem die Auswirkungen protektionistischer Maßnahmen, anhaltende Haushaltsstreitigkeiten sowie das gestiegene Zinsniveau. Für Europa wird für das Jahr 2019 insgesamt ein Wachstum von 1,5 % erwartet und damit eine moderatere wirtschaftliche Entwicklung als im Vorjahr (Vorjahr: 2,0 %). Zu der Verlangsamung des Wachstums tragen die Auswirkungen von Strafzöllen, die wieder zunehmenden Konflikte um Staatsverschuldungen innerhalb der Eurozone sowie die Auswirkungen des Brexits bei. Positive Zins- und Währungsentwicklung erwartet, doch politische Risiken bestehen fortFür 2019 erwartet der Analystenkonsens eine Stärkung des Euros gegenüber den Hauptwährungen. Der weitere Verlauf ist jedoch maßgeblich von der Entwicklung verschiedener Risikofaktoren abhängig. Neben der Gefahr eines ungeordneten Brexits stehen 2019 vor allem auch die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China im Fokus. Die Europäische Zentralbank hat 2018 die ersten Maßnahmen zu einer Normalisierung der Zinspolitik eingeleitet. Die Entwicklung der Eurozinsen wird auch im neuen Jahr maßgeblich von den weiteren Schritten in der Geldpolitik abhängen. Aktuell werden für 2019 jedoch keine Sprünge im Zinsniveau erwartet. Leicht fallende Ölpreise erwartetInsgesamt erwarten die Marktteilnehmer mittelfristig leicht fallende Ölpreise. Bei Preisen von knapp über 67 USD/bbl wurden zum 22. Februar 2019 die Terminkontrakte zur Lieferung im Dezember 2019 bei 66,14 USD/bbl und im Dezember 2020 bei 64,24USD/bbl gehandelt. BRANCHENAUSBLICKPositive Entwicklung des Passagierverkehrs für 2019 erwartetNach einem Wachstum der weltweit verkauften Passagierkilometer im Jahr 2018 von 7 % prognostiziert die International Air Transport Association (IATA) für das Jahr 2019 ein Wachstum von 6 %. Dabei variiert das Wachstum in den verschiedenen Regionen. Das höchste Wachstum wird mit 8 % für die Region Asien/Pazifik erwartet, gefolgt von Lateinamerika, Europa und dem Mittleren Osten mit jeweils 6 %. Für die Regionen Afrika und Nordamerika liegt das erwartete Wachstum bei 5 %. Experten gehen davon aus, dass das fortgesetzte Wachstum der Nachfrage dazu führen wird, dass auch die Fluggesellschaften ihr Angebot weiter ausweiten. Allerdings sollte sich das marktweite Kapazitätswachstum im Jahresverlauf verlangsamen. Bereits im Sommerflugplan sollte der Anstieg deutlich geringer ausfallen als im vorangegangenen Winter. Die Analyse der veröffentlichten Flugpläne deutet vor allem darauf hin, dass das Kapazitätswachstum in Europa im Sommer nur noch sehr gering ausfallen wird. Diese Entwicklung sollte die Prognose der IATA, die nach einem branchenweiten Rückgang der Durchschnittserlöse von 0,9 % im Jahr 2018 für das Jahr 2019 ein Wachstum von 1,4 % erwartet, unterstützen. Damit sollten sich die branchenweit erzielten Gewinne im Jahr 2019 wieder von den Rückgängen des Vorjahres erholen. G26 ENTWICKLUNG BRANCHENNETTOERGEBNIS![]() 1) Prognosewerte. Quelle: IATA Airline Industry Economic Performance (12/2018). Luftfrachtverkehr soll 2019 ebenfalls wachsenFür den weltweiten Luftfrachtverkehr erwartet die IATA für das Jahr 2019 mit 4 % einen ähnlichen Anstieg der verkauften Fracht-Tonnenkilometer wie im Vorjahr. Für die Durchschnittserlöse im Frachtgeschäft wird ein Anstieg von 2 % prognostiziert (Vorjahr: 10 %). Erneutes Wachstum für Aviation Services erwartetDer MRO-Markt soll bis 2027 um durchschnittlich 7 % pro Jahr wachsen. Dabei wird die Region Asien/Pazifik das stärkste Flottenwachstum verzeichnen, sodass in dieser Region auch der größte Anstieg in Bezug auf die MRO-Nachfrage erwartet wird. Neue Triebwerksmuster verlangen zukünftig weniger Werkstattbesuche, dennoch werden triebwerksbezogene Leistungen auch weiterhin den größten Anteil im MRO-Bereich beanspruchen. Es wird erwartet, dass 2025 die Hälfte der weltweiten Flugzeuge aus der neuen Generation von Flugzeugmustern besteht. Dabei werden Schmalrumpfflugzeuge, wie der Airbus A320neo und die Boeing 737MAX, den Großteil der neuen Flotte ausmachen. Mit dem weltweiten Passagieraufkommen steigt auch die Nachfrage nach Bordverpflegung weiter an. Klassischer Bordservice wird jedoch zunehmend auch bei Netzwerk-Carriern durch Bordverkaufsprogramme ersetzt. Zunehmend attraktive Verpflegungsoptionen an Flughäfen treten in Konkurrenz zum Bordverkauf. Die Schaffung von digitalen Vorauswahl- und -bestellmöglichkeiten ist daher eine wichtige Voraussetzung für weiteres Wachstum. ÄNDERUNGEN IN GESCHÄFT UND ORGANISATIONDie Lufthansa Group überprüft regelmäßig ihre Organisationsstruktur auf Aktualität und passt sie gegebenenfalls veränderten Rahmenbedingungen an. In allen Geschäftsfeldern der Lufthansa Group werden Chancen zur Effizienzsteigerung ergriffen und in den Planungen berücksichtigt. Zur Verbesserung der operationellen Stabilität und Qualitätssteigerung der Lufthansa Group Airlines wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2019 das Vorstandsressort Airline Resources & Operations Standards geschaffen, welches unter anderem die Funktionen Flight Operations Standards, Ground Operations Standards, Infrastruktur und Systempartner sowie Konzernsicherheit umfasst. Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2018 eine umfassende Anpassung der Geschäftsordnung für den Vorstand an den heutigen Entwicklungsstand der Corporate Governance sowie eine Modernisierung der darin geregelten Zustimmungserfordernisse und der entsprechenden Erfolgskontrollen im Aufsichtsrat beschlossen. AUSBLICK LUFTHANSA GROUPAuf Grundlage der dargestellten Erwartungen für die Gesamtwirtschaft und die Branche geht die Lufthansa Group davon aus, die positive Entwicklung der vergangenen beiden Jahre fortsetzen zu können. Der Finanzausblick ist allerdings wesentlichen Risiken unterworfen, die im Risikobericht ausführlich dargestellt sind. Vor allem Schwankungen des Ölpreises können den Ergebnisausblick des Unternehmens umfangreich positiv wie negativ beeinflussen. Die momentan absehbare Entwicklung von marktweitem Angebot, also der angebotenen Kapazität der verschiedenen Airlines, und der Nachfrage nach Flugreisen deutet darauf hin, dass sich der Druck auf die Stückerlöse vor allem im Europageschäft im Jahresverlauf verringern sollte. In gleichem Maß sollte sich also die Ergebnisentwicklung der Lufthansa Group gegenüber Vorjahr im Jahresverlauf verbessern. Lufthansa Group erwartet für 2019 eine Adjusted EBIT-Marge zwischen 6,5 % und 8,0 %Die Lufthansa Group erwartet für das Jahr 2019 ein fortgesetztes Umsatzwachstum. Aufgrund von Wachstum in allen Segmenten mit Ausnahme des Geschäftsfelds Catering, in dem sich der Umsatz voraussichtlich stabil entwickeln wird, sollte der Konzernumsatz im mittleren einstelligen Bereich steigen. Kostensenkungen werden einen wichtigen Beitrag dabei leisten, Belastungen aus höheren Treibstoffkosten bei den Airlines zu kompensieren. Insgesamt erwartet der Konzern, dass die Adjusted EBIT-Marge im Jahr 2019 zwischen 6,5 % und 8,0 % liegen wird. Fortgesetzte Stückkostensenkung unterstützt Ergebnisentwicklung der Network AirlinesDie Network Airlines Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines werden ihre Kapazität im Jahr 2019 um rund 4 % ausbauen. Im Vergleich zum Vorjahr verlangsamen sie damit deutlich ihr Wachstum, vor allem im ab April geltenden Sommerflugplan. Das gedrosselte Wachstum trägt den Kapazitätsengpässen im europäischen Luftverkehrssystem Rechnung und soll die Entwicklung der Stückerlöse unterstützen. Ein fortgesetzter Preisdruck auf der Kurzstrecke, vor allem am Jahresanfang, und der verschärfte Wettbewerb, dem die Austrian Airlines in Wien ausgesetzt ist, werden die Preise jedoch belasten. In Summe geht der Konzern davon aus, dass sich die Stückerlöse der Network Airlines währungsbereinigt stabil oder im niedrigen einstelligen Prozentbereich rückläufig entwickeln werden. Kostensenkungen werden dies teilweise kompensieren. Vor allem aufgrund von weiteren Produktivitätssteigerungen im Crewbereich, verbesserten Konditionen bei Systempartnern wie Flughäfen und Effizienzverbesserungen aufgrund der Flottenmodernisierung sollten die Stückkosten der Network Airlines bereinigt um Währung und Treibstoff um 0,5 % bis 1,5 % sinken. Dennoch sollte die Adjusted EBIT-Marge der Network Airlines auf 7,5 % bis 9,5 % zurückgehen, vor allem aufgrund höherer Treibstoffkosten, die aufgrund des Auslaufens günstiger Sicherungskontrakte circa 550 Mio. EUR über Vorjahr liegen werden. Eurowings wird operatives Ergebnis voraussichtlich deutlich verbessernFür die Eurowings liegt der Schwerpunkt im Jahr 2019 darauf, die Kundenzufriedenheit durch Verbesserungen der operationellen Stabilität zu erhöhen und die Profitabilität zu steigern. Nachdem die Übernahme wesentlicher Teile der Air BerlinFlotte nun mehr als ein Jahr zurückliegt, wird sich das Kapazitätswachstum auf rund 2 % im Gesamtjahr ermäßigen. Unterstützt von Verbesserungen auf der Langstrecke sollten sich die Stückerlöse währungsbereinigt stabil entwickeln oder im niedrig einstelligen Prozentbereich steigen. Die um Währung und Treibstoff bereinigten Stückkosten werden voraussichtlich zwischen 7 % und 9 % sinken. Der Wegfall von Integrationsaufwendungen in Höhe von rund 170 Mio. EUR wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Unter Einbezug höherer Treibstoffkosten, die aufgrund des Auslaufens günstiger Sicherungskontrakte rund 100 Mio. EUR über Vorjahr liegen sollten, wird die Eurowings damit voraussichtlich eine Adjusted EBIT-Marge von circa 0 %, das heißt ungefähr auf Break-even-Niveau, erzielen. Geschäftsfeld Logistik will gute Entwicklung der Vorjahre bestätigenDas Geschäftsfeld Logistik erwartet, an die positive Ergebnisentwicklung der beiden vorangegangenen Jahre anzuknüpfen. Für das Jahr 2019 wird ein kapazitätsgetriebenes Umsatzwachstum im hoch einstelligen Prozentbereich erwartet. Damit ergeben sich Skaleneffekte vor allem bei den Personalkosten. Außerdem wird die Flottenerneuerung die Treibstoffeffizienz verbessern. Höhere Aufwendungen für IT und Infrastruktur können so voraussichtlich weitgehend kompensiert werden. Die Adjusted EBIT-Marge soll damit im Jahr 2019 zwischen 7 % und 9 % liegen. Geschäftsfeld Technik erwartet operative Marge auf VorjahresniveauDas Geschäftsfeld Technik plant für das Jahr 2019 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich, getragen von einer anhaltend guten Entwicklung im Komponentenbereich und Verbesserungen im Triebwerksbereich, der im Vorjahr von langen Durchlaufzeiten belastet war. Trotz Belastungen durch Investitionen in diverse Wachstumsprojekte, unter anderem die Weiterentwicklung des Produkts AVIATAR, der Plattform für digitale MRO-Produkte und -Dienstleistungen, soll damit eine Adjusted EBIT-Marge zwischen 7 % und 8 % erzielt werden. Geschäftsfeld Catering treibt Restrukturierung des Europageschäfts voranDas Geschäftsfeld Catering erwartet im Jahr 2019 einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau. Das Wachstum des Retailgeschäfts wird dabei Rückgänge im Cateringbereich kompensieren. Restrukturierungsaufwendungen aus der Transformation des Europageschäfts inklusive des Aufbaus zweier Produktionszentren werden jedoch die Ergebnisentwicklung belasten. Die Adjusted EBIT-Marge des Geschäftsbereichs wird damit voraussichtlich zwischen 2 % und 4 % liegen. Investitionen in zukünftiges Wachstum belasten Weitere Gesellschaften und KonzernfunktionenDer Konzern erwartet für die Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen ein Adjusted EBIT rund 150 Mio. EUR unter Vorjahr. Dies spiegelt vor allem die weitgehende Erneuerung der IT-Systemlandschaft und die darauf basierende Prozessoptimierung bei AirPlus sowie den weiteren Kapazitätsausbau bei der Lufthansa Aviation Training wider. Darüber hinaus investiert der Konzern auch in den Zentralfunktionen in die Modernisierung seiner IT. G27 FINANZAUSBLICK 2019
Investitionen in etwa auf Vorjahresniveau erwartetDer Konzern geht für das Jahr 2019 von Investitionen in Höhe von rund 3,6 Mrd. EUR aus. Damit werden die Investitionen in etwa auf Vorjahresniveau liegen. Darin enthalten sind Investitionen in die Überholung von Triebwerken in Höhe von rund 450 Mio. EUR. Diese werden seit dem Geschäftsjahr 2018 aktiviert. Der Großteil der Investitionen wird dabei auf die rund 32 Flugzeuge, die dem Konzern im Jahr 2019 zugehen werden, sowie Anzahlungen für spätere Auslieferungen entfallen. Die Kapitalverzinsung (Adjusted ROCE) wird auf vergleichbarer Basis leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Zusätzlich wird die Aktivierung von Mietverträgen im Rahmen von IFRS 16 einen negativen Effekt auf die Entwicklung der Kapitalverzinsung haben. Das Verhältnis von Nettokreditverschuldung inklusive Pensionsrückstellungen zum Adjusted EBITDA soll deutlich unter dem Schwellenwert von 3,5 verbleiben. GESAMTAUSSAGE DES VORSTANDS ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG DER LUFTHANSA GROUPDas Marktumfeld für die Lufthansa Group wird auch im Jahr 2019 herausfordernd bleiben. Das globale Wirtschaftswachstum wird sich voraussichtlich verlangsamen. Der Einfluss handelspolitischer Spannungen und der Ausgang der Brexit-Verhandlungen sind dabei in hohem Maße ungewiss. Die Lufthansa Group sollte jedoch davon profitieren, dass das Wachstum der Nachfrage den Prognosen zufolge trotzdem nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Da sich auch das branchenweite Kapazitätswachstum im Jahresverlauf abschwächen sollte, ist der Vorstand der Lufthansa Group zuversichtlich, die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortzuschreiben. Dabei vertraut der Konzern vor allem der Stärke seiner Marken und seines Produkts, das über kontinuierliche Investitionen, vor allem auch im digitalen Bereich, weiter aufgewertet werden wird. Außerdem wird Eurowings ihre Profitabilität im Jahr 2019 deutlich verbessern. Konsequente Stückkostensenkungen werden dazu beitragen, Mehrbelastungen aufgrund steigender Treibstoffkosten zu kompensieren. Insofern werden das Adjusted EBIT und die Adjusted EBIT-Marge des Konzerns wiederum deutlich positiv ausfallen. Auch über das Jahr 2019 hinaus sieht der Vorstand die Lufthansa Group gut positioniert, um die eigene Marktposition zu verteidigen und weiter auszubauen. Die bilanzielle Stärke des Konzerns ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Sie erlaubt es dem Konzern, kontinuierlich in die Stärke seines Angebots zu investieren. Gleichzeitig stößt der Gesamtmarkt zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen, was die Expansion kleinerer Marktteilnehmer sowie den Eintritt neuer Wettbewerber erschwert. Als führendes Unternehmen in den wirtschaftlich stärksten Märkten Europas hat die Lufthansa Group somit hervorragende Aussichten, langfristig profitabel zu wachsen. Corporate GovernanceVorstand und Aufsichtsrat arbeiten zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts eng zusammen. | Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wird mit einer Ausnahme entsprochen. | Umfassendes Managementsystem unterstützt die Einhaltung von Compliance. AUFSICHTSRAT UND VORSTANDAufsichtsratDipl.-Ing. Jürgen Weber Ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Lufthansa AG Ehrenvorsitzender Stimmberechtigte MitgliederKarl-Ludwig KleyVorsitzender des Aufsichtsrats E.ON SE Vorsitzender Christine BehleMitglied des Bundesvorstands der Gewerkschaft ver.di Arbeitnehmervertreterin1) Stellvertretende Vorsitzende Nicoley BaubliesPurser und Mitglied des Vorstands der Gewerkschaft UFO e. V. und Vorsitzender des Vorstands der Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL) Arbeitnehmervertreter1) (bis 8. Mai 2018) Alexander BehrensFlugbegleiter und Mitglied der Gewerkschaft UFO e. V. Arbeitnehmervertreter1) (seit 8. Mai 2018) Jörg CebullaFlugkapitän Arbeitnehmervertreter Herbert HainerEhemaliger Vorstandsvorsitzender adidas AG Christian HirschKaufm. Angestellter Arbeitnehmervertreter (seit 8. Mai 2018) Robert KimmittSenior International Counsel Wilmer Cutler Pickering Hale and Dorr LLP, USA (bis 8. Mai 2018) Carsten KnobelMitglied des Vorstands und CFO Henkel AG & Co. KGaA (seit 9. Januar 2018) Holger Benjamin KochSenior Director Airport/Industry Charges LH Group & Commercial Provider Management Arbeitnehmervertreter (seit 8. Mai 2018) Martin KoehlerEhemaliger Leiter Competence Center „Aviation“ bei der Boston Consulting Group Doris KrügerSenior Director Future Innovation Strategy, Lufthansa Group Arbeitnehmervertreterin (bis 8. Mai 2018) Eckhard LiebBildungsreferent Arbeitnehmervertreter (bis 8. Mai 2018) Jan-Willem MarquardtFlugkapitän und Mitglied der Vereinigung Cockpit Arbeitnehmervertreter1) (bis 8. Mai 2018) Martina MerzEhemalige CEO Chassis Brakes International, Niederlande Ralf MüllerStaatl. gepr. Techniker Arbeitnehmervertreter (bis 8. Mai 2018) Michael NillesExekutives Mitglied des Verwaltungsrats und CDO Schindler Group, Schweiz (seit 8. Mai 2018) Monika RibarPräsidentin des Verwaltungsrats (VRP) Schweizerische Bundesbahnen SBB AG, Schweiz Birgit RohlederGruppenleiterin IT Arbeitnehmervertreterin (seit 8. Mai 2018) Miriam SapiroDirector & Vice Chairman (Public Affairs), Sard Verbinnen & Co., USA Ilja SchulzFlugkapitän und Mitglied der Vereinigung Cockpit1) Arbeitnehmervertreter (seit 8. Mai 2018) Olivia StelzPurser Arbeitnehmervertreterin (seit 8. Mai 2018) Andreas StracheFlightmanager Arbeitnehmervertreter (bis 8. Mai 2018) Stephan SturmVorsitzender des Vorstands Fresenius Management SE Christina WeberKaufm. Angestellte Arbeitnehmervertreterin Birgit WeinreichFlugbegleiterin Arbeitnehmervertreterin (bis 8. Mai 2018) Klaus WinklerTriebwerksmechaniker Arbeitnehmervertreter (seit 8. Mai 2018) Matthias WissmannPräsident der International Organization of Motor Vehicle Manufacturers (OICA) Vorstand(Struktur seit 1. Januar 2019) Carsten SpohrVorsitzender des Vorstands Thorsten DirksMitglied des Vorstands Ressort Eurowings Harry HohmeisterMitglied des Vorstands Chief Commercial Officer Network Airlines Detlef KayserMitglied des Vorstands Ressort Airline Resources & Operations Standards (seit 1. Januar 2019) Ulrik SvenssonMitglied des Vorstands Ressort Finanzen Bettina VolkensMitglied des Vorstands Ressort Personal und Recht 1) Gewerkschaftsvertreter gemäß § 7 Abs. 2 MitbestG. MANDATEAndere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Lufthansa AG(Stand 31. Dezember 2018)Karl-Ludwig Kleya)BMW AG3) (stellv. Vorsitz) E.ON SE3) (Vorsitz) Christine Behlea)Bochum-Gelsenkirchener Bahngesellschaft mbH Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG BREMER LAGERHAUSGESELLSCHAFT3) – Aktiengesellschaft von 1877 -(stellv. Vorsitz) Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21)/Dortmunder Stadtwerke Holding GmbH Jörg Cebullaa)Sparda-Bank Hessen eG b)Albatros Versicherungsdienste GmbH Herbert Hainera)Allianz SE3) FC Bayern München AG (stellv. Vorsitz) b)Accenture plc., Irland3) Carsten Knobelb)Henkel Central Eastern Europe GmbH, Österreich2) (Vorsitz) Henkel (China) Investment Co. Ltd., China2) Henkel & Cie. AG, Schweiz2) (stellv. Vorsitz) Henkel Ltd., Großbritannien2) Henkel of America Inc., USA2) (Vorsitz) Martin Koehlera)Delton AG (bis 31. Dezember 2018) Delton Technology SE (stellv. Vorsitz) b)American Funds Investment-Fonds, managed by the Capital Group, USA FlixMobility GmbH Eckhard Lieb(Stand beim Ausscheiden am 8. Mai 2018) b)Albatros Versicherungsdienste GmbH Martina Merza)Thyssenkrupp AG3) (Vorsitz seit 1. Februar 2019) b)AB Volvo, Schweden3) Imerys SA, Frankreich3) NV Bekaert SA, Belgien3) (bis 8. Mai 2019) SAF-HOLLAND SA, Luxemburg3) (Vorsitz) Michael Nillesa)Lufthansa Technik AG b)Schindler Digital Group AG, Schweiz2) (Vorsitz) Schindler Holding AG, Schweiz3) (Verwaltungsrat) Schindler IT Services AG, Schweiz2) (Vorsitz) Monika Ribarb)Chain IQ Group AG, Schweiz Schweizerische Bundesbahnen SBB AG, Schweiz (Präsidentin Verwaltungsrat VRP) Sika AG, Schweiz3) Miriam Sapirob)Project HOPE, USA Stephan Sturma)Fresenius Kabi AG1) (Vorsitz) Fresenius Medical Care Management AG1) (Vorsitz) b)VAMED AG, Österreich (stellv. Vorsitz) Christina Webera)LSG Lufthansa Service Holding AG Mandate des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG(Stand 31. Dezember 2018)Carsten Spohra)Lufthansa Technik AG1) (Vorsitz) Thyssenkrupp AG3) b)SN Airholding SA/NV, Belgien Thorsten Dirksa)Eurowings GmbH1) (Vorsitz) Germanwings GmbH1) (Vorsitz) b)Eurowings Europe GmbH (Vorsitz) Günes Ekspres Havacilik A.S. (SunExpress), Türkei SN Airholding SA/NV, Belgien Harry Hohmeistera)Lufthansa Cargo AG1)(Vorsitz) b)Aircraft Maintenance and Engineering Corporation (AMECO), China Austrian Airlines AG, Österreich (Vorsitz) Miles & More GmbH (Vorsitz) Swiss International Air Lines AG, Schweiz Detlef Kayser(Mitglied des Vorstands seit 1. Januar 2019) a)Aerodata AG Lufthansa Technik AG1) b)Günes Ekspres Havacilik A.S. (SunExpress), Türkei lumics GmbH & Co. KG Miles & More GmbH Ulrik Svenssona)LSG Lufthansa Service Holding AG1) Lufthansa Cargo AG1) Lufthansa Technik AG1) b)Austrian Airlines AG, Österreich (stellv. Vorsitz) Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH (Vorsitz) Miles & More GmbH (stellv. Vorsitz) ÖLH Österreichische LuftverkehrsHolding GmbH, Österreich (stellv. Vorsitz) SN Airholding SA/NV, Belgien Swiss International Air Lines AG, Schweiz Bettina Volkensa)LSG Lufthansa Service Holding AG1) (Vorsitz) G28 AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS
a) Mitgliedschaft in deutschen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten. CORPORATE GOVERNANCE BERICHTVorstand und Aufsichtsrat arbeiten eng und vertrauensvoll zusammenEs ist das gemeinsame Ziel von Vorstand und Aufsichtsrat, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Dafür arbeiten sie im Interesse des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. Der Aufsichtsrat hat Geschäftsordnungen verabschiedet, in denen die Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammenarbeit beider Organe verbindlich geregelt werden. Die sechs Mitglieder des Vorstands tragen für die gesamte Geschäftsführung gemeinschaftlich Verantwortung und unterrichten sich gegenseitig über alle wesentlichen Vorgänge und Geschäfte. Der Vorstand erstattet dem paritätisch besetzten Aufsichtsrat regelmäßig Bericht. In den Aufsichtsratssitzungen informiert der Vorstand den Aufsichtsrat mindestens viermal im Jahr über die Geschäftsentwicklung des Konzerns und der Beteiligungsunternehmen. Jährlich genehmigt der Aufsichtsrat die Strategie des Unternehmens, wesentliche KPIs für das Folgejahr sowie die mittelfristige Finanzplanung des Konzerns. Der Vorstand übermittelt dem Aufsichtsrat die Quartalsberichterstattung des Unternehmens. Der Vorstandsvorsitzende unterrichtet den Aufsichtsratsvorsitzenden und den Aufsichtsrat darüber hinaus über wichtige Vorkommnisse. Der Vorstand fasst Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Für eine Reihe von Geschäften muss der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats einholen. Darunter fallen ab einer bestimmten Wertgrenze zum Beispiel die Aufnahme von Fremdkapital, Investitionen in Flugzeuge und andere Güter des Anlagevermögens, das langfristige Leasing von Flugzeugen, die Gründung von Unternehmen sowie der Erwerb und die Veräußerung von Unternehmensanteilen. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte ein paritätisch besetztes Präsidium gebildet, bestehend aus dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seinem Stellvertreter in jeweils entsprechender Funktion sowie zwei weiteren durch den Aufsichtsrat zu wählenden Mitgliedern des Aufsichtsrats. Das Präsidium bereitet die Aufsichtsratssitzungen vor und gibt dem Aufsichtsrat Beschlussempfehlungen hinsichtlich der Bestellung von Vorstandsmitgliedern, der Ernennung eines Vorstandsvorsitzenden, der Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder inklusive des Gehalts und Nebenleistungen jeglicher Art, etwaiger Herabsetzungen gemäß § 87 AktG sowie Zielgrößen und Zielfristen für den Frauenanteil im Vorstand. Das Präsidium ist zuständig für alle sonstigen nicht dem Plenum des Aufsichtsrats vorbehaltenen personellen Angelegenheiten von Vorständen. Es ist ferner zuständig für Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern (inklusive Kreditgewährung). Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden den Ausschlag. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte einen paritätisch besetzten Prüfungsausschuss gewählt, dem sechs Mitglieder des Aufsichtsrats angehören. Den Vorsitz übernimmt das dazu vom Aufsichtsrat gewählte Mitglied, bei Verhinderung des Ausschussvorsitzenden ein von ihm zu benennender Stellvertreter. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses sollen über besondere Kenntnisse auf dem Gebiet der Rechnungslegung sowie der Betriebs- und Finanzwirtschaft verfügen. Der Prüfungsausschuss hat insbesondere die Aufgabe, die Rechnungslegung, den Rechnungslegungsprozess und die nichtfinanzielle Berichterstattung zu Corporate Social Responsibility, das Risikomanagement, das Interne Kontrollsystem und das Compliance Management System sowie die Abschlussprüfung zu überwachen, die erforderliche Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung zu erörtern und dem Aufsichtsrat insbesondere zum AbschlussprüferVorschlag an die Hauptversammlung und zur Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses eine Beschlussempfehlung zu geben. Ferner erörtert der Prüfungsausschuss die Quartalszwischenberichte vor ihrer Veröffentlichung mit dem Vorstand. Der Prüfungsausschuss ist ermächtigt, die innere Ordnung der Ausschusstätigkeit in einer eigenen Geschäftsordnung zu regeln, und legt diese dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vor. Der Aufsichtsrat hat aus der Mitte der Anteilseignervertreter einen Nominierungsausschuss gewählt, bestehend aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden in entsprechender Funktion und zwei weiteren Mitgliedern der Anteilseignerseite. Der Ausschuss soll dem Aufsichtsrat im Vorfeld der Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder geeignete Kandidaten benennen, die dieser der Hauptversammlung vorschlagen kann. Die Grundlage für den Auswahlprozess des Nominierungsausschusses bildet das vom Aufsichtsrat verabschiedete Anforderungsprofil für Aufsichtsratsmitglieder. → www.lufthansagroup.com/ erklaerung_zur_unternehmensfuehrung. Der nach § 27 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes vorgeschriebene und gemäß § 9 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft gebildete Vermittlungsausschuss tritt nur dann zusammen, wenn bei einer Vorstandsbestellung oder einem Widerruf der Bestellung nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit der Stimmen erreicht wird. Gemäß § 31 Abs. 3 Satz 1 MitbestG hat der Ausschuss dem Aufsichtsrat dann innerhalb eines Monats einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten. Vorstand und Aufsichtsrat sind bei schuldhafter Verletzung ihrer Pflichten der Gesellschaft gegenüber zu Schadensersatz verpflichtet. Für beide Gremien wurde eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O) mit einem den Anforderungen des Aktiengesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex entsprechenden Selbstbehalt abgeschlossen. Eine Übersicht der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und deren Mandate sowie die Zusammensetzung und Aufgaben der Ausschüsse findet sich auf → S. 79 ff. Deutschem Corporate Governance Kodex wird mit einer Ausnahme entsprochenVorstand und Aufsichtsrat haben mit Wirkung zum 4. Dezember 2018 folgende Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet: „Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils gültigen Fassung (Kodex) seit der letzten Entsprechenserklärung mit folgender Ausnahme entsprochen wurde und zukünftig mit folgender Ausnahme entsprochen werden soll: Gemäß der Ziff. 4.2.3 Abs. 2 des Kodex soll die Vergütung der Vorstandsmitglieder insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile eine betragsmäßige Höchstgrenze aufweisen. Die Vorstandsverträge begrenzen alle wesentlichen Vergütungselemente der Höhe nach, mithin die fixe Vergütung, die variablen Vergütungsbestandteile und die Versorgungszusage. Die Nebenleistungen werden bei der Deutschen Lufthansa AG dennoch nicht insgesamt von einer betragsmäßigen Höchstgrenze erfasst. Mitgliedern des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG sollen insbesondere die privaten Flugreisen, die entsprechend den IATA-Regularien und mit eingeschränktem Buchungsstatus zu Vollzahlern erfolgen, nicht begrenzt werden. Wegen des eingeschränkten Buchungsstatus handelt es sich um eine betragsmäßig geringe Nebenleistung. Die Mitglieder des Vorstands sollen das Hauptprodukt des Unternehmens inklusive des damit verbundenen Austauschs mit den Mitarbeitern und den Kunden an Bord entsprechend internationalen Gepflogenheiten auch privat möglichst vielfältig nutzen können.“ Aktionäre und Hauptversammlung besitzen weitreichende BefugnisseLufthansa Aktien sind vinkulierte Namensaktien. Jede Aktie verfügt über identische Stimmrechte. Als Besonderheit sind bei der Deutschen Lufthansa AG hierbei neben dem Aktiengesetz auch die Eintragungsvoraussetzungen des Luftverkehrsnachweissicherungsgesetzes (LuftNaSiG) zu beachten. Dies betrifft insbesondere die Angabe der Staatsangehörigkeit bei natürlichen Personen und der Nationalität bei juristischen Personen beziehungsweise bei Meldepflichtigen nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) eines Mehrheitsbesitzes oder einer beherrschenden Beteiligung an ausländischem Eigentum. Auf der Hauptversammlung können grundsätzlich alle Aktionäre, die im Aktienregister eingetragen sind, ihr Stimmrecht ausüben. Der elektronische Service für den aktienrechtlichen Anmeldeprozess umfasst die Möglichkeit, auch Stimmrechtsvertreter, Kreditinstitute oder Aktionärsvereinigungen per Internet mit der Ausübung der Stimmrechte zu beauftragen sowie das Stimmrecht per Briefwahl auszuüben. Darüber hinaus haben die Aktionäre auch die Möglichkeit, die Ansprachen des Aufsichtsrats- und des Vorstandsvorsitzenden in der Hauptversammlung per Internet zu verfolgen. Transparente Rechnungslegung und Finanzkommunikation entsprechen internationalen StandardsDie Lufthansa Group erstellt den Konzernabschluss und die Zwischenberichte nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. Der gesetzlich vorgeschriebene und für die Dividendenzahlung relevante Einzelabschluss der Deutschen Lufthansa AG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Mit der Prüfung der Jahresabschlüsse 2018 wurde die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, beauftragt. Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist seit dem Geschäftsjahr 2018 Eckhard Sprinkmeier. Die Honorare der Prüfer für das Geschäftsjahr 2018 sind im Konzernanhang zusammengestellt. → Erläuterung 47, S. 178. Vor dem Hintergrund der gesetzlich erforderlichen Abschlussprüferrotation hat sich der Prüfungsausschuss im Geschäftsjahr 2018 eingehend mit den Vorbereitungen des Abschlussprüferwechsels ab dem Geschäftsjahr 2020 beschäftigt. Der Prüfungsausschuss hat ein Ausschreibungsverfahren nach den gesetzlichen Anforderungen durchgeführt und nach sorgfältiger Prüfung der Bewerber eine Empfehlung für das Aufsichtsratsplenum ausgesprochen. Weitere Informationen dazu finden Sie im → Bericht des Aufsichtsrats, S. 5 ff. Sollten Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder im Rahmen sogenannter Directors‘ Dealings eigene Geschäfte mit Lufthansa Aktien oder mit sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten, insbesondere mit Optionen und Derivaten, vornehmen, werden diese umgehend veröffentlicht, sobald sie die Wertgrenze von 5.000 EUR im Kalenderjahr überschreiten. Dies gilt auch für natürliche und juristische Personen, die in enger Beziehung zum oben genannten Personenkreis stehen. → https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/ meldungen/directors-dealings.html. Der Gesamtbesitz von Aktien, Optionen oder Derivaten aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder überstieg zum 31. Dezember 2018 nicht den Wert von 1 % der ausgegebenen Aktien. Die Lufthansa Group informiert Aktionäre, Analysten und Öffentlichkeit gleichberechtigt und zeitnah. Nähere Informationen über diesbezügliche Aktivitäten finden sich im Kapitel → Lufthansa Aktie, S. 9 ff., und auf der Internetseite → www.lufthansagroup.com/investor-relations. Umfassendes Managementsystem unterstützt Einhaltung von ComplianceCompliance beschreibt alle Maßnahmen, die das rechtmäßige Verhalten von Unternehmen, ihrer Leitungsorgane und ihrer Mitarbeiter im Hinblick auf gesetzliche und unternehmensinterne Ge- und Verbote gewährleisten. Mit dem Lufthansa Group Compliance Management System sollen die Mitarbeiter und das Unternehmen vor Gesetzesverstößen bewahrt und gleichzeitig darin unterstützt werden, Gesetze richtig anzuwenden. Das Lufthansa Compliance-Programm setzt sich aus den Bausteinen Competition-, Kapitalmarkt-, Integrity-, Embargo- und Corporate-Compliance zusammen. Über ein Ombudssystem besteht die Möglichkeit, Verdachtsmeldungen im Hinblick auf wirtschaftskriminelle Handlungen oder Verstöße gegen die Compliance-Regelungen abzugeben. Die Kontaktdaten des Ombudsmanns sind auf der Internetseite→ https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance/compliance/ombudssystem.html verfügbar. Das im Ressort des Vorstands Personal und Recht angesiedelte zentrale Compliance Office, die diversen zentralen und lokalen Compliance-Ausschüsse der Lufthansa Group sowie die Compliance-Beauftragten in den Konzerngesellschaften sollen dafür sorgen, dass das Lufthansa Compliance Management System gesellschaftsübergreifend in der Lufthansa Group umgesetzt wird. Durch turnusmäßige, unabhängige Prüfungen der internen Revision wird die Wirksamkeit des Compliance Management Systems überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wird halbjährlich über Vorfälle und Fortschritte im Bereich Compliance informiert. → http://investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance.html. VERGÜTUNGSBERICHTDie komplexe Darstellung der Grundsätze des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG sowie die Struktur und Höhe der Leistungen im vorliegenden Vergütungsbericht folgen aus der Berücksichtigung aller gesetzlichen Vorgaben und den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex mit der in der Entsprechenserklärung dargestellten Ausnahme. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Struktur der VorstandsvergütungDie Vergütung des Vorstands besteht aus einer Grundvergütung, variablen Vergütungselementen, sonstigen Bezügen und einer Altersversorgung. Im Dezember 2018 verabschiedete der Aufsichtsrat eine neue Vergütungsstruktur für Mitglieder des Vorstands, die bei Neubestellungen und Vertragsverlängerungen seit dem 1. Januar 2019 zur Anwendung kommt.→ https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/ corporate-governance/verguetung.html. Im Geschäftsjahr 2018 galt für alle Vorstandsmitglieder noch die bisherige Vergütungsstruktur. Diese setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Leistungen im Fall der Beendigung der Tätigkeit
Höhe der VorstandsvergütungVergütung des Vorstands im Geschäftsjahr. Die Gesamtbezüge für die aktive Vorstandstätigkeit aller Vorstandsmitglieder zusammen beliefen sich im Jahr 2018 insgesamt auf 13.015 Tsd. EUR (Vorjahr: 14.731 Tsd. EUR). Davon entfielen 5.259 Tsd. EUR (Vorjahr: 5.280 Tsd. EUR) auf erfolgsunabhängige Komponenten und 7.756 Tsd. EUR (Vorjahr: 9.451 Tsd. EUR) auf erfolgsbezogene Komponenten der Vergütung. Der Dienstzeitaufwand der Pensionszusagen betrug 3.191 Tsd. EUR (Vorjahr: 3.119 Tsd. EUR). Für die im Jahr 2018 tätigen Mitglieder des Vorstands fielen im Einzelnen folgende Vergütungen an: T057 GESAMTBEZÜGE DES VORSTANDS (HGB) 2018
1) Sonstige Bezüge beinhalten insbesondere geldwerte Vorteile aus der Nutzung von Dienstwagen und der Rabattgewährung im Zusammenhang mit der Ausgabe vor Aktienprogrammen (→ Konzernanhang, Erläuterung 38, S. 153 ff.) sowie aus Beförderungsvergünstigungen unter Berücksichtigung einschlägiger IATA-Bestimmungen. Für die im Jahr 2017 tätigen Mitglieder des Vorstands fielen im Einzelnen folgende Vergütungen an: T057 GESAMTBEZÜGE DES VORSTANDS (HGB) 2017
1) Sonstige Bezüge beinhalten insbesondere geldwerte Vorteile aus der Nutzung von Dienstwagen und der Rabattgewährung im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktienprogrammen (→ Konzernanhang, Erläuterung 38, S. 153 ff.), aus Beförderungsvergünstigungen unter Berücksichtigung einschlägiger IATA-Bestimmungen sowie Sitzungs- und Tagegelder aus der Tätigkeit in den Aufsichtsräten verbundener Unternehmen. In den derzeit laufenden Aktienprogrammen werden zum 31. Dezember 2018 (2017) von den Vorstandsmitgliedern folgende Aktien beziehungsweise Optionspakete gehalten: T058 AKTIENPROGRAMME
Gemäß den Bedingungen zur Teilnahme an den Aktienprogrammen erfolgt eine Auszahlung aus den Optionen nur dann, wenn das jeweilige Vorstandsmitglied zum Programmende noch aktives Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG ist. Nach Eintritt in den Ruhestand erfolgt eine Auszahlung aus den Optionen pro rata temporis, bezogen auf den Teil der Programmlaufzeit, in dem das jeweilige Vorstandsmitglied noch aktives Mitglied des Vorstands war. Die laufenden Aktienprogramme entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt: T059 WERTENTWICKLUNG AKTIENPROGRAMME
Zu den maximalen Auszahlungsbeträgen finden sich weitere Informationen im Konzernanhang. → Erläuterung 38, S. 153 ff. Der Gesamtbetrag für die im Geschäftsjahr 2018 von den Vorstandsmitgliedern erworbenen Pensionsanwartschaften von 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 3,1 Mio. EUR) nach HGB beziehungsweise 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,2 Mio. EUR) nach IFRS wurde im Personalaufwand (Dienstzeitaufwand) berücksichtigt. Es ergeben sich folgende individuelle Dienstzeitaufwendungen und Barwerte von Pensionsanwartschaften: T060 PENSIONSANWARTSCHAFTEN NACH HGB UND IFRS
Bezüge ehemaliger VorstandsmitgliederDie laufenden Zahlungen und sonstigen Bezüge an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen betrugen 6,8 Mio. EUR (Vorjahr: 5,2 Mio. EUR). Darin enthalten sind von Tochterunternehmen gewährte Bezüge sowie geldwerte Leistungen und Beförderungsvergünstigungen. Für ehemalige Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 68,3 Mio. EUR (Vorjahr: 71,0 Mio. EUR). Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)In den nachfolgenden Tabellen sind die jedem einzelnen Mitglied des Vorstands gewährten Zuwendungen, Zuflüsse und der Versorgungsaufwand nach Maßgabe der Empfehlungen der Ziffer 4.2.5 Abs. 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex individuell dargestellt. Die Angaben zu Gewährung und Zufluss werden jeweils unterteilt in fixe und variable Vergütungsbestandteile und um Angaben zum Versorgungsaufwand ergänzt. Dieser entspricht dem Dienstzeitaufwand gemäß IAS 19 aus Zusagen für Pensionen und sonstigen Versorgungsleistungen. Die fixen Vergütungskomponenten beinhalten die erfolgsunabhängigen Festvergütungen und Nebenleistungen. Die variablen erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten unterteilen sich in die einjährige variable Vergütung sowie die beiden mehrjährigen Bestandteile variable Vergütung und Optionsprogramme. Als „Gewährte Zuwendungen“ wird die variable Vergütung jeweils mit dem Zusagewert zum Zeitpunkt der Gewährung (entspricht einer Zielerreichung von 100 %) ausgewiesen. Für die aktienkursbasierte Vergütung wird der Zuteilungswert bei Gewährung angegeben. Die Vergütungselemente werden um Angaben individuell erreichbarer Minimal- und Maximalvergütungen ergänzt. Der für das Berichtsjahr angegebene „Zufluss“ umfasst die tatsächlich im Berichtsjahr ausgezahlten fixen Vergütungsbestandteile zuzüglich der zum Zeitpunkt der Aufstellung des Vergütungsberichts feststehenden Beträge der ein- und mehrjährigen variablen Vergütung, die in dem auf das Berichtsjahr folgenden Jahr ausgezahlt werden. Angaben zu den Optionsprogrammen betreffen Programme, die im Berichtsjahr endeten, und entsprechen dem Auszahlungsbetrag. Zur Gesamtvergütung gehört auch der jährliche Dienstzeitaufwand für Pensionszusagen, obwohl er keinen tatsächlichen Zufluss im engeren Sinne darstellt. Die Mitglieder des Vorstands haben im Geschäftsjahr 2018 von Dritten im Hinblick auf ihre Tätigkeit im Vorstand weder Leistungen erhalten noch sind sie ihnen zugesagt worden. T061 GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN
1) Der hier angegebene Maximalbetrag entspricht dem maximalen Auszahlungsbetrag der gesamten variablen Vergütung für ein Geschäftsjahr (175 % der Jahresgrundvergütung). T062 ZUFLUSS
Struktur der AufsichtsratsvergütungGemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2012 erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats seit dem Geschäftsjahr 2013 ausschließlich eine fixe Vergütung. Die ordentlichen Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten gemäß § 13 Abs. 1 der Satzung für jedes Geschäftsjahr eine Vergütung in Höhe von 80 Tsd. EUR. Der Vorsitzende erhält 240 Tsd. EUR, der stellvertretende Vorsitzende 120 Tsd. EUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält zusätzlich 60 Tsd. EUR, sonstige Mitglieder des Prüfungsausschusses erhalten zusätzlich 30 Tsd. EUR. Vorsitzende anderer Ausschüsse erhalten zusätzlich 40 Tsd. EUR, sonstige Mitglieder anderer Ausschüsse erhalten zusätzlich 20 Tsd. EUR. Vergütungen für Ausschusstätigkeiten stehen unter dem Vorbehalt, dass der Ausschuss im Geschäftsjahr mindestens einmal getagt hat. Scheiden Mitglieder des Aufsichtsrats im Laufe eines Geschäftsjahres aus dem Aufsichtsrat oder einer mit einer zusätzlichen Vergütung verbundenen Tätigkeit in einem seiner Ausschüsse aus, erhalten sie eine zeitanteilige Vergütung. Die zeitanteilige Vergütung für Ausschusstätigkeiten steht unter dem Vorbehalt, dass der jeweilige Ausschuss bereits mindestens einmal getagt hat. Höhe der AufsichtsratsvergütungDer Aufwand für die festen Vergütungen sowie die Vergütung für die Ausschusstätigkeit des Aufsichtsrats betrug für das Geschäftsjahr 2018 2.107 Tsd. EUR (Vorjahr: 2.164 Tsd. EUR). Auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entfallen die in der nachfolgenden Tabelle aufgelisteten Beträge. Sonstige Bezüge, überwiegend Sitzungsgelder, fielen in Höhe von insgesamt 68 Tsd. EUR (Vorjahr: 89 Tsd. EUR) an. Darüber hinaus erhielten Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG, die Aufsichtsratsmandate bei Konzerngesellschaften wahrnehmen, für die Tätigkeit 27 Tsd. EUR (Vorjahr: 17 Tsd. EUR) vergütet. T063 VERGÜTUNGEN AUFSICHTSRAT
ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN NACH § 289A ABS. 1 HGB UND § 315A ABS. 1 HGBZusammensetzung des gezeichneten Kapitals, Aktiengattungen, Rechte und PflichtenDas Grundkapital der Deutschen Lufthansa AG beträgt 1.216.539.466,24 EUR, aufgeteilt in 475.210.729 auf den Namen lautende Stückaktien. Auf jede Stückaktie entfällt ein Anteil von 2,56 EUR am Grundkapital. Die Übertragung der Aktien ist an die Zustimmung der Gesellschaft gebunden (Vinkulierung). Die Gesellschaft darf die Zustimmung nur verweigern, wenn durch die Eintragung des neuen Aktionärs in das Aktienregister die Aufrechterhaltung der luftverkehrsrechtlichen Befugnisse gefährdet sein könnte. Dies geschah im Geschäftsjahr 2018 jedoch nicht. Die Aktionäre nehmen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie gewährt eine Stimme. Stimmrechts- oder ÜbertragungsbeschränkungenZur Aufrechterhaltung der Luftverkehrsbetriebsgenehmigung sowie der Luftverkehrsrechte zum Anflug diverser internationaler Ziele ist ein Anteil deutscher beziehungsweise europäischer Aktionäre von mindestens 50 % des Grundkapitals der Gesellschaft erforderlich. Erreicht der Anteil ausländischer Aktionäre 40 %, ist die Deutsche Lufthansa AG gemäß § 4 Abs. 1 Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz (LuftNaSiG) in Verbindung mit § 71 Abs. 1 Nr. 1 AktG insbesondere befugt, eigene Aktien zu erwerben. Wird ein Ausländeranteil von 45 % im Aktienregister erreicht, ist die Gesellschaft ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital gegen Bareinlage durch die Ausgabe neuer Aktien um bis zu 10 % zu erhöhen und hierbei das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen (§ 4 Abs. 2 und 3 LuftNaSiG in Verbindung mit § 4 Abs. 3 der Satzung der Gesellschaft). Nähert sich der Anteil ausländischer Aktionäre der 50 %-Grenze, kann die Gesellschaft die Zustimmung zur Eintragung neuer ausländischer Aktionäre ins Aktienregister verweigern (§ 5 Abs. 1 der Satzung). Die Gesellschaft ist weiterhin ermächtigt, unter den Voraussetzungen des § 5 Abs. 2 LuftNaSiG mit Zustimmung des Aufsichtsrats zuletzt eingetragene Aktionäre aufzufordern, ihre Aktien zu veräußern. Ab dem vierten Tag nach Bekanntmachung der Aufforderung können die betroffenen Aktionäre die Rechte aus den betroffenen Aktien nicht mehr ausüben. Wird der Aufforderung nicht binnen vier Wochen nachgekommen, ist die Gesellschaft nach Verstreichen einer Nachfrist von drei Wochen berechtigt, die betreffenden Aktien gegen Entschädigung für verlustig zu erklären. Am 31. Dezember 2018 lag der Anteil ausländischer Aktionäre im Aktienregister der Gesellschaft bei 27,9 %. Im Geschäftsjahr 2018 mussten somit keine Maßnahmen ergriffen werden, um den Ausländeranteil zu begrenzen. Weitere Informationen zum LuftNaSiG und die quartalsweise aktualisierte Aktionärsstruktur finden sich unter → www.lufthansagroup.com/ investorrelations. Im Rahmen der jährlichen Aktien-Beteiligungsprogramme für Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstände bestehen zeitliche Verfügungsbeschränkungen für Aktien, insbesondere Haltefristen von bis zu vier Jahren. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital von mehr als 10 % der StimmrechteDer Gesellschaft lagen per 31. Dezember 2018 keine Meldungen hinsichtlich direkter oder indirekter Beteiligungen vor, die 10 % der Stimmrechte übersteigen. Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihenAktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, sind bei der Gesellschaft nicht vorhanden. Stimmrechtskontrolle von Mitarbeiteraktien bei mittelbarer KontrollrechtsausübungSoweit die Gesellschaft im Rahmen ihrer Mitarbeiterprogramme Aktien an Mitarbeiter ausgibt, werden die Aktien den Mitarbeitern unmittelbar übertragen. Die begünstigten Mitarbeiter können die ihnen aus den Mitarbeiteraktien zustehenden Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung beziehungsweise Abberufung der Vorstandsmitglieder und Änderung der SatzungDer Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt deren Anzahl. Der Aufsichtsrat kann die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Jede Satzungsänderung bedarf eines Hauptversammlungsbeschlusses mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung durch die Aktionäre vertretenen Grundkapitals. Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen (§ 11 Abs. 4 der Satzung). Darüber hinaus ist der Aufsichtsrat bei Ausübung oder nach Ablauf eines Genehmigten Kapitals ermächtigt, § 4 der Satzung entsprechend anzupassen. Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufenDie Deutsche Lufthansa AG verfügte zum 31. Dezember 2018 über ein Genehmigtes Kapital A in Höhe von 547.180.702,56 EUR sowie ein Genehmigtes Kapital B in Höhe von 6.791.923,20 EUR: Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. April 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 28. April 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 561.160.092 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital A). Von dieser Ermächtigung wurde im Berichtszeitraum in Höhe von 6.130.027,52 EUR zur Ausgabe von 2.394.542 neuen Aktien und damit insgesamt in Höhe von 13.979.389,44 EUR zur Ausgabe von 5.460.699 neuen Aktien, im Rahmen der Begebung einer Aktiendividende, Gebrauch gemacht. Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. April 2014 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 28. April 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 29.000.000 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien an die Mitarbeiter gegen Bareinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital B). Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Von dieser Ermächtigung machte die Gesellschaft im Berichtszeitraum in Höhe von 3.984.750,08 EUR zur Ausgabe von 1.556.543 neuen Aktien und damit insgesamt in Höhe von 22.208.076,80 EUR zur Ausgabe von 8.675.030 neuen Aktien Gebrauch. Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 28. April 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 27. April 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechte oder Gewinnschuldverschreibungen (beziehungsweise Kombinationen dieser Instrumente) im Gesamtnennbetrag von bis zu 1.500.000.000 EUR zu begeben. Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber beziehungsweise Gläubiger der zuvor genannten Schuldverschreibungen wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 237.843.840 EUR durch Ausgabe von bis zu 92.907.750 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber beziehungsweise Gläubiger von Wandlungs- und/oder Optionsrechten aus Wandelschuldverschreibungen, Optionsschuldverschreibungen, Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen (beziehungsweise einer Kombination dieser Instrumente), die von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 28. April 2016 bis zum 27. April 2021 gegen bar ausgegeben werden, von ihren Wandlungs- beziehungsweise Optionsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber beziehungsweise Gläubiger der von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 28. April 2016 bis zum 27. April 2021 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen (beziehungsweise Genussrechten oder Gewinnschuldverschreibungen mit Wandlungspflicht) ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Die Deutsche Lufthansa AG ist in den in § 71 AktG gesetzlich geregelten Fällen zum Rückkauf von Aktien und zur Veräußerung zurückgekaufter Aktien befugt. Darüber hinaus ist die Gesellschaft durch Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. April 2015 ermächtigt, bis zum 28. April 2020 eigene Aktien zu erwerben. Die Ermächtigungen können unter anderem dazu genutzt werden, die Finanzierungsmöglichkeiten für den Fall eines Erwerbs eines Unternehmens oder einer Unternehmensbeteiligung zu erweitern. Dabei darf der rechnerische Anteil der aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals betragen. Weitere Angaben zum genehmigten Kapital, bedingten Kapital und zum Erwerb eigener Aktien → Erläuterung 31, S. 140 f. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehenDas von der Gesellschaft betriebene EMTN-Programm zur Begebung von Anleihen beinhaltet eine Kontrollwechselklausel, wonach Gläubiger von hierunter ausgegebenen Anleihen im Fall eines Kontrollwechsels die vorzeitige Rückzahlung der Anleihe verlangen können. Der Kontrollwechsel ist an die unter dem EMTN-Programm näher definierten Begriffe der Kontrolle und eine innerhalb eines Kontrollwechsel zeitraums stattfindende Ratingherabstufung aufgrund des Kontrollwechsels geknüpft. Unter diesem Programm ist aktuell eine Anleihe über 500 Mio. EUR mit einer Endfälligkeit zum 12. September 2019 ausstehend. Im August 2015 hat die Deutsche Lufthansa AG eine HybridAnleihe über 500 Mio. EUR mit Fälligkeit am 12. August 2075 begeben, die ebenfalls die zuvor beschriebene Kontrollwechselklausel beinhaltet. Darüber hinaus hat die Deutsche Lufthansa AG im April und Dezember 2016 Schuldscheindarlehen über 475 Mio. EUR beziehungsweise 1,2 Mrd. EUR mit Laufzeiten von drei, fünf, sieben und zehn Jahren platziert, die ebenfalls ähnliche Kontrollwechselklauseln beinhalten. Hiervon sind zum 31. Dezember 2018 insgesamt noch 1.358 Mio. EUR ausstehend. Entschädigungsvereinbarungen mit Mitgliedern des Vorstands oder mit Arbeitnehmern für den Fall eines ÜbernahmeangebotsFür den Fall eines im Anstellungsvertrag näher definierten Kontrollwechsels bei der Deutschen Lufthansa AG haben Vorstandsmitglieder und die Gesellschaft das Recht, den Vertrag innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten seit dem Kontrollwechsel zu kündigen. Falls der Vertrag endet, weil das Sonderkündigungsrecht ausgeübt oder der Vertrag innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten seit und im Zusammenhang mit dem Kontrollwechsel einvernehmlich aufgehoben wurde, hat das Vorstandsmitglied Anspruch auf eine Abfindung seiner Vergütungsansprüche für die Restlaufzeit des Vertrags. Entsprechend der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex darf die Höhe der Abfindung dabei 150 % der vertraglich vereinbarten Abfindungshöchstgrenze von zwei Jahresvergütungen (einschließlich Nebenleistungen) nicht überschreiten. → Vergütungsbericht, S. 84 ff. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG GEMÄSS § 289F HGB UND § 315D HGBDie nach § 289f HGB und § 315d HGB für börsennotierte Aktiengesellschaften geforderte Erklärung zur Unternehmensführung wurde abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft unter → www.lufthansagroup.com/erklaerung_ zur_unternehmensfuehrung öffentlich zugänglich gemacht. Erläuterungen zum Einzelabschluss der Deutschen Lufthansa AG (HGB)Umsatz der Deutschen Lufthansa AG mit 16.083 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. | Jahresergebnis bei 339 Mio. EUR. | Bilanzsumme reduziert sich auf 27.463 Mio. EUR. Der Jahresabschluss der Deutschen Lufthansa AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes (AktG) und der Satzung aufgestellt und vom Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft. Er wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht. Der Jahresabschluss ist im Internet dauerhaft verfügbar. → http://investor-relations. lufthansagroup.com/de/finanzberichte.html. Im vorliegenden Geschäftsbericht ist der Lagebericht der Deutschen Lufthansa AG mit dem Lagebericht des Lufthansa Konzerns zusammengefasst. Die Deutsche Lufthansa AG und ihre Ergebnisse beinhalten auch die Konzernzentrale mit den Zentralfunktionen für Unternehmensentwicklung, Finanzen und Controlling, Kommunikation, öffentliche Angelegenheiten, Personal, Recht und Compliance sowie Datenschutz, Sicherheit und Beschaffung. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Deutschen Lufthansa AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns. → Gesamtwirtschaftliche Lage, S. 24 f.; Branchenentwicklung, S. 25 f.; Geschäftsverlauf, S. 27 ff. ERTRAGSLAGEEntscheidenden Einfluss auf die Ertragslage der Deutschen Lufthansa AG im Geschäftsjahr 2018 hatte neben den im Vergleich zum Vorjahr vor allem preisbedingt deutlich höheren Treibstoffkosten der signifikante Rückgang des Finanzergebnisses. Die negative Marktentwicklung des zur Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen bestehenden Deckungsvermögens sowie die zinssatzbedingt erhöhte Zuführung zu Pensionsrückstellungen haben zu einer deutlichen Minderung des Jahresergebnisses beigetragen. Umsatz und Erträge69 Mio. Passagiere befördertIm Geschäftsjahr 2018 lag die Zahl der beförderten Fluggäste mit 69 Mio. um 6 % über der des Vorjahres (Vorjahr: 65 Mio.). Das Angebot stieg um 5 %; der Absatz legte um 4 % zu. Die Auslastung ging in der Folge um 1 Prozentpunkt auf 81 % zurück. Die Durchschnittserlöse stiegen um 2 % gegenüber Vorjahr an. Betriebliche Erträge sinken um 3 %Die Entwicklung der betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen von einer Änderung des Bilanzierungsansatzes bei den Umsatzerlösen gekennzeichnet. Unmittelbar mit der Beförderungsleistung des Fluggasts zusammenhängende Flughafenentgelte und Gebühren wurden im Geschäftsjahr erstmals einheitlich saldiert. Dies führte zu einer Verkürzung der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von 1.033 Mio. EUR. Bereinigt um diesen Saldierungseffekt sind die Umsatzerlöse um 6 % auf 17.116 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: 16.184 Mio. EUR). Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 24 % auf 1.158 Mio. EUR (Vorjahr: 1.521 Mio. EUR) ist im Wesentlichen auf geringere Kursgewinne zurückzuführen. AufwendungenAufwendungen leicht unter VorjahrDie betrieblichen Aufwendungen betrugen 16.482 Mio. EUR und lagen damit um 102 Mio. EUR unter denen des Vorjahres (16.584 Mio. EUR). Der Rückgang im Materialaufwand um 3 % auf 10.002 Mio. EUR ist in diesem Geschäftsjahr im Wesentlichen geprägt durch die Änderung des Bilanzierungsansatzes in Form der Saldierung aller unmittelbar mit der Beförderungsleistung des Fluggasts zusammenhängenden Flughafenentgelte und Gebühren (1.033 Mio. EUR). T064 ENTWICKLUNG DER VERKEHRSGEBIETE DER DEUTSCHEN LUFTHANSA AG
Gegenläufig wirkte vor allem der im Vergleich zum Vorjahr um 12 % gestiegene Treibstoffaufwand. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf eine deutliche Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr (29 % vor Sicherung) sowie eine größere Menge (3 %) zurückzuführen. Die Preisentwicklung wurde durch ein im Vorjahresvergleich deutlich besseres Preissicherungsergebnis in Höhe von 416 Mio. EUR (Vorjahr: – 40 Mio. EUR) teilweise kompensiert. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind um 9 % auf 6.653 Mio. EUR gesunken. Bereinigt um den Saldierungseffekt der passagierabhängigen Gebühren sind die Aufwendungen für bezogene Leistungen um 2 % gestiegen. Trotz Saldierung stellten die Gebühren mit 1.946 Mio. EUR weiterhin die größte Aufwandsposition unter den bezogenen Leistungen dar. Sie lagen bereinigt insgesamt vor allem mengenbedingt um 4 % über dem Vorjahr. Den Anstiegen bei den Flugsicherungsgebühren (3 %) und den Abfertigungsgebühren (6 %) steht die rückläufige Entwicklung der Landegebühren um 4 % entgegen. Die Aufwendungen für bezogene Technikleistungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 1.781 Mio. EUR. Die Charteraufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 8 % auf 675 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist mit höheren Verrechnungssätzen für Flugleistungen der Regionalfluggesellschaft Lufthansa CityLine sowie mit im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Mehrflugstundenleistungen externer Anbieter zu erklären. Die Aufwendungen für Operating Leases befinden sich mit 815 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Der Beendigung von fünf Leasingverträgen mit der maltesischen Mieterbeteiligungsgesellschaft stehen Neuverträge für verschiedene von Eurowings genutzte Flugzeugmuster gegenüber. Der Personalaufwand stieg um 11 % auf 3.134 Mio. EUR. Bei einem Anstieg des durchschnittlichen Personalbestands um 3 % gegenüber dem Vorjahreswert stiegen die Aufwendungen für Löhne und Gehälter um 1 %. Die Sozialabgaben erhöhten sich ebenfalls um 1 %. Der größte Anstieg im Personalaufwand entfiel auf die Aufwendungen für die Altersversorgung, die sich von 90 Mio. EUR im Vorjahr auf 372 Mio. EUR im aktuellen Geschäftsjahr entwickelten. Der Vorjahreswert war bestimmt durch einen Entlastungseffekt aus der Umstellung der betrieblichen Alters- und Übergangsversorgung für das Cockpit-Personal. Die Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahr (482 Mio. EUR) um 11 % auf 534 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg ist eine Nachwirkung aus der Teilflottenübernahme von der Air Berlin-Gruppe, die 2017 erst in der zweiten Jahreshälfte zugegangen sind. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 2.812 Mio. EUR um 6 % unter dem Vorjahreswert von 2.995 Mio. EUR. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus gesunkenen Aufwendungen aus der Fremdwährungsbewertung. ErgebnisentwicklungErgebnis der betrieblichen Tätigkeit sinkt um 362 Mio. EURDas Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit sank im Geschäftsjahr 2018 um 32 % auf 759 Mio. EUR (Vorjahr: 1.121 Mio. EUR). Während die betrieblichen Erträge um 3 % auf 17.241 Mio. EUR zurückgingen, verminderten sich auch die betrieblichen Aufwendungen um 1 % auf 16.482 Mio. EUR. Das in Anlehnung an die Konzernergebnisgröße ermittelte Adjusted EBIT betrug im Geschäftsjahr 1.621 Mio. EUR (Vorjahr: 1.755 Mio. EUR). Wesentliche Überleitungspositionen sind Zu- und Abschreibungen auf Beteiligungsansätze sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen. Finanzergebnis sinkt um 2.116 Mio. EURDas Finanzergebnis sank um 2.116 Mio. EUR auf – 437 Mio. EUR (Vorjahr: 1.679 Mio. EUR). Es setzt sich aus einem Beteiligungsergebnis von 942 Mio. EUR (Vorjahr: 1.845 Mio. EUR), einem Zinsergebnis von – 1.333 Mio. EUR (Vorjahr: – 128 Mio. EUR) und den übrigen Finanzposten von – 46 Mio. EUR (Vorjahr: – 38 Mio. EUR) zusammen. Das Beteiligungsergebnis beinhaltet Ergebnisabführungen in Höhe von 242 Mio. EUR (Vorjahr: 1.132 Mio. EUR) und sonstige Beteiligungserträge in Höhe von 700 Mio. EUR (Vorjahr: 713 Mio. EUR). Der Rückgang der Ergebnisabführungen im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf das Abführungsergebnis der Lufthansa Commercial Holding im Vorjahr (882 Mio. EUR) zurückzuführen. Dieses resultierte insbesondere aus der 2017 gezahlten Dividende von der Lufthansa Malta Aircraft-Leasing in Höhe von 862 Mio. EUR. Die Ergebnisse der übrigen Gesellschaften mit Ergebnisabführungsverträgen haben sich im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich entwickelt. Während sich die Ergebnisse der Eurowings GmbH (- 292 Mio. EUR), der Lufthansa Technik AG (230 Mio. EUR) und der Lufthansa Aviation Training GmbH (5 Mio. EUR) gegenüber ihren Vorjahreswerten verschlechtert haben, konnten die Lufthansa Cargo AG (263 Mio. EUR), die Lufthansa CityLine GmbH (- 61 Mio. EUR), die Miles & More GmbH (101 Mio. EUR) und die Delvag GmbH (12 Mio. EUR) ihre Vorjahresergebnisse teilweise deutlich übertreffen. Dem positiven Effekt aus der Dividende der Air Trust (429 Mio. EUR) bei den sonstigen Beteiligungserträgen standen rückläufige Dividenden der österreichischen Leasinggesellschaften gegenüber (- 50 Mio. EUR). Die Crane Strategic Investment S.C.S. hat im Geschäftsjahr keine Dividende an die Deutsche Lufthansa AG ausgeschüttet. T065 GEWINN-UND VERLUSTRECHNUNG DER DEUTSCHEN LUFTHANSA AG NACH HGB
Der deutliche Rückgang ist zum einen auf die weiterhin sinkende Entwicklung des für die Bewertung der Pensionsrückstellungen anzuwendenden Abzinsungszinssatzes zurückzuführen. Der in diesem Geschäftsjahr zugrunde gelegte Zinssatz betrug 3,21 % (Vorjahr: 3,68 %). Daraus ergab sich eine Belastung des Zinsaufwands knapp unter Vorjahr in Höhe von 719 Mio. EUR (Vorjahr: 729 Mio. EUR). Zusätzlich wirkte sich die im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufige Marktbewertung der zur Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen dienenden Deckungsvermögen in Höhe von – 566 Mio. EUR (Vorjahr: + 733 Mio. EUR) ergebnisbelastend aus. Die unter den übrigen Finanzposten erfassten Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens lagen um 8 Mio. EUR über Vorjahr und betrugen 46 Mio. EUR. Sie erklären sich im Wesentlichen mit der Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der Crane Strategic Investment S.C.S. in Höhe von 35 Mio. EUR. Jahresüberschuss sinkt um 2.116 Mio. EURDas betriebliche Ergebnis und das Finanzergebnis addieren sich auf 322 Mio. EUR (Vorjahr: 2.800 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr wurde der Aufwand für Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 363 Mio. EUR durch eine Entlastung latenter Steuern in Höhe von 421 Mio. EUR überkompensiert. Für sonstige Steuern fiel im Geschäftsjahr ein Aufwand in Höhe von 41 Mio. EUR an. Insgesamt belief sich der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2018 auf 339 Mio. EUR (Vorjahr: 2.455 Mio. EUR). FINANZLAGEOperativer CashflowOperativer Cashflow sinkt um 1.257 Mio. EURDer operative Cashflow ist um 1.257 Mio. EUR auf 653 Mio. EUR gesunken (Vorjahr: 1.910 Mio. EUR). Die Deutsche Lufthansa AG hat im Berichtsjahr 2018 1.288 Mio. EUR (Vorjahr: 1.747 Mio. EUR) in Flugzeuge und Anzahlungen auf Fluggeräte investiert. Davon entfielen 266 Mio. EUR (Vorjahr: 180 Mio. EUR) auf Anzahlungen. Die Deutsche Lufthansa AG hat zur Finanzierung ihrer künftigen Zahlungsverpflichtungen aus Altersversorgungsansprüchen der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 276 Mio. EUR (Vorjahr: 1.697 Mio. EUR) in verschiedene insolvenzgeschützte Fondsanlagen übertragen. Die Investitionen in das Anlagevermögen wurden durch erhaltene Dividenden und den Verkauf von zuvor gehaltenen Wertpapieren überkompensiert, sodass sich zum Bilanzstichtag ein Mittelzufluss von 162 Mio. EUR ergab. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 424 Mio. EUR. VERMÖGENSLAGEDie Bilanzsumme sank um 1.008 Mio. EUR oder 4 % auf 27.463 Mio. EUR (Vorjahr: 28.471 Mio. EUR). Das Anlagevermögen macht 82 % der Bilanzsumme aus (Vorjahr: 77 %) T066 BILANZ DER DEUTSCHEN LUFTHANSA AG NACH HGB
AktivaAnlagevermögen steigt um 640 Mio. EURDas Anlagevermögen stieg um 640 Mio. EUR auf 22.429 Mio. EUR. Der Anstieg ist mit 386 Mio. EUR auf den Erwerb neuer Flugzeuge und auf Anzahlungen auf Fluggeräte zurückzuführen. Das Finanzanlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 269 Mio. EUR erhöht. Dies begründet sich zum Teil mit der Einbringung von Flugzeugen in eine österreichische Leasinggesellschaft und mit einer Kapitalerhöhung an die Lufthansa Commercial Holding. Zudem erhöhten die Zuschreibungen auf die Beteiligungsbuchwerte der Air Dolomiti S.p.A. (51 Mio. EUR) und der Brussels Airlines NV/SA (13 Mio. EUR) das Finanzanlagevermögen, während die Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der Crane Strategic Investment S.C.S. (35 Mio. EUR) gegenläufig auf das Finanzanlagevermögen wirkte. Der Aufstockung und Neugewährung von Ausleihungen an verbundene Unternehmen (1.569 Mio. EUR) standen im Geschäftsjahr 2018 Rückzahlungen in nahezu gleicher Höhe gegenüber. Umlaufvermögen sinkt um 1.162 Mio. EURDas Umlaufvermögen ist um 1.162 Mio. EUR auf 3.152 Mio. EUR vermindert worden (Vorjahr: 4.314 Mio. EUR). Der Rückgang resultiert zum einen aus den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 729 Mio. EUR auf 846 Mio. EUR reduziert haben. Grund für diesen Rückgang ist im Wesentlichen das im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Abführungsergebnis der Lufthansa Commercial Holding GmbH. Zum anderen ist im Laufe des Geschäftsjahres 2018 der vollständige Wertpapierbestand veräußert worden, was zu einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 685 Mio. EUR führte. Ein Anstieg in den sonstigen Vermögensgegenständen um 62 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf erhöhte Steuerforderungen zurückzuführen. Der Kassenbestand lag mit 755 Mio. EUR annähernd auf Vorjahresniveau (763 Mio. EUR). Aufgrund der negativen Marktentwicklung der für die Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen vorhandenen Deckungsvermögen wurde der aktivische Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung zum Geschäftsjahresende aufgelöst (885 Mio. EUR). PassivaEigenkapital steigt um 52 Mio. EURDas Eigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 52 Mio. EUR und lag zum Bilanzstichtag bei 7.842 Mio. EUR (Vorjahr: 7.790 Mio. EUR). Dem im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Jahresüberschuss stand eine unterjährige Einstellung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 850 Mio. EUR gegenüber. Aufgrund der ebenfalls gesunkenen Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote um 2 Prozentpunkte auf 29 % (Vorjahr: 27 %) verbessert. Die nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG erforderliche Angabe über die Bestandsentwickung eigener Aktien erfolgt im Anhang → Erläuterung 11, S. 124. Langfristiges Fremdkapital sinkt um 1.184 Mio. EURDas langfristig dem Unternehmen zur Verfügung stehende Fremdkapital sank im Geschäftsjahr 2018 um 1.184 Mio. EUR auf 5.730 Mio. EUR (Vorjahr: 6.914 Mio. EUR). Dies ist im Wesentlichen auf die Umgliederung von einer Anleihe und von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in den Kurzfristteil zurückzuführen. Die Kombination aus Eigenkapitalanstieg und Rückgang des langfristigen Fremdkapitals führte im Ergebnis zu einem gesunkenen Anteil langfristiger Mittel an der Bilanzsumme von 49 % (Vorjahr: 52 %). Das Anlagevermögen ist zu 61 % durch langfristige Mittel gedeckt (Vorjahr: 68 %). Nettoverschuldung steigt um 445 Mio. EURDie bilanzielle Nettoverschuldung stieg im Wesentlichen aufgrund der unterjährigen Veräußerung der Wertpapierbestände um 445 Mio. EUR auf 3.553 Mio. EUR (Vorjahr: 3.108 Mio. EUR). WEITERE ANGABENRisikoberichtDie Geschäftsentwicklung der Deutschen Lufthansa AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die Geschäftsentwicklung des im Konzernabschluss dargestellten Geschäftsfelds Network Airlines. An den Risiken ihrer Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Deutsche Lufthansa AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. → Geschäftsfeld Network Airlines, S. 41 ff. PrognoseberichtDie zukünftige Geschäftsentwicklung der Deutschen Lufthansa AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Einflüssen wie die der im Konzernabschluss dargestellten Lufthansa German Airlines. Weitere Informationen zur erwarteten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und zur Entwicklung der Geschäftsfelder sowie zu Annahmen, die der Konzernprognose zugrunde liegen, finden sich im → Prognosebericht, S. 75 ff. ZUSAMMENGEFASSTER NICHTFINANZIELLER BERICHTDieser zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht orientiert sich an den Sustainability Reporting Standards der Global Reporting Initiative (GRI Standards 2016). Die vorliegenden Informationen beziehen sich auf die in der Übersicht auf → S. 226 dargestellten Angaben. Zusätzlich erfolgt eine umfassende Berichterstattung zu nichtfinanziellen Themen im jährlich erscheinenden → Nachhaltigkeitsbericht „Balance“, der einen GRI-Inhaltsindex enthält. → www.lufthansagroup.com/de/verantwortung.html Zusammengefasster nichtfinanzieller BerichtLufthansa Group will ihrer Rolle als führende Gesellschaft in der Aviation-Industrie auch im Bereich Nachhaltigkeit gerecht werden. | Unternehmerische Verantwortung ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur. | Zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht fokussiert auf die Aspekte Umweltbelange, Kundenbelange, Arbeitnehmerbelange, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte, Sozialbelange sowie Nachhaltigkeit in der Lieferkette als Querschnittsthema. | Bericht orientiert sich an den GRI Standards 2016. Über diesen zusammengefassten nichtfinanziellen BerichtFür das Geschäftsjahr 2018 veröffentlicht die Deutsche Lufthansa AG entsprechend dem am 19. April 2017 verabschiedeten CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) erneut einen zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c in Verbindung mit 289b bis 289e HGB. Die Deutsche Lufthansa AG legt einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht auf Gesellschaftsebene sowie einen gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht gemeinsam als zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht vor. Er fasst die wesentlichen Aspekte und Sachverhalte zu Umweltbelangen, Kundenbelangen, Arbeitnehmerbelangen, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte, Sozialbelangen sowie Nachhaltigkeit in der Lieferkette als Querschnittsthema inhaltlich zusammen. Zusätzlich werden an anderen Stellen im zusammengefassten Lagebericht Maßnahmen und Initiativen der Lufthansa Group erläutert, die das vielfältige Engagement des Unternehmens im Bereich der unternehmerischen Verantwortung belegen. Darauf wird in diesem Bericht an den jeweiligen Stellen verwiesen. Die Lufthansa Group berücksichtigt in ihrem Konzern-Risikomanagement-System Auswirkungen auf die nichtfinanziellen Aspekte und Sachverhalte. → Chancen- und Risikobericht, S. 61 ff. Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen und Konzepte gibt es gegenwärtig unter Anwendung der Nettomethode keine Anhaltspunkte für Risiken, die schwerwiegend negative Auswirkungen auf die Aspekte haben beziehungsweise haben werden und deren Eintritt sehr wahrscheinlich ist. Dies gilt sowohl für die Lufthansa Group als auch für deren Lieferkette. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die im Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses erfassten Gesellschaften. Falls nicht anders vermerkt, spiegeln die Angaben die Konzernperspektive und die Gesellschaftsperspektive gleichermaßen wider. Der Prüfungsausschuss hat sich im Berichtsjahr intensiv mit dem zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht befasst und diesen einer Vorprüfung unterzogen. Darüber hinaus hat er die Prüfung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer beauftragt. Der vorliegende zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht wurde einer freiwilligen betriebswirtschaftlichen Prüfung nach ISAE 3000 (revised) mit begrenzter Sicherheit unterzogen. → Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung, S. 227 f. Verweise auf Angaben außerhalb des zusammengefassten Lageberichts sind weiterführende Informationen und nicht Bestandteil des zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts. Angaben zum GeschäftsmodellDie Lufthansa Group ist ein weltweit operierender Luftverkehrskonzern mit insgesamt mehr als 550 Tochterunternehmen und Beteiligungsgesellschaften. Das Geschäftsmodell der Lufthansa Group ist ausführlich im zusammengefassten Lagebericht beschrieben. → Grundlagen des Konzerns, S. 13 ff. Nachhaltigkeit ist im Unternehmen fest verankertVerantwortungsbewusstes und gesetzeskonformes Verhalten ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur der Lufthansa Group und Grundpfeiler des täglichen Arbeitens. Bereits seit 2002 bekennt sich das Unternehmen zu den Prinzipien des UN Global Compact für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Darüber hinaus unterstützt es die 2015 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030. Zur Fortschreibung der auf Vertrauen und Integrität basierenden Unternehmenskultur mit dem Ziel, den nachhaltigen Unternehmenserfolg zu sichern, wurde im Jahr 2017 ein für alle Organe, Führungskräfte und Mitarbeiter der Lufthansa Group verbindlicher Code of Conduct eingeführt und im Jahr 2018 weiterentwickelt. fi https://investor-relations.lufthansa-group.com/de/corporate-governance/compliance/code-of-conduct.html. Die darin verankerten Grundsätze sind nicht nur Grundlage für verantwortungsvolles Verhalten sowie einen fairen Wettbewerb, sondern sollen auch dabei unterstützen, rechtliche Risiken und Reputationsrisiken zu erkennen und zu vermeiden. Die Lufthansa Group erwartet, dass diese Grundsätze auch von ihren Geschäftspartnern und Lieferanten eingehalten werden. Das Engagement der Lufthansa Group im Bereich Nachhaltigkeit wird durch das Rating der internationalen gemeinnützigen Rating-Organisation CDP mit dem Climate Scoring Ergebnis „B“ (Vorjahr: „A-„) bewertet und liegt damit im Management-Band des globalen Rankings. Außerdem ist der Konzern seit 2015 im MSCI Global Sustainability Index des gleichnamigen US-Indexanbieters MSCI enthalten. Dieser bildet Unternehmen ab, die sich in besonderem Maße in ESG-Angelegenheiten engagieren. Das oberste Kontrollgremium im Bereich der nachhaltigen Unternehmensführung ist der Aufsichtsrat. Die Koordination und Weiterentwicklung nachhaltigkeitsrelevanter Aktivitäten übernimmt das Corporate Responsibility Council (CRC) unter Vorsitz des Leiters Group Strategy im Ressort des Vorstandsvorsitzenden. Das CRC ist auf oberer Managementebene angesiedelt und besteht aus den Leitern der Konzernabteilungen Strategie, Politik (Umweltkonzepte), Investor Relations, Controlling, Recht, Personal, Konzernkommunikation und Corporate Sourcing. Die jeweiligen Führungskräfte sind für die Umsetzung konkreter Maßnahmen und Projekte verantwortlich. Wesentlichkeitsanalyse bildet Basis für Herleitung der wesentlichen AspekteDer kontinuierliche Austausch mit den Stakeholdern leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Lufthansa Group. Im Oktober 2018 wurde erneut eine breit angelegte Stakeholder-Befragung unter Kunden, Mitarbeitern, Anrainern, Investoren, Geschäftspartnern, Politikern und NGO-Vertretern durchgeführt. Neben der persönlichen Ansprache von rund 10.000 externen Adressaten wurde die Umfrage durch Veröffentlichungen auf der Internetseite des Unternehmens und auf Social-Media-Kanälen zusätzlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die im Rahmen der Stakeholder-Befragung gewonnenen Erkenntnisse wurden insbesondere der Wesentlichkeitsbetrachtung nach § 289c (3) HGB durch das Management unterzogen, das heißt, es wurde untersucht, welche Aspekte für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage der Lufthansa Group und der Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die Aspekte tatsächlich von besonderer Bedeutung sind. Das Ergebnis dieser Wesentlichkeitsbetrachtung ist Grundlage für die Auswahl der zu berichtenden Aspekte und Sachverhalte im vorliegenden zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht. Für die Geschäftstätigkeit der Lufthansa Group sind insbesondere die Aspekte Umweltbelange, Kundenbelange und Arbeitnehmerbelange von großer Bedeutung. Der bestehende Flugbetrieb ist ohne Kerosin und damit CO2-Emissionen sowie ohne Geräuschentwicklung nicht möglich. Als Dienstleistungsunternehmen hängt der wirtschaftliche Erfolg der Lufthansa Group zudem maßgeblich von der Zufriedenheit der Kunden und vom Engagement und der Motivation ihrer Mitarbeiter ab. Zusätzlich sind gemäß der Wesentlichkeitsbetrachtung die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, die Achtung der Menschenrechte sowie eine nachhaltige Lieferkette für die Lufthansa Group von hoher Relevanz. Die wertorientierte Unternehmenssteuerung ist für die Lufthansa Group ebenfalls ein integraler Bestandteil nachhaltiger Unternehmensführung. Das Konzept und die dazugehörigen Kennzahlen werden ausführlich im Kapitel → Finanzstrategie und wertorientierte Steuerung, S. 16 ff., dargestellt. G29 ASPEKTE, SACHVERHALTE UND LEISTUNGSINDIKATOREN
1) Nicht wesentlich gemäß § 289c Abs. 3 HGB; freiwillige Darstellung aufgrund spezifischer Adressatenanforderung. UmweltbelangeKonzepteKlimaschutz und aktiver Schallschutz sind Eckpfeiler der UmweltstrategieDer globale Luftverkehr ist ein Wachstumssektor und wird für einen nicht absehbaren Zeitraum weiterhin fossile und alternative flüssige Treibstoffe mit entsprechender Energiedichte benötigen. Zu den wesentlichen Auswirkungen des Flugbetriebs auf die Umwelt zählen deshalb vor allem Klimaeffekte infolge der CO2-Emissionen, die durch die Verbrennung von Flugkerosin entstehen, sowie Geräusche, die von startenden und landenden Flugzeugen verursacht werden. Die Lufthansa Group engagiert sich bereits seit vielen Jahren dafür, die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit zu begrenzen. Dies geht einher mit wirtschaftlichen Interessen, da der Verbrauch von Treibstoff, der Erwerb von CO2-Zertifikaten und lärmabhängige Entgelte Kosten verursachen. Die Lufthansa Group verfolgt deshalb ein strategisches Umweltprogramm, dessen Umsetzung in allen Bereichen des Konzerns Wirkung entfaltet – vom operativen Betrieb und der technischen Wartung bis hin zum Einkauf, dem Facility-Management und der Verwaltung. Zentrale Handlungsfelder sind hierbei die Reduzierung von Emissionen, aktiver Schallschutz, Energie- und Ressourcenmanagement sowie Forschungsengagement und die sukzessive Etablierung von Umweltmanagementsystemen. Im Berichtsjahr ist erstmals das Umweltmanagementsystem der Deutschen Lufthansa AG am Standort München nach EMAS validiert und nach ISO 14001 zertifiziert worden. Darüber hinaus haben auch die Lufthansa Technik-Standorte Tulsa/Oklahoma, Frankfurt/Osthafen und London/Hayes ihr Umweltmanagementsystem erstmals nach ISO 14001 zertifizieren lassen. Die Triebwerksüberholungsstandorte in Wroclaw (XEOS) und Jasionka (EME Aero), die sich im Aufbau befinden, bereiten sich auf die Zertifizierung im Jahr 2019 beziehungsweise 2020 vor. Auch Lufthansa Cargo, Lufthansa CityLine sowie ein Standort der LSG Group besitzen ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem. Damit verdeutlichen sie, dass sie in freiwilliger Selbstverantwortung systematisch an der Verbesserung der eigenen Umweltleistung arbeiten und dies glaubwürdig nach außen vertreten. Umweltvorsorge wird koordiniert und gesteuertFür die Definition, Abstimmung und Festlegung der übergreifenden Ziele und Maßnahmen der Lufthansa Group im Hinblick auf das Umweltmanagement ist der Bereich Umweltkonzepte im Ressort des Vorstandsvorsitzenden zuständig. Zusätzlich verfügen alle größeren Tochtergesellschaften über eine eigene Umweltabteilung, einen Umweltbeauftragten oder -koordinator. Die Umweltbeauftragten und -koordinatoren treffen sich jährlich zum konzernweiten Umweltforum. Diese Plattform bietet den Umweltexperten der Lufthansa Group Gelegenheit, mögliche Synergien zu identifizieren sowie neue Ideen, Maßnahmen und Vorhaben in Sachen Umweltschutz zu diskutieren und zu bewerten. Darüber hinaus werden neue oder geplante gesetzliche Regelungen und deren Auswirkungen auf die Lufthansa Group erörtert. Die Lufthansa Group betreibt seit vielen Jahren eine zentrale Umweltdatenbank, um umweltrelevante Informationen wie CO2-Emissionen zu sammeln, zu verarbeiten und unter anderem bei unternehmerischen Entscheidungen als relevante Aspekte zu nutzen. KLIMASCHUTZZieleLufthansa Group unterstützt Klimaschutzziele der LuftfahrtbrancheDie CO2-Emissionen des Luftverkehrs machen gemäß der International Energy Agency (IEA) derzeit etwa 2,7 % aller durch Menschenhand verursachten CO2-Emissionen aus und sind die wesentlichen globalen Umweltwirkungen der Branche. Aufgrund des absehbar weiter steigenden Bedarfs an Mobilität werden der Luftverkehr und damit einhergehend die Emissionen auch künftig zunehmen. Die Luftfahrtbranche hat hierauf reagiert und sich im Jahr 2009 weltweit auf folgende Ziele verständigt: 1. Die Treibstoffeffizienz (das heißt der Treibstoffverbrauch pro verkauften Tonnenkilometer) soll bis 2020 um 1,5 % pro Jahr verbessert werden. 2. Ab 2020 soll das Wachstum des Luftverkehrs CO2-neutral erfolgen. 3. Bis 2050 sollen die Netto-CO2-Emissionen der Luftfahrt gegenüber dem Jahr 2005 um 50 % sinken. Die Lufthansa Group hat hieran maßgeblich mitgewirkt und teilt die Branchenziele, die Treibstoffeffizienz (bezogen auf die transportierten Tonnenkilometer) bis 2020 um jährlich 1,5 % zu verbessern, ab 2020 ihr Transportwachstum CO2-neutral zu gestalten und die Netto-CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 50 % gegenüber 2005 zu reduzieren. Die Maßnahmen, welche die Lufthansa Group in diesem Zusammenhang ergriffen und 2018 konkret umgesetzt hat, werden nachfolgend aufgeführt. Weiterhin war die Lufthansa Group sowohl in diversen Arbeitsgruppen der International Air Transport Association (IATA) wie dem Environmental Committee und dem Industry Affairs Committee als auch in dem Vorstandsgremium (Board of Governors) beteiligt. MaßnahmenVier-Säulen-Strategie definiert Maßnahmen für den KlimaschutzDie zuvor genannten Ziele sollen durch die Bündelung verschiedener Maßnahmen seitens unterschiedlicher Akteure wie Hersteller, Flughäfen, Flugsicherung, Luftfahrtgesellschaften und Politik erreicht werden. Diese sind auf der IATA-Versammlung im Jahr 2007 in der Vier-Säulen-Klimaschutzstrategie der Luftfahrtindustrie zusammengefasst worden. Diese Strategie ist auch Grundlage der Treibstoffeffizienz-Aktivitäten der Lufthansa Group. 1. TECHNISCHER FORTSCHRITTDer wichtigste Hebel zur Reduzierung der CO2-Emissionen aus dem Flugbetrieb ist es, kontinuierlich in moderne und besonders sparsame Flugzeuge und Triebwerkstechnologien zu investieren. Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group erhielten im Berichtsjahr 29 neue Flugzeuge. Neu in Betrieb genommen wurden beispielsweise sechs weitere Airbus A350-900, die rund 25 % weniger Emissionen erzeugen als vergleichbare Flugzeugtypen. Bis Ende des Jahres 2025 soll die Lufthansa Group 193 neue Flugzeuge erhalten, die sich vor allem durch niedrige Verbrauchs- und Lärmemissionswerte auszeichnen. → Flotte, S. 20 f. Darüber hinaus beteiligt sich die Lufthansa Group seit mehreren Jahren an der Erforschung und dem Einsatz von alternativen Kraftstoffen im Flugverkehr. Dazu zählt unter anderem das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützte Forschungsprojekt airegEM, das auf die Reduzierung von Feinstaubemissionen abzielt. Dabei wurde ein aromatenfreier Biokraftstoff (ATJ-SPK) ohne vorherige Mischung mit fossilem Kerosin in einem aus dem normalen Flugbetrieb herausgezogenen Triebwerk verbrannt und die resultierenden Emissionen gemessen. Beim Feinstaub ergab sich unter Bodenbedingungen eine Reduzierung der Partikelmasse um bis zu 50 %, wenn eine komplette Flugmission berechnet wurde. Im Jahr 2018 hat sich die Lufthansa Group an einer weiteren sektorübergreifenden Initiative beteiligt. Deren Ziel ist es, ein internationales Bündnis zu initiieren und aufzubauen, um die zukünftige, strategische Bedeutung von synthetischen erneuerbaren Energieträgern (PtL – Power to Liquid) zu entwickeln, gemeinsam einen globalen Markt für diese Energieträger voranzutreiben und deren Marktentwicklung zu beschleunigen. 2. VERBESSERTE INFRASTRUKTURDurch eine verbesserte Organisation der europäischen Luftsicherheitssysteme und -behörden mit dem Ziel, einen einheitlichen Luftraum über Europa zu schaffen, könnten die Airlines laut Angaben der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (EUROCONTROL) bis zu 10 % Treibstoff über dem europäischen Luftraum einsparen und ihre CO2-Emissionen entsprechend reduzieren. Die Initiative Single European Sky (SES) der EU, in deren Rahmen mehrere Gesetzespakete verabschiedet wurden, soll dies realisieren. Die Lufthansa Group unterstützt die Bemühungen der EU ausdrücklich und setzt sich über den europäischen AirlineVerband Airlines for Europe (A4E) für die Schaffung eines zuverlässigen und effizienten EU-Luftraums ein. Ein wichtiger Meilenstein zur Erreichung eines Single European Sky ist die Vereinheitlichung und Modernisierung der europäischen Luftfahrt-Infrastruktur, wofür die Europäische Kommission das Programm SESAR (Single European Sky ATM Research) ins Leben gerufen hat. SESAR soll die Entwicklung, Erprobung und europaweite Einführung neuer Technologien, Verfahren und Standards vorantreiben, die dazu beitragen, das europäische Flugverkehrsmanagement zu harmonisieren und zu optimieren. Die Lufthansa Group engagiert sich für SESAR mit der klaren Erwartung, dass messbare operative Verbesserungen im Bereich Air Traffic Management umgesetzt werden. Ziel ist es, direkte Vorteile für die Kunden und die Umwelt zu schaffen sowie die Flugsicherungskosten nachhaltig zu senken. Unter dem Dach des Industriekonsortiums SESAR Deployment Manager (SDM) wird die Umsetzung dieser Technologien im Tagesgeschäft koordiniert. Die Lufthansa Group ist Mitglied dieses Konsortiums und stellt Experten vor Ort zur Verfügung. Zurzeit werden europaweit 349 Projekte durch den SDM koordiniert. Auch an den SESAR-Forschungs- und Demonstrationsprojekten sind die verschiedenen Airlines der Lufthansa Group und Lufthansa Systems als IT-Provider aktiv beteiligt. G30 VIER SÄULEN FÜR DEN KLIMASCHUTZ![]() 3. OPERATIVE MASSNAHMENOperative Maßnahmen der Lufthansa Group umfassen den Einsatz effizienter Flugzeuggrößen, eine bessere Auslastung der Flüge, die Prüfung und Einführung neuer Flugverfahren sowie die Ermittlung optimaler Routen und Geschwindigkeiten. So wurden im Rahmen der SESAR-Demonstration „Augmented Approaches to Land-2“ (AAL2) aktuelle Navigationsverfahren optimiert, um effizientere und emissionsreduzierte Anflugverfahren einzuführen. Hinzu kommen Programme zur nachhaltigen Gewichtsreduzierung und die verstärkte Nutzung flugbetrieblicher Daten und Software sowie effizienterer Prozesse am Boden, die dazu beitragen, den Kerosinverbrauch zu reduzieren. Um weitere Effizienzen an den Schnittstellen zu den Systempartnern wie Flughäfen oder Flugsicherung zu heben, wird zunehmend ein systemischer Ansatz verfolgt, bei dem die Systempartner in die Analysen und Maßnahmendefinitionen mit einbezogen werden. So konnte im Berichtsjahr mit dem Projekt EMAS 1 (Early Morning Arrival Stream Frankfurt) in Kooperation mit der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ein besser planbarer, gleichförmiger und dadurch effizienter Anflugstrom auf den Flughafen Frankfurt in der Zeit von 5 bis 6 Uhr morgens erzielt werden. Die hierdurch erreichte Effizienzverbesserung führte auch zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen. In EMAS Phase 2 soll im Rahmen des europäischen SESAR-Projekts xStream 2019 eine zweite Demonstration mit einem höheren Grad an Automation und Einbindung weiterer Airlines in Frankfurt durchgeführt werden. Im Geschäftsjahr 2018 wurden konzernweit 21 Projekte zur Treibstoffeinsparung verfolgt. Diese Projekte umfassen Maßnahmen aus den Bereichen Performance & Procedures, Gewichtsreduktion, Flugroutenoptimierung sowie technische Entwicklungen. Hierdurch konnten – zusätzlich zu den bereits 2017 erreichten Reduzierungen – im Berichtsjahr weitere 24,3 Tsd. Tonnen CO2-Emissionen nachhaltig vermieden werden. Die eingesparte Menge Kerosin von rund 9,6 Mio. Litern entspricht dem Verbrauch von circa 90 Hin- und Rückflügen auf der Strecke München-New York mit einem Flugzeug des Typs A350-900. 4. ÖKONOMISCHE INSTRUMENTEMit dem im Oktober 2016 bei der International Civil Aviation Organization (ICAO) getroffenen Übereinkommen zum Klimaschutz (CORSIA – Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) sollen ab 2021 wachstumsbedingte CO2-Emissionen im internationalen Luftverkehr durch Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Die Lufthansa Group wird deshalb ab 2021 für die Zunahme von CO2-Emissionen der internationalen Flüge die entsprechenden CO2-Kompensationskosten entrichten, sofern es nicht gelingt, die CO2-Emissionen in dem geforderten Umfang zu begrenzen. Im EU-Emissionshandelssystem für den Luftverkehr werden die CO2-Emissionen seit 2012 durch einen Zertifikatehandel gesteuert und begrenzt. Die Lufthansa Group unterliegt diesem System mit allen Flügen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Diese emittierten 2018 rund 8,5 Mio. Tonnen CO2, von denen 62 % durch Zukauf von Zertifikaten kompensiert und neutralisiert wurden. Weitere Informationen zur Bildung von Rückstellungen im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Einreichung von CO2-Emissionszertifikaten bei den zuständigen Behörden → Konzernanhang, Erläuterung 34, S. 149 ff. Die Lufthansa Group bietet ihren Kunden schon heute in weiten Teilen die Möglichkeit zur freiwilligen CO2-Kompensation an. In Kooperation mit myclimate können Kunden online die Emissionen ihres Fluges mit den Airlines der Lufthansa Group berechnen lassen und durch eine Spende zugunsten zweier von Lufthansa ausgewählter Klimaschutzprojekte ausgleichen. LeistungsindikatorCO2-Emissionen steigen um 7 %Die Lufthansa Group ermittelt jährlich die absoluten CO2-Emissionen. Sie betrugen für die Flugzeuge der Lufthansa Group Airlines im Jahr 2018 32,6 Mio. Tonnen (Vorjahr: 30,4 Mio. Tonnen). Das Wachstum der verkauften Sitzkilometer und der Fracht-Tonnenkilometer im Geschäftsjahr betrug 9 % beziehungsweise 1 %. → T001, Umschlag vorne. Positive Effekte auf den CO2-Ausstoß konnten durch die Umsetzung von operativen Maßnahmen zur Treibstoffeinsparung sowie weitere Effizienzverbesserungen wie den Einsatz neuer Flugzeugmodelle und die Erhöhung der durchschnittlichen Auslastung der Flugzeuge erzielt werden. AKTIVER SCHALLSCHUTZZieleFluglärm soll an der Quelle reduziert werdenDie Lufthansa Group setzt sich dauerhaft mit vielfältigen Aktivitäten und Maßnahmen dafür ein, den Fluglärm merklich zu mindern. Vorrangiges Ziel ist es, den Lärm an der Quelle nachhaltig zu verringern (Maßnahmen 1 und 2) und zusammen mit den Systempartnern optimierte Flugverfahren zu entwickeln (Maßnahmen 4 und 5). MaßnahmenAktiver Schallschutz umfasst fünf DimensionenSeit 2001 beteiligt sich die Lufthansa Group aktiv und kontinuierlich an Forschungsprojekten (Maßnahme 3) und Maßnahmenpaketen zur Lärmminderung im Rahmen von Dialogforen, wie beispielsweise der Allianz für Lärmschutz in Frankfurt. An dieser sind die hessische Landesregierung, die Fraport AG, die Deutsche Lufthansa AG in Vertretung der Lufthansa Group, das Forum Flughafen und Region, die Deutsche Flugsicherung und der Luftfahrtverband BARIG beteiligt. Der aktive Schallschutz bei der Lufthansa Group umfasst fünf Dimensionen, die sich wie folgt darstellen. 1. INVESTITIONEN IN MODERNE UND DAMIT LEISERE FLUGZEUGEDer größte Hebel, den Fluglärm an der Quelle zu reduzieren, liegt in der Modernisierung der Flotte. Die Lufthansa Group modernisiert ihre Flotte kontinuierlich. Im Jahr 2018 wurden 29 neue Flugzeuge in Betrieb genommen, darunter sechs weitere Maschinen vom Typ A320neo sowie sechs A350 und 13 Bombardier C Series, die mit modernen Triebwerken ausgestattet sind. Gleiches gilt für die A350-900, die weltweit zu den modernsten und umweltfreundlichsten Langstreckenflugzeugen zählt und wesentlich leiser als vergleichbare Flugzeugtypen ist. Im Gegenzug haben insgesamt elf ältere Flugzeuge die Konzernflotte verlassen. → Flotte, S. 20 f. 2. NACHRÜSTEN VON FLUGZEUGEN DER BESTANDSFLOTTENeben der Modernisierung führt auch die Nachrüstung der Bestandsflotte zu einer messbaren Fluglärmminderung. Lufthansa German Airlines stellte Anfang 2014 als weltweit erste Airline eine mit schallreduzierenden Wirbelgeneratoren ausgestattete A320 in Dienst und setzte damit einen Industriestandard. Flugzeuge mit Wirbelgeneratoren sind im Landeanflug bis zu 4 Dezibel leiser und werden deshalb in Frankfurt im Rahmen der Lärmentgelteabrechnung günstiger eingestuft als vergleichbare Flugzeuge ohne diese Bauteile. Mittlerweile wurden alle Flugzeuge der A320-Familie von Lufthansa German Airlines und SWISS mit diesen Wirbelgeneratoren nachgerüstet. Bei Austrian Airlines wurden bis Anfang 2019 alle zu Beginn des Berichtsjahres vorhandenen Flugzeuge der A320-Familie mit dieser technischen Verbesserung ausgestattet. Für die 2018 neu hinzugekommenen Flugzeuge ist die Nachrüstung in Planung. Die Umsetzung der Modifikation erfolgt im Rahmen der routinemäßigen technischen Wartungszyklen. Ebenso verfügt ein Großteil der Eurowings A320-Flotte bereits über die lärmreduzierenden Wirbelgeneratoren. Alle A320-Flugzeuge der Eurowings Group, die noch nicht über Wirbelgeneratoren verfügen, darunter auch Flugzeuge der ehemaligen Air Berlin, werden sukzessive nachgerüstet. 3. BETEILIGUNG AN DER LÄRMFORSCHUNGDie Lufthansa Group engagiert sich seit vielen Jahren in der Lärmforschung über Projekte wie MODAL (Modelle und Daten zur Entwicklung von aktiven Schallschutzmaßnahmen im Luftverkehr) und EffFlug (Effizienzsteigerung im Flugbetrieb), die die Grundlagen für einen erfolgreichen aktiven Schallschutz legen. Diese aufwendigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten tragen wesentlich zur Optimierung der Bestandsflotte bei. Im Rahmen des vom Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) in Kelsterbach als Teil des Forums Flughafen und Region (FFR) unterstützten und finanziell geförderten Projekts EMAS 1 (Early Morning Arrival Stream Frankfurt; siehe auch Kapitel „Klimaschutz/Operative Maßnahmen“) konnte außerdem die Zeit, in welcher sich die anfliegenden Flugzeuge im Nahbereich des Flughafens befinden, um bis zu 20 % reduziert werden. 4. ENTWICKLUNG OPTIMIERTER FLUGVERFAHREN GEMEINSAM MIT DEN SYSTEMPARTNERNAuch die Optimierung von Flugverfahren und Flugrouten trägt zur Lärmreduktion bei. Die Lufthansa Group ist auf diesem Gebiet auf vielfältige Weise mit internationalen Partnern wie EUROCONTROL aktiv. → Umweltbelange/Klimaschutz, S. 209 ff. G31 MASSNAHMEN FÜR AKTIVEN SCHALLSCHUTZ![]() 5. DIALOG MIT DEN ANRAINERNNeben technischen und operativen Verfahren engagiert sich die Lufthansa Group in verschiedenen Dialogforen mit Anrainern, unter anderem in Frankfurt und Wien. Der Schwerpunkt dieser Aktivitäten liegt in der Optimierung von Flugverfahren. Darüber hinaus arbeitet die Lufthansa Group auch aktiv in einigen vom Luftverkehrsgesetz vorgegebenen deutschen Fluglärmkommissionen mit. Leistungsindikator99,6 % der operativen Konzernflotte erfüllen FluglärmstandardVerbesserungen im Schallschutz durch die Modernisierung der operativen Konzernflotte zeigen sich in der Anzahl der Flugzeuge, die das 10-Dezibel-Kriterium des ICAO-Kapitel 4-Standards erfüllen oder übererfüllen. Dieser Standard gibt Lärmgrenzwerte vor, wonach alle ab dem Jahr 2006 neu zugelassenen Verkehrsflugzeuge die älteren Kapitel 3-Lärmgrenzwerte kumulativ um 10 Dezibel oder mehr unterschreiten müssen. Im Jahr 2018 erfüllten 99,6 % – und damit nahezu die gesamte operative Konzernflotte – dieses Kriterium. KundenbelangeKonzepteHohe Kundenzufriedenheit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Lufthansa GroupEine hohe Kundenorientierung, innovative Produkte und Services sowie der Fokus auf Qualität sind für einen Dienstleistungskonzern wie die Lufthansa Group essenziell. Die Flugsicherheit hat dabei immer höchste Priorität. Um diesem elementaren Anspruch gerecht zu werden, verfügen alle Airlines der Lufthansa Group über ein umfassendes Sicherheitsmanagementsystem (Safety Management System SMS). Unabhängige Fachleute überprüfen alle zwei Jahre die konzernweit geltenden Sicherheitsstandards in einem IATA Operational Safety Audit (IOSA). Alle Airlines der Lufthansa Group sind bestrebt, den Passagieren stets perfekten Service zu bieten und das Fliegen mit all seinen Facetten zu einem nachhaltig positiven Erlebnis zu machen. Hierzu gehören eine pünktliche und sichere Flugdurchführung ebenso wie erstklassige Produkte und Services am Boden und in der Luft. Investitionen in eine moderne Konzernflotte, mehr Komfort an Bord sowie zahlreiche Produktneuheiten und digitale Angebote sorgen dafür, dass das Fliegen für die Kunden der Lufthansa Group immer attraktiver wird. Regelmäßige Umfragen unter Fluggästen helfen dabei, möglichst viel über deren Bedürfnisse zu erfahren und diese in die Entwicklung von Innovationen einzubeziehen. Mit der Zuordnung der Airlines der Lufthansa Group zu den Segmenten Network Airlines und Eurowings ist auch eine an den Wünschen der Kunden orientierte, differenzierte und transparente Produkt- und Servicestrategie verbunden. Sichtbares Resultat dieser Qualitätsstrategie sind unter anderem die Auszeichnung von Lufthansa German Airlines als erste Fluggesellschaft Europas mit dem Five-Star-Rating für Premium-Service und Spitzenkomfort der auf Luftfahrt spezialisierten Unternehmensberatung Skytrax sowie die Verleihung des Traveller Trust Award an Eurowings durch Skyscanner, eine führende globale Reisesuchmaschine. OPERATIONELLE STABILITÄTIm abgelaufenen Geschäftsjahr waren auch Passagiere der Lufthansa Group Airlines in hohem Maß von Flugplanänderungen, Flugausfällen oder Verspätungen betroffen. Gründe hierfür waren unter anderem Engpässe an vielen Flughäfen, Personalknappheit, die mit dem starken Wachstum bei Eurowings verbundenen Herausforderungen, Streiks bei Flugsicherungen sowie Unwetter, in deren Folge viele Flüge verspätet abhoben oder vollständig ausfielen. ZieleSicherstellung der operationellen Stabilität ist Voraussetzung für eine hohe KundenzufriedenheitOberstes Ziel aller Airlines der Lufthansa Group ist die Durchführung eines sicheren, pünktlichen und zuverlässigen Flugbetriebs. Da dies jedoch nicht allein durch die Airlines der Lufthansa Group sichergestellt werden kann, wird auch mit Branchenvertretern und Systempartnern nach Lösungen gesucht, um die operationelle Stabilität weiter zu verbessern. MaßnahmenEinrichtung des Vorstandsressorts Airline Resources & Operations StandardsMit der Erweiterung des Vorstands um das neue Ressort Airline Resources & Operations Standards werden seit Januar 2019 maßgebliche Funktionen auf Vorstandsebene gebündelt und somit die Voraussetzungen für eine Steigerung der operativen Stabilität und Qualität der Lufthansa Group Airlines geschaffen. Verschiedene Maßnahmen zur Sicherstellung der operationellen Stabilität wurden eingeleitetDie Lufthansa Group hat auf verschiedenen Ebenen Programme und Projekte initiiert, die airlinespezifische sowie Groupübergreifende Themen analysieren und entsprechende Maßnahmen entwickeln und implementieren. So hat die Lufthansa Group zur Verbesserung der operationellen Stabilität zusätzliche A320ceos gekauft, um die aktuell geringere Produktivität aufgrund überdurchschnittlicher Wartungsarbeiten von A320neos von Lufthansa German Airlines und deren verspätete Auslieferung zu kompensieren. Durch den sukzessiven Zulauf dieser Flugzeuge und die Erhöhung der Anzahl von Reserveflugzeugen erwartet die Lufthansa Group eine Verbesserung der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Jahr 2019. Zur Sicherstellung der operativen Qualität werden 600 Mitarbeiter neu eingestellt sowie rund 500 Piloten ausgebildet, um die Anzahl der Reservecrews zu erhöhen. Zusätzlich wurde im Berichtsjahr das Programm „Operational Excellence 2019“ unter Leitung des Executive Vice President Strategy & Fleet mit dem Ziel aufgesetzt, die operationelle Stabilität aller Airlines der Lufthansa Group strukturell zu verbessern. Dieses Programm wird zukünftig dem neuen Vorstandsressort Airline Resources & Operations Standards zugeordnet. Darüber hinaus haben die Network Airlines der Lufthansa Group individuelle Projekte aufgesetzt, um den Betrieb an den jeweiligen Drehkreuzen zu optimieren. Basis dafür bildet eine Big Data-Analyse, durch welche in mehreren Millionen Daten der vergangenen Jahre eindeutige Ursachen für Verspätungen und Flugstreichungen erkannt wurden. So konnten spezifische Projekte initiiert werden, wie beispielsweise die Anpassungen der Einsatzplanung für die Crews bei Lufthansa German Airlines. Die Steuerung des Flugbetriebs der Network Airlines findet in den jeweiligen Verkehrszentralen in Frankfurt, München, Zürich und Wien statt. Hier werden regelmäßige Berichte über die aktuelle Situation sowie besondere Vorkommnisse verfasst und dem Management zur Verfügung gestellt. In dem monatlich tagenden Operations Board diskutieren die CEOs der Airlines die Ergebnisse und Maßnahmen zusammen mit den verantwortlichen Leitern für Flight Operations, Ground Operations und dem Technical Fleet Management. Eurowings wird ebenfalls durch solche Verkehrszentralen gesteuert und hat außerdem ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, um die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit im Flugbetrieb zu erhöhen. Dazu zählen höhere Reserven, größere Zeitpuffer in den Flugzeugumläufen durch verlängerte Bodenzeiten sowie eine planerische Trennung von innerdeutschen Flugzeugumläufen, um diese von verspätungskritischen Umläufen ins europäische Ausland zu trennen. Der sukzessive Rollover älterer Flugzeuge sowie detaillierte technische Analysen und daraus resultierende intensivierte Wartungsaktivitäten tragen ebenfalls zur Verbesserung der operationellen Stabilität bei. Weitreichende Initiativen mit Systempartnern wurden initiiertGemeinsam mit Systempartnern, wie Flughafenbetreibern und der Deutschen Flugsicherung, arbeiten die Airlines der Lufthansa Group intensiv an Lösungen, um die bestehenden Engpässe unter anderem beim Personal an den Sicherheitskontrollen, den Bodenverkehrsdiensten und den Kontrollzentren der Flugsicherung deutlich zu reduzieren. So wurden auf dem „Hamburger Luftfahrtgipfel“ im Oktober, an dem die Lufthansa Group sowie Vertreter der deutschen Luftverkehrswirtschaft und der Politik teilnahmen, umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um die Zuverlässigkeit und Qualität im Luftverkehr in Deutschland zu verbessern. Verabschiedet wurde ein rund zwei Dutzend Punkte umfassendes Maßnahmenpaket, mit dem massive Störungen im Luftverkehr künftig verhindert werden sollen. Dazu zählen auch die Beseitigung der Engpässe bei den staatlichen Luftsicherheitskontrollen und bei den Grenzkontrollen an den großen Flughäfen sowie die Einstellung zusätzlichen Personals bei der Bodenabfertigung. Das gleiche Ziel verfolgt auch die Brancheninitiative Airlines for Europe, in der neben der Lufthansa Group weitere namhafte europäische Fluggesellschaften für eine Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen an Flughäfen und bei der europäischen Flugsicherung (EUROCONTROL) eintreten. So wurden bereits zahlreiche Maßnahmen gemeinsam mit den Flughäfen und der Deutschen Flugsicherung angestoßen, wie beispielsweise optimierte Steuerungslogiken für den Luftverkehr in Deutschland. LeistungsindikatorAbflugpünktlichkeit der Lufthansa Group Airlines ist im Berichtsjahr rückläufigDer zentrale Leistungsindikator für die Beurteilung der operationellen Stabilität ist die Abflugpünktlichkeit der Airlines. Als pünktlich werden alle Flüge bezeichnet, die bis spätestens 15 Minuten nach der geplanten Abflugzeit zum Start rollen. Dieser Leistungsindikator wird kontinuierlich durch das TopManagement überwacht. Neben täglichen Berichten aus den Hub Control Centern finden auch wöchentliche Telefonkonferenzen unter Teilnahme von Vorstandsmitgliedern statt, in denen die aktuelle Situation analysiert und Maßnahmen abgeleitet werden. Die Pünktlichkeit der Lufthansa Group Airlines ist im Jahr 2018 zum Beginn des Sommerflugplans im April signifikant gesunken. Erst im August führten die eingeleiteten Maßnahmen zu leichten Verbesserungen in der Pünktlichkeit. Eine deutliche Verbesserung war erst im Oktober 2018 mit dem Übergang in den Winterflugplan zu beobachten, welcher zu einer deutlichen Reduktion der Flüge in Deutschland und einer Entlastung im deutschen Luftraum geführt hat. Im Jahresdurchschnitt sank die Abflugpünktlichkeit der PassagierAirlines der Lufthansa Group auf 72 % (Vorjahr: 77 %). PRODUKT UND SERVICESEine hohe Kundenorientierung ist für ein Dienstleistungsunternehmen wie die Lufthansa Group unverzichtbar. Daher werden sämtliche Produkte und Services entlang der Reisekette kontinuierlich überprüft und neue, innovative Produkte und Services an Bord und am Boden entwickelt, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Digitalisierung und Nachhaltigkeitsaspekte spielen dabei eine wichtige Rolle, um differenzierte Kundenbedürfnisse besser erfüllen zu können. Das Reiseerlebnis soll für den Kunden insbesondere durch eine zunehmende Personalisierung der Produkte und Services über die gesamte Reisekette noch komfortabler werden. Die Lufthansa Group investiert kontinuierlich in ihre Mitarbeiter, Produkte und Systeme, um jedem Kunden das passende Produkt zur Verfügung stellen zu können. ZieleSteigerung der Kundenzufriedenheit ist integraler Bestandteil der Strategie der AirlinesUm den langfristigen Erfolg der Lufthansa Group sicherzustellen, spielen die Kundenbedürfnisse eine herausragende Rolle. Daher verfolgt die Lufthansa Group systematische Ansätze, um die Kundenbedürfnisse noch besser zu verstehen. Durch Befragung der Kunden werden deren Bedürfnisse entlang der Reisekette identifiziert. Die Ergebnisse hieraus bilden die Basis für strategische Entscheidungen. MaßnahmenNeue Produkte und Services verbessern das Reiseerlebnis kontinuierlichIm abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Lufthansa Group neue Flugzeuge, Produkte und Services eingeführt, die das Reiseerlebnis weiter verbessern sollen. So bietet zum Beispiel der neue A350-900 von Lufthansa German Airlines mit breiterer Kabine und innovativem Lichtkonzept mehr Komfort für die Passagiere. SWISS hat im Berichtsjahr ihre Flaggschiff-Flotte um zwei weitere Boeing 777-300ER auf insgesamt zehn erweitert und plant zudem, fünf Flugzeuge vom Typ A340-300 mit einem neuen Kabinenprodukt in allen drei Reiseklassen auszustatten. Austrian Airlines hat die Integration der neuen Premium Economy Class zum Sommerflugplan 2018 in der gesamten Langstreckenflotte abgeschlossen und diese um eine weitere B777-200 ausgebaut. Zudem plant Lufthansa German Airlines, mit der neuen B777-9X ab 2020 eine komplett neue Business Class einzuführen, die optimalen Schlafkomfort und viel Privatsphäre bietet sowie den Kunden individuellere Sitzangebote zur Verfügung stellt. Die Network Airlines fokussieren sich unter dem strategischen Leitgedanken „New Premium“ darauf, die Bedürfnisse der Kunden entlang der gesamten Reisekette zu erfüllen und Schwachpunkte auszubessern. Im Geschäftsjahr wurden so Fokusinitiativen zur kundenorientierten Verbesserung der Prozesse im Fall von Flugunregelmäßigkeiten und der Gepäckprozesse aufgesetzt. Eurowings hat im Berichtsjahr als erste Low-Cost-Airline eine „BIZclass“ auf ausgewählten Langstreckenflügen eingeführt, die klassische Business Class-Produktbestandteile wie einen Full-Flat-Sitz mit einer 180-Grad-Liegefläche, Lounge-Zugang, bevorzugten Zugang zu den Sicherheitskontrollen und andere Annehmlichkeiten umfasst. Ergänzt werden diese Angebote durch neue und moderne Bordverpflegungstrends – teilweise in Kooperation mit innovativen Start-up-Unternehmen. Auch bietet Eurowings auf immer mehr Kurz- und Mittelstrecken schnelles Breitband-Internet an. Mitarbeiter auf allen Ebenen werden für das Thema Kundenzufriedenheit sensibilisiertDie Entwicklungs- und Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter zur Steigerung der Kundenorientierung werden kontinuierlich aktualisiert und erweitert. Hierzu gehört das Programm Management in Practice, das Führungskräfte dazu anregt, jährlich eintägige Einsätze in operativen, kundennahen Bereichen der Lufthansa Group zu absolvieren. Im Wettbewerb mit anderen traditionellen Full-Service-Carriern einerseits und Low-Cost-Carriern andererseits sind die Network Airlines gefordert, ein Premium-Verständnis zu entwickeln, das den Kundenanforderungen entspricht und mit dem sie sich weiter differenzieren können. Mit Hilfe sogenannter „Personas“ wurden verschiedene Kundenprofile dargestellt und ihre Bedürfnisstrukturen transparent gemacht. Im Rahmen der „New Premium“-Initiativen wurde im Geschäftsjahr begonnen, Mitarbeiter der Gesellschaften der Network Airlines in kundenzentrischen Methoden auszubilden. So lernen sie in Trainings und on-the-job beispielsweise die wichtigsten Konzepte der Analyse, Gestaltung und nachhaltigen Verbesserung von Kundenerlebnissen mit der Innovationsmethode Design Thinking kennen. Diese können zukünftig gemeinsam mit den Personas genutzt werden, um passgenaue Produkte und Services für die individuellen Kundenbedürfnisse entwickeln zu können. Kunden werden frühzeitig einbezogenKunden werden schon sehr frühzeitig in den Entwicklungsprozess eingebunden, um schneller entscheiden zu können, ob deren Bedürfnisse bei neuen Konzepten erfüllt werden. So wurde unter anderem der neue Business Class-Sitz von 200 Kunden während des Entwicklungsprozesses getestet. Weiterhin wurden Kundenpanel in Frankfurt, München, Zürich und Genf aufgebaut; der Aufbau des Panels in Wien folgt im nächsten Jahr. Mit Hilfe dieser Kundenpanels sind die Airlines in der Lage, sehr schnell Kundenfeedback auf bestimmte Fragestellungen zu erhalten, die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden besser und zeitnäher zu verstehen und dem „New Premium“-Anspruch durch aktive Einbindung in Produkt- und Service-Optimierungen proaktiv gerecht zu werden. Im Rahmen von Kundenzufriedenheitsmessungen wie beispielsweise Befragungen evaluieren die Airlines der Lufthansa Group die Akzeptanz von Produktanpassungen sowie von neu eingeführten Produkten und Services. Digitalisierung und Innovation unterstützen die Entwicklung neuer Produkte und ServicesDigitalisierungs- und Innovationsinitiativen unterstützen die Lufthansa Group dabei, kontinuierlich neue Produkte und Services kundenorientiert zu entwickeln. Bis 2020 plant die Lufthansa Group 500 Mio. EUR in die Neu- und Weiterentwicklung personalisierter, digitaler Angebote bei den Airlines zu investieren. So treibt das Unternehmen mit dem Lufthansa Innovation Hub die systematische Nutzung innovativer Online-Geschäftsmodelle für die Airlines der Lufthansa Group voran und entwickelt digitale Lösungen entlang der Reisekette für Passagiere und Reiseanbieter. Alle Flugbegleiter der Lufthansa German Airlines sind mit mobilen Endgeräten ausgestattet, die ein schnelleres Reporting über die Zufriedenheit der Fluggäste ermöglichen. Weiterhin wurden alleine im Berichtsjahr 69 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge mit Breitband-Internet ausgerüstet, bis Ende des Berichtsjahres entspricht das einer Summe von insgesamt 238 ausgestatteten Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen. Mit Gründung der Eurowings Digital GmbH im Berichtsjahr 2018 werden alle kundenrelevanten Digitalaktivitäten von Eurowings unter einem Dach gebündelt. Hierdurch wird die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen für Reisende, insbesondere in Form von Software-Lösungen und mobilen Applikationen, vorangetrieben. Im Fokus steht dabei die Weiterentwicklung der digitalen Kundenschnittstelle eurowings.com zu einer wachsenden Reiseplattform, die Kunden über das Flugangebot hinaus als digitaler Reisebegleiter („Travel Companion“) personalisierte Angebote wie beispielsweise maßgeschneiderte Hotelbuchungen, Mietwagen oder Eventtickets anbieten soll. Datenschutz und -sicherheit spielen eine immer größere RolleDer sichere, datenschutzkonforme Umgang mit Daten ist Grundlage für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung zu unseren Kunden und ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor für den Konzern. In der EU gilt seit dem 25. Mai 2018 die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung. Die Lufthansa Group hat ihr bestehendes Datenschutz Managementsystem an dieses europaweit einheitliche Datenschutzrecht angepasst und hierzu entsprechende Projekte zu seiner Einführung in den betroffenen Konzerngesellschaften durchgeführt. So hat der Konzern eine Datenschutzorganisation etabliert, die sich dezidiert um die Erfüllung der Rechte Betroffener und die Pflichten der Verantwortlichen kümmert. Hierzu wurden intern und extern gut erreichbare Anlaufstellen geschaffen und Prozesse etabliert, um zum Beispiel Auskunftsersuche von Betroffenen fristgerecht erfüllen zu können. Aktuelle Informationen über die Verarbeitung personenbezogener Daten werden zudem über die Internet-Auftritte der Gesellschaften zur Verfügung gestellt. Die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen in der Lufthansa Group erhöht darüber hinaus die Notwendigkeit, Cyber-Risiken vorzubeugen. Auf Konzernebene obliegt es dem Bereich IT Security, die Anforderungen an die IT-Sicherheit umzusetzen. Dazu zählt die Entwicklung entsprechender Konzepte und Maßnahmen wie die Verschlüsselung von E-Mails, eine Cyber Crime Awareness-Kampagne und der Schutz vor Internetkriminalität. Die Risiko- und Sicherheitsmanagementsysteme sowie ausgewählte Maßnahmen werden regelmäßig von der internen Revision auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. → Chancen- und Risikobericht, S. 61 ff. Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Services nimmt zuDem Wunsch der Kunden, Nachhaltigkeitsaspekte stärker bei Produkten und Services zu berücksichtigen, trägt die Lufthansa Group auf verschiedene Weise Rechnung. So werden den Passagieren auf Flügen der Lufthansa Group Airlines vermehrt biologisch erzeugte beziehungsweise fair gehandelte Speisen und Getränke angeboten sowie das Recycling der Bordabfälle ausgebaut. Bei der LSG-Tochter SPIRIANT, einem weltweit führenden Anbieter von Bordserviceprodukten und -equipment, wird zudem das Angebot an wiederverwendbaren beziehungsweise recycelten oder abfallarmen Produkten für die Airlines kontinuierlich erweitert. Gebündelte Verantwortung für Kundenbelange gewährleistet schnelle und effektive UmsetzungDie Verantwortung für Produkte und Services ist über alle Network Airlines der Lufthansa Group zentral gebündelt und dem Vorstandsressort Hub Management funktional zugeordnet. Dies sichert eine effektive und effiziente Umsetzung in den Airlines durch Nutzung von Synergien und eine kontinuierliche Verbesserung der Angebote und Services für die Kunden. Die Verantwortlichkeit für das Bord- und Bodenprodukt für alle Fluggesellschaften im Eurowings-Verbund liegt bei der Abteilung Customer Experience & Product, die dem Geschäftsführer Commercial zugeordnet ist. LeistungsindikatorKundenzufriedenheit liegt auf einem hohen NiveauUm möglichst differenzierte Erkenntnisse über die Reiseerfahrungen ihrer Fluggäste zu erhalten, setzen die Network Airlines der Lufthansa Group auf ein regelmäßiges Zufriedenheits-Tracking und vertiefende Umfragen. Kundenzufriedenheitswerte werden monatlich in unterschiedlichen Reports den verantwortlichen Fachabteilungen sowie dem Management zur Verfügung gestellt, um dies in die Ableitung von neuen Maßnahmen mit einzubeziehen. Seit 2018 haben Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines ihre Methoden und Verfahren zur Zufriedenheitsmessung sowohl inhaltlich als auch in methodischer Hinsicht harmonisiert. Die Kundenzufriedenheit wird differenziert nach unterschiedlichen Leistungsaspekten entlang der gesamten Reisekette (Bord- und Bodenprodukt) erhoben. Führende Kennzahl in der Zufriedenheitsmessung bei den Network Airlines ist die Gesamtzufriedenheit mit den Produkten und Services der Airline. Dabei handelt es sich um den prozentualen Anteil der befragten Kunden, die angaben, mit der von den Network Airlines gebotenen Produkt- und Servicequalität am Boden und an Bord zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden gewesen zu sein. Dieser Leistungsindikator leitet sich aus der „Passenger Satisfaction Tracking“ (PST)-Studie ab und wird für die drei Network Airlines ausgewiesen. Im Berichtsjahr lag der für die Network Airlines gemessene Kundenzufriedenheitswert bei 74 und damit auf einem hohen Niveau, auch wenn die Werte im Laufe des Jahres aufgrund der beschriebenen Herausforderungen tendenziell rückläufig waren. ArbeitnehmerbelangeKonzepteArbeitgeberattraktivität und Mitarbeitergesundheit stehen im FokusDer Erfolg der Lufthansa Group hängt in hohem Maße von den Ideen, der Kompetenz, der Begeisterung, dem Engagement und der Gesundheit ihrer Mitarbeiter ab. Daher sind vor allem die Stärkung des Mitarbeiterengagements, eine zeitgemäße Personalstrategie sowie Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber von besonderer Bedeutung. Die Lufthansa Group legt größten Wert darauf, ihren Beschäftigten ein attraktives Arbeitsumfeld mit transparenten Strukturen und Prozessen anzubieten, um auch zukünftigen Anforderungen gerecht werden zu können und um die Innovationskraft und die Umsetzungsstärke im Unternehmen sicherzustellen. Transformationsfähigkeit erfordert kontinuierliches Training von MitarbeiterkompetenzenDer fortlaufende Wandel der Marktbedingungen macht es erforderlich, dass Mitarbeiter in Ausbildung und Berufsleben erworbenes Wissen und Fähigkeiten kontinuierlich aktualisieren. Die Lufthansa Group bietet seit Jahren umfangreiche digitale und nicht digitale Trainingsmöglichkeiten an. Reorganisation der Lufthansa Group schreitet voranDie prozessorientierte Ausrichtung der Lufthansa Group, durch die Verantwortungen gebündelt und Hierarchien verschlankt werden, soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein. So werden die verschiedenen Einheiten der Lufthansa Group konsistent und auf Basis der definierten Prozesse gesteuert und einheitliche Standards gesichert. ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄTZieleDie Lufthansa Group positioniert sich dauerhaft als attraktiver ArbeitgeberDie Mitarbeiter der Lufthansa Group tragen entscheidend zur Zufriedenheit der Kunden und damit dem Erfolg des Unternehmens bei. Da viele Geschäftsbereiche weiterhin sehr mitarbeiterintensiv sind und insbesondere in neu entstehenden Berufsbildern der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern steigt, ist es das Ziel der Lufthansa Group, sich dauerhaft als attraktiver Arbeitgeber zu etablieren. MaßnahmenUm die Mitarbeiterzufriedenheit und damit auch die Attraktivität als Arbeitgeber weiter zu steigern, hat die Lufthansa Group verschiedene Maßnahmen initiiert. Mit weltweit 162 verschiedenen in der Belegschaft vertretenen Nationalitäten repräsentiert die Lufthansa Group den Kerngedanken von Vielfalt bereits seit langem. In Verbindung mit der Kombination aus administrativen Mitarbeitern und sehr unterschiedlichen operativen Mitarbeitergruppen können die Erwartungshaltungen an einen attraktiven Arbeitgeber sehr verschieden sein. → Mitarbeiter, S. 21 ff. Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen flexibel gestaltenDie Lufthansa Group unterstützt ihre Mitarbeiter und Führungskräfte seit vielen Jahren mit dem Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle, wie zum Beispiel unterschiedlicher Teilzeit- und Home-Office-Regelungen. So gibt es allein für das Kabinenpersonal von Lufthansa German Airlines über 100 verschiedene Teilzeitmodelle. Auch für leitende Angestellte werden befristete Auszeiten sowie Shared Leadership angeboten und gefördert. Talente binden und fördernDamit alle Mitarbeiter die Möglichkeit haben, die eigene Karriere entsprechend ihren individuellen Talenten und Interessen im Konzern selbst zu gestalten, gibt es für den Großteil der administrativen Mitarbeiter einen konzernweit einheitlichen Potenzialerhebungsprozess; auch für andere Berufsgruppen sind regelmäßig stattfindende, standardisierte Potenzialerhebungs- beziehungsweise Feedbackprozesse etabliert. Zusätzlich helfen neu entwickelte Programme, Mitarbeiter mit besonderem Potenzial zu identifizieren. So konnten sich bei einem jüngst initiierten Programm Mitarbeiter von Kollegen konzernweit plattformbasiert für eine als „Makers of Tomorrow“ bezeichnete Kampagne vorschlagen und bewerten lassen und so als Talente mit besonderen Zukunftsfähigkeiten identifiziert werden. Andere Maßnahmen haben die Förderung weiblicher Nachwuchskräfte zum Ziel, um ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen auch in Führungspositionen sicherzustellen. Die vorgenannten Maßnahmen führen zu einer erhöhten Sichtbarkeit von Talenten. Durch die Förderung von Positionswechseln zwischen verschiedenen Gesellschaften der Lufthansa Group kann eine engere Bindung an das Unternehmen sichergestellt werden. Transparenz bezüglich offener Stellen unterstützt die Mitarbeiter dabei maßgeblich. Talente zu binden, soll auch dadurch gelingen, dass ausreichend Führungspositionen existieren, auf die hin sie sich entwickeln können. Die dafür benötigte Fluktuation von 9 % wird durch die konsequente Umsetzung der Rotation Policy, also Führungspositionen regelmäßig zu wechseln, und das Angebot an die Führungskräfte, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, erreicht. Es ist das Ziel, alle Positionen der unteren Führungsebene potenziell mit eigenen Talenten besetzen zu können. Die Lufthansa Group befindet sich im Plan, um dieses Ziel zu erreichen. Arbeitgebermarke stärken und sichtbarer machenDurch einen grundlegend überarbeiteten digitalen Auftritt als Arbeitgeber gelingt es der Lufthansa Group, ihre Arbeitgebermarke deutlich sichtbarer zu machen. Aktivitäten in sozialen Medien und in Karrierenetzwerken stoßen auf immer stärkere Resonanz. Um Mitarbeiterengpässe zu vermeiden, verfolgt die Lufthansa Group für bestimmte Berufsgruppen einen „Activesourcing“-Ansatz und spricht potenzielle Bewerber persönlich an. Darüber hinaus wird die Arbeitgebermarke schon vor einer möglichen Bewerbung durch verschiedene Formate, beispielsweise an Universitäten verstärkt beworben. Praktikumserfahrungen dienen ebenfalls einer Stärkung der Arbeitgebermarke und über entsprechende Programme gelingt es, Praktikanten auch nach ihrem Einsatz an die Lufthansa Group zu binden. LeistungsindikatorEngagement Index schafft Transparenz bezüglich ArbeitgeberattraktivitätDer Engagement Index gibt auch Auskunft über die Arbeitgeberattraktivität. Er wird mittels der jährlichen Mitarbeiterbefragung „involve me!“ erhoben und ermöglicht einen branchenübergreifenden Vergleich mit anderen Arbeitgebern. Er misst die Verbundenheit von Mitarbeitern mit dem Unternehmen sowie deren Einsatzbereitschaft und die Bereitschaft zur Weiterempfehlung. Im Jahr 2015 wurde erstmals eine einheitliche freiwillige Mitarbeiterbefragung durchgeführt, die 2018 auf die wesentlichen Konzerngesellschaften mit Ausnahme der ausländischen Standorte der LSG Group ausgeweitet wurde. Das Ergebnis wird auf einer Skala von 1 (bester Wert) bis 5 (niedrigster Wert) dargestellt. Im Berichtsjahr 2018 wurde ein Engagement Index von 2,2 erreicht. Gegenüber Vorjahr konnte er sich erneut um 0,1 Punkte verbessern und erreicht den erst für 2020 angestrebten Zielwert bereits zwei Jahre früher als erwartet. Der Index liegt jetzt auf dem Durchschnittsniveau vergleichbarer Unternehmen in Deutschland. Während bei der Erhebung im Jahr 2018 lediglich ein reduziertes Set an Fragen an die Mitarbeiter gestellt wurde, wird 2019 wieder eine ausführliche Mitarbeiterbefragung durchgeführt werden. Dieser alternierende Turnus entspricht der bisherigen Praxis. Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung werden unter anderem dem Aufsichtsrat und dem Vorstand vorgelegt. Auch auf Managementebene sowie heruntergebrochen auf einzelne Teams werden die Ergebnisse kommuniziert und diskutiert, um daraus Maßnahmen abzuleiten und zu implementieren. Arbeitgeberranking zeigt Attraktivität der Lufthansa für potenzielle BewerberDas deutsche Arbeitgeberranking entstammt einer repräsentativen Bewertung des renommierten Marktforschungsinstituts YouGov und umfasst mehr als 200 Unternehmen. Die Lufthansa Group zielt darauf ab, fortlaufend unter den fünf beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland zu sein. Im Berichtsjahr 2018 lag die Lufthansa Group durchschnittlich auf Platz 2 (Vorjahr: Platz 3). TRANSFORMATIONSFÄHIGKEITZieleKontinuierlicher Wandel erfordert Transformationsfähigkeit von Mitarbeitern und UnternehmenEin Markt, der sich in andauerndem und immer schnellerem Wandel befindet, erfordert von Unternehmen, sich kontinuierlich anzupassen. Dafür müssen auch die Mitarbeiter mit den entsprechenden Kompetenzen ausgestattet sowie fortlaufend transformationsbereit und -fähig sein. Darauf einzahlende Initiativen werden von entsprechenden Prozessverantwortlichen und deren übergeordneten „Process Domain Ownern“ gesteuert und eng mit dem Vorstand für Personal sowie der HR Strategie-Abteilung abgestimmt. Für kulturelle Aspekte der Transformation ist ein eigener Process Domain Owner zuständig, der direkt an den Vorstand für Personal und Recht berichtet und dem eine Abteilung mit mehreren untergeordneten Prozessverantwortlichen unterstellt ist. MaßnahmenWeiterbildungsangebot ausbauenGut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter sind unverzichtbar für den nachhaltigen Geschäftserfolg der Lufthansa Group. Da einmal erworbene Kenntnisse nicht ausreichen, um eine Berufslaufbahn lang davon zu zehren, ist es notwendig, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten stetig zu erweitern und kontinuierlich zu aktualisieren. Abgesehen von regelmäßigen Trainings insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen beschäftigt sich ein regelmäßig tagendes Gremium – besetzt mit Verantwortlichen für Human Resources aus dem TopManagement der großen Konzerngesellschaften – in einem strukturierten Prozess mit den Auswirkungen der derzeitigen Transformation auf Kompetenzanforderungen an bestehende Mitarbeitergruppen. In diesem Kontext wird ein Prozess etabliert, der es insbesondere administrativen Mitarbeitern ermöglichen soll, ihre eigenen Kompetenzen zu analysieren und mit den aktuellen sowie zukünftigen Anforderungen ihrer Aufgabe abzugleichen. Mittels innovativer Lernangebote auf der unternehmenseigenen Lernplattform, die das bereits bestehende Weiterbildungsangebot ergänzen, können etwaige Lücken geschlossen werden. Außerdem verfolgt der allen Mitarbeitern offenstehende Lufthansa Group CAMPUS diverse strategische Maßnahmen zur kulturellen und organisationalen Weiterentwicklung. Qualifizierungsangebote für Führungskräfte und das TopManagement unterstützen eine moderne Unternehmens- und Zusammenarbeitskultur und begleiten Teamentwicklungen und die organisationale Veränderung. Arbeitswelten weiterentwickelnMobiles und flexibles Arbeiten sind elementare Bausteine zukünftigen Arbeitens. Aus diesem Grund hat die Lufthansa Group unter intensiver Einbindung der Mitarbeiter im Berichtsjahr mit Fokus auf die administrativen Bereiche begonnen, die Software Microsoft Office 365 auszurollen, die eine transparente und effiziente Kollaboration ermöglicht. Kommunikation wird durch die Einführung eines sozialen Netzwerks unternehmensweit und über Hierarchieebenen hinweg vernetzter und transparenter. Die Neuerungen, von denen 45.000 Mitarbeiter profitieren, sollen im Jahr 2019 abgeschlossen sein. Sie werden von der Erneuerung mobiler Arbeitsgeräte flankiert. Auch operative Mitarbeiter, die zumindest teilweise an Computerarbeitsplätzen tätig sind, profitieren von der neuen Software. Detailbefragung soll umfassenden Aufschluss über Transformationsfähigkeit gebenAus der alle zwei Jahre stattfindenden umfassenden Arbeitnehmerbefragung sollen zukünftig auch Rückschlüsse auf die Transformationsfähigkeit gezogen werden. Die nächste Umfrage ist für 2019 geplant. ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZArbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind seit mehreren Jahrzehnten zentrale Handlungsfelder der Lufthansa Group, die gemeinschaftlich durch die Medizinischen Dienste (inklusive psychosozialer Beratung), den Arbeitsschutz und das Gesundheitsmanagement gestaltet werden. Diese drei Bereiche berichten direkt an den Vorstand für das Ressort Personal und Recht und informieren ihn regelmäßig über aktuelle Entwicklungen. Dies erfolgt neben Einzelterminen auch im Rahmen eines regelmäßig tagenden Steuerkreises „Gesundheit“. ZieleGesundheitsmanagement wird gruppenweit weiterentwickeltZentrale Aufgabe der Medizinischen Dienste ist es, durch die angebotenen Leistungen die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter in der Lufthansa Group zu erhalten und zu verbessern und damit auch die Geschäftstätigkeit sowie einen zuverlässigen Flugbetrieb zu gewährleisten. Die Arbeitssicherheit hat weiterhin das absolute Ziel, Arbeitsunfälle zu vermeiden beziehungsweise, sofern solche dennoch vorkommen sollten, aus ihnen die nötigen Schlüsse zu ziehen, um Wiederholungen bestmöglich abwenden zu können. Die Tätigkeiten und Initiativen, die eng mit den einzelnen Geschäftsfeldern abgestimmt sind, zielen auf den Schutz der Belegschaft ab. Dies beinhaltet insbesondere die Vermeidung und Reduktion von im Zusammenhang mit der Arbeitssicherheit stehenden Vorfällen. Um das Gesundheitsmanagement gruppenübergreifend weiterzuentwickeln, wurde 2016 das Programm Health Management@Lufthansa Group etabliert. Ziel ist es, die Mitarbeitergesundheit und -leistungsfähigkeit langfristig und nachhaltig zu erhalten sowie den eigenverantwortlichen Umgang der Mitarbeiter mit ihrer Gesundheit zu fördern. Zur stärkeren Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Verantwortung für Gesundheit und Wohlbefinden wurden in den wesentlichen Konzerngesellschaften über 35 betriebliche Gesundheitsbeauftragte ernannt, die als fester Ansprechpartner in der eigenen Gesellschaft und als Schnittstelle zum übergreifenden Gesundheitsmanagement agieren. MaßnahmenMedizinische Dienste werden als ganzheitliche Kompetenzzentren geführtDie Medizinischen Dienste von Lufthansa German Airlines, SWISS und Austrian Airlines bieten dauerhaft als ganzheitliches Kompetenzzentrum das volle Leistungsspektrum der Flugmedizin, Arbeitsmedizin, Impf- und Reisemedizin, eine Ambulanzversorgung, eine umfassende sozialmedizinische Beratung sowie weitere Präventions- und Versorgungsleistungen an. Über diese individuellen Leistungen hinaus erfolgt eine Beratung von Entscheidungsträgern, Gremien und Arbeitnehmervertretungen in allen Fragen des medizinischen Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Psychische und psychosoziale Faktoren bestimmen Gesundheit, Sicherheit und Leistungsvermögen am Arbeitsplatz in hohem Maße. Daher bietet die Lufthansa Group seit mehr als dreißig Jahren Mitarbeitern, Teams und Organisationseinheiten eine individuelle Beratung und Vermittlung mit Schweigepflicht sowie verschiedene Dienstleistungen der psychosozialen Organisationsberatung an. Im August 2018 erfolgte nach vorangegangener umfassender Vorbereitung und Mitarbeiterausbildung zu Qualitätsmanagementbeauftragten eine erfolgreiche Rezertifizierung aller Standorte und Bereiche gemäß dem Qualitätsmanagementsystem DIN ISO 9001:2015 (bisher 2008). In einer Novellierung des deutschen Luftverkehrsgesetzes wurde die Errichtung einer flugmedizinischen Datenbank mit Zentralserver beim Luftfahrt-Bundesamt vorgegeben. Die vollständige Umsetzung dieser Rechtsnovellierung in den Medizinischen Zentren der Deutschen Lufthansa AG wurde fristgerecht im Herbst 2018 abgeschlossen. Arbeitssicherheit wird durch präventive Maßnahmen sichergestelltIn dem seit langem bestehenden Bereich Arbeitssicherheit werden präventive Maßnahmen konsequent umgesetzt, um Unfälle, Gesundheitsbeeinträchtigungen und Berufskrankheiten zu vermeiden. Mit Hilfe von Gefährdungsbeurteilungen und regelmäßigen Sicherheitsbegehungen überprüfen die Arbeitsschutzexperten des Konzerns sämtliche Tätigkeiten in den Gesellschaften in Deutschland. Ein zentrales Steuerungsgremium für alle arbeitssicherheitsrelevanten Fragestellungen der Lufthansa Group ist das regelmäßig tagende Occupational Safety Committee (OSC), das gruppenweit alle Aspekte in Bezug auf die Arbeitssicherheit bündelt und deren Umsetzung überwacht. Die Sensibilisierung der Führungskräfte hinsichtlich ihrer Verantwortung im Arbeitsschutz wurde durch konkrete wiederholt verpflichtende Trainings verstärkt und wird im kommenden Jahr durch besondere Kampagnen weiter forciert. Außerdem hat die Konzernarbeitssicherheit 2018 eine weltweite Befragung vorbereitet, um die Transparenz zur Arbeitssicherheit in der gesamten Lufthansa Group zu verbessern. Die Durchführung ist für das Jahr 2019 vorgesehen. Gesundheitsmanagement hilft, mit gesundheitlichen Herausforderungen umzugehenDurch Health Management@Lufthansa Group werden Rahmenbedingungen und Strukturen geschaffen, die insbesondere auf die Entwicklung der Organisation und das Führungsverhalten der Führungskräfte einwirken. Dazu zählen Beratungsangebote und Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter und Führungskräfte. So wurden beispielsweise Angebote zu den konzernübergreifenden Schwerpunktthemen Stressmanagement und Erholungsfähigkeit sowie Seminare und Lernmodule zu den einzelnen Aspekten des Gesundheitsindex bereitgestellt. Zusätzlich wurde im Januar 2019 eine zentrale eHealth-Plattform mit internen und externen Gesundheitsangeboten eingeführt. Diese Maßnahmen wurden unter anderem aus den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung „involve me!“ abgeleitet. LeistungsindikatorGesundheitsindex wird zur zentralen Kennzahl für MitarbeitergesundheitAls übergeordnete Kennzahl zur Messung des individuellen Gesundheitsempfindens der gesamten Belegschaft – mit Ausnahme der an ausländischen Standorten der LSG Group Beschäftigten – wurde 2017 erstmals ein Gesundheitsindex erhoben, der aus relevanten Fragen aus der Mitarbeiterbefragung „involve me!“ ermittelt wurde. Die Ergebnisse dienen dazu, gestaltungsbedürftige Tätigkeitsmerkmale zu identifizieren und zielgerichtete Maßnahmen zur Stärkung der individuellen Gesundheitsressourcen und zur Minimierung der Fehlbeanspruchungsrisiken abzuleiten und zu entwickeln. Sie werden – analog zum Engagement Index – dem TopManagement, den Führungskräften sowie der gesamten Belegschaft kommuniziert und dienen auch als Grundlage für die gemeinsame Entwicklung von Maßnahmen im zentralen Steuerkreis „Gesundheit“, der seit 2016 etabliert ist. Der Gesundheitsindex wird auf einer Skala von 1 (bester Wert) bis 5 (niedrigster Wert) dargestellt. Im Jahr 2018 hat sich der ebenfalls im Rahmen der turnusmäßigen Kurzbefragung erhobene Gesundheitsindex konzernweit leicht um 0,1 auf einen Wert von 2,4 verschlechtert, was allerdings keine signifikante Abweichung zum Vorjahreswert von 2,3 darstellt. Durch die ergriffenen Maßnahmen wurde zunächst eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für Gesundheitsthemen erzielt, positive Effekte der Maßnahmen auf den Gesundheitsindex werden bei längerer Durchführungsdauer erwartet. Für 2019 ist die alle zwei Jahre stattfindende ausführliche Befragung geplant. Bekämpfung von Korruption und BestechungKonzepteBekämpfung von Korruption und Bestechung ist integraler Bestandteil des Lufthansa Group Compliance Management SystemsDie Lufthansa Group ist bestrebt, eine gute Unternehmensführung im Sinne einer wirkungsvollen Corporate Governance auszuüben. Hierunter ist insbesondere auch integres Verhalten der Mitarbeiter als wesentliche Voraussetzung für nachhaltigen Unternehmenserfolg zu verstehen. Durch ihre weltweite Geschäftstätigkeit ist die Lufthansa Group zur Einhaltung der jeweils landesspezifischen und teilweise auch exterritorial geltenden Gesetze gegen Korruption verpflichtet. Verstöße können für die befassten Personen und das Unternehmen nicht nur Straf- und Bußgeldrisiken zur Folge haben, sondern ebenfalls zu nicht abschätzbaren Reputationsschäden führen. Die Bekämpfung und Verhinderung von Korruption und Bestechung ist ebenfalls integraler Bestandteil des Code of Conduct und wesentlich für die Geschäftstätigkeit der Lufthansa Group. → https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance/ compliance/code-of-conduct.html. Ein Compliance Management System bewahrt die Mitarbeiter und das Unternehmen vor Gesetzesverstößen und unterstützt sie darin, Gesetze richtig anzuwenden. Es setzt sich aus den Bausteinen Competition-, Kapitalmarkt-, Integrity-(Antikorruption) und Embargo-Compliance zusammen. → Corporate Governance Bericht, S. 82 ff. Für die konzernweite Implementierung, Weiterentwicklung und Kommunikation des Lufthansa Group Compliance Management Systems ist das zur zentralen Rechtsabteilung gehörende Corporate Compliance Office zuständig. Der Leiter der Rechtsabteilung und Chief Compliance Officer untersteht direkt dem Vorstand für Personal und Recht und berichtet zweimal jährlich im Rahmen von Compliance-Berichten an den Vorstand und an den Aufsichtsrat. Das Corporate Compliance Office wird durch ein weltweites Netz von Compliance Managern in den Konzerngesellschaften unterstützt. ZieleCompliance Management System soll Rechtsverletzungen verhindernZiel des Compliance Management Systems ist es, konzernweit rechtskonformes Verhalten zu gewährleisten und damit Rechtsverletzungen zu vermeiden, die neben Reputations- und finanziellen Risiken insbesondere auch persönliche straf- und arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. → Chancen- und Risikobericht, S. 61 ff. MaßnahmenAntikorruptionstraining schafft BewusstseinSämtliche Führungskräfte, Teamleiter sowie Mitarbeiter aus relevanten Bereichen werden im zweijährlichen Turnus über ein IT-basiertes Antikorruptionstraining verpflichtend geschult, um sie für potenzielle Gefahren zu sensibilisieren. Ombudssystem ermöglicht vertraulichen Umgang bei VerdachtsfällenDie Lufthansa Group hat bereits im Jahr 2008 ein Ombudssystem eingerichtet, um vertrauliche Hinweise bei Verdacht auf Straftaten, insbesondere bei potenziellen Verstößen gegen Antikorruptionsgesetze oder -regelungen, zu ermöglichen. Die Funktion des Ombudsmanns nimmt ein externer, unabhängiger Rechtsanwalt wahr, der kein Angestellter der Lufthansa Group ist. Hinweisgeber können Informationen telefonisch, schriftlich oder persönlich an den Ombudsmann übermitteln. → https://investor-relations.lufthansagroup.com/ de/corporate-governance/compliance/ombudssystem.html. Risikobasierte Third Party Due Diligence soll Integrität von Lieferanten und Dienstleistern sicherstellenDie Integrität von Lieferanten und Dienstleistern soll durch einen risikobasierten Third Party Due Diligence-Prozess sichergestellt werden. Im Rahmen der Prüfung werden von den Mitarbeitern des Corporate Compliance Offices sogenannte Compliance-Screenings durchgeführt. Hierfür wird zunächst die Identität des Geschäftspartners sichergestellt, um dann einen sogenannten Negativ-Datenbankabgleich in den Kategorien Compliance, Embargo, Sanktionen, PEP (Politically Exposed Person) und Watch Lists hinsichtlich vorhandener Einträge durchzuführen. In Abhängigkeit von dem Ergebnis können für den Umgang mit dem geprüften Geschäftspartner verschiedene Maßnahmen notwendig werden, die das Corporate Compliance Office gemeinsam mit Corporate Security vorschlägt. Alle Konzerngesellschaften weltweit werden auf Korruptionsrisiken geprüftAlle Konzerngesellschaften weltweit wurden auf Korruptions- und Kartellrechtsrisiken mittels eines Compliance Risk Assessments geprüft. Für jede untersuchte Konzerngesellschaft wurde im Berichtsjahr ein Ergebnisbericht erstellt, der die jeweils empfohlenen Maßnahmen enthält. Anhand eines strukturierten Plans werden diese Empfehlungen in den jeweiligen Gesellschaften umgesetzt. Neben den hiermit identifizierten Risikobereichen werden im Rahmen von konzernweiten Risk Assessments regelmäßig in allen Konzerngesellschaften weitere potenziell Integrity- und Competition-Compliancekritische Bereiche identifiziert und entsprechende präventive Maßnahmen ergriffen mit dem Ziel, potenzielle Schwachstellen zu beseitigen. Die Risk Assessments umfassen sowohl Interviews mit Führungskräften als auch schriftliche Self Assessments. Achtung der MenschenrechteKonzepteAchtung der Menschenrechte ist im Code of Conduct manifestiertFür die Lufthansa Group als verantwortungsvoll agierendes Unternehmen ist die Achtung der Menschenrechte selbstverständlich. Als Unterzeichner des UN Global Compact ist es Lufthansa wichtig, unternehmerisches Handeln mit international anerkannten Grundsätzen und Selbstverpflichtungen in Einklang zu bringen und die Achtung der Menschenrechte als integralen Bestandteil in der Unternehmenskultur zu verankern. Dies spiegelt sich unter anderem in den Arbeitsbedingungen, der Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit, in Regelungen zur Geschlechtergleichstellung sowie der selbstverständlichen Inklusion von Minderheiten wider. So ist im Code of Conduct geregelt, dass der Konzern stets in Übereinstimmung mit Menschenrechten, den Prinzipien des UN Global Compact sowie anerkannten internationalen Arbeits- und Sozialstandards agiert. → https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance/ compliance/code-of-conduct.html. Darüber hinaus hat die Lufthansa Group im Berichtsjahr die „Resolution against Trafficking in Persons“ der International Air Transport Association (IATA) unterzeichnet. Sie unterstützt diese Brancheninitiative, indem insbesondere operative Mitarbeiter, Kabinenmitarbeiter und Bodenpersonal an den Stationen für das Thema Menschenschmuggel sensibilisiert werden sollen. G32 KERNELEMENTE MENSCHENRECHTLICHER SORGFALTSPFLICHT![]() ZieleAchtung der Menschenrechte ist übergeordnetes ZielÜbergeordnetes Ziel ist es, durch organisatorische und prozessuale Maßnahmen Menschenrechtsverletzungen im Unternehmen und in der Lieferkette zu vermeiden. Der Code of Conduct ist für alle Organe, Führungskräfte und Mitarbeiter der Lufthansa Group verpflichtend. Die Lufthansa Group orientiert sich bei der Umsetzung von Maßnahmen menschenrechtlicher Sorgfalt an den Empfehlungen des Ende 2016 von der Bundesregierung verabschiedeten Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP). Darin wird die Erwartung an deutsche Unternehmen formuliert, ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht einzuhalten und Menschenrechte entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungskette zu achten. Der Nationale Aktionsplan beschreibt fünf Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten. Diese Kernelemente umfassen eine Grundsatzerklärung, ein Verfahren zur Ermittlung tatsächlicher und potenziell nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte, Maßnahmen und Wirksamkeitskontrolle, Berichterstattung und einen Beschwerdemechanismus. Alle im Folgenden genannten Maßnahmen lassen sich einem dieser Kernelemente zuordnen. In der Konzerneinkaufsrichtlinie (→ Nachhaltigkeit in der Lieferkette, S. 225) ist darüber hinaus festgehalten, dass die Lufthansa Group auch von ihren Lieferanten die Einhaltung von Menschenrechten erwartet. So sollen Verträge Sanktionsmöglichkeiten bis hin zur sofortigen Kündigung des Geschäftsverhältnisses enthalten. MaßnahmenArbeitsgruppe Menschenrechte agiert als Ansprechpartner und MultiplikatorDie im Jahr 2017 im Vorstandsressort Personal und Recht etablierte Arbeitsgruppe Menschenrechte, in der alle relevanten Stabsfunktionen sowie potenziell risikobehaftete Konzerngesellschaften vertreten sind, wurde fortgeführt. Die regelmäßig stattfindenden Sitzungen dienen der übergreifenden Information sowie der Entwicklung einer einheitlichen gesellschaftsübergreifenden Positionierung und strategischen Ausrichtung. Perspektivisch ist die Entwicklung eines strukturierten Medienmonitorings geplant. Zusätzlich beraten, unterstützen und begleiten ausgewählte Ansprechpartner das Thema in den wesentlichen Gesellschaften der Lufthansa Group. In der Arbeitsgruppe werden auch ausländische Berichtspflichten adressiert. So wird die Lufthansa Group im Rahmen einer verpflichtenden Erklärung nach dem UK Modern Slavery Act 2015 für das Geschäftsjahr 2018 eine entsprechende Erklärung abgeben. Führungskräfte und Mitarbeiter werden zielgruppenorientiert sensibilisiertBasierend auf einer Auswertung der Beratungsgesellschaft Verisk Maplecroft wurde eine Übersicht aller Konzerngesellschaften erstellt, die in „High Risk“- und „Extreme Risk“-Ländern operieren, das heißt, in denen die Gefahr für Menschenrechtsverletzungen besonders hoch ist. Die Länderübersicht wird regelmäßig aktualisiert. Die Führungskräfte und Personalbereiche der entsprechenden Konzerngesellschaften sollen hinsichtlich ihrer Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen sensibilisiert werden. So werden bei diesen Führungskräften die Anstellungsverträge ab diesem Geschäftsjahr sukzessive durch einen spezifischen Vertragsannex ergänzt. Zudem erfolgt eine konzernweite Sensibilisierung aller Mitarbeiter durch gezielte Kommunikation im Intranet. Hierzu gehört eine Stellungnahme des Vorstands Personal und Recht, in der die Verantwortung der Lufthansa Group als global agierendes Unternehmen zur Achtung der Menschenrechte betont wird. Zusätzlich stehen allen Beschäftigten weiterführende Informationen zu diesem Thema zur Verfügung. Verfahren zur Anzeige von Menschenrechtsverletzungen wurden implementiertDie Gesellschaften sind verpflichtet, Menschenrechtsrisiken zu erfassen und Verdachtsfälle nach Art und Anzahl zu melden. Individuelle Beschwerden können auch durch Dritte – sofern gewünscht vertraulich – über den externen Ombudsmann zur Kenntnis gebracht werden. → https://investor-relations. lufthansagroup.com/de/corporate-governance/compliance/ ombudssystem.html. Beschäftigte der Lufthansa Group können sich darüber hinaus auch an ihre Vorgesetzten, das Personalmanagement oder die Mitbestimmungsgremien wenden. Das bereits in der Lufthansa Group bewährte interne Beschwerdeverfahren, das für die in Deutschland ansässigen Mitarbeiter in einer Betriebsvereinbarung geregelt ist und das bereits für verschiedene Arten von Beschwerden zum Einsatz kommt, kann auch für Beschwerden bezüglich Menschenrechtsverletzungen genutzt werden. „Null Toleranz“ gilt bei Vorfällen sexueller BelästigungDie Lufthansa Group legt besonderen Wert auf ein respektvolles Miteinander. Dazu gehört auch, ein diskriminierungs-, belästigungs- und benachteiligungsfreies Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter sicherzustellen. Die Lufthansa Group erwartet, dass dieser Grundgedanke sich weltweit im Verhalten aller Mitarbeiter untereinander widerspiegelt. Im Berichtsjahr 2018 wurde ein entsprechender Passus im Code of Conduct hinzugefügt und eine umfassende Kommunikationskampagne unter Nutzung verschiedener interner sowie externer Kommunikationskanäle zur Sensibilisierung durchgeführt. → https:// investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance/ compliance/code-of-conduct.html. Die Lufthansa Group erweiterte außerdem ihr Unterstützungsangebot für betroffene Mitarbeiter. SozialbelangeKonzepteLufthansa Group baut gesellschaftliches Engagement ausAls international agierender Luftfahrtkonzern übernimmt die Lufthansa Group auch Verantwortung für soziale beziehungsweise gesellschaftliche Belange. Dabei orientiert sich das Unternehmen seit 2016 verstärkt an den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und konzentriert sich insbesondere auf die Kernthemen Education/Enabling und Life/Health (bei humanitären Soforthilfe-Einsätzen). Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich gesellschaftliches Engagement (Corporate Citizenship) bilden weltweite soziale und humanitäre Projekte, die von der help alliance, der Hilfsorganisation der Lufthansa Group, gebündelt und gesteuert werden. Die help alliance ist eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) unter dem Dach der Lufthansa Group mit Sitz in Frankfurt am Main. → www.helpalliance.org. Ihre Bedeutung wird durch die Zuordnung der Gesellschaft in die Ressortzugehörigkeit des Vorstandsvorsitzenden unterstrichen. Im Berichtsjahr 2018 hat die Lufthansa Group begonnen, ihr Konzept des gesellschaftlichen Engagements an den Drehkreuzen der Network Airlines weiterzuentwickeln. Dieses umfasst im Wesentlichen die Etablierung beziehungsweise den Ausbau lokaler help alliance-Projekte sowie die Unterstützung von weiteren regionalen Projekten mit Bezug zur Lufthansa Group, die sich jeweils am Kernthema Education/Enabling orientieren. Die Umsetzung soll im Jahr 2019 erfolgen. ZieleBeitrag zur nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung leistenZiel des Engagements ist es, mit gemeinnützigen Aktivitäten und Projekten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft zu leisten, der die Bedeutung und Größe der Lufthansa Group widerspiegelt und zugleich transparent, glaubwürdig und nachvollziehbar ist. Maßnahmenhelp alliance fokussiert sich auf soziale und humanitäre ProjekteDie help alliance dient als Katalysator für ein stärkeres gesellschaftliches Engagement und kombiniert bewährte, durch Mitarbeiter initiierte Projekte mit der Kraft und dem Netzwerk der Lufthansa Group. Die Nachhaltigkeit der unterstützten Projekte wird anhand definierter Kriterien sichergestellt. Die Fokussierung auf soziale und humanitäre Projekte im Themenfeld Education/Enabling ermöglicht eine effiziente und zielgerichtete Nutzung der zur Verfügung stehenden Mittel. Der Schwerpunkt liegt darin, benachteiligten Menschen zu einem erfolgreichen, gesunden und selbstbestimmten Leben zu verhelfen. Dies geschieht insbesondere über Bildungsangebote. Im Berichtsjahr 2018 verantwortete die help alliance 41 Hilfsprojekte mit einem Projektvolumen von 2 Mio. EUR; rund 23.000 Menschen weltweit wurden unterstützt. Ein Schwerpunkt des Engagements lag erneut auf dem bisher größten help alliance-Projekt iThemba in Südafrika, das Kindern im Township Capricorn von Kapstadt eine hochwertige Frühschulerziehung ermöglicht. Im Januar 2018 wurde die iThemba Grundschule eröffnet, in der mehr als 100 Kinder in drei Klassen unterrichtet werden. Das fortlaufende Monitoring und die regelmäßige Evaluation der Projekte nach einem festgelegten Kriterienkatalog gewährleisten, dass die geförderten Projekte und Programme die Lebenssituation von Kindern, ihren Familien und dem Gemeinwesen nachhaltig und wirksam verbessern und Projektmittel effektiv und effizient eingesetzt werden. Über das zweite Themenfeld Life/Health leistet der Konzern bei humanitären Krisen und Katastrophen mit Hilfsflügen seit vielen Jahren schnelle und professionelle Soforthilfe. Lufthansa Cargo kooperiert hierzu mit renommierten Hilfsorganisationen. Dies stellt eine schnelle und unkomplizierte Hilfe im Bereich der logistischen Erstversorgung sicher. Sonstige Spenden fließen vollständig in die HilfsprojekteDie Lufthansa Group hat 2018 die Kosten für Administration, Projektbegleitung, Fundraising und Kommunikation der help alliance gGmbH vollständig abgedeckt. Damit ist gewährleistet, dass sämtliche sonstigen Spenden zu 100 % in die Hilfsprojekte fließen können. Dies umfasst auch freiwillige Gehaltsspenden von Mitarbeitern der Lufthansa Group. Nachhaltigkeit in der LieferketteKonzepteNachhaltigkeit in der Lieferkette wird organisatorisch untermauertUm den Ansprüchen an die Nachhaltigkeit der eigenen Produkte zu genügen, setzt die Lufthansa Group auf eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, die diese Ansprüche teilen und umsetzen. Dies ist auch Bestandteil des Lufthansa Group Code of Conduct. → https://investor-relations.lufthansagroup. com/de/corporate-governance/compliance/code-of-conduct. html. Seit Oktober 2017 sind die Einkaufseinheiten der Lufthansa Group im Rahmen einer einheitlichen Berichtslinie innerhalb des Vorstandsressorts Finanzen organisiert. Sie informieren den Vorstand regelmäßig über aktuelle Entwicklungen. Die Einkaufseinheiten sind teilweise zentral organisiert, vor allem für airlinespezifische Leistungen wie Flugzeug- oder Kerosineinkauf, sowie dezentral in eher speziellen Einkaufsgattungen in den Konzerngesellschaften. Die Berichtslinien sind entlang von Warengruppenverantwortlichkeiten und Konzerngesellschaften angeordnet. Die Warengruppenorientierung optimiert die Aufstellung des Einkaufs in den Beschaffungsmärkten. Die Berichtslinie entlang der Konzerngesellschaften stellt die Versorgung sicher. Auf- und Ausbau einer nachhaltigen Lieferkette hat für die Lufthansa Group strategische BedeutungDurch die prozessorientierte Matrixorganisation wird die Etablierung der Nachhaltigkeitsstandards vereinfacht, da zunehmend einheitliche Verfahren und IT-Systeme angewendet werden. Zudem wird durch die Festlegung von Verantwortlichkeiten innerhalb der Gruppe eine effiziente Zusammenarbeit gewährleistet. Zusätzlich wird angestrebt, die Nachhaltigkeitsstandards dadurch besser durchsetzen zu können. ZieleEinhaltung von Regelungen wird von Zulieferern erwartetDie Lufthansa Group erwartet von ihren Zulieferern, dass sie im Hinblick auf fairen Wettbewerb, Integrität und verantwortungsvolles Handeln geltende Gesetze, Richtlinien und Regelungen uneingeschränkt einhalten. MaßnahmenKonzerneinkaufsrichtlinie beinhaltet Verpflichtung zu sozialer und ökologischer VerantwortungZur Identifizierung der Art und Ausprägung von Lieferantenrisiken wurde durch die für die Warengruppen verantwortlichen Einkaufseinheiten eine Risikoeinschätzung der Lieferanten durchgeführt. Diese fließt in das Ergebnis des Konzern-Risikomanagements mit ein. Des Weiteren beinhaltet die Konzerneinkaufsrichtlinie die Verpflichtung zu sozialer und ökologischer Verantwortung. Sie ist eine übergeordnete Vorgabe für alle Einkaufsrichtlinien der Konzerngesellschaften. Darüber hinaus dient sie als Handbuch für Einkäufer und alle Mitarbeiter mit Kontakten im Beschaffungsmarkt. So ist unter anderem die Aufnahme folgender Verpflichtungen in Verträge mit Lieferanten vorgesehen:
Durch diese Vorgaben strebt die Lufthansa Group an, ein verantwortungsvolles Handeln bei den unmittelbaren Lieferanten sicherzustellen und damit der eigenen unternehmerischen Verantwortung gerecht zu werden. Nachhaltigkeitsengagement der Lufthansa Group wird durch EcoVadis bestätigtUm auf der anderen Seite die Nachhaltigkeit und das verantwortungsbewusste Handeln gegenüber ihren Kunden darlegen zu können, nimmt die Lufthansa Group an der Nachhaltigkeitsbewertungsplattform für globale Beschaffungsketten EcoVadis teil. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das Engagement der Lufthansa Group durch EcoVadis erneut mit dem „Silver Status“ bestätigt. ZusammenfassungEin verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, Umwelt, Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten ist unabdingbare Voraussetzung für die langfristige finanzielle Stabilität und die Attraktivität der Lufthansa Group für Kunden, Mitarbeiter, Investoren und Partner. Mit den beschriebenen Maßnahmen und Konzepten verfolgt die Lufthansa Group das Ziel, ihre Position als führende Gesellschaft in der Airline-Industrie auch hinsichtlich ihrer unternehmerischen Verantwortung weiter zu festigen. Der vorliegende zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht orientiert sich an den GRI Standards 2016. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen beziehen sich auf die nachfolgend genannten Angaben und Managementansätze. T203 GRI-INHALTSINDEX
Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen BerichterstattungAn die Deutsche Lufthansa AG, Köln Wir haben den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB der Deutsche Lufthansa AG, Köln, (im Folgenden die „Gesellschaft“) für den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 (im Folgenden der „nichtfinanzielle Bericht“) einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Verantwortung der gesetzlichen VertreterDie gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289b bis 289e HGB. Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Angaben ist. Unabhängigkeit und Qualitätssicherung der WirtschaftsprüfungsgesellschaftWir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten. Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen – insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 „Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis“ (IDW QS 1) – an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst. Verantwortung des WirtschaftsprüfersUnsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben. Nicht Gegenstand unseres Auftrages ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird. Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): „Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information“, herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289b bis 289e HGB aufgestellt worden ist. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u. a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
PrüfungsurteilAuf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289b bis 289e HGB aufgestellt worden ist. Verwendungszweck des VermerksWir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung.
Frankfurt am Main, den 5. März 2019 PricewaterhouseCoopers GmbH Nicolette Behncke ppa. Mirjam Kolmar Wirtschaftsprüfer |